Donkey Kong Country

Es gab einige Gründe warum Donkey Kong Country beim Release einschlug wie eine Bombe: Der abwechslungsreiche Grafikstil war durch die vorgerenderten, dreidimensionalen Grafiken ungewöhnlich, das Gameplay war hervorragend und die Musik wusste ebenso zu überzeugen. Kein Wunder also, dass Nintendo den Titel, der der zweiterfolgreichste auf dem Super Nintendo Entertainment System war, auch auf der Virtual Console der Wii U haben wollte. Zwei Jahrzehnte sind eine lange Zeit, doch Donkey Kong Country ist wunderbar gealtert, und noch immer ein grandioses Spiel. Ob und warum ihr euch Donkey Kong Country zulegen solltet, könnt ihr in unserem Review zum Spiel nachlesen, das auf die wichtigsten Details des Titels eingeht.

Stellt euch vor ihr wacht auf und all eure wertvollen Spiele wurden gestohlen. Ungefähr so muss sich Donkey Kong gefühlt haben, als seine gigantischen Bananenvorräte vom bösen König K. Rool und dessen hinterhältigen Kremlings unter den Nagel gerissen wurden. Kein Wunder also, dass sich der große Affe mit seinem kleinen Freund Diddy Kong auf den Weg macht, um die gekrümmten Köstlichkeiten zurückzuerobern. Das Abenteuer von Donkey Kong Country kann beginnen.

Zweisam auf der Jagd nach Bananen

DKC_SNES_2_L#evel1In Donkey Kong Country geht, rennt, rollt und springt ihr euch durch unterschiedliche Level und Welten. Grundsätzlich steuert ihr hierbei jeweils einen der beiden Affenfreunde, wobei der jeweils andere automatisch hinterherläuft. Wird der von euch gesteuerte Affe von einer der diversen Kreaturen oder von einer Falle erwischt, sucht dieser das Weite und ihr bekommt die Kontrolle des zweiten Gesellen. Wird anschließend auch noch dieser erwischt, verliert ihr allerdings endgültig ein Leben, und ihr müsst das Level wiederholen. Ein kostbares Leben muss ebenso dann abgegeben werden, wenn ihr alleine oder gemeinsam in einen der unzähligen tiefen Abgründe stürzt. Im Spiel habt ihr die Möglichkeit per Knopfdruck die Affen abklatschen zu lassen, um den Kong zu wechseln: Donkey Kong ist nämlich etwas schwerfälliger als Diddy Kong, erledigt jedoch auch größere Gegenspieler mit einem Sprung, an denen der kleine Freund gelegentlich scheitern könnte. Donkey Kong Country besitzt außerdem einen 2-Spieler Modus, wobei die Spieler hier die Figuren nicht gleichzeitig, sondern abwechselnd steuern bzw. immer nur die Steuerung über einen der beiden Kongs besitzen.

DKC_SNES_3_RhinoSpielerisch ist Donkey Kong Country ein typischer Sidescroller mit verschiedensten Sprungpassagen, allerdings wird versucht auf unterschiedliche Art für Abwechslung zu sorgen. Schon in Donkey Kongs ersten Auftriff auf dem klassischen Arcade-Automaten versuchte Donkey Kong den italienischen Klemptner Jumpman alias Mario mittels Fässer an der Befreiung von Prinzessin Toadstool zu hindern. Mario und eine Prinzessin fehlen zwar im Spiel, Fässer allerdings spielen in Donkey Kong Country eine essentielle Rolle. So werden diese nicht nur auf Gegner geschleudert, sondern ihr könnt auch zum Beispiel in speziellen DK-Fässern Donkey oder Diddy Kong finden, sollte einer von beiden zuvor weggerannt sein.

Fässer. Überall Fässer …

Im Reich von Donkey Kong scheint man sich aber auf eine Disziplin besonders spezialisiert zu haben: Das Schleudern mittels Fässer muss eine beliebter Nationalsport gewesen sein, denn wie sollte man sich sonst erklären, warum überall auf Donkey Kong Island Fässer verstreut sind. Manche befördern euch hierbei automatisch weiter, sobald ihr sie betreten habt. Diese Fässerpassagen erfordern gerade in späteren Level euer ganzes Geschick und eine Prise Voraussicht, um in das nächste Fass und nicht in tiefe Abgründe befördert zu werden. Doch Fässer sind nicht die einzige Möglichkeit euch schneller fortzubewegen: Gerade das Reiten auf wilden Tieren wie auf einem Rhinozeros, einem Riesenfrosch oder unter Wasser auf einem Schwertfisch gehört auf Donkey Kong Island einfach dazu. Diese Passagen und allgemein die Abwechslung im Leveldesign des Spiels sind den Entwicklern insgesamt gut gelungen. Das Handling von Donkey und Diddy Kong geht einem im Vergleich zu Mario weniger einfach von der Hand, nichtsdestotrotz ist Donkey Kong Country in Sachen Gameplay ein gelungener Plattformer.

dkc_SNES_4_underwaterNur wenige Spiele schaffen es wie Donkey Kong Country auf den schmalen, holprigen Pfad zwischen anspruchsvollem Schwierigkeitsgrad und purem Frust zu balancieren, ohne dass eine Seite die Oberhand gewinnt. Obwohl man mit hoher Wahrscheinlichkeit einige kostbare Leben verlieren wird, hat man meistens nicht das Gefühl, dass das Spiel zu schwer ist, sondern eher, dass das eigene Können nicht ausreichend war. Die Wii U unterstützt hierbei das relativ schwierige Gameplay durch die Möglichkeit Speicherpunkte zu setzen. Sollte bei manchen der Frust also tatsächlich zu schwer sitzen, könnte man diese Funktion nutzen, um sich das Leben etwas zu vereinfachen. Gerade bei anspruchsvolleren Titeln darf man diese Funktion schon betonen, ich empfehle allerdings das Spiel möglichst so wie früher zu spielen, und Speicherpunkte so gut es geht zu vermeiden, um ein ähnliches Spielerlebnis wie vor zwanzig Jahren zu bekommen. Donkey Kong Country schreit darüber hinaus danach genau durchforstet zu werden, da viele Level geheime Bonusabschnitte besitzen und man nur durch das Finden dieser einhundert Prozent des Spiels erreichen kann. An Motivation mangelt es zumindest nicht und man wird zum Weiterspielen animiert.

Technisch einwandfrei

DKC_SNES_1_BananasAls Donkey Kong Country im Jahr 1994 für das Super Nintendo Entertainment System erschien, war die Optik durch die vorgerenderten 3D-Grafiken ein Augenschmaus, gerade für eine 16-Bit Konsole, und auch heute macht das rasante Jump’n’Run noch eine gute Figur. Sowohl die schön animierten Charaktere, als auch die detaillierten Objekte und abwechslungsreichen Hintergründe ergeben ein tolles Gesamtbild und das bunte Leveldesign besticht durch unterschiedliche Varianten der Orte. So besteigt man als affiger Protagonist nicht nur die hohen Bäume des Dschungels, sondern fährt unter anderem ebenso mit einer rostigen Lore durch dunkle Minen, taucht im tiefen Gewässer an Tintenfischen und Haien vorbei, oder lernt die eisige Kälte des Winters kennen. Untermalt wird die Grafik durch eine fantastische Soundkulisse mit klaren Klängen und eingängigen Musikstücken, die einen teilweise auch heute noch in Herz und Blut über gehen können.

Donkey Kong Country
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  • Wertung der Redaktion: 5
  • Publisher: Nintendo
  • Getestet auf: Wii U (Virtual Console)
  • Preis: 7.99 €
  • Reviewed von: Florian Nichtawitz

Am 27. Oktober 2014

+gelungene Grafik -2-Spieler Modus weniger interessant
+anspruchsvolle Fässerpassagen
+abwechslungsreiches Leveldesign
+Musik in Ohrwurmqualität

Fazit:

[rating itemreviewed=“Donkey Kong Country“ rating=“9.0″ reviewer=“Florian Nichtawitz“ dtreviewed=“27.10.2014″ best=“10″ worst=“0″]Donkey Kong Country war damals, und ist auch heute noch eine hervorragendes Spiel. Die dreidimensionalen, bunten Grafiken und das Leveldesign sind gelungen, manche Musikstücke sorgen immer noch für Ohrwürmer und das Gameplay spielt sich flüssig und ist zeitlos. Natürlich kann man das Spiel noch beinahe fast so spielen wie damals, wer es allerdings etwas einfacher haben möchte, hat die Möglichkeit Speicherpunkte zu setzen. Wer damals die Gelegenheit verpasst hat diesen Teil der Videospielgeschichte zu spielen, sollte es sich auf jeden Fall bei der Virtual Console Version von Donkey Kong Country auf der Wii U überlegen.[/rating]

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