Seit Freitag dem 13ten 2015 ist der New 3DS im Handel. Mit einer Vielzahl an neuen Features ausgestattet, gibt es ihn als normale und XL-Variante. In unserem Test haben wir ganz genau geschaut, was der New 3DS kann und was nicht und für wen sich das Gerät überhaupt lohnt.
Der New 3DS kommt zum Release in den Farben Schwarz und Weiß, der XL in Blau und Schwarz. Dazu gibt es noch zwei Special Editions des XL im Majora’s Mask- und Monster Hunter-Design. Wir haben ausgiebig den New 3DS XL im Majora’s Mask-Design im Vergleich zum normalen XL (Pikachu-Edition) und normalen 3DS (Schwarz) getestet.
Optik
Anfänglich sieht man im Vergleich von New3DSXL und 3DSXL nicht viel unterschied. Die Geräte sind nahezu gleich Groß und gleich Dick, wobei der New3DSXL um wenige Millimeter größer ist. Einen nennenswerten Unterschied merkt man hier nur im Vergleich vom normalen New3DS und dem alten 3DS. Der New3DS ist vergleichsweise größer, da er nun auch größere Bildschirme hat, sollte aber trotzdem noch problemlos in die Hosentaschen passen.
Prinzipiell fallen natürlich besonders eine Neuerung auf: Mehr Knöpfe! Neu sind der C-Stick, der sich rechts Neben dem Touch-Screen befindet und die zwei zusätzlichen Schultertasten ZL und ZR. Dazu aber später mehr. In Sachen Aussehen sind eigentlich nur ein paar kleine Änderungen vorgenommen worden. So sind die LEDs für Streetpass/Spotpass, WLAN, Akku und so weiter viel kleiner geworden. Der Kopfhöreranschluss ist von unten-links weiter in die Mitte gewandert und an seinem alten Platz verbirgt sich jetzt der Slot für die Cartridges.
Diese neue Anordnung ist sehr gut, da die Cartridge an diesem Platz weniger gefährdet ist, während des Spielens aus Versehen rausgedrückt zu werden. Idiotensicher wurde nun auch der Power-Schalter an die Vorderseite verfrachtet, wo er zum Einen kleiner und zum Anderen auch schwerer zu drücken ist. Der Regler für den Ton wanderte an die Seite des oberen Bildschirms und ist weniger leicht zu schieben, was wiederum für einen einheitlicheren Look sorgt und versehentliches Ankommen und Umändern der Lautstärke unterbindet. Wer gerne Schnickschnack, wie einen Anhänger oder einen zusätzlichen Stylus an seinen 3DS XL angebracht hat, konnte dies in der Vergangenheit links und rechts am Unteren Bildschirm machen. Beim New3DSXL gibt es die Möglichkeit nun auf der Hinterseite des Geräts, gleich neben der Schnittstelle für das Ladegerät. Die Schnittstelle ist übrigens auch gewandert, sodass die alten Ladestationen nicht mehr beim New3DSXL funktionieren. Aber keine Angst: Das Ladegerät ist das gleiche und wird deshalb auch beim Kauf einer New 3DS-Variante nicht mitgeliefert.
Sowohl beim New3DSXL als auch beim normalen New3DS werden die SD-Cards nun hinter dem Verdeck an der Unterseite eingesteckt. Im Lieferumfang ist eine 4GB MicroSD-Karte bereits enthalten. Um sie zu erreichen muss man die Unterseite allerdings erst einmal mit einem kleinen Kreuz-Schraubenzieher aufschrauben und vorsichtig auf beiden Seiten aufhebeln. Das Aufhebeln sollte allerdings mit Vorsicht gemacht werden. Zumindest bei der XL-Variante ist das Plastik sehr dünn und weich. Darunter verbirgt sich dann aber nicht nur der SD-Karten-Slot, sondern auch der Produkt-Key des Geräts. Eine sehr gute Neuerung, da dieser im Falle einer Systembeschädigung oder eines Verlustes benötigt wird, um vom Support Abhilfe zu verlangen. Da der Key nun gut geschützt unter der Abdeckung verborgen ist, kann es nicht zu Abnutzung und Unlesbarkeit des Keys kommen.
Apropos abschrauben: Die normale Variante des New3DS sorgt für viel Individualität, was das Design angeht. Unzählige austauschbare Faceplates werden im Handel erhältlich sein, sodass man das Design nach belieben Wechseln kann. Eine sehr tolle Sache, die aber den Nutzern des New3DSXL verwehrt bleibt. Der New3DSXL hat leider keine austauschbaren Faceplates, dafür aber Special Editions und eine glänzende Optik auf der man jeden Fingerabdruck sieht.
Das verbesserte 3D ist definitiv die größte und wichtigste Neuerung in Sachen Technik. Während man bei den alten Modellen genau eine gute Position für perfektes 3D hatte, hat man nun viel mehr Freiraum. Durch Face-Tracking kann man seinen Kopf sehr viel freier Bewegen und hat trotzdem weiterhin super stabiles 3D. Der Effekt an sich wurde auch verbessert. Früher gab es einige Spiele, bei denen das 3D generell sehr unangenehm war. Beim New3DS ist der Effekt um einiges angenehmer. Ausprobiert wurde das unter anderem an dem Spiel „Spirit Camera“. Ein Game das viel mit den Features des 3DS arbeitet. Da man dieses Spiel im AR-Modus spielt, war es in der Vergangenheit eher schwierig hier den 3D-Effekt eingeschaltet zu lassen, da durch die Bewegung schnell der richtige Winkel verloren ging. Mit dem New3DS und dem größeren Spielraum ist das endlich kein Problem mehr.
Die AR-Funktion und die eingebauten Kameras des 3DS wurden aber nicht verbessert, obwohl dies auch ein Leichtes gewesen wäre und sind somit immer noch fast unbrauchbar. Auch die Grafik an sich wurde nicht verbessert. Hier hätte man definitiv investieren können. Was die Bildschirme betrifft fällt aber noch einiges Anderes auf: Die Farben sind nun viel kräftiger und schöner, was zumindest ein wenig die fehlende grafische Verbesserung überdeckt. Der Touchscreen ist auch ein wenig härter geworden, sodass man sich nicht mehr so sehr darum sorgen muss, dass er kaputt geht, wenn jemand rabiater mit dem Touchpen umgeht. Was aber nicht heißt, dass man einen Freifahrtschein in Sachen „Fehlende Feinmotorik“ hat. Es wurde auch eine Auto-Belichtung eingebaut, die Tagsüber recht gut und stabil funktioniert. Bei dämmrigen, aber gleichbleibenden Lichtverhältnissen schwankt diese aber sehr, weshalb man sie hier am besten ausschalten sollte.
Spieler die sehr oft Zusatzfunktionen wie den Internet-Browser und das Miiverse verwenden, werden sich über die zusätzliche Power des New 3DS freuen. Mein alter 3DSXL, mit etwa 13GB an Daten, brauchte irgendwann einfach sehr lange zum Hochfahren und um die 40 Sekunden um das Miiverse aufzurufen. Eine ganz schön lange Zeit. Beim New3DS hat sich diese Zeit auf immerhin 20 Sekunden runtergekürzt worden. Das bessere Tempo war einfach dringend notwendig. Auch die Downloads im e-shop gehen jetzt sehr flott von statten.
Wir haben vorhin schon über den Verbleid der SD-Karte gesprochen. In den alten Modellen verwendete der 3DS eine normale SD-Karte. Jetzt beim New3DS werden Micro-SD-Karten verwendet. Wer umsteigt, sollte das auf jeden Fall berücksichtigen! Ein weiteres kleines Manko: Man kann das WLAN nicht mehr separat am Gerät ausschalten. Diese Funktion war besonders praktisch, wenn der Akku langsam zu neige ging. Dann konnte man einfach das WLAN ausschalten und hatte gleich ein paar Minuten mehr Spielzeit. Da der Akku nun aber ein wenig länger hält als bei den Vorgängern, können wir hier nochmal ein Auge zudrücken. Letztendlich enthält der New3DS auch einen integrierten NFC-Reader, womit er endlich Amiibos unterstützt.
Usability
Wahrscheinlich die wichtigsten Informationen: Wie ist der New3DS in der Handhabung? Generell gilt immer noch: Leute mit großen Händen bevorzugen die XL-Variante, da sie besser greifbar ist. Auch hier beim New3DS XL ist das der Fall und das, obwohl der normale New3DS ein Stückchen größer ist. Das normale Circle Pad ist beim New3DS wenig gummiartig, hat dafür aber eine tiefere Einbuchtung, weshalb in Sachen Beweglichkeit und Stabilität keine Unterschiede zu beobachten sind. Die Aussparung rund herum ist nun aber ein wenig tiefer und anders verarbeitet. Dies ist wahrscheinlich aus Gründen der Sauberkeit entstanden. Beim alten 3DSXL sammelte sich nach einiger Zeit Schmutz in den Ritzen, der extrem schwer zu entfernen war. Jetzt ist das nicht mehr möglich. Das Steuerkreuz ist um einen halben Zentimeter nach Oben gewandert und somit komfortabler erreichbar. Auf der rechten Seite kamen drei Buttons dazu. Die Start- und Select-Buttons sind vom unteren Bildschirmrand auf die rechte Seite gewandert und haben damit eine klassische Anordnung mit besserer Erreichbarkeit.
Der C-Stick, ein kleiner, sehr harter Gumminoppen hat die Funktion eines weiteren Circle Pads. Für langsamere Kamerafahrten wie in Majoras Mask 3D oder Monster Hunter 4 Ultimate ist er perfekt geeignet. Wer allerdings den C-Stick als Ersatz für schnelle Kameras oder Bewegungssteuerung eines Charakters nutzen will, wie zum Beispiel in Resident Evil-Titeln oder Kid Icarus, in denen noch zusätzlich mit dem Touchpen gezielt wird, der wird nach wenigen Minuten bereits Fingerschmerzen haben. Als alternatives Circle Pad ist der C-Stick absolut nicht zu gebrauchen. Damit werden leider alle Hoffnungen für Linkshänder zerschmettert, mit dem C-Stick endlich eine bequeme Steuerungsmöglichkeit zu bekommen. Das Circle Pad-Pro bietet hier leider immer noch die einzige Lösung, was aber für Besitzer des New3DS hinfällig wird, da es nicht mehr unterstützt wird. Dafür sind immerhin die Schultertasten super gelungen. Da die herkömmlichen L- und R-Tasten gleich auf den Schultern des Handhelds liegen, können sie bequem mit den ganzen Fingern bedient werden, während ZL und ZR, die kleiner dahinter liegen, präzise mit den Fingerspitzen gedrückt werden können. Alle vier Tasten sind mit haptischem und akustischen Feedback ausgestattet, sodass man immer genau weiß, wann ein Button gedruckt wurde. Besonders für Action-Spiele und Shooter sind die neuen Schultertaste ideal. Spieler die oft den Touchpen verwenden, sollten sich nach einer bequemeren Alternative zum im Gerät befindlichen Touchpens umsehen. Der ist nämlich leider sehr kurz und damit eher unhandlich.
Für wen eignet sich der New3DS?
Beim New3DS und New3DS XL kommt es ganz darauf an, welcher Mensch hinter dem Handheld sitzt, um eine Empfehlung auszusprechen. Prinzipiell kann schon mal gesagt werden: Wer noch keinen 3DS hat, der sollte auf jeden Fall den leistungsstärkeren und besser ausgestatteten New 3DS nehmen. Wer aber sowieso nur Gelegenheitsspieler ist und generell nicht mit der Materie Videospiel und Handheld vertraut ist, kann ruhig zu einem älteren Modell greifen. Upgraden kann man immer noch. Es kommt vor Allem auch darauf an, welche Spiele gespielt werden. Für Action-Games und Shooter eignet sich der New3DS ausgezeichnet. Auch für Sammler von digitalen Download-Titeln ist ein Umstieg zu empfehlen. Die Geschwindigkeit des Geräts wird um einiges schneller und bequemer. Leute die sich ihren ersten 3DS im Jahre 2010 gekauft haben und immer noch damit spielen, soll gesagt sein: Gönnt euch den New3DS. Ihr werdet begeistert sein, was sich in 5 Jahren alles getan hat. Für Linkshänder ist der New3DS leider nicht des Rätsels Lösung. Wer weiterhin bequem Action-Titel zocken will, der ist mit dem Kauf eines Circle Pad-Pro besser beraten als mit einem New3DS. Letztendlich spielt der 3DS-Effekt eine große Rolle. Wer gerne in 3D spielt sollte sich den New3DS mal genauer ansehen. Wer darauf sowieso verzichtet, braucht auch keinen New3DS.
Was die Entscheidung zwischen New3DS und New3DS XL angeht: Hier muss man Prioritäten setzen. Austauschbare Faceplates gibt es leider nur bei der kleineren Variante. Dafür hält sich der XL bequemer in Händen.
Fazit:
Besonders der stabilere und bessere 3D-Effekt sticht beim New3DS heraus. Amiibo-Support und Auto-Belichtung sind weitere technische Features. Leider gibt es keine grafischen Verbesserungen, dafür läuft das System jetzt um einiges schneller. Optisch wurde die Lage einiger Buttons umgeändert, was zu einem bequemeren Spielgefühl führt. Der New3DS verwendet nun Micro-SD-Karten, die unter der Außenhülle versteckt sind. Diese kann nun durch Faceplates mit verschiedenen Motiven ausgewechselt werden. Allerdings beschränkt sich das nur auf den New3DS. Die XL-Variante kann sein Design nicht wechseln. Die neuen zusätzlichen Schultertasten und der C-Stick eignen sich super für komplexere Spiele. Der C-Stick ist aber keine Abhilfe für Linkshänder in Spielen die schnelle Kamerafahrten und Bewegungen benötigen.