Viele Änderungen finden sich auch diesmal nicht in der aktuellen Auflage des Fußballklassikers FIFA. Allerdings genug um ein Review zu schreiben, denn immerhin schafften es als größte Neuerung 12 Frauen Nationalmannschaften erstmals ins Spiel. Diese können im Anstoß-Modus, Offline Turnieren und Online-Freundschaftsspielen gespielt werden und bieten ein gefühlt leicht anderes Spielerlebnis im Vergleich zu den Männern.
FIFA verspricht wie jedes Jahr mehr Ballkontrolle, spektakulärere Paraden und wirft mit besonders anmutig klingenden Phrasen wie „Interception Intelligence“ oder „Clinical Finishing“ um sich und wie jedes Jahr merkt man zwar leichte Unterschiede im Gameplay, von großartigen Änderungen liest und hört man schlussendlich mehr, als man im Spiel findet.
Sinnvolle Neuerungen sind aber zum Beispiel der FIFA-Trainer, der sich einfach während eines Matches an- und abschalten lässt und Neulingen und Anfängern hilfreiche Tipps gibt, ihr Spiel zu verbessern. Im Karriere Modus, der nach wie vor eher langwierig und trocken ist und für mich nach wenigen Partien zu monoton wird, um weiterzumachen, hat man nun in jeder Woche die Möglichkeit bis zu fünf Spieler in einem kleinen Training zu verbessern. Dazu müssen wir Schussübungen bestehen, durch Hütchen laufen etc.. Nach jeder Einheit gibt es eine Bewertung, die sich auf die Verbesserung auswirkt.
Auch bei den Kommentatoren hat sich neues getan. Wolff-Christoph Fuss nimmt die Rolle des Hauptkommentators ein und wird dabei von Frank Buschmann unterstützt. Die beiden machen ihre Sache ganz gut. Hin und wieder gibt es die – mehr lustig als peinlichen – Aussetzer mit Sprüchen, die überhaupt nicht zum Spielgeschehen passen.
FIFA Ultimate ist die Fantasy Version des Spiels. Der meist-gespielte FIFA Modus scheidet aber die Geister. Dabei würfelt man sich sein persönliches Dream Team zusammen und tritt gegen andere Spieler an. Dies kostet natürlich viel Zeit und auch Geld, denn wer FIFA Ultimate ernsthaft betreiben möchte, wird nicht drum rum kommen echtes Geld für neue/bessere Spieler auszugeben, um sich gegen andere zu behaupten und den eigenen Sammeltrieb zu befriedigen. Im neuen Draft-Modus werden uns für jede Position fünf meist recht gute Spieler zur Auswahl gestellt. So hat man recht flott eine passable Mannschaft. Wer diese aber länger als vier Spiele behalten möchte, braucht 15.000 Münzen oder 300 FIFA Points (3 Euro) für jeden weiteren Versuch.
Kommen wir nun aber zur größten Neuerung. Frauenteams. 12 Stück können wir spielen. Alle davon in Form von Nationalteams. Macht das Spaß? Ja! Merkt man einen spielerischen Unterschied zu den Männern? Ja! Dies bedeutet für mich, EA hat Frauen nicht nur zur Zierde, oder als PR Gag ins Spiel integriert, sondern sich tatsächlich Mühe gegeben. Motion Capturing aufgenommen, Charaktere detailliert designt und die Spielphysik angepasst. Es macht also einen Unterschied und es macht Spaß mit Frauen zu spielen. Das Spiel wird dadurch gefühlt etwas langsamer, aber nicht langweilig und überhaupt: FIFA 2016 ist wieder etwas langsamer, als der Vorgänger.
Die neuen Gameplay Features Defensive Agility, Defend as a Unit, New Tackling Fundamentals, Interception Intelligence, Passing with Purpose, No Touch Dribbling, Dynamic Crossing, Clinical Finishing und wie sie nicht alle heißen, haben vor allem eines zur Folge. Das Spielgeschehen befindet sich zur meisten Zeit im Mittelfeld. Tormänner und-frauen wurden zudem verbessert, was einen Torabschluss schwerer macht, als noch in der 15er Version. Verteidiger halten mehr Abstand zum Angreifer, was uns bei richtigem Timing zu guten Tacklemöglichkeiten verhilft und sie erkennen freie Räume und fangen Pässe wesentlich öfter ab. Man sollte also taktischer Spielen. Langsamer als letztes Jahr. Das nimmt dem Spiel etwas an Spielspaß, vor allem weil dadurch nicht selten Spiele 0:0 ausgehen. Wer allerdings viel übt und die neuen Mechaniken perfektioniert kann vor allem Anfängern leicht auf der Nase herumtanzen.
Fazit:
[rating itemreviewed=“FIFA 16″ rating=“90″ reviewer=“Gregor Lorbek“ dtreviewed=“14.10.2015″ best=“100″ worst=“0″]
FIFA 16 ist langsamer und taktischer als die Vorgänger. Das Spiel geschieht hauptsächlich im Mittelfeld. Tore zu schießen ist wesentlich anspruchsvoller geworden. Als Neuerungen sind vor allem die Frauen Nationalteams interessant, da sie sich nicht nur äußerlich, sondern auch spielerisch von den Männern unterscheiden. Weitere Neuerungen wie zum Beispiel im Ultimate Team, der Karriere oder bei den Kommentatoren fallen dezent aus. FIFA glänzt aber wie immer mit einem gewaltigen Lizenzpaket!
[/rating]