Far Cry New Dawn im Test

Far Cry New Dawn Test
Bild: Ubisoft
Leserwertung1 Bewertung
95
80
Wertung

17 Jahre nach dem apokalyptischen, nuklearen Ende von Far Cry 5 beginnt die Geschichte von Far Cry New Dawn. Um sich der tödlichen Strahlung zu entziehen, haben sich die Menschen nach der Katastrophe in unterirdischen Bunkern versteckt. Sicher vor der menschlichen Zivilisation konnte die Natur sprießen und gedeihen. Als die Überlebenden nach knapp zwei Jahrzehnten zum ersten Mal an die Oberfläche kommen, finden sie eine lebendige, bunte Welt vor. Einige sehen diese zum allerersten Mal. Andere, die „Älteren“, erinnern sich noch an die alte Welt, von der nicht mehr als Trümmer und Ruinen übrig geblieben sind. Und los geht unser Far Cry New Dawn Test.

Far Cry New Dawn Test – immer wieder Krieg

Statt aus den Fehlern des Zwiespalts zu lernen und in Frieden zusammen zu leben, beginnt kurz nach dem Start des Wiederaufbaus bereits ein neuer Konflikt. Während die Überlebenden ein neues Amerika, eine neue Zivilisation aufbauen und friedsam leben wollen, streben die als Nomaden lebenden Highwaymen nach Macht. Sie sind die Antagonisten in Far Cry New Dawn an deren Spitze erstmals nicht ein, sondern zwei Hauptfiguren stehen – die Zwillingsschwestern Mickey und Lou.

Far Cry New Dawn Highwaymen

Für Mickey und Lou gibt es nur zwei Arten von Menschen, jene die Probleme bereiten und jene, die Probleme lösen. Gehört man zu ersteren, muss man um sein Leben fürchten. Um dem sicheren Tod zu entgehen bitten die Überlebenden einen Mann namens Rush um dessen Hilfe. Als er mit einem Zug voller bewaffneter Männer anrücken will, wird er jedoch von den Highwaymen überfallen und entführt. Sämtliche Besatzung wird getötet. Sämtliche? Nein, der Sicherheitschef, in dessen Rolle wir für den Rest des Spiels schlüpfen, kann entkommen und begibt sich mit Hilfe von Carmina Rye nach Hope County um beim Aufbau des Widerstands zu helfen.

Wiedersehen macht Freude

Carmina ist übrigens die Tochter von Kim Rye, die man aus Far Cry 5 kennt. Im Laufe des Spiels trifft man noch weitere bekannte Gesichter, schnappt Gesprächsfetzen auf, die von Erzählungen der alten Welt handeln und bereist Orte, die sich im Laufe der Zeit zwar verändert haben, aber an das Ubisofts letztes Abenteuer erinnern. Man fühlt sich schnell wohl in der Welt. Zu bekannten Orten zurückzukehren ist ein in Videospielen viel zu selten genutztes Werkzeug, sorgt es doch für eine kleine Portion Nostalgie und verleiht den Charakteren einen gewissen Tiefgang. Im Test haben wir auch festgestellt, dass sich die Gesichter der Charaktere sehr oft wiederholen.

Kampf um das Ethanol

In Hope County angelangt, wollen wir den Überlebenden helfen, ihre Basis, Prosperity, auszubauen. Das gelingt, in dem wir Spezialisten in der Welt aufspüren, ihre Aufgaben erfüllen und sie für unsere Sache begeistern. Im Spielverlauf müssen wir auch Rush aus der Gefangenschaft befreien und den Einfluss der Highwaymen stetig reduzieren, in dem wir Außenposten einnehmen. Auf Wunsch können wir das auch mehrfach tun. Bei jedem Befreiungsversuch steigt die Schwierigkeit aber auch der Wert der Belohnung. Ethanol gehört zu den wichtigsten Ressourcen in der Postapokalypse. Das brauchen wir, um Prosperity auszubauen. Es motiviert, Außenposten mehrmals zu befreien. Damit wird es uns möglich, bessere Ausrüstung in der Basis herzustellen (Ja, das Craften spielt eine wichtige Rolle im Spiel) und damit können wir auch den Hubschrauber befüllen, der uns zu Expeditionen außerhalb der normalen Map bringt.

Far Cry New Dawn Ethanol

Neuerungen

Die Expeditionen sind eine Neuerung in Far Cry. Sie entführen uns an Orte abseits der normalen Karte. Dort müssen wir Missionen erfüllen, die immer ähnlich ablaufen: Zunächst müssen wir einen Rucksack finden und bergen und anschließend den vereinbarten Abholplatz vor Feinden verteidigen, ehe wir wieder abgeholt werden. Auch die Expeditionen lassen sich mehrmals spielen.

Ebenfalls neu und ein wichtiger Kernaspekt des Spiels ist der so genannte „Light RPG Approach“. Wie man das aus Rollenspielen kennt, sind Gegner und Waffen in Far Cry New Dawn einem Stufensystem unterworfen. Gegner einer höheren Stufe mit schlechter Ausrüstung zu besiegen kann enorm schwer und langwierig werden. Zu Gute kommt dem Spieler das einfache Gameplay. Far Cry New Dawn ist kein Hardcore-Spiel. Es richtet sich an den gelegentlichen Casual-Gamer und eignet sich bestens für gemütliche Sessions auf der Couch. Es macht Spaß, ist kurzweilig, voller Action und greift uns liebevoll unter die Arme, wenn es Mal schwer wird. So füllt sich beispielsweise unsere Lebensanzeige auch ohne MediKit wieder auf, wenn wir im Kampf kurz in Deckung gehen. Und auch die Zielhilfe auf der Konsole tut das Ihre zur Sache.

Far Cry New Dawn RPG

Bunte Welt

In der lebendigen bunten Spielwelt gibt es allerhand zu tun. Im Test wurde uns selten langweilig. Im Kern erinnert das Spiel ganz stark an den Vorgänger. Die ein oder andere Gameplay-Mechanik wirkt aber mehr zu Ende gedacht und das Spiel fühlt sich insgesamt ausgereifter an. Charaktere, Musik oder die Gestaltung der Landschaft lassen das Setting wirkungsvoll werden. Wie gewohnt, kann an sich im Kampf von einem Helfer unterstützen lassen. Zu Beginn steht hierfür nur Carmina bereit. Im weiteren Verlauf schalten wir neue Charaktere, darunter auch tierische Helfer, frei. Auf der Aktivitätenliste finden sich neben Außenposten einnehmen und Expeditionen bestreiten, auch die bekannten Schatzsuchen, bei denen man viele Perk-Punkte sammeln kann, um neue Fähigkeiten freizuschalten. Man kann außerdem Tiere jagen gehen, angeln und Pflanzen ernten. Die Ressourcen verwertet man, um besseres Equipment herzustellen. Die Spielwelt hat uns im Test zu Far Cry New Dawn mehr gefesselt, als es jene des Vorgängers konnte.

Far Cry New Dawn Setting
Bild: Ubisoft
Far Cry New Dawn Test
Far Cry New Dawn im Test
Fazit
Far Cry New Dawn macht einiges richtig. Mehr als der Vorgänger. Kern-Elemente des Spiels wirken zu Ende gedacht und machen Spaß. Es ist schön, bekannte Orte und Charaktere erneut zu sehen. Die einzelnen Aspekte des Spiels wie Crafting, Waffen, das Stufensystem und die Rätsel greifen flüssiger ineinander und runden das Spielerlebnis angenehm ab. Die neuen Expeditionen sorgen für frischen Wind und Abwechslung, wenn das Abklappern der üblichen Punkte auf der Map zu monoton wird. Die Reihe bleibt zwar ein oberflächlicher Fun-Shooter, hat aber auch nie versucht mehr zu sein. Schade ist vor allem, dass man den Koop-Modus nur online und nicht im Spiltscreen erleben kann.
Technik
85
Umfang
85
Gameplay
80
Spezifisch
70
Leserwertung1 Bewertung
95
Besser
Schöne Grafik
Tiefgang durch Bezug auf Vorgänger
Gameplay macht Spaß
Stimmungsvoller Sound
RPG-Ansatz überzeugt
Expeditionen bringen Abwechslung
Schlechter
Charaktere schauen oft gleich aus
Gameplay fühlt sich etwas ausgewaschen an
Quest-Design teils schal
80
Wertung

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