Shantae & the Pirate’s Curse ist bereits das dritte Spiel der Serie und ist sowohl für den 3DS als auch für die Wii U erhältlich. Der 2D-Action-Platformer rund um den Halb-Dschinn Shantae vereint nicht nur die klassischen Elemente des Genres, sondern zeigt auch viel Witz und bringt frischen Wind im Segel.
Die Story von Shantae and the Pirate’s Curse knüpft inhaltlich an die vergangenen Titel an. Shantae hat ihre Dschinn-Kräfte verloren und lebt ein eher weniger ruhiges Leben in Scuttle Town., denn die Stadt wird aufgrund von schlechten Tauschgeschäften des Bürgermeisters nun vom Ammo Baron in eine Festung umgebaut. Hinzu kommt noch, dass Rivalin und Piratin Risky Boots dringend Shantaes Hilfe benötigt, um den Fluch eines Piraten zu brechen und die Welt zu retten. Wer bisher noch keinen vorherigen Shantae-Teil gespielt hat, wird sich daran gewöhnen müssen, dass einige Fragen zu der Story und den Charakteren auftreten. Leider wird hierzu am Anfang nichts erklärt, obwohl sich die Dialogform im Anime-Stil sehr gut dazu eignen würde. Nichtsdestotrotz überzeugt der Witz und Charme des Spiels und der Charaktere bereits nach kurzer Zeit. Wortspiele, Twists und Anspielungen auf andere Franchises findet man zur genüge, so dass man allein an den Dialogen schon sehr viel Spaß haben kann. Weltraumprinzessinnen und vollkommen falsch geschriebene Monstrositäten mit der Macht von Grayscull! Oder so ähnlich…
Shantae ist ein 2D-Action-Platformer mit Pixel-Grafik. Jump ’n‘ Run gemischt mit Shantaes kampffähiger Haarpracht zwingt Gegnerscharen in die Knie. Sieben verschiedene Inseln und sechs Dungeons möchten erkundet werden. Dabei hat jede Insel ein anderes Thema und damit auch andere Gegner, andere Charaktere und andere Items, die in Dungeons gefunden werden. Die Inseln sind prinzipiell nicht sonderlich groß, beim ersten Betreten muss man sich aber trotzdem durchschlagen. Erst später, wenn man eine Vielzahl von Risky’s alter Ausrüstung, wie einem Piratenhut mit dem man in der Luft gleiten kann oder einem Revolver der weit entfernte Schalter betätigen kann, gesammelt hat, kommt man flott über die einzelnen Inseln. Das muss man aber auch, denn das Spiel enthält sehr viel Backtracking. Dank der vielen Tauschgeschäfte und Items und Collectibles, die man erst später mit neuen Items erreicht, besucht man jede Insel mehrmals. Es handelt sich also nicht um stumpfes Abklappern der Inseln, sondern jeder Besuch hält Neues für den Spieler bereit. Das macht das Spiel sehr kurzweilig. Die Dungeons werden auch zunehmend komplexer und benötigen sämtliche Fertigkeiten des Spielers um erfolgreich gemeistert zu werden.
Um ein wenig Abwechslung ins Spielgeschehen zu bringen, wurden verschiedene Passagen eingebaut, die einmalig zu erledigen sind. Darunter befinden sich Schleich-Abschnitte, komplexe Rätsel, anspruchsvolle Jump ’n‘ Run- und Geschicklichtkeits-Passagen und natürlich Zwischenbosse und Endgegner. Regelmäßige Speicherpunkte und eine Stadt, in der alle wichtigen Dinge auf einem Fleck zu finden sind, beugen Frust vor. Selbstverständlich können Waffen und Items mit eingesammeltem Geld verbessert werden und überall im Spiel finden sich Herztintenfische mit denen man die Lebensenergie erweitern kann. Das Spiel erinnert an bekannte Genre-Vertreter wie Metroid, Castlevania und Mega Men. Wer in das Genre einsteigen will, hat mit Shantae den Jackpot gezogen. Das Spiel ist spaßig und bietet genau den Schwierigkeitsgrad, der den Neuling nicht überfordert. Aber auch Alteingesessene werden viel Spaß mit Shantae and the Pirate’s Curse haben.
Besonders positiv sticht der Sound hervor. Er erinnert an die Klassiker auf dem NES und Super Nintendo, klingt dabei aber frisch und passend. Auch die Grafik kann sich sehen lassen. Das Spielgeschehen läuft flüssig und ohne Probleme. Sogar eine deutsche Übersetzung gibt es. Diese ist teilweise allerdings ein wenig hackelig, da Eigennamen nicht angepasst wurden und somit ein Gemisch aus Deutsch und Englisch entsteht. Auch konnte man sich anscheinend nicht entscheiden, ob „Sie gibt Gegenstand“ oder „Du gibst Gegenstand“ jetzt die bessere Formulierung ist. Spielt man Shantae and the Pirate’s Curse auf der Wii U kann man das Gamepad als Inventar und Kartenbildschirm nutzen. Der Gamepad-Only-Modus ist auch vorhanden und wahrscheinlich die schönste Möglichkeit dieses Spiel zu spielen. Auf dem 3DS bekommt man zusätzlich auch noch einen 3D-Effekt spendiert. Für den ersten Durchgang darf man mit ca. 10 Stunden rechnen. Dabei gibt es sogar auch zwei verschiedene Enden und nach dem Durchspielen einen Piraten-Modus in dem man alle Items von Anfang an zur Verfügung hat. Der zweite Durchgang dürfte dann aber kaum 4-5 Stunden dauern, jetzt wo man bereits alles erreichen kann und die Geheimnisse kennt. Mit 17 Euro ist der Preis allerdings recht hoch angesetzt. Wer nicht unbedingt auf dieses Spiel brennt, sollte auf eine Preissenkung oder Angebote warten.
Fazit: [rating itemreviewed=“Shantae and the Pirate’s Curse“ rating=“84″ reviewer=“Nina van Aken“ dtreviewed=“15.03.2015″ best=“100″ worst=“0″] Shantae & the Pirate’s Curse ist ein 2D-Action-Platformer der viel Spaß mit sich bringt. Oder anders gesagt: Dieses Spiel ist ein Metroid für Einsteiger. Während man am Anfang der Story eher ins kalte Wasser geworfen wird, lernt man bald den Witz und Charme der Geschichte kennen. Auf verschiedenen Inseln findet man immer neue Gegenstände die das viele Backtracking nicht negativ auffallen lassen. Geschicklichkeits-, Stealth- und Jump ’n‘ Run-Passagen bieten viel Abwechslung und Collectibles gibt es natürlich auch. Grafik und Ton lassen an die alten Klassiker erinnern, stehen aber modernen Spielen des Genres in keinster Weise nach.
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