Rise of the Tomb Raider

Schon zwei Jahre ist es her, dass das Entwicklerstudio „Crystal Dynamics“ der legendären Tomb Raider-Serie und ihrer weiblichen Heldin Lara Croft einen Neustart verpasst hat. Dieser Neustart der Serie war bitter nötig, denn aus dem lockeren Schieß- und Rätselspiel wurde endlich ein knallhartes Action-Adventure mit einer gewissen düsteren Survival-Atmosphäre. Eine unerfahrene Archäologin die sich erst beweisen muss. Ein Action-Adventure a la Uncharted. Eigene Innovationen der Entwickler und der Serien-Reboot wurde weltweit gefeiert. In der Fortsetzung begibt sich Lara freiwillig in Gefahr und bricht in ihrem neuen Abenteuer ins eisige Sibirien auf, um nach einer verschollenen Stadt Ausschau zu halten. 

Tomb-Raider SchiffbruchIn Tomb Raider begibt sich die 21-Jährige Lara Croft nach ihrem Abschluss auf das Bergungsschiff „Endurance“. Auf der Suche nach verlorenen Schätzen vor der Küste Japans gerät das Schiff in einen Sturm und wird spektakulär in zwei Stücke gerissen. Lara strandet und ist gezwungen, auf eigene Faust zu überleben. Glück im Unglück. Dieser Sturm spülte sie an eine geheimnisvolle Insel und plötzlich waren fiese Banditen sowie verrückte Killer eines Kultes hinter ihr her. Bei diesem Abenteuer sah sie ihre Freunde sterben, sie musste töten und unendliche Schmerzen ertragen. Aus der kleinen und unerfahrenen Lara wurde die kämpferische Frau, die wir alle so lieben. Ein neues Abenteuer beginnt…

Du bist doch verrückt

Ein Jahr nach dem letzten Abenteuer, sucht die nun erwachsenere Lara in „Rise of the Tomb Raider“ nach Kitezh (das Atlantis Russlands). Dabei will sie der Welt beweisen, dass selbst das Unmögliche doch möglich sein kann und den Namen ihres Vaters reinwaschen. Kitezh ist laut der Legende eine Stadt des Glaubens, die von Gott zum Schutz vor einerRise of the Tomb Raider 4 Mongolenherde, in einem See versenkt wurde, wo deren Bewohner bis heute noch leben. Der Vater von Lara glaubte fest an diese Legende und suchte stets nach neuen Hinweisen, um die mysteriöse Stadt zu finden. Getrieben vom Gedanken des ewigen Lebens hielten ihn die Freunde letztendlich für verrückt. Doch anscheinend war dieser nicht so verrückt, denn die geheime Gesellschaft „Trinity“ ist ebenfalls auf der Suche nach dem Geheimnis, der das ewige Leben ermöglichen sollte. Lara findet den angeblichen Standort der verborgenen Stadt und somit begibt sie sich in ein neues gefährliches Abenteuer.

Auf nach Kitezh

In „Rise of the Tomb Raider“ verschlägt es uns hauptsächlich ins kalte Sibirien und kurzzeitig in eine Wüstenlandschaft nach Syrien. Schon zu Beginn des Spiels erlebt man viel Action und Spannung pur. Lara und Expeditions-Kollege Jonah Maiava befinden sich auf einer Rise-Of-The-Tomb-Raider-2gefährlichen Klettermission. Auf dem Weg zur Spitze des Berges erleben wir Schneestürme, Lavinen und toll inszenierte Sprung- und Kletterpassagen. Mit unseren beiden Eispickeln erkämpfen wir uns dabei jeden einzelnen Meter, wobei das Eis gefährlich knirscht. Befindet man sich am Ende einer Wand, dann schwingen wir uns mit dem Seil, oder durch einen gekonnten Sprung, auf die andere Seite. Doch plötzlich rutscht Lara ab und fällt in die Tiefe. Der Fall wird abrupt gestoppt. Jonah hält unser Seil fest und zieht uns Zentimeter für Zentimeter auf eine Anhöhe, wo wir wieder einen sicheren Halt haben. Das sind nur die ersten Minuten zu Beginn und diese Spannung sowie Action zieht sich, mit gut gesetzten Verschnaufpausen, durch das gesamte Spiel. Langweile bleibt uns überraschenderweise ein Fremdwort.

Positive Neuerungen

Die Entwickler versprachen, dass man sich dieses Mal mehr Mühe bei der Handlung gegeben hat. Das kann ich bestätigen, denn in der Fortsetzung wird nicht nur auf die interessante Geschichte, sondern auch auf die einzelnen Charaktere mehr eingegangen. DurchRise of the Tomb Raider 1 diesen Schritt in die richtige Richtung seitens der Entwickler, erscheinen die Charaktere um vieles glaubhafter. Die Zwischensequenzen sind interessanter geworden und Lara Croft scheint nicht die einzige mit einem funktionierenden Gehirn zu sein. Die künstliche Intelligenz wurde positiv verbessert. Die Gegner gehen taktisch in Deckung, geben sich gegenseitig Unterstützungsfeuer und versuchen euch zu flankieren. Keine Sorge. Die Gegner bleiben stets fordernd, wirken aber nie unfair.

Was sofort auffällt ist die viel hübschere Grafik des neuen Ablegers. „Rise of the Tomb Raider“ sieht optisch verdammt gut aus und weiß sich in den unterschiedlichen Rise of the Tomb Raider 6Orten, dank der wunderschönen Panoramen sowie Licht- und Schatteneffekten, bestens zu präsentieren. Von Details wie Fußspuren, die Lara im Schnee hinterlässt, bis zu glaubhaften Animationen stimmt einfach alles. Der erneut grandiose Soundtrack untermalt passend jede erdenkliche Situation und schafft eine perfekte abenteuerliche Atmosphäre. Weiters fällt sofort die dynamischere Umgebung auf. Es gibt Tag-Nacht Zyklen, Stürme und eine realistische Tierwelt. Nicht nur die Gegner der geheimen Gesellschaft machen euch zu schaffen, aber auch Wölfe und beispielsweise Bären stehen euch im Wege. Je näher ihr Kitezh kommt, desto größer wird das Gegneraufkommen und gleichzeitig verbessern sich Laras Fähigkeiten. Man kann am Lagerfeuer (wie im Vorgänger) seine Waffen sowie Kampffähigkeiten verbessern. Verschiedene Fallen, Giftpfeile und andere nützliche Gegenstände, welche Lara im Laufe des Abenteuers braucht, kann man unterwegs per Knopfdruck herstellen (benötigte Materialien vorausgesetzt).

Mehr Rätsel und Gefahren

Die Entwickler versprachen in etlichen Präsentationen mehr Rätsel für euch, doch haben sie ihr Wort gehalten? In der Tat. Damit die Suche nach verborgenen Schätzen nichtRise of the Tomb Raider 2 eintönig und zum Spaziergang wird, verbergen sich überall tödliche Fallen. Diese hinterhältigen Fallen stellen wie gehabt euer Reaktionsvermögen auf die Probe. Treten wir versehentlich auf den Auslöser einer Falle, dann kann es passieren, dass eine katapultähnliche Vorrichtung von der Decke schnellt, welche wir mithilfe eines präzisen Schusses aus unserem Revolver ausschalten müssen. Solche Situation sind gut und mit bedacht im Spiel platziert.

Doch das richtige Tomb Raider-Feeling kommt erst dank der gut durchdachten Rätsel auf. Ein Beispiel gefällig?! In einem Tempel in Syrien erwartet uns ein klassischer Wasserspiegel-Rätsel. Wir schwimmen im Raum zur anderen Seite, lassen mehr Wasser in Rise of the Tomb Raider 5die Grube, springen auf eine Plattform und hüpfen auf die andere Seite. Dies ist nur ein einfaches Rätsel, aber glaubt mir wenn ich euch sage, dass noch schwierigere auf euch warten werden. Das Erkunden, Rätsel lösen und die Kampfsituationen wechseln stetig und wirken nicht aufgesetzt. In „Rise of the Tomb Raider“ gibt es immer was zu tun und Leerläufe gibt es so gut wie keine. Wer alles sammeln, entdecken, bauen und hochleveln will, ist schon mal bis zu 40 Stunden beschäftigt. Man muss aber nicht jedes Gebiet sofort abschließen, denn Lara kann später zu einem Basiscamp zurückreisen, übersprungene Missionen nachholen und verpasste Schätze aufstöbern.

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Rise of the Tomb Raider
Wertung der Redaktion: 

91/100

  • Publisher: Microsoft
  • Getestet auf: Xbox One
  • auch für: Xbox 360
  • Preis: 64,90€ (Xbox One),
    39,69€ (Xbox 360)

 

 

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19/20 Technik + verbesserte Grafik
+ stimmungsvoller Soundtrack
+ tolle Glanz- und Schattenspiele
+ effektvolle Explosionen
+ Tag-Nacht Zyklen
+ schnelle Ladezeiten
+ gut platzierte Speicherpunkte
- keine PS4 Version zum Vergleich
18/20 Umfang + lebendigere Welt
+ zusätzliche Tiere
+ dynamisches Wettersystem
+ mehr kniffligere Rätsel
+ über 40 Stunden Spielzeit
+ Preis / Leistung
+ Nebenmissionen möglich
- einige Verbesserungen nicht spürbar notwendig
- kein Multiplayer
19/20 Gameplay + präzise Steuerung
+ angenehmer Schwierigkeitsgrad
+ fordernde KI
+ Abwechslung
+ flüssiger Spielverlauf
- teilweise genauere Sprungrichtung notwendig
35/40 Spezifisch + Große Auswahl an Ausrüstung und Waffen 
+ durchdachtes Bastelsystem 
- Zeitexklusiv (ca. 6 Monate) für Xbox One / Xbox 360 

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[wptouch target=“mobile“]Die Wertung kann nur auf einem PC oder Tablet gelesen werden.
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Fazit:

[rating itemreviewed=“Rise of the Tomb Raider“ rating=“91″ reviewer=“Philipp Ondracek“ dtreviewed=“10.11.2015″ best=“100″ worst=“0″]

Die kleine Lara Croft wächst in „Rise of the Tomb Raider“ über sich hinaus und entwickelt sich vom Kind zu einer erwachsenen Frau. Sie wirkt stark und zugleich mutig, aber dennoch spürbar unsicher, sowie verletzlich. Kurz gesagt, sie ist menschlicher denn je. Bei der Weiterentwicklung der Charaktere hat das Entwicklerstudio „Crystal Dynamics“ hervorragende Arbeit geleistet. Sämtliche Personen im Spiel wirken glaubhafter und sind besser animiert. Der neue Ableger bietet euch im Gegensatz zum Vorgänger mehr Abwechslung, eine lebendigere Welt, ein durchdachtes Bastel-System und anspruchsvollere Rätsel. Die mythische Story fesselt von Anfang an und ist durchgehend spannend. Dank der Entwicklung auf den NextGen-Konsolen hat sich die Grafik stark verbessert. Optisch tolle Landschaften, scharfe Texturen, effektvolle Explosionen und atemberaubende Glanz- und Schattenspiele sind nur ein paar der grafischen Neuerungen, die euch in Staunen versetzen werden. Die Story ist zu Anfang etwas verwirrend, jedoch lüften sich die Geheimnisse und Fragen im Laufe des Spiels. Gegner scheinen klüger geworden zu sein, da sich diese nicht nur hinter Objekten verstecken, sondern euch auch gekonnt in den Rücken fallen. Der einzige Kritikpunkt den ich finden konnte, ist die Zeitexklusivität für die Xbox One / Xbox 360. Wäre es nicht schöner wenn sowohl Xbox One-, als auch PlayStation-Besitzer, zeitgleich in den Genuss des neuen Abenteuers kommen könnten? Die Spieler könnten Erfahrungen austauschen und sich bei Lösungen der kniffligen Rätsel zur Seite stehen. Bis auf diesen Stein im Schuh ist „Rise of the Tomb Raider“ eine tolle Fortsetzung.

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Philipp Ondracek
Meine erste Konsole war ein SNES aus dem Hause Nintendo. Damals passierte folgendes, ich verliebte mich in Videospiele. Seitdem lässt mich das Medium nicht mehr los und aus der anfänglichen Liebe wurde eine Leidenschaft. Bis heute hat sich diese Lebenseinstellung nicht geändert. Mein Herz gehört auf ewig Mario und dem Masterchief. Diese Spiele haben mich viele Stunden gekostet, welche ich jederzeit wieder opfern werde.

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