Einen aktuellen Gaming-PC besitzen? Davon können viele Leute nur träumen. Entweder ist die Hardware zu teuer oder zu sperrig und unpraktisch für den eigenen Lebensstil. Shadow möchte das ändern. Der Streaming-Dienst bietet euch die Möglichkeit neuste Hardware zu nutzen, ohne sie selbst anschaffen zu müssen.
Cloud Gaming ist eine Idee, die in den letzten Jahren stark zugenommen hat. Das Ganze funktioniert folgendermaßen: Die Hardware steht meistens in Rechenzentren von Firmen, die Cloud Streaming anbieten. Als Nutzer kann man auf diese über das Internet zugreifen. Man muss sich also die Hardware für einen Computer nicht selber anschaffen und hat diese auch nicht zuhause rumstehen. Stattdessen kann man immer und überall über verschiedene Geräte auf den Streamingdienst zugreifen und die Funktionen eines PCs nutzen. Ob nun auf dem Tablet, dem alten Laptop oder dem PC auf dem die Grafikkarte kaputt gegangen ist – Cloud Streaming funktioniert ganz ohne selbst aktuelle Hardware besitzen zu müssen. Und genau so funktioniert auch Shadow.
Auf der diesjährigen Gamescom haben wir uns mit den Anbietern des Streamingdienstes getroffen und uns Shadow angeschaut. Das Unternehmen namens Blade lässt Shadow bereits seit 2015 in Frankreich laufen, die Teile der West- und Ostküste der USA sind auch seit kurzem mit Shadow ausgestattet. Am 4. September soll der Streamingdienst auch in Deutschland starten. Österreichische Accounts sind aktuell offiziell noch nicht möglich. Die Server stehen im Rechenzentrum in den Niederlanden. Das besondere an Shadow: jeder Nutzer hat seine komplett eigene Hardware. Während man bei anderen Diensten die Hardware mit anderen Nutzern teilt und so möglicherweise Leistungseinbußen hinnehmen muss, wird bei Shadow jedem Nutzer ein eigener Windows 10 PC mit folgenden Spezifikationen zur Verfügung gestellt:
- 12GB DDR4 Ram
- GTX 1080 Grafikkarte von NVIDIA
- 256GB Speicherplatz
- XEON Prozessor (etwa die Leistung zwischen i7 und i9 Intel-Prozessoren)
Mit dieser Technik ist es möglich, die aktuellen AAA-Spiele am PC zu spielen. Das Unternehmen verspricht, die Hardware immer auf dem neusten Stand zu halten und bei Problemen die Daten sofort auf einen Ersatzcomputer zu übertragen. Nachdem das Programm und die Hardware komplett dem eigenen Unternehmen gehören, ist Blade nicht auf die Hilfe von Drittanbietern gebunden und kann das System eigenständig weiter optimieren.
Ein weiteres Feature ist das neue Gerät „Shadow Ghost“, welches in Zusammenarbeit mit den Nutzern optimiert wurde. Der kleine Mini-Computer hat die notendige Hardware um auf das Cloud Gaming zuzugreifen und bietet die Anschlüsse, die man zum Anschließen aller wichtigen peripheren Geräte braucht: eine Ethernet-Schnittstelle, zwei USB 3.0 und zwei USB 2.0 Anschlüsse. Einen Klinkenanschluss für z.B. Kopfhöher und einen HDMI-Anschluss. Der Ghost hat zudem eingebautes WLAN und Bluetooth. Da man auf einen zusätzlichen Ventilator verzichten konnte, ist das Gerät recht klein und kann einfach transportiert werden. Der Preis soll etwa um die 120€ betragen. Selbstverständlich ist der Shadow Ghost optional zum Abo erhältlich und wird nicht benötigt, um den Streamingdienst zu nutzen.
Auf der Gamescom konnten wir selbst einmal ausprobieren, wie Shadow auf einem älteren Laptop-Modell und dem Smartphone läuft. Das Rennspiel, welches wir ausprobierten lief auf beiden Geräten sehr flüssig. Dank Android und iOS Apps kann man seinen Windows 10 Shadow-PC auch auf Tablets und Smartphones streamen. Schließt man ein Jahresabo ab, belaufen sich die monatlichen Kosten auf 29,95€ Euro im Monat. Ein einzelner Monat kostet hingegen 49,95€. Das Unternehmen empfiehlt eine DSL- oder Glasfaserverbindung mit mindestens 15 MBit/s. Eine Testversion, bei der man selbst einmal ausprobieren kann, ob Shadow mit der eigenen Internetverbindung problemlos funktioniert, gibt es aktuell noch nicht. Was wir gesehen haben, konnte uns überzeugen, dennoch sollte sich natürlich jeder selbst ein Bild davon machen und überlegen, ob ein Service wie Shadow für ihn in Frage kommt.