Tomodachi Life

In Tomodachi Life erwachen deine Miis zum Leben und entwickeln ihren ganz eigenen Charakter. Trage deine Freunde immer mit dir herum und sieh dir an, in welche absurden und lustigen Situationen sie geraten. Der perfekte Zeitvertreib für Zwischendurch, mehr aber auch nicht. Unser Review bietet nicht nur einen Einblick in das Spiel, sondern auch in die verrückten Dinge, welche Ninas Miis schon erlebt haben.

Deine Freunde auf deinem 3DS

In Tomodachi Life dreht sich alles um das Leben deiner Miis. Ob du nun vorhandene Miis aus deinem Mii-Maker importierst, oder neue erstellst bleibt ganz dir überlassen. Abgesehen von dem Aussehen kann man jedem Mii eine mehr oder weniger individuelle Robo-Stimme geben, deren Klang allein schon für Belustigung sorgt. Auch die Persönlichkeiten deiner Miis kannst du anpassen, so dass sie am Ende ihren eigenen Charakter erhalten. Ich hab für den Anfang meine Freunde und ein paar fiktive Persönlichkeiten wie Prinzessin Zelda auf meiner Insel einziehen lassen. Sie wohnen jetzt alle gemeinsam in einem großen Apartmenthaus in das bis zu 22 Miis passen.

TomodachiInselDeine Hauptaufgabe besteht darin, deine Miis bei Laune zu halten. Sie melden sich zu Wort, sobald sie etwas auf dem Herzen haben. Meistens sind sie hungrig oder wollen neue Kleidung oder Zimmereinrichtungen haben. Dies alles kann man in den verschiedenen Läden auf der Insel kaufen. Es gibt einen Hutmacher, ein Lebensmittelgeschäft, ein Möbelhaus und eine Boutique. Alle Läden haben täglich wechselndes Sortiment und man wird immer wieder von den seltsamsten Dingen überrascht. Letztens habe ich allen meinen Miis Zwergenkostüme angezogen. Das war creepy… Jetzt laufen sie aber alle wieder in normaleren Klamotten wie Gladiatorenrüstungen und Katzenkostümen herum. Auch die Zimmer haben manchmal eine ganz eigene Gestaltungsweise. Abgesehen von normalen Wohnzimmereinrichtungen gibt es auch die ein oder andere Kuriosität. Zeldas Zimmer besteht komplett aus pink glitzernden Strasssteinchen und mein Mii sitzt wortwörtlich im Regen. Leider kann man keine einzelnen Einrichtungsgegenstände kombinieren, weshalb man sich auf die Vorgefertigten beschränken muss.

everydaylifeSind die Bedürfnisse deiner Miis erfüllt, gibt es Geld für dich, Erfahrungspunkte für die Miis und ab und zu eine kleine Belohnung für dich. Die Miis verschenken nämlich gerne kleine Gegenstände, die man entweder verkaufen oder behalten und sammeln kann. Für mehr sind sie nicht gut. Bei jedem Level Up des Miis darf man sie belohnen. Hier kann man wählen, ob man den Miis Taschengeld gibt, ihnen neue Einrichtung zukommen lässt oder Lieder und Phrasen lernen lässt. Schenkt man ihnen Objekte, so können sie mit diesen Spielen. Schlonz sieht man öfter mal am Stand mit seinem Fußball. Manchmal kommt er aber auch in meinem Zimmer vorbei und spielt zusammen mit mir, Richi und LuKu 3DS.

Wenn man Glück hat, erwischt man die Miis beim Schlafen. Dann kann man einen Blick in die absurdesten Träume werfen. „All Hail The Virtual Boy“ ist bereits ein Running Gag im Internet geworden. Ich hab auch schon gut gelacht, als Schlonz träumte, wie sein Mii in Akkordarbeit in Farbe getaucht wurde. Sind die Miis gut aufgelegt, laden sie dich manchmal zu kleinen Minispielen ein. Schwarzer Peter, Memory, bringe dein Mii zum Niesen. Klein aber fein. Wer sich schon einmal mit den Wario Ware Spielen auseinandergesetzt hat, wird den absurden Stil wiedererkennen. Für zusätzliche Abwechslung sorgen Objekte, die man den Miis in die Hand drücken kann. Manchmal habe ich Wons durch das Zimmer geschaukelt oder von Luffel AR-Fotos auf einem Riesen-Sushi gemacht. Durch das Kaleidoskop lächelten mir tausendfach mein letztes Mittagessen und Luna zu. Mit dem Hypnose-Set kann ich mein Miis dazu bringen, bereits geträumte Träume noch einmal zu erleben. Auch hier ist die Auswahl an Minispielen recht begrenzt, so dass man sehr schnell alles gesehen hat, was es zu sehen gibt.

spieleTraume

 

 

 

 

 

 

Das Leben auf der Insel

fotosAbgesehen davon, dass man sein Geld für Gegenstände verprassen kann und damit seine Miis glücklich macht, gibt es auch noch einiges mehr zu entdecken. Die Insel der ungeahnten Möglichkeiten überrascht mit dem ein oder anderen Ort. Miis sind große Musik-Liebhaber, weshalb es eine eigene Konzerthalle gibt. Sobald du einem Mii ein Lied geschenkt hast, kann es in der Konzerthalle sein Talent zum Besten geben. LuKu startet seine Rapper-Karriere und da Luffel, Luna und Zelda alle die gleiche Musikrichtung mögen, haben sie sich als Band zusammengetan um das Publikum mit einer schnulzigen Ballade einzulullen. Die Outfits und die Songtexte kann man selbst aussuchen. Ansonsten sind die vorgefertigten Liedtexte aber auch den ein oder anderen Schmunzler wert. Beim Fotografen können die Miis zu zweit oder als Gruppe abgelichtet werden. Es gibt eine Vielzahl von schrägen Hintergründen, Posen und Gesichtsausdrücken. Auf meinem Gruppenfoto machen meine Miis grade ein Klassenfoto. Selbstverständlich schauen sie alle ein bisschen blöd drein. Klassenfotos waren schon immer doof.

aktivitätenDas Leben auf der Insel hält aber noch einiges mehr bereit. Es gibt viele verschiedene Orte, an denen sich die Miis einfinden können. Aktiv steuern, wann und wo sie sind und was sie machen, das kann man nicht. Nur zuschauen, was aber auch ganz lustig sein kann. Wenn Zelda und Wons morgens um halb neun im Café sitzen und anstatt ihren dampfenden Kaffee zu trinken, lieber vor sich hindösen ist das schon ein lustiger Anblick. Richi ist ein ziemlich fleißiges Mii und joggt hin und wieder am Stand. Manchmal liegt er aber auch nur faul in der Sonne herum. Zu bestimmten Uhrzeiten gibt’s aktivere Phasen. Man kann im Park Frisbee spielen oder sich beim Markt eine Wundertüte mit zufälligen Items kaufen. Einmal täglich darf man seine Miis in Tomodachi Quest als pixelige Recken losschicken. In diesem klassischen RPG kämpft man gegen riesige Speisen. Und verliert meistens. Den König der Trüffel sollte man nicht unterschätzen! Beim Aussichtsturm kann man „Erzähl mir mal…“ spielen und den Miis lustige Details über ihre Vorlieben entlocken. Jede Neuerung auf der Insel wird durch die MiiNachrichten kommentiert. Diese sind sehr humorvoll aufgebaut und zeigen auch manchmal völlig lächerliche Meldungen.

Tomodachi Life hat zwar keinen Mehrspieler-Modus, aber man kann trotzdem Spaß mit den anderen Spielern haben. Die Streetpass-Funktion ist hier ganz lustig eingesetzt worden. Man bekommt zum einen Importwaren (bei mir gibt’s ne schicke Fliege-Jeans-Kombi) die man so nicht kaufen könnte, zum anderen kommen die Miis der anderen Spieler und schlagen ihr Zelt auf. Auch hier kann man ihre Bedürfnisse befriedigen und bekommt dafür Gegenstände geschenkt. Per SpotPass kommen hin und wieder besondere Items in die Läden, was auch ganz nett ist. Auch der Nintendo 3DS-Bildertransfer wird unterstützt und ermöglicht es Screenshots auf sozialen Netzwerken hochzuladen. Da man jederzeit mit Hilfe der X- und Y-Buttons Screenshots machen kann, kann man die absurdesten Szenen festhalten.

MiiNachrichten

Ein Mii bleibt selten allein

Was wäre das Leben ohne Freunde? Auch Miis haben ein soziales Umfeld und wollen neue Leute kennenlernen. Deine Aufgabe als Spieler ist es, ihnen dabei zu helfen. Aktiv auswählen, mit wem sich ein Mii anfreunden soll oder mit wem es mehr Zeit verbringt kann man nicht. Die einzige Möglichkeit die dir als Spieler bleibt, ist zu sagen „Ich mach euch bekannt“ oder „Eure Beziehung ist nichts besonderes“. Wie genau die Miis nun zusammenfinden weiß keiner. Es passiert einfach, was eher langweilig ist. Manchmal startet ein Mii auch eine Verkupplungs-Aktion. Richi hat es schon mehrmals versucht, war aber nie besonders erfolgreich. Trotzdem bilden Miis auch ab und zu eine Liebesbeziehung. Auch hier ist es eher unklar, warum sich grade zwei Miis gefunden haben. Als Schaffer darfst du aber immerhin auswählen, in welchem Stil und an welchLiebeFreundschaftem Ort die Liebeserklärung stattfinden darf und selbst aus dem Heiratsantrag haben sie ein unterhaltsames Minispiel gemacht. Generell sind die Beziehungen in Tomodachi Life sehr konservativ und prüde. Die Liebenden schauen sich nur hin und wieder lange in die Augen und sprühen Herzchen um sich. Nichts gegen den Jugendschutz, aber ein bisschen mehr hätte es schon sein können. Haben sich zwei Miis erst mal gefunden, bringt sie nur noch selten etwas auseinander. Scheidungen gibt es nicht, genauso wenig wie gleichgeschlechtliche Beziehungen. Letzteres hat übrigens schon viel Trubel verursacht, so dass Nintendo versprochen hat, im nächsten Ableger dies zu berücksichtigen.

konversationAuch wenn meistens Friede, Freude, Eierkuchen bei den Miis herrscht, gibt es ab und zu auch mal traurige Gesichter. Jodli hat eine Abfuhr von Luffel bekommen und Sleppi und LuKu haben sich über einen Teddy gestritten. Am Ende weint immer jemand. Und dann muss man als Spieler besonders viel Aufmerksamkeit auf den Trauerkloß lenken. Anstatt Erfahrungspunkte zu sammeln, darf man den Trauerbalken abarbeiten und das arme Mii solange bespaßen, bis alles wieder in Ordnung ist. Manchmal treffen sich sogar ein paar Miis im Café und veranstalten einen eher erfolglosen Tröst-Treff. Lustig ist das ganze schon irgendwie! Weitere Spielereien die das soziale Leben der Miis widerspiegeln sind die Ranglisten und der Affinitätstester. Ersteres zeigt an, welcher Mii beim Spieler am beliebtesten ist, wer die meisten Freunde hat und so weiter. Beim Affinitätstester kann man sich anzeigen lassen, wie gut zwei Miis zueinander passen. Dabei wird bei gleichgeschlechtlichen Miis die Freundschaft und bei gegengeschlechtlichen die Beziehung bewertet. Beide Modi sind für kurze Zeit ganz lustig, aber im Endeffekt schaut man doch nur ein einziges Mal darauf.

 

Tomodachi Life
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  • Wertung der Redaktion: 3.5
  • Publisher: Nintendo
  • Getestet auf: Nintendo 3DS XL
  • Preis: 39,99€
  • Reviewed von: Nina van Aken

Am 7. Juni 2014

+Absurd-Komischer Humor
-Wenig eigene Interaktionsmöglichkeit
+Viel zu Sammeln
-    Wird schnell eintönig
+Perfekt für zwischendurch

Fazit:

[rating itemreviewed=“Tomodachi Life“ rating=“7″ reviewer=“Nina van Aken“ dtreviewed=“07.06.2014″ best=“10″ worst=“0″]Tomodachi Life ist die perfekte Ablenkung für zwischendurch. Erstelle deine eigenen Miis und statte sie mit einer Stimme und einem Charakter aus. Deine Hauptaufgabe besteht darin, die Bedürfnisse deiner Miis  zu befriedigen. Gib ihnen Nahrung und Kleidung und spiele lustige Minispiele. Diverse Aktionen und Attraktionen sorgen für Abwechslung im Inselleben. Man kann nicht nur beobachten, was die Miis gerade vollkommen Absurdes tun, sondern sie auch im Fotostudio ablichten oder in der Konzerthalle eigene Lieder vorsingen lassen. Per Streetpass gibt es besondere Items. Miis freunden sich mit deiner Hilfe an und gehen auch Beziehungen ein. Jedoch ist die Logik dahinter undurchschaubar. Alles in allem wiederholt sich das Gameplay aber sehr und die Interaktionsmöglichkeiten sind beschränkt, so dass vieles sehr schnell langweilig wird. Tomodachi Life ist daher definitiv ein Tamagotchi mit absurd-gutem Humor und als Beschäftigung nebenbei super geeignet. [/rating]

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Nina van Aken
Irgendwann hab ich dann meine Freunde Indi, Lara und den Barbaren von Diablo II zurückgelassen um mich erwachsenen Themen zu widmen: Meiner ersten Liebesbeziehung mit Link. Sinneserweiternde Trips durch bunte Tunnel mit Rayman. Und natürlich meiner Karriere: 150 Pokémon, ja das sind wirklich viel. Doch ich will Pokémon Meister sein. Das ist mein Ziel!

9 Kommentare

  1. Was mir gerade auffiel:
    Es gibt Scheidungen – jedoch scheiden sie sich nur, solange sie kein Kind haben. Zuerst spricht einen der Beiden einen an und meint, man wolle sich scheiden. Dann hat man die Auswahl zwischen „Versucht es nocheinmal“ oder „macht doch“. Dann treffen sich die Beiden. Entweder sie reden miteinander (Ehe ist gerettet) oder beide schweigen sich an und geben dann auf (Ehe ist vorbei). Hinterher darf man beide trösten (wie z.B. bei Liebeskummer) und in der Beziehungsliste steht der jeweile Expartner unter der Kategorie „Geschieden).

  2. ich, 37 jahre alt, männlich, coregamer!
    bis jetzt 32 stunden mit diesem absoluten wahnsinn verbracht und so viel gelacht! top „game“!

  3. Interessiert mich definitiv mehr als Animal Crossing, aber zum Vollpreis werd ich’s mir wohl nicht holen. Da hab ich noch zu viel anderes, ungespieltes rumliegen ^^

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