Mit Persona 5 erscheint ein echtes Schwergewicht der Rollenspielszene, das bereits auf sehr erfolgreiche Vorgänger zurückblicken kann. Ist es Entwickler Atlus gelungen, sich nochmals zu steigern? Wir werden es herausfinden! Also lasst euch nochmal in eine U-Bahn stopfen und packt eure Schuluniform ein, denn jetzt wird’s japanisch.
Zuerst muss mal geklärt werden, was die Persona Reihe überhaupt auszeichnet, denn Persona 4 erschien schon vor fast zehn Jahren und nicht jeder wird die Vorgänger gespielt haben. Zwar wird in Persona, wie in japanischen Rollenspielen üblich, viel gekämpft und Erfahrungspunkte gesammelt, gleichzeitig lebt ihr aber auch ein normales Leben als Schüler und dürft euch mit Tests herumschlagen, Freunde treffen und Freizeitaktivitäten nachgehen.
Dabei seid ihr natürlich nur augenscheinlich ein normaler Schüler. Eigentlich seid ihr nämlich ein Phantom Thief! Als solcher habt ihr die Fähigkeit, in die Herzen der Menschen einzubrechen und diese zu verändern. Aber ganz von vorn: Persona 5 schmeißt euch zu Beginn direkt in einen fulminanten Einbruch in einem Kasino in Tokio. Dieser klappt aber nicht so wie geplant und ihr werdet festgenommen. Ab diesem Zeitpunkt wird die Geschichte dann von Anfang an erzählt und ihr startet euer Leben an eurer neuen Schule in Tokio.
Zwei Welten
Zusätzlich den Palästen gibt es noch die sogenannten Mementos, ein großer zufallsgenerierter Dungeon im Stil der U-Bahn-Tunnel von Tokio. Dieser stellt eine Art Sammelbecken für alle Menschen dar, deren Verfehlungen nicht für einen eigenen Palast reichen. Im Laufe des Spiels werdet ihr immer wieder kleinere Aufgaben erhalten, die ihr nur in den Mementos lösen könnt. Hier könnt ihr euch außerdem durch Kämpfe stärken, falls ihr einem Palast mal nicht weiterkommt.
Ich wähle dich, Persona!
Die Kämpfe in Persona 5 laufen rundenbasiert ab und machen dabei viel Spaß. Ihr könnt ganz normal angreifen, den Gegner mit verschiedenen Schusswaffen attackieren oder ihr setzt die namensgebenden Personas ein. Personas sind Dämonen, mit denen die Helden einen Pakt eingegangen sind. Durch die Personas könnt ihr Zauber wirken, euch Heilen oder verschiedene Statusveränderungen hervorrufen. Jeder Gegner hat dabei verschiedene Stärken und Schwächen gegen bestimmte Elemente und Angriffe. Nutzt ihr
Zusätzlich könnt ihr Personas auch verschmelzen und so noch mächtigere Kreaturen schaffen. Dabei werden die zwei ursprünglichen Personas zwar vernichtet, ihr könnt jedoch einen Teil ihrer Fähigkeiten weitervererben. Das Sammeln und Kombinieren macht wirklich Spaß und ich habe Stunden damit verbracht, mir über mögliche Kombinationen Gedanken zu machen.
Voll sozial
Falls ihr mal nicht in Herzen einbrecht oder Personas sammelt, könnt ihr eurem normalen Leben als Schüler nachgehen. Das ist nicht nur ein netter Zeitvertreib, sondern ein wichtiger Aspekt des Spiels und eng mit eurem Diebesdoppelleben verknüpft. Wenn ihr euch mit euren Freunden oder Bekannten trefft und Beziehungen zu ihnen aufbaut, schaltet ihr nützliche Fähigkeiten, wie z.B. mehr Geld beim Verhandeln mit Gegnern oder das automatische Heilen von Statusveränderungen, für die Kämpfe im Metaverse frei. Jeder Verbündete hat dabei seine ganz eigenen Probleme und Charaktereigenschaften, die in gut inszenierten Nebengeschichten erzählt werden. Neben dem Beziehungsaufbau
Persona 5 lässt euch dabei jedoch nicht gemütlich eure Zeit verplempern, denn diese ist knapp bemessen. Fast jede Aktion im Spiel kostet euch Zeit und die ist begrenzt, denn nach einem Jahr ist die Hauptstory abgeschlossen. Ihr müsst euch also gut überlegen, welche Charaktere ihr gerne näher kennenlernen wollt, denn alles in einem Durchgang zu erleben, ist unmöglich. Es gibt zwar ein New Game +, bis dahin habt ihr aber locker 80 oder mehr Stunden Spielzeit vor euch.
Das liegt vor allem daran, dass sich Persona 5 für alles viel Zeit nimmt. Neue Mitglieder des Teams werden nicht einfach nur kurz vorgestellt und dann sind sie dabei, sondern nach und nach eingeführt und zum passenden Zeitpunkt ins Team integriert. Das kann für
Ein großer Pluspunkt des Spiels ist die Präsentation, denn diese ist wirklich cool und stylish. Menüs ploppen nicht einfach auf sondern werden in Szene gesetzt, der Übergang zu Kämpfen läuft fließend ab und nach dem Kampf läuft die Gruppe wieder los, während die erhaltenen Erfahrungspunkte und eure Beute angezeigt werden. Selbst die Ladebildschirme sind cool animiert und vermitteln ein flüssiges Spielgefühl, zudem sind die Ladezeiten angenehm kurz gehalten. Das Spiel nutzt dabei einen Animestil, der
Der Soundtrack unterstreicht diese Lässigkeit mit loungigen Stücken und geht dabei sehr schnell ins Ohr, allerdings ist die Musikauswahl insgesamt recht klein gehalten, sodass häufig die gleichen Lieder zu hören sind. Das führt dann vor allem bei längeren Spielsessions doch gerne mal zu Eintönigkeit. Das Spiel ist komplett auf Englisch, Englischkenntnisse sollten also definitiv vorhanden sein. Schön ist, dass die komplette Hauptstory vertont ist und die englischen Synchronsprecher dabei auch einen guten Job gemacht haben. Für Hardcorefans japanischer Spiele gibt es aber trotzdem die Möglichkeit, die Sprachausgabe per nachträglichem DLC auf Japanisch umzustellen.
Persona 5 erschien sowohl für die Playstation 4, als auch für die Playstation 3, hier wurde die Playstation 4 Version getestet.
[wptouch target=“mobile“]Die Wertung kann nur auf einem PC oder Tablet gelesen werden.
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Fazit:
Für Fans von japanischen Rollenspielen ist Persona 5 ein Pflichtkauf und stellt die momentane Referenz dar. Die Grafik ist schick und wirkt extrem lässig, der Animestil passt sehr gut zum restlichen Setting des Spiels. Auch der Sound ist stimmig, stellenweise aber zu eintönig, da immer wieder die gleichen Stücke verwendet werden. Die Story ist gut erzählt und bleibt dank der stetig neu auftauchenden Charaktere und Paläste auch frisch. Schade ist dabei, dass einem gerade diese Storyteile manchmal das Gefühl geben, man spiele auch weit nach der Hälfte des Spiels noch ein großangelegtes Tutorial. Die Paläste sind abwechslungsreich und nicht zufallsgeneriert, was sich im stimmungsvollen Leveldesign bemerkbar macht. Mit 80+ Stunden Umfang sollte man außerdem viel Zeit einplanen, denn Persona 5 spielt man nicht mal eben an zwei Nachmittagen durch.
[rating itemreviewed=“Persona 5″ rating=“93″ reviewer=“Yannik Thelen“ dtreviewed=“13.04.2017″ best=“100″ worst=“0″]
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