Dark Souls 2

Es darf wieder gestorben werden! Mit Dark Souls 2 erschien nun ein Titel für Hardcore-Gamer, wie wir es von From Software gewohnt sind. Kenner des ersten Teils werden nicht sonderlich überrascht sein, aber auch nicht enttäuscht. Schade nur, dass keine Next-Gen Version geplant ist.

Wie schon im ersten Teil der Serie beginnen wir unser Abenteuer nach einer wenig erleuchtenden Videosequenz ohne genauere Angaben zu unserer Aufgabe, unserer Umwelt – oder was man sonst so gerne wüsste. Spieler des Vorgängers werden sich sofort zurecht finden, denn wirklich geändert hat sich kaum etwas. Grafisch, wie spielerisch befindet man sich eindeutig in Dark Souls; selbst die Steuerung und das HUD haben es fast unverändert in den zweiten Teil geschafft. Auch wenn grafisch ein Sprung nach vorne gewagt wurde, was vor allem den Lichteffekten zugute kommt, bleibt das Spiel an die Hardware der alten Konsolen Generation gebunden. Selbst für den PC wurde die Grafik aber nicht wirklich aufgebessert, was bei einem Titel wie Dark Souls aber nebensächlich ist, da es sich eher um das Gameplay an sich und den Umfang, als um optische Details dreht.

Gleich zu Beginn wählen wir unsere Klasse, die vor allem die anfänglichen Attribute wie Kraft, Geschicklichkeit oder Zauberei und dazugehörige Gegenstände bestimmt. Es gibt aber keinerlei Einschränkungen, solltet ihr euch im Laufe des Spiels umentscheiden und eure Taktik ändern. Lediglich eure Fähigkeiten werden falsch verteilt sein. So brauchen wir bestimmte Werte um Rüstungen oder Waffen tragen zu können, Zauber zu verwenden oder mit dem Schild Angriffe zu blocken. Je nach Spielstil entwickelt sich ein ganz eigener Charakter.

Nach einem kleinen Tutorial, das man 56830auch auslassen kann, werden wir auf die Welt losgelassen – oder die Welt auf uns. Denn das Sterben ist in Drangleic, dem Königreich in dem wir uns bewegen, eine der einfachsten Sachen überhaupt und recht schnell hat man sich an die Worte Ihr seid gestorben gewöhnt. Die Schwierigkeit des Spiels liegt aber nicht nur bei den Gegnern, die man auch trotz möglicher Schwächen nie unterschätzen sollte, auch die wenigen Informationen machen einem zu schaffen. Der Spieler ist gezwungen alles auf eigene Faust zu erkunden und Dinge auszuprobieren um mit etwas Glück den Spieldurchlauf einfacher zu gestalten. Und kommt man einmal nicht weiter lohnt es sich auf jeden Fall die Umgebung zu erkunden, oder auch das Areal zu wechseln.

Es geht noch fieser

Natürlich gibt es auch Neuerungen im zweiten Teil, die einem das Überleben noch zusätzlich erschweren. Neben den bekannten Gegenständen und Waffen finden sich natürlich viele neue. Die markanteste Neuerung ist aber sicherlich, dass wir nach jedem Tod einen Teil unserer maximalen Lebensleiste 56832verlieren, wobei wir spätestens bei der Hälfte unserer Energie dann davor sicher sind noch mehr einzubüßen. Mehr als die Hälfte der Leiste kann einem so nicht genommen werden, aber das genügt ja schließlich. Der Effekt ist auch wieder umkehrbar, wenn wir menschlich werden. Dies ist aber nur durch die Verwendung eines Menschenbildes möglich und wie immer in Dark Souls sollte man nicht mit Gegenständen um sich werfen, man könnte sie schließlich noch brauchen.

Weiters können wir uns von Anfang an zu jedem entdeckten Leuchtfeuer transportieren lassen, was das Erkunden der Welt um einiges leichter macht. Leuchtfeuer sind die Rücksetzungspunkte in Dark Souls, wenn man sein Leben wieder einmal irgendwo verloren hat. Dafür können wir uns aber nicht mehr direkt an den Feuern aufleveln, sondern müssen in das Dorf zurückkehren, das uns mehr oder weniger als Basis unseres Abenteuers dient.

Um allen Spielern die im ersten Teil 56834gefarmt haben etwas den Wind aus den Segeln zu nehmen wurde außerdem die Zahl der Wiedererscheinungen von Gegnern begrenzt. Haben wir also einen Gegner zehn bis fünfzehn mal niedergerungen zeigt er sich auch nicht mehr. Dieser Effekt ist zwar ebenfalls durch einen Gegenstand umkehrbar, dieser ist allerdings sehr selten. Nun könnte man sich darüber aufregen, dass irgendwann keine Gegner mehr zum Erwerben von Seelen mehr übrig sind, doch allein das gezielte Ausrotten von Feinden (zum Beispiel zur Erleichterung des Weges für den Boss) ist eine langwierige Sache und es scheint fast unmöglich die gesamte Welt von ihren bösen Wesen zu befreien.

Auch die Haltbarkeit der Waffen wurde geändert, denn nicht mehr der Schmied, sondern die Leuchtfeuer sind für die Reparatur eurer Waffen und Rüstungen verantwortlich und das sogar kostenlos. Der Haken an der Sache ist nur, dass diese dadurch weit weniger Aushalten als wir es aus dem ersten Teil gewohnt sind und so manche Erkundungstour von einer zerbrochenen Waffe beendet wird. Zerbrochenen Waffen hilft auch das Rasten am Lagerfeuer nichts mehr, da müssen wir schon zu einem Schmied bei dem wir für teure Seelen unsere Waffen, Rüstungen und Ringe wieder flicken lassen können.

Entdecken und retten

Dank der weitläufigen Welt, die in einzelne mehr oder weniger linear verlaufende Abschnitte geteilt ist, gibt es viel zu entdecken und so lohnt es sich immer wieder die Umgebung zu erkunden oder einfach mal gezielt auf die Jagd nach Geheimnissen zu gehen; denn davon gibt es jede Menge. Beim Durchlaufen der Gegend finden wir Items, sammeln Seelen von Gegnern und enthüllen den ein oder anderen Schleichweg. Wie das aber nun mal so ist in Dark Souls führt eine kleine Unachtsamkeit, oder auch einfach nur Pech, schnell zum Tod und unsere tapfer gesammelten Seelen gehen verloren. Diese Momente können sehr frustrierend sein, denn schließlich sind Seelen die Währung für Level, wie auch für Items oder sonstige Dinge, und wer lässt sich schon gern die Arbeit von einer halben Stunde einfach wieder wegnehmen?

Zum Glück gibt es noch eine Möglichkeit unsere Seelen zu retten. Sind wir erst mal gestorben bleiben unsere Seelen genau an dem Ort unseres Dahinscheidens liegen und können in ihrer vollen Zahl wieder erworben werden, wenn wir sie nur vor unserem nächsten Tod erreichen. Sterben wir hingegen ohne die Seelen zurückerobert zu haben, gehen diese unwiderruflich verloren, was das Spiel genauso spannend wie frustrierend machen kann. Es gilt also einen ganz eigenen Spielstil zu entwickeln und abzuschätzen, ob man das Risiko eingehen möchte oder nicht. 56831Durchtreten wir zum Beispiel eine Nebelwand, von denen es wieder viele in der Welt gibt, kann alles möglicher dahinter warten. Haben wir das Pech auf einen Boss zu treffen gibt es leider kein zurück mehr, gegen den Boss muss gekämpft werden. Diese Kämpfe gestalten sich abhängig von der Klasse als kleine oder größere Herausforderung, doch sollte man auf jeden Fall genügend Zeit für seinen Gegner zur Verfügung haben, denn ein Pausieren des Spiels ist nicht möglich.

Praise the sun

In Dark Souls ist man immer online unterwegs (sofern man eine Internetverbindung hergestellt und auf der Xbox 360 Xbox Live Gold hat). Die anderen Spieler, auch wenn sie nicht direkt auf unsere Welt einwirken (Außnahmen erkläre ich gleich), können sehr nützlich sein, denn sie schreiben Nachrichten auf den Boden, die entweder hilfreiche Tipps oder boshafte Irreführungen sein können. Ein Item ermöglicht es durch Zusammenbauen von vorgegebenen Satzteilen eine Nachricht zu übermitteln, die überall auf der Welt verstanden werden kann. Zusätzlich kann diese dann von anderen Spielern bewertet werden. Die einzige Möglichkeit für andere Spieler direkt auf eure Welt Einfluss zu nehmen ist, indem ihr sie über ein Rufsymbol (das diese vorher platziert haben müssen) herbeiruft, beziehungsweise indem sie in eure Welt eindringen. Das ist durch Items oder einen der zahlreichen Eide des Spiels möglich, bei denen ihr zum Schutz bestimmter Gebiete angefordert werdet.

Ist das Spiel endlich zu Ende gebracht – das ist keineswegs eine Aufgabe für einen Nachmittag – wartet das New Game + auf euch, mit stärkeren Gegner und etwas mehr Items. Eine neue Herausforderung also.

Dark Souls 2
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  • Wertung der Redaktion:    4.5
  • Publisher: Namco Bandai Games
  • Getestet auf: Xbox 360
  • Preis: 59,66€
  • Reviewed von: Niels Cimpa

Am 27. März 2014

+Große Welt - Frustmomente
+Lange Spielzeit
+Herausfordernd
+Nähe zum ersten Teil

 

Fazit:

[rating itemreviewed=“Dark Souls 2″ rating=“9″ reviewer=“Niels Cimpa“ dtreviewed=“27.03.2014″ best=“10″ worst=“0″]Wie schon sein Vorgänger macht Dark Souls 2 alles richtig, wenn ein zeitaufwändiger Hardcore-Titel gefragt ist. Die große Welt, mit ihren vielen Möglichkeiten für Entdecker und den ständig neuen Herausforderungen beschäftigt für viele, viele Stunden. Die Nähe zum ersten Teil lässt Kenner sofort in die neue Welt eintauchen, doch auch Neueinsteiger wird (nach einem etwas harten Einstieg) die Herausforderung von Dark Souls fesseln. Der ein oder andere frustrierende Moment ist aber unvermeidlich.[/rating]

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Niels Cimpa
Seltsamerweise (und entgegen meiner Kollegen) habe ich spieltechnisch den PC nie wirklich für mich entdecken können. Lediglich Strategiespiele, vor allem die Total War Reihe, habe ich der Kontrolle einer Maus unterworfen. Natürlich war die Hardware eines neuen PCs in den letzten Jahren sehr verlocken, während die Konsolen mit ihren 512 MB RAM grafisch immer mehr ins Hintertreffen gerieten. Umso mehr erfreue ich mich nun an der PS4 und der Tatsache, dass ein Standard PC für mich völlig ausreicht.

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