Disney Art Academy ist der neuste Ableger der bekannten Zeichenwerkstatt von Nintendo. Nach Pokémon Art Academy ist der Disney-Vertreter nun schon das zweite Spin-Off. Wie schlägt sich Disney Art Academy im Vergleich zu seinen jüngst erschienenen Kollegen?
Die Art Academy-Reihe verwandelt nun schon seit einigen Jahren verschiedenste Touchscreens auf Nintendo-Konsolen zur Leinwand. Neben verschiedenen Pinseln, Stiften und Farben die zum Malen und Zeichnen geeignet sind, gibt es auch jedes mal verschiedene Lektionen, die einem die verschiedenen Techniken näher bringen. So natürlich auch in Disney Art Academy. Neu ist neben dem schrägen Stift, der an die japanischen Tinten-Pinsel erinnert, auch das Arbeiten auf drei verschiedenen Ebenen. Eine sehr praktische Sache, die beim Zeichnen am PC standardmäßig angewandt wird. Auch die Pinselgröße und Farbdichte kann nun an einer Skala von 0 bis 100 gewählt werden und ist nicht mehr auf eine bestimmte Anzahl beschränkt. Mit den Zauberstiften, die man im Verlauf des Spiels freischaltet, kann man bestimmte Effekte wie Sternchen oder Glitzer ganz einfach auf seinem Kunstwert erscheinen lassen. Der verbesserte Malkasten gefällt definitiv!
Disney Art Academy enthält nicht nur viele Vorlagen von klassischen alten Zeichentrick-Helden und neuen Pixar-Lieblingen, sondern auch einen eigenen Story-Modus. Im Tropenparadies triffst du auf Professor Leo und seine Studenten, die bald ein Kunstfestival organisieren. Allerdings sind noch nicht genug Bilder von Studenten eingereicht worden, weshalb dich Professor Leo bittet, ihm dabei zu helfen. Und schon geht das Pinselklecksen los. Das tropische Thema mit seiner eher nervigen Hintergrundmusik passt leider absolut nicht zu Disney. Hier hätten sich die Entwickler doch etwas Disney-Näheres einfallen lassen können.
Im Vordergrund stehen zunächst die Lektionen, in denen man Schritt für Schritt an verschiedene Techniken und Materialien herangeführt wird. Grundlegendes Wissen und einfache Erklärungen werden dem Spieler während der Lektionen näher gebracht. Man erlernt so Standardtechniken, wie z.B. Licht und Schatten setzen, spitze Kanten mit Hilfe des Radiergummis herstellen und einen 3D-Effekt mittels Sprühfarbe herstellen. Die Lektionen orientieren sich sehr an denen, die auch schon in Pokémon Art Academy zu finden waren und auch in den anderen Art Academy-Teilen vorhanden sind. Im Gegensatz zu den Lektionen im Vorgänger, wird hier mehr Abwechslung geboten. War es früher so, dass man nach dem Beenden der Hauptmission noch weitere Übungsmissionen bekommen hat, um das gelernte noch einmal in einem anderen Kontext anzuwenden, so sind hier die Untermissionen immer mit einem neuen Aspekt verbunden. Das sorgt natürlich für mehr Spielspaß! Obwohl die Schwierigkeit der Lektionen aufeinander aufbaut, sind sie alles in allem wenig komplex. Das liegt zum einen an dem Standard-Repertoire an Techniken, die schon zum x-ten mal wiederholt werden, zum anderen aber auch daran, dass man weiterhin nur Schritt für Schritt alles nachzeichnet, was vorgemacht wird. Nicht mal selber Farben mischen muss man, da meistens die Farben für die Bilder vorgegeben sind. Dadurch kommt es auch zu wenigen Transfereffekten. Gelerntes ist im Endeffekt nur schwer nachvollziehbar. Auch in diesem Ableger wünscht man sich ein kleines Nachschlagewerk der gelernten Techniken vergebens.
Man wird hier also extrem an die Hand genommen. Für jüngere Spieler eignet sich dieses Konzept natürlich hervorragend. Für ältere Spieler empfiehlt sich, Disney Art Academy nur dann zu kaufen, wenn man gerne ein wenig vor sich her zeichnen möchte und sich an den Disney-Motiven erfreut. Wer lieber ein wenig komplexer „arbeiten“ möchte, sollte stattdessen auf Art Academy Atelier auf der WiiU zurückgreifen. Um herauszufinden, ob Disney Art Academy das richtige für einen ist, kann man sich von einem Freund der das Spiel besitzt auch eine Demoversion via Downloadplay herunterladen. In dieser Demo können drei Lektionen gespielt werden. Ein sehr nettes Feature.
Neben den Bildern, die im Story-Modus freigeschaltet werden können, gibt es noch in etwa drei mal so viele Bilder im Freies Zeichnen-Modus. Nach dem erfolgreichen Beenden einer Lektion werden zwei neue Bilder freigeschaltet. Von Winnie Puh, Peter Pan, König der Löwen, aber auch Baymax, Cars und Frozen und verschiedenen Disney-Prinzessinnen ist einiges dabei. Gefühlt könnten die Motive aber noch vielseitiger sein. Anstatt das siebte Bild von Winnie Puh zu bekommen, hätte man auch gerne noch andere Motive hinzufügen können. Ob es wie bei Pokémon Art Academy auch nach Release neue Motive gibt, wird sich noch herausstellen.
Technisch ist Disney Art Academy allerdings nicht sonderlich gut ausgereift. Der Ladebalken ruckelt und der Startbildschirm mit Warnhinweisen ist ein wenig irreführend. Verschwinden die Warnhinweise von selbst oder muss ich noch einen Knopf drücken? Während die Zeichentools und das zeichnen auf dem Touchscreen wie immer hervorragend funktionieren, hat man sich bei der technischen Ausgestaltung des Drumherums nicht allzu viel Mühe gegeben. Das ist natürlich ein wenig Schade und nimmt den Charme, den Disney-Titel normalerweise innehaben.
Es ist auch möglich, seine Kunstwerke mit anderen Menschen zu teilen. Relativ einfach lassen sich Bilder über das Miiverse hochladen. Man kann die Bilder auch als Galerie-Bild oder JEPG auf der SD-Karte speichern. Über den 3DS-Bildertransfer können die Bilder dann auf Twitter, Facebook und Tumbler veröffentlicht werden. Leider dauert das im Endeffekt doch sehr lange. Besonders wenn man mehrere Bilder gleichzeitig hochladen möchte.
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[wptouch target=“mobile“]Die Wertung kann nur auf einem PC oder Tablet gelesen werden.
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Fazit:
[rating itemreviewed=“Disney Art Academy“ rating=“68″ reviewer=“Nina van Aken“ dtreviewed=“12.07.2016″ best=“100″ worst=“0″]
Disney Art Academy ist vor allem für jüngere Disney-Fans geeignet. Ältere Spieler können selbstverständlich auch ihren Spaß haben, sollten sich aber nicht zu viel erwarten. Neben dem altbekannten Lektionsmodus, in dem Schritt für Schritt Techniken und Materialien nähergebracht werden, gibt es auch den Freies Zeichnen-Modus, in dem viele Bilder mit Disney-Motiven vorhanden sind. Die Lektionen sind nicht besonders komplex und häufig muss man nur die Schritte nachmachen. Nichts desto trotz macht das Zeichnen auf dem Touchscreen von neuen und alten Disney-Charakteren sehr viel Spaß. Der Malkasten ist wie immer hervorragend und bietet zudem noch neue Features. Leider passen das tropische Drumherum und die Musik sehr wenig zu Disney. Obwohl es viele Möglichkeiten gibt, die eigenen Bilder ins Internet hochzuladen, ist dies ein wenig mühselig.
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