Mehr als zwei Jahre nach seiner Premiere ist Elite Dangerous auf der PlayStation 4 erschienen und somit auf allen großen Plattformen erhältlich. Anfangs war der Raum in Elite Dangerous ziemlich leer, doch mit der Zeit hielten die Entwickler ihre Versprechen gegenüber den Fans ein und bauten das Spiel weiter aus. Gute zwei Jahre nach dem Release gibt es viel in der Simulation zu tun sowie zu entdecken. Die Legendary Edition der PlayStation 4 vereint das Hauptspiel, viele Updates und die große Erweiterung „Horizon“ in einem einzigen schmackhaften Paket. Ob das Spiel etwas für euch ist und ob sich ein Blick lohnt, klären wir in unserem Review auf.
Elite Dangerous? Was ist das?
Elite Dangerous erschien am 16. Dezember 2014 und ist ein Open-World-Science-Fiction-Spiel, welches vom britischen Entwicklerstudio „Frontier Developments“ unter der Leitung von David Braben entwickelt wurde. Offiziellen Angaben zufolge laden insgesamt 400 Milliarden Sternensysteme zum entdecken und erkunden ein. Das faszinierende dabei, ganze 160.000 Sternensysteme entsprechen realen Vorbildern. Die restlichen Systeme werden durch prozedurale Synthese, eine Methode zur Erstellung von Programminhalten, erzeugt. David Braben legte bei der Entwicklung großen Wert auf exakte Modelle der bisher bekannten Sternensysteme, möglichst korrektes physikalisches Verhalten und den Einbau wissenschaftlicher Erkenntnisse.
Aller Anfang ist schwer!
Open World, eine Simulation und ein möglichst realistisches physikalisches Verhalten? Das kann sicher nicht leicht zu erlernen sein, oder? Wie sagt man so schön, aller Anfang ist schwer. Elite Dangerous hat eine sehr steile Lernkurve und erfordert ein wenig Phantasie damit man mit der Simulation Spaß hat. Doch bevor ihr nun die Flinte ins Korn werft – das Spiel bietet euch ein kleines mageres Tutorial als Hilfestellung. In diesem Tutorial erlernt ihr die Steuerung eures Raumschiffes; wie man Hyperraumsprünge durchführt; sein Schiff an eine Raumstation / eine Basis auf einem Planeten anfliegt und ohne Schaden landet; Kämpfe überlebt und so weiter.
Nach über einer knappen Stunde werden einem die Basisgrundlagen beigebracht und wir können endlich loslegen. Eines kann ich euch gleich sagen, in Elite Dangerous lernt man nie aus. Immer wieder lerne auch ich nach 1,5 Jahren etwas Neues dazu. Bis ich alles Wichtige erlernt hatte, dauerte es ungefähr 16 Stunden. Solltet ihr einmal nicht weiterwissen, dann fragt doch einfach die Community in Foren, oder andere Piloten im Spiel. Selten hab ich eine so hilfsbereite Community gesehen, wie in Elite Dangerous. Egal vor welchem Problem ich auch stand, ich konnte stets nachfragen und erhielt viele hilfreiche Antworten, oder gar Spieleinladungen.
Unsere Bestimmung im Weltraum
Welche Rolle würden wir gerne in Elite Dangerous einnehmen? Egal ob wir nun als Händler, Kopfgeldjäger, Entdecker, Schmuggler, Pirat, oder als Arbeiter Ressourcen abbauen und damit unser täglich Brot verdienen wollen, uns steht es völlig frei. Mit ein wenig Phantasie ist dies möglich. Phantasie ist ein gutes Stichwort, denn das Spiel hat kaum eine richtige Story. Wir beginnen im Jahr 3300 mit einem Schiff vom Typ „Sidewinder“. Verbesserungen und Erweiterungen der Schiffe, oder gar Neuerwerbungen sind nur möglich, indem wir entsprechende Gewinne durch verschiedene Missionen erzielen. An den Schwarzen Brettern der Raum- und Bodenstationen gibt es bei den Missionsgebern viele Aufträge, die sowohl für den Weltraum als auch für Planeten und Monde gedacht sind. Leider sind es oft nur simple Jobs. Wir müssen beispielsweise eine Ladung von A nach B bringen, oder suchen einen abgestürzten Piloten, der irgendwo in der Nähe sein muss. Etwas mehr Abwechslung wäre sicher nicht schlecht gewesen.
Im Hintergrund wird ein politischer Konflikt durch Texte bei den Missionsgebern angedeutet. Das Verhältnis der drei Großmächte dem Imperium, der Föderation und der Allianz ist angespannt. Zudem herrscht im Imperium ein Machtkampf um die Nachfolge. Toll finde ich die sich ständigen verschiebenden Territorien der Großmächte, welche durch die Spieler verursacht werden. Jeder Commander kann sich einer Fraktion anschließen, für diese Missionen durchführen und dort im Rang aufsteigen. Je höher euer Ansehen bei dieser Fraktion ist, desto mehr verdient ihr bei euren Missionen. Deshalb solltet ihr zu Beginn nur Missionen zwischen eurem Heimatsystem und den benachbarten Systemen erledigen, da dadurch das Ansehen bei der jeweiligen Fraktion schnell steigt. Somit könnt ihr euch in ziemlich kurzer Zeit ein besseres Schiff mit einer besseren Ausstattung leisten.
Landungen auf Planeten? Jawohl… oder doch nicht?
Das Entwicklerstudio Frontier Developments hat vor Release der Community ein Versprechen abgegeben. Die Entwickler wollen in regelmäßigen Abständen Updates und Erweiterungen veröffentlichen, um den Spielern stets neue Inhalte zu bieten, sowie das Spiel weiterzuentwickeln. Dieses Versprechen wurde eingehalten und die erste Erweiterungs-Season namens „Horizon“ ist erschienen. Für die Entwickler war es nicht schwer den Fans die Erweiterung schmackhaft zu machen. Seit Horizon dürfen wir endlich auf Planeten landen und das ist großartig. Auch wenn es vorerst nur jene Planeten ohne Atmosphäre sind (nur die Felsigen und Eisigen), beeindruckend ist es auf jeden Fall. Durch die Erweiterung Horizon ist somit das ohnehin schon unendlich große Universum noch ein Stück größer geworden und es fühlt sich deutlich mehr nach Weltraum an.
Unsere Erde im Sol-System dürfen wir nicht näher betrachten. Genauso wenig dürfen wir auf dem Mond landen, oder eine kleine Spazierfahrt mit unserem Landefahrzeug auf dem Mars machen. Als ich etliche Lichtjahre zurückgelegt hatte und im Sol-System angekommen bin, war meine Enttäuschung diesbezüglich groß. Bevor wir überhaupt auf einen Planeten landen dürfen, müssen wir folgende Verbesserungen in unser Schiff einbauen:
- ein Planetenanflug-Suite (dies ist eine Orbitalflug-Ausrüstung)
- eine Fahrzeugbucht
- einen Planetenfahrzeug-Hangar
- und natürlich ein SRV-Fahrzeug (Landefahrzeug)
Immerhin steuert sich das SRV-Fahrzeug ausgezeichnet, genauso wie das Raumschiff. Zwar sind die Buttons auf dem Controller doppelt belegt, dennoch versteht und erlernt man das System dahinter sehr schnell. Mithilfe der Schubdüsen an unserem Landefahrzeug gleichen wir Unebenheiten im Terrain aus, oder treiben einfach nur Blödsinn bei reduzierter Schwerkraft und versuchen wie bei Armageddon über eine kleine Schlucht zu springen. Selbstverständlich können wir auch Missionen auf diesen leblosen Planeten erledigen. Zum Beispiel können wir Transporte durchführen, Fabriken sowie Drohnen angreifen, oder Wrackteile nach wertvolle Schätze durchsuchen.
Des Weiteren sind nach der Erweiterung noch weitere Features in Form von Updates für die Community erschienen. Neben unserem Schiff können wir noch unseren Charakter nach belieben verändern. Bei vielen Spielen ist dieses Feature schon zu Release an Board, nicht so bei Elite Dangerous. Besser spät als nie. Zudem wurde das Looting- und Crafting-System eingeführt, damit wir unser Schiff verbessern sowie spezialisieren können. Für Teamorientierte Spieler gibt es neben dem erstellen eines Geschwaders, noch die Möglichkeit ein größeres Schiff mit weiteren Spielern zu besetzten und so gemeinsam auf Abenteuer zu gehen. Jeder Spieler nimmt eine Rolle im Raumschiff ein und dadurch erlebt man die Reisen durch das Universum von Elite Dangerous noch eine Spur intensiver. Eine nette Neuerung die es ebenfalls ins Spiel geschafft hat, sind die Schiff-gestützten Jäger. Größere Schiffe können Kurzstreckenjäger an Bord nehmen, die Gegner angreifen oder abwehren.