Mit Enemy Front vom Enticklerstudio CI Games kommt ein abitionierter Shooter mit Stealth Elementen, der aufgrund der zugrundeliegenden Cryengine auf ein prächtiges Schützenfest hoffen ließ. Leider hat sich im Test oft das Gegenteil gezeigt.
Shooter aus dem zweiten Weltkrieg sind nach ihrem Boom in den letzten Jahren immer mehr von Zombie Survival Games vertrieben worden. Da ist es schon fast erfrischend sich nach dem vielem Zombie Gemetzel in der Zeit zurückzuversetzen und historische Schlachten nachzuspielen. Enemy Front erzählt dabei die Geschichte eines Kriegsjournalisten, der mehr oder weniger ungewollt zu einem Widerstandskämpfer wird. Dabei wird Robert Hawkins Quelle gefangen genommen, auf der Suche nach ihr wird er von den Einblicken des Krieges überwältigt und beschließt fortan Stift gegen Waffe zu tauschen und gegen die Nazis vorzugehen.
Strunzdumme KI und mehr Action als Stealth
Die folgenden 16 Missionen bilden eine Mischung aus Action und Stealth, laden den Spieler dazu ein mit der Umgebung zu interagieren, sind aber leider zu geradlinig und die schlechte KI trübt das Spielerlebnis erheblich. Obwohl Enemy Front von sich behauptet ein Stealth Spiel zu sein, ist es leider über weite Strecken zu anstrengend, oder einfach nicht nötig leise zu sein und möglichst keine Aufmerksamkeit zu erregen. Außerdem ist wildes Herumgeballer ohnehin viel unterhaltsamer. Die Karten bieten in der Regeln genügend Deckung, der Spieler regeneriert sich rasch und selten fehlt es an ausreichend Munition. Dazu kommt die bereits oben erwähnte KI der gegnerischen NPCs. Regelmäßig spähen diese aus ihrer Deckung hervor, oder laufen unkoordiniert durch die Gegend. Spielt man das Spiel auf höchstem Schwierigkeitslevel, kommt noch eine ungemein hohe Trefferquote hinzu. Egal wie weit wir entfernt sind, haben uns die Gegner einmal entdeckt, treffen sie aus jeder Lage. Das wäre selbst bei einem Sturmgewehr aus heutiger Zeit kaum möglich.
Gameplay – im Westen (fast) nichts Neues
Das Gameplay erweist sich über weite Teile als schnell und dynamisch. CI Games schaffen es neue Spielelemente einzubauen, die es so noch nicht gegeben hat und die ich mir auf jeden Fall in zukünftigen Shootern wünschen würde. Ich spreche hier beispielsweise von der Möglichkeit die Umgebungsgeräusche als Tarnung für das eigene Vorgehen zu nutzen. Fliegt ein Flugzeug über die Front hinweg, wird es schnell ziemlich laut. Da fällt es nicht auf, wenn wir unsere Waffen zücken und die ein oder andere Wache ausschalten. Praktisch auch, wenn sich in der Umgebung ein Schießplatz befindet, auf dem gerade fleißig geübt wird. Ein Schuss mehr oder weniger hört niemand und zack, der Weg ist frei.
Bewegen wir uns vorsichtiger durch das Gelände, zeigt uns eine Aufmerksamskeitsskala an, wann wir von den Gegnern entdeckt werden. Befinden wir uns dann in einem Gefecht, können wir mit der Umgebung interagieren. Oft sind schräg geparkte Fahrzeuge nicht ausreichend gesichert, da wäre es doch eine Schande uns die Gelegenheit entgehen zu lassen die Bremsen zu lösen und den Truck kurzerhand in den feindlichen Schützengraben zu schicken.
Technik
Die Potentielle Macht der Cryengine wurde von den Entwicklern leider nicht ausreichend genutzt. Das Spiel blitzt zwar hin und wieder mit schönen Momenten auf, der überwiegende Teil ist jedoch matschig und plump. Die Animationen der Spieler wirken nicht sonderlich überzeugend und Detailtiefe vermisst man ebenso an vielen Orten. Das Element Sound wurde wie oben erwähnt gut ins Spiel eingebaut. Leider fehlt es vor allem bei den Waffen am richtigen Bums, viele fühlen sich gleich und kraftlos an.
Fazit:
[rating itemreviewed=“Enemy Front“ rating=“5″ reviewer=“Gregor Lorbek“ dtreviewed=“25.08.2014″ best=“10″ worst=“0″]Zusammenfassend lässt sich sagen, Enemy Front ist ein Shooter der im Zweiten Weltkrieg spielt. Von denen gibt es aber auch weitaus bessere. Das Gameplay zeigt sich nicht abwechslungsreich, wenngleich es den Spieler dazu einlädt mit der Umgebung zu interagieren. Neue Elemente frischen das Genre etwas auf. So ist es möglich im Lärm vorbeifliegender Flugzeuge unerkannt Gegner auszuschalten. Es lohnt sich allerdings nicht wirklich lautlos zu bleiben. Die Maps bieten genügend Deckung und die dumme KI ist oft mit sich selbst überfordert. Auf der anderen Seite sind die Karten groß genug und bieten nicht nur einen geradlinigen, sondern meistens mehrere Wege zum Ziel an. [/rating]