7th Dragon III – Code: VFD

Im Jahr 2016 erscheint auch im Westen erstmals ein Teil der 7th Dragon-Reihe. Leider ist 7th Dragon III – Code: VFD auch schon der letzte Teil der Serie. Trotzdem darf man gerne einen Blick auf dieses JRPG werfen, denn die unglaublich unterschiedlichen Klassen bringen definitiv Abwechslung ins Spielgeschehen der rundenbasierten RPGs.

 

Im modernen Tokyo der 2100-Jahre ist das Virtual Reality Game „7th Encount“ besonders beliebt. Der Kampf-Simulator dient der Videospiel-Firma Nodens aber nicht nur als Geldeinnahmequelle, sondern auch um besonders talentierte Hunter zu finden. Denn die Welt wird bedroht. Wie der Name 7th Dragon III schon vermuten lässt, geht die Bedrohung von der Invasion der Drachen einher. Mit den Drachen kommt auch die gefährliche Pflanze „Dragonsbane“ die bei Menschen eine Atemwegserkrankung hervorruft. Um die Vernichtung der Menschheit durch die Drachen zu verhindern sucht Nodens nun nach geeigneten Drachenjägern. Der Hauptcharakter enttarnt sich natürlich gleich als geeigneter Jäger und wird in die Geheimnisse von Nodens eingeweiht. Zusammen mit dem ISDF, einer staatlichen Spezialeinheit die die selben Ziele verfolgt wie Nodens, begebt ihr euch nun auf die Drachenjagd. Um den nahenden 7th Dragon letztendlich besiegen zu können, braucht ihr aber die DNA von den anderen True Dragons. Um diese zu bekommen müsst ihr nicht nur in der Gegenwart, sondern auch in Vergangenheit und Zukunft nach den Drachen suchen.

 

Abwechslungsreiche Klassen
7th Dragon III lässt euch freie Auswahl bei der Charakterwahl. Ihr könnt zwischen unzähligen Skins und Farben und 40 Synchronstimmen wählen und euch so euer erstes Team zusammenstellen. Jeweils drei Charaktere fasst ein Team. Von den insgesamt 8 Klassen werdet ihr später im Spiel definitiv noch gebrauch machen. Zu Beginn stehen euch die Klassen Samurai, Agent, God Hand und Duelist zur Verfügung. Der Samurai ist der klassische Nahkampf-Damage-Dealer. Ihr könnt euch zwischen zwei Stilen entscheiden, wobei jeder seine eigene Vorzüge hat. Als Agent könnt ihr eure Gegner hacken und sie dadurch dann aufeinanderhetzen oder ihr macht mit eurer Pistole schaden. Die Klasse God Hand treibt mit gezielten Faustschlägen einen Counter hoch und ermöglicht so großen Schaden zu machen. Außerdem hat sie einige Heilfähigkeiten. Die letzte der Anfangsklassen ist der Duelist. Ihr zieht im Kampf Karten, mit denen ihr elementaren Schaden verursachen könnt. Zusätzlich gibt es allerhand Fallen die aufgestellt werden können. Später im Spiel werdet ihr noch vier weiteren Klassen begegnen, die ebenso interessant und abwechslungsreich zu spielen sind, wie die vier Anfangsklassen. Das tolle an den Klassen ist, dass sie nicht ganz klassisch auf Damage-Dealer und Supporter ausgelegt sind, sondern jede Klasse sowohl Angriffs-Fähigkeiten, als auch Support- und Passive-Fähigkeiten beherrscht. Das ermöglicht auch den Austausch der Crew-Mitglieder ohne Probleme und neue Strategien können nach belieben ausprobiert werden. Mit den Skillpoints, die ihr für jeden Kampf bekommt, könnt ihr eure Fähigkeiten frei nach euren Wünschen ausbauen.

 

Der Kampf gegen die Drachen
Während ihr mit eurem Dreierteam den ersten Dungeon erkundet werdet ihr nicht nur mit Zufallskämpfen konfrontiert, sondern auch mit Drachen. Diese tückischen Biester bewegen sich frei im Dungeon herum und treten auch gerne mal einem Kampf bei, wenn sie in der Nähe sind. Der Kampf gegen die Drachen sollte aber nicht gescheut werden. Besiegt ihr einen, bekommt ihr wertvolle DZ, die man später für Item- oder Skill-Erweiterungen und den Ausbau von Nodens verwenden kann. Die Drachen stellen am Anfang noch eine Herausforderung dar, sind aber später im Spiel keine besonders schlimmen Gegner. Nimmt man jeden Zufallskampf, die Drachen und noch ein paar Nebenquests mit, ist man schnell überlevelt und braucht sich keine großartigen Gedanken mehr über die Drachenkämpfe machen. Da das Spiel dann leider auch recht einfach wird, empfiehlt es sich hin und wieder einfach die Klassen zu wechseln. Dann bekommt ihr zusätzliche Statuswerte und werdet ein paar Level zurückgestuft. Die Dungeons an sich sind relativ linear aufgebaut, die Ziele der Hauptmission klar. In den Truhen findet ihr abgesehen von nettem Equiptment nicht besonders interessante Items. Generell sind Waffen, Ausrüstungsgegenstände und Items recht simpel gehalten und man muss sich weder mit Craften noch mit aufwendigen Ausrüstungs-Kombinationen rumschlagen.

Die Kämpfe an sich sind sehr interessant gestaltet. Ihr setzt eure Skills ein und spielt jeden Charakter für sich selbst. Aber man sollte auch darauf achten, wie die Klassen miteinander agieren. So kann man diverse Kombinationen ausprobieren wie zum Beispiel den Samurai mit seiner Fähigkeit Maple Tear dem Gegner mit der Statusveränderung Feuer-Schaden belasten und im Anschluss mit einem Skill des Fortuners Energie des Gegners abziehen und ihn somit selbst heilen. Es können auch multiple Statusveränderungen und Fallen gleichzeitig auf den Drachen wirken. Autoskills sind besonders praktisch. Während des Kampfes mal ein paar KP geheilt bekommen oder am Ende mit doppelten Skillpoints rauszugehen ohne dafür einen Zug zu verschwenden ist schon etwas feines. Sobald ihr eurer zweites Team, den sogenannten Subcast freischaltet, wird der Kampf besonders interessant. Der Subcast kann nämlich als zusätzliche Unterstützung im Hintergrund agieren. So könnt ihr Support Skills auswählen und einen zusätzlichen Angriff bekommen oder in einem Zusatz-Zug den Subcast eure Statuswerte erhöhen lassen. Das praktische dabei: Der Subcast levelt mit! Ihr könnt also jederzeit die Charaktere wechseln ohne angst zu haben, dass die neuen Charaktere nicht mitkommen. Das Kampfsystem mit den unterschiedlichen Klassen und den Subcasts macht definitiv sehr viel spaß. Um ein wenig Abwechslung reinzubringen, wird auch hin und wieder euer Team storybedingt aufgesplittet und ihr zieht mit jedem Team los um Missionen zu erfüllen. Das sorgt für ungewollte Abwechslung und bringt euch die anderen Charaktere näher, auch wenn ihr mit eurem Haupt-Team eigentlich zufrieden seid.

 

In und um Nodens
Die Hauptstory dauert gute 30 Stunden, danach werdet ihr noch mit einem weiteren Dungeon und zusätzlichen Nebenquests beehrt. Die Nebenquests an sich nicht nur stumpfe „Sammel Item XY zehn mal“-Quests, sondern erzählen meistens eine kleine Geschichte und involviert die Charaktere und die Mitarbeiter Nodens. Während die eigenen Team-Mitglieder eher Charakterlos sind, machen die Nebencharaktere doch einiges her. Alle scheinen eine eigene Persönlichkeit zu haben und man kann sogar in einigen Quests die Beziehungen vorantreiben. Dann wird sich in der Skylounge auf ein Date getroffen. Dabei ist es egal, ob Männlein, Weiblein oder creepy Plüschhase. 7th Dragon verzichtet auf allzu heteronormative Sichtweisen. Es gibt auch ein paar sammelbare „Lebewesen“. In den Dungeons findet ihr immer wieder verlorene Personen und Katzen, die ihr Retten könnt. Dafür gibt es dann im Katzencafé und von den Nodens Mitarbeitern tolle Items und Skillpoints. Die DLCs gibt es in der Anfangszeit gratis dazu und dienen grundsätzlich dazu um mehr Erfahrung, Skillpoints oder Geld zu sammeln.

7th Dragon III sieht auf den ersten Moment ein wenig unübersichtlich und pixelig aus. Die geringe Auflösung des 3DS trägt hier wahrscheinlich die größte Schuld. Nach einiger Zeit gewöhnt man sich an die Grafik und findet auch viele detailreiche Umgebungen. Die Animationen im Kampf sind schön anzuschauen. Kartenshortcuts sind gut platziert und der Soundtrack ist solide. Die Menüführung aber eher unübersichtlich. Ein wichtiger Punkt ist auch die Sprache: Das Spiel ist komplett auf Englisch und daher nur mit entsprechenden Sprachkenntnissen voll genießbar. Die kleinen technischen Einbußen kann man aber verzeihen, denn 7th Dragon III – Code: VFD an sich macht definitiv spaß.

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7th Dragon III – Code: VFD
Wertung der Redaktion:

80/100

  • Publisher: Atlus
  • Getestet auf: New 3DS XL
  • auch für: New 3DS, 3DS, 3DS XL, 2DS
  • Preis: 36,99€

 

 

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18/30 Technik + Solider Soundtrack
+ Viele Details
+ Gute Kartenshortcuts
- Wirkt ein wenig Pixelig
- unübersichtliche Menüs
25/30 Umfang + Interessante Sidequests
+ Umfangreicher Charakter-Editor
+ Dating-Quests & Katzencafé
- Sehr linear
- Sehr simples Waffensystem
27/30 Gameplay + Subcast und Support-System
+ Abwechslungsreiche Klassen
+ Interessantes Kampfsystem
- Zu einfach durch schnelles Ãœberleveln
10/10 Spezifisch + Interessante Charaktere
+ DLCs in den ersten Wochen nach Release kostenlos

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[wptouch target=“mobile“]Die Wertung kann nur auf einem PC oder Tablet gelesen werden.
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Fazit:

[rating itemreviewed=“7th Dragon III – Code: VFD“ rating=“80″ reviewer=“Nina van Aken“ dtreviewed=“14.12.2016″ best=“100″ worst=“0″]

7th Dragon III – Code: VFD ist ein JRPG wie man es kennt – aber irgendwie auch nicht. Klassisch rundenbasierte Kämpfe, Lineare Dungeons, die Tendenz sich schnell zu überleveln und dann einfach durch das Spiel zu kommen sind vorhanden. Andererseits stehen dem auch unglaublich unterschiedlich zu spielende Klassen und der das gut gelungene Subcast-System, welches den Hauptcast während den Kämpfen unterstützt, als neue und interessante Spielelemente entgegen. Die Story ist interessant. Ebenso die Nebencharaktere. Die Menschheit wird von Drachen bedroht und muss nun den 7. True Dragon gerettet werden. Deshalb reist du mit deinem Team von Drachenjägern in Vergangenheit und Zukunft, um wichtige Informationen zu sammeln. Im Katzencafé und bei Dating-Quests kann man sich definitiv entspannen und ein wenig Abwechslung zur Hauptmission bekommen. Technisch ist 7th Dragon grundwegs solide, was den Spielspaß aber definitiv nicht mindert. Wer Lust auf ein JRPG hat kann hier getrost zuschlagen.

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â–ºSo testen Wir

 

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Nina van Aken
Irgendwann hab ich dann meine Freunde Indi, Lara und den Barbaren von Diablo II zurückgelassen um mich erwachsenen Themen zu widmen: Meiner ersten Liebesbeziehung mit Link. Sinneserweiternde Trips durch bunte Tunnel mit Rayman. Und natürlich meiner Karriere: 150 Pokémon, ja das sind wirklich viel. Doch ich will Pokémon Meister sein. Das ist mein Ziel!

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