Sportspiele quält seit einigen Jahren das gleiche Problem wie Rennspiele oder Shooter, beispielsweise Call of Duty. Das Franchise ist gut, scheint aber in der Entwicklung stehen zu bleiben. Zu wenig Innovation und mangelnde Ideen werden diesen Titeln vorgeworfen. Wir klären im Test von MLB 14, ob dieser Trend hier anhält, oder ob sich ein Kauf auch für Besitzer des Vorgängers lohnt.
Pitcher, Batter, Bases, Homerun? So geht Baseball
Bevor wir über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zum Vorgänger sprechen, wollen wir für die Rookies unter euch eine schnelle Auffrischung der Regeln durchgehen. Baseball ist komplexer als Fußball, nicht so schwer wie Football und mit ein paar Grundregeln im Kopf eigentlich flott zu verstehen.
Ein Spiel erstreckt sich normalerweise über neun Innings. Ein Unentschieden gibt es nicht, es kann also zu Extra Innings kommen. Ein Spielzug beginnt mit dem Duell zwischen Pitcher (Werfer) und Batter (Schlagmann). Hierbei will der Pitcher den Ball für den Batter un- oder schlecht treffbar werfen, der Batter will im Gegenzug den Ball so gut treffen, dass dieser, innerhalb der erlaubten Grenzen, für das andere Team unerreichbar wird (Homerun). Pitcher und Batter befinden sich dabei im Infield, während sich die anderen Spieler im Outfield verteilen und nach dem Schlag versuchen den Ball direkt zu fangen oder möglichst rasch zu einer der vier Bases zu werfen. Während der Ball unterwegs ist läuft der Batter los und versucht möglichst viele Bases hinter sich zu bringen.
Die Regeln geklärt, können wir uns nun in Ruhe um das Spiel an sich unterhalten. MLB 14 schafft es dabei eine grandiose Gradwanderung zu beschreiten und sowohl erfahrene Spieler als auch blutige Anfänger zu fordern und zu unterhalten. Möglich wird dies vor allem durch unzählige Anpassungsmöglichkeiten. Man kann sich nicht nur seine präferierten Positionen wie Pitcher oder Batter aussuchen und auf die anderen sogar gänzlich verzichten, es lassen sich auch sämtliche komplexe Taktiken und Spielvorgänge automatisieren. Schwierigkeitsgrade lassen sich ebenfalls ändern, wobei MLB bereits auf mittel eine echte Herausforderung darstellt.
Etliche Spielmodi sorgen für stundenlange Unterhaltung
Vom Inhalt her braucht sich MLB 14 nicht zu verstecken. Die gesamte Major League Baseball mit ihren 29 Teams inklusive Stadien sind ebenso enthalten wie die Minor League. Ebenso bietet das Spiel eine Vielzahl an Spielmodi die nur darauf warten gespielt zu werden. Beim schnellen Spiel allein oder mit Freunden angefangen, über einen Trainingsmodus, bis hin zu mehreren on- sowie offline Kampagnen. Im Road to the Show Modus spielt ihr aus der Sicht eines Spieler und müsst mit Hilfe eures Trainers versuchen eure Stärken weiter zu verbessern und die Schwächen auszumerzen, um so im Spiel guten Eindruck bei einem Scout zu hinterlassen und Hoffnungen auf eine Profimannschaft zu hegen. Wem der einzelne Spieler nicht so wichtig ist wie der Erfolg des ganzen Teams, darf sich im Manager Modus austoben. Hier kümmert ihr euch unter anderem um Trainingspläne, Zu- und Abgänge von Spielern und Aufstellungen. Diesen Modus könnt ihr auch online spielen. Hierbei werden die gegnerischen Teams nicht von der KI, sondern von echten Spielern gesteuert. Das verleiht dem Ganzen mehr Lebendigkeit und macht nochmal ordentlich Spaß.
Kommen wir nun aber zu der Frage ob es sich lohnt das Spiel zu kaufen, wenn man auch schon den Vorgänger besitzt. Gamer stellen sich immer öfter die Frage ob es sich denn lohnt, immer den neuesten Teil einer Franchise zu besitzen, wenn der Vorgänger doch schon so gut war. Eine Diskussion, die vor allem in der Call of Duty Szene in den letzten Jahren ihren Höhepunkt fand. Dies mag unter anderem auch daran liegen, dass in den alten Konsolen technisch kein Platz mehr nach oben ist und die Spiele von Jahr zu Jahr immer gleich aussehen. Wenn sich dann auch inhaltlich nicht viel tut und sich nur wenige Feinheiten ändern, beginnt man sich schnell ärgern.
Die Antwort in diesem Fall lautet nein, ein Kauf von MLB 14 für Besitzer von MLB 13 lohnt sich ziemlich sicher nicht. Sieht man sich wichtige Gesichtspunkte der Spiele an, stellt man fest: technisch hat sich quasi nichts verändert und auch bei den Spielmodi hat sich nichts Großartiges getan. Unterschiede gibt es in neuen Features wie „Player Lock“ mit dem man die Action auf dem Feld noch etwas intensiver erleben kann, oder „Quick Counts“, was es euch nun erlaubt ein Spiel über neun Innings in kürzerer Zeit zu absolvieren. Außerdem wurden dem Spiel über 50 neue Animationen hinzugefügt. Dies alles ist schön und gut und Neueinsteiger werden sich darüber freuen, ich denke aber nicht, dass sich ein Kauf für Serienveteranen wirklich auszahlt.
Technik blabla
Technisch bietet das neue MLB keine großen Überraschungen. Es sieht gut aus, spielt sich flüssig, sowohl on- als auch offline und hat dennoch ein paar Schwächen, die wohl auf die Hardware aus dem Jahre Schnee, a.k.a. Playstation 3 zurückzuführen sind. Gemeint ist etwa Kantenflimmern und matschige Texturen,vor allem am Outfield. Wohingegen Pitcher und Batter wirklich schön dargestellt werden und auch die Animationen zum Spielverlauf passen, ebenso wie die Sprüche der Kommentatoren.
Fazit:
[rating itemreviewed=“MLB 14 – The Show“ rating=“8″ reviewer=“Gregor Lorbek“ dtreviewed=“04.05.2014″ best=“10″ worst=“0″]MLB 14 – The Show ist ein erstklassiges Sportspiel und mit Sicherheit das beste Baseballspiel am Markt. Der Umfang und die Einstellungsmöglichkeiten bieten sowohl Anfängern als auch Profis viele Stunden Unterhaltung und Dank des online Modus kann man sein Können auch vor anderen Spielern unter Beweis stellen. Die Grafik ist auf Grund der veralteten Playstation 3 leider nicht mehr aktuell, stellenweise stören matschige Texturen und Kantenflimmern ein sonst durchaus ansehnliches Spielerlebnis. Das große Problem von MLB 14 ist MLB 13. Der Vorgänger bot bereits den gleichen Spielspaß, mit quasi identen Inhalten. Wer bereits die Version aus dem letzten Jahr besitzt, kann auf den Kauf von MLB 14 also beruhigt verzichten. Wer sich allerdings für Baseball interessiert und eine Playstation 3 oder Playstation 4 besitzt, der sollte unbedingt zugreifen. Am 6. Mai erscheint die Version für die Playstation 4. Ich bin gespannt ob man hier technisch große Unterschiede merken wird. [/rating]