Flanke, Schuss, Tor! Mit PES 2015 schickt Konami eine Mannschaft auf das Spielfeld, welches echter und besser ist, als die vorher gehenden Teile. Doch kann es auch mit dem großen Konkurrent FIFA 15 mithalten?
Pro Evolution Soccer 2015 hat sich seine Vorgänger angeschaut und sich dazu entschieden einige Fehler auszumerzen. Es spielt sich flüssiger, schneller, echter und bringt dazu noch einen neuen Modus an den Start. Leider aber auch mit Rückschritten, denn gerade die PC-Version schaut im Vergleich zu der PS4-, oder Xbox One-Version, eher enttäuschend farbloser und generell schlechter aus. Dies soll nicht bedeuten, dass PES 2015 direkt schlecht aussieht, denn Animationen rund um das Spielfeld sehen immer noch flüssig aus, allerdings ist die PC-Umsetzung eher enttäuschend.
Wenn es um das Thema Fußball-Simulation geht, bleibt der Vergleich mit dem Konkurrenten FIFA 15 leider nicht aus. Visuell überzeugt PES 2015 zwar generell mit wesentlich besser erkennbaren Profispielern, allerdings schafft FIFA 15 ein besseres Ganzes. Bei den Punkten Publikum, Spielfeld und Jubeleinlagen hat hier EA die Nase weit vorne. Auch akustisch muss PES 2015 das Spielfeld räumen, da Publikumjubel, Kommentatoren und Ballschüsse einfach weniger stimmig klingen.
Anpfiff!
Sobald der Anpfiff des Schiedsrichter ertönt, zeigt Pro Evolution Soccer 2015 aber seine Stärken. Bessere, schnellere Pässe lassen den Ball wesentlich kontrollierter über den Rasen kicken, als bei den Vorgängern. Alles fühlt sich weniger an wie eine Simulation, dafür mehr wie Fußball. Super! Der gesteuerte Fußball-Spieler macht was man will, wechselt schneller die Richtung und reagiert ergonomischer.
Der Ball wirkt auch realistischer. Der Spieler hat ihn besser in Griff, doch trotzdem kann uns das Leder bei einem Spielfehler mal eben verloren gehen. Ganz eben so, wie in der Realität. Pässe sind präziser und lassen uns schnelle Angriffe auf den Strafraum durchführen. Ein schnelles Umspielen von Gegnern ist wichtig, denn bei Eins-gegen-Eins-Kämpfe sind Größe und Gewicht wichtiger denn je. So hat zum Beispiel ein großer Abwehspieler einen Längenvorteil gegenüber eines kleineren Stürmers, welcher aber wendiger und schneller ist. Interessant ist hierbei die Spieler ID. Diese gibt jeden Sportler sein einzigartiges Verhalten, was sich auch beim Steuern zeigt. Dadurch wird eine wunderbare Spielebalance erzeugt, wobei Starspieler natürlich leichte Vorteile haben.
Ebenfalls hat der Keeper dazugelernt. Torwärter sprinten frühzeitig aus den Tor heraus um lange Pässe weg zu schlagen und lenken Torschüsse öfters auf die Seite. Hier und da versagt er auch einmal, was aber der Realistik zugute kommt.
Mein eigener Club
Neu ist der Spielmodus „myClub“, welches das Äquivalent zu EA’s „Ultimate Team“ ist. Hier können wir unseren eigenen Kader aus Sammel-Kickern zusammenbasteln. Statt Pakete zu kaufen, können wir mit Agenten einzelne Spieler erwerben. Je mehr Agenten wir bei der Suche einsetzen, desto stärkere Spieler können wir erhalten. Für 10.000 Game Points kann man außerdem Star-Agenten kaufen, die gezielt Sportler für bestimmte Positionen finden. Die Ingame-Währung kann man mit Siegen, oder durch Erfolge verdienen, oder mit Echtgeld kaufen.
Zu Zweit kämpft es sich besser
Die große Stärke von PES 2015 ist natürlich nach wie vor der Multiplayer Modus. Egal ob Online, oder lokal gegen einen Freund, es macht schlicht weg Spaß. Der Ball reagiert realistischer und prallt wesentlich genauer ab, als zuvor. Vielleicht sogar ein wenig zu genau, denn 10 cm machen hier teilweise wirklich den Unterschied zwischen Tor und Fehlschuss.
Mit seinem Lieblingsteam darf man bei PES 2015 aber nicht zwangsläufig an den Start, denn die Teamlizenzen hat FIFA stark in der Hand. Konami konnte sich zwar erstmals alle Lizenzteams der zweiten Ligen von Spanien, Frankreich und Italien sichern, doch die Auswahl von Teams aus den deutschen Sprachraum sind eher eine Minderheit. Dennoch hat Konami an den Spieler- und Mannschaftswerten ordentlich geschraubt, insgesamt wirken die Statistiken nun realitätsnäher als im letzten Jahr.
Fazit:
[rating itemreviewed=“Pro Evolution Soccer 2015″ rating=“83″ reviewer=“Roman Völkel“ dtreviewed=“16.11.2014″ best=“100″ worst=“0″]
Pro Evolution Soccer 2015 kann man nicht spielen, ohne den direkten Vergleich zu FIFA 15 zu ziehen. Während PES 2015 die bessere Spielphysik und die bessere Steuerung hat, überwiegt bei FIFA 15 vor allem beim PC mit Sound und Grafik. PES 2015 macht echt Spaß und bietet einen Fußball-Simulator, welcher weniger Simulator, aber mehr Fußball ist. Allerdings würde ich persönlich von der PC Version abraten und eher zur PS4 oder Xbox One Version greifen, um auch den grafischen Vorzug zu haben. Leider fehlen viele deutschsprachige Mannschaften völlig, so wird der eine oder andere leider nicht sein Lieblingsteam spielen können. Für diejenigen, die seit Jahren begeistert FIFA spielen würde ich allerdings empfehlen dabei zu bleiben. Wer bisher damit nicht so zufrieden war, kann es zumindest einmal probieren und sich PES 2015 zulegen. Ich persönlich habe viel Spaß mit PES gehabt, werde aber eher weiter bei FIFA bleiben. Dennoch kann ich es nur all zu gut verstehen, sollten viele PES 2015 vorziehen.[/rating]