Endlich ist es soweit. Wir dürfen unser Review zur neuen Nintendo Switch Konsole online stellen. Gleich vorweg möchte ich anmerken, dass sämtliche Online-Funktionen erst zum Releasetag der Konsole am 3.3.2017 freigeschalten werden und wir die Infos dazu im Nachhinein in diesem Artikel ergänzen werden.
[attention]Sämtliche Online-Funktionen stehen erst ab Release zur Verfügung und werden in diesem Artikel nachgereicht[/attention]
Lieferumfang
Die Switch kommt mit einem Preis zwischen 330 und 350 Euro auf den Markt. Dazu gibt es leider noch kein Spiel. Wer zu Beginn also das neue Zelda spielen möchte, muss nochmal knapp 65 Euro ausgeben. Was alles im Lieferumfang der Switch enthalten ist, seht ihr in diesem Video:
Design und Handling
Besonders auffällig sind das geringe Gewicht und das schlichte, aber moderne Design der Konsole. Sie liegt sehr gut in der Hand und macht auch unterwegs keine Probleme. Das Gewicht fällt im Rucksack oder einer Tasche kaum auf. Das Gerät wirkt solide und hochwertig und auch der Standfuß an der Rückseite macht mir keine Sorgen, bei zu hoher Beanspruchung den Geist aufzugeben.
Ausgeliefert wird die Switch inklusive zwei JoyCon, einer Docking-Station – die als Verbindung zum TV dient – und einer Halterung für die beiden kleinen Controller, damit man diese nicht einzeln in den Händen halten muss, wenn man gerade auf dem Fernseher spielt.
Controller
Die JoyCon sind extrem leicht und ziemlich klein. Nach einer kurzen Gewöhnungsphase lassen sich die Spiele aber gut damit bedienen. Die Halterung mag optisch nicht umwerfend aussehen, fühlt sich aber in der Praxis sehr gut an. Die Sticks sind, wie bei der Xbox One, leicht versetzt, wodurch die Daumen eine angenehme Position einnehmen. Lediglich das linke Steuerkreuz wird dabei etwas in Mitleidenschaft gezogen, da sich der Daumen in der normalen Position direkt darüber auf dem Stick befindet.
Neben zwei Sticks, zwei Steuerkreuzen, zwei Schultertasten und einem Select- (Minus) und Start- (Plus) Knopf befindet sich auf dem rechten JoyCon eine Hometaste, mit der man jederzeit ins Hauptmenü der Switch wechseln kann. Auf dem linken JoyCon ist ein Aufnahmeknopf angebracht. Mit diesem lassen sich Screenshots aufnehmen, die sich in einem eigenen Ordner auf dem internen Speicher der Switch oder einer microSD Karte speichern lassen.
Separat, zu einem Preis von knapp 70 Euro, ist der Switch Pro Controller erhältlich. Der ähnelt sehr stark dem Xbox One Wireless Controller und liegt ebenfalls sehr gut in der Hand. Sämtliche Knöpfe der JoyCon finden sich auch auf dem Pro Controller wieder, sodass man auch hier sehr einfach und schnell Screenshots erstellen kann. Manche Spiele – wie zum Beispiel Just Dance – sperren diese Funktion aber gänzlich.
Das Handheld-Tablet für unterwegs
Unterwegs schlägt sich die Switch – entgegen meiner Erwartungen – hervorragend. Der Akku hält, was er verspricht: Erst nach drei Stunden durchgehendem Zelda spielen hat sich die Batterie verabschiedet. Hierbei ist allerdings darauf zu achten, dass der Flugmodus eingeschaltet ist. Das führt dazu, das WLAN und Bluetooth deaktiviert werden. Der 6,2 Zoll Bildschirm mit einer Auflösung von 720p bietet ausreichend Platz. Stellt man die Konsole aber zu weit von sich auf, wird es schwer noch alles zu erkennen. Die vorgegebenen Bewegungen bei Just Dance waren auf 2 Meter Entfernung kaum noch zu sehen. Dafür lassen sich bei diesem Spiel bis zu sechs JoyCon mit einer Switch verbinden.
Aufgeladen werden die Akkus der Switch und die des Pro Controllers über ein USB-C Kabel. Obwohl solche Anschlüsse noch selten sind, macht sich vor allem auf dem Smartphone-Markt ein Trend in diese Richtung bemerkbar.
Schade nur, dass man mit einem handelsüblichen Akkupack die Switch nicht aufladen kann. Hierfür fehlt diesen Packs die nötige Leistung. Möchte man das Tablet also unterwegs aufladen, muss man das von Nintendo mitgelieferte Netzteil einpacken. Die JoyCon laden sich automatisch auf, sobald sie an das Tablet angesteckt werden.
Das Menü
Das Menü der Switch – verfügbar in schlichtem Weiß und schlichtem Schwarz – ist übersichtlich und bietet auf den ersten Blick alle wichtigen Einstellungen. Im Spielerprofil lassen sich Benutzerbild und Spitzname bearbeiten. Wer mehr Profile auf einer Konsole anlegt, kann beim Starten eines Spiels auswählen, mit welchem Profil und daher auch mit welchem Speicherstand man fortfahren möchte.
In den Systemeinstellungen richtet man die Internetverbindung der Konsole mit einem Router ein. Man kann Altersbeschränkungen definieren, Benutzerkonten verwalten, seinen Amiibos Spitznamen geben oder die Auflösung und Bildschirmgröße im TV-Modus einstellen.
LineUp
Einer der größten Kritikpunkte im Vorfeld unserer Berichterstattung war das LineUp. Zum Release der Switch steht den Usern nur eine überschaubare Anzahl an Spielen zur Verfügung. Prominentestes Beispiel: The Legend of Zelda: Breath oft he Wild. Wer allerdings eine WiiU besitzt, kann Zelda auch hierfür erwerben. Die Unterschiede scheinen minimal zu sein. Mehr dazu lest ihr in einem separaten Test. Zu Gute halten muss man Nintendo, dass auch einige 3rd-party-Titel für die Konsole erscheinen werden.
Hier eine Übersicht der Launch-Titel:
Spiel | Entwickler |
1-2-Switch | Nintendo |
Just Dance 2017 | Ubisoft |
The Legend of Zelda: Breath of the Wild | Nintendo |
Skylanders: Imaginators | Activision |
Super Bomberman R | Konami |
I Am Setsuna | Tokyo RPG Factory |
Little Inferno | Tomorrow Corporation |
Human Resource Machine | Tomorrow Corporation |
World of Goo | Tomorrow Corporation |
Snipperclips | Nintendo |
Shovel Knight: Treasure Trove | Yacht Club Games |
Shovel Knight: Specter of Torment | Yacht Club Games |
Fast RMX | Shin’en |
Außerdem werden im Laufe des Jahres Mario Kart 8, Splatoon 2, Rime, Arms, Super Mario Odyssey, Skyrim, FIFA 18 und noch einige mehr Titel für die Switch veröffentlicht.
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[wptouch target=“mobile“]Die Wertung kann nur auf einem PC oder Tablet gelesen werden.
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Fazit:
Das Haupt-Feature der Switch – das Wechseln zwischen TV-Modus und Handheld – gefällt mir sehr gut. Hier bietet Nintendo ein Konzept, das es so bei keiner anderen Konsole gibt. Hinzu kommen ein ausreichend starker Akku und ein hochwertiges Display. Zelda unterwegs zu spielen, kann einiges!
Im Detail vermisse ich aber ein paar Features, die eine moderne Konsole meiner Meinung nach haben muss. Der Screenshot-Knopf ist eine gute Idee. Warum kann ich damit aber keine Videos aufnehmen? Bekanntlich ist Nintendo nicht gut auf das Veröffentlichen von Videomaterial ihrer Spiele auf Youtube oder Twitch zu sprechen. Hier verpasst man meiner Ansicht nach den Anschluss an einen großen und stetig wachsenden Markt.
Mit mehr alltäglichen Anwendungen würde ich auch öfter und nicht nur zum Spielen zur Konsole greifen. Unterwegs Netflix schauen, wäre eine Möglichkeit. Eine App dafür? Fehlanzeige. Nicht einmal einen Internetbrowser gibt es. Schade! So bleibt die Switch fürs erste wohl eine reine Gaming-Konsole. Nintendo will hier mit Updates in Zukunft nachbessern. Wann das allerdings geschehen wird, ist noch unklar.
Alles in allem ist die Nintendo Switch also eine Spielekonsole, die sich hervorragend als Handheld eignet und dank der Docking-Station auch zu Hause einiges hermacht. Ausreichend Leistung für AAA 3rd-Party-Spiele wird die Switch aber wohl nicht bieten. Zudem kommt, dass das LineUp zum Release sehr überschaubar ist und es neben Zelda wenige Gründe für einen Kauf bietet. Hier bleibt also die Frage offen, ob man nicht lieber noch ein paar Monate warten sollte bis die Konsole in Bundles mit anderen Spielen erscheint. Dadurch würde das Preis-Leistungsverhältnis um einiges aufgebessert werden. Super Mario Odyssey zum Beispiel? Nintendo? Retailer? Bitte, danke!