Haben wir im ersten Teil noch als Dachs versucht zu überleben, so dürfen wir nun als Luchs ran. In der Überlebenssimulation müssen wir als Mutter unsere Luchskinder aufziehen und vor Gefahren schützen.
Der Anfang gestaltet sich durchaus dramatisch: Als schwangere Luchsdame werden wir von Wölfen überfallen und flüchten aus dem Gebiet. Von den Sternen geleitet finden wir eine Höhle und machen diese zu unserem neuen Zuhause. Das war allerdings allerhöchste Eisenbahn, denn in der selben Nacht gebären wir unsere 4 Kinder.
Eine eisige Welt
Die Kleinen sind noch nicht wirklich mobil, aber schon hungrig. Also bewegen wir uns alleine von der Unterkunft weg und erkunden die Umgebung der Winterlandschaft, welche sich im selben Grafikstil präsentiert, wie auch schon der erste Teil. Verbessert wurde allerdings die Farbsättigung, welche nun alles etwas praller darstellt, was gut ankommt.
Wir schauen uns um, aktivieren mit Rechtsklick eine Art Wärmekamera und können so einige Hasen in der Umgebung ausmachen. Langsam schleichen wir uns an, stürmen dann auf unser Ziel los, welches uns entdeckt und haken-schlagend Reißaus nimmt. Mit einem Auge auf der Ausdaueranzeige, rennen wir dem Nager hinterher und versuchen ihn einzuholen. Kommt er uns nah genug vor die Schnauze, packt die Luchsmutter automatisch zu, tötet das Tier und lässt es leblos im Maul baumeln. Schnell laufen wir zu unserem Nachwuchs zurück und werfen die frische Beute vor ihre Füße.
Aus ganz klein, wird klein
Haben wir das drei Mal gemacht, so werden unsere Kinder mobil und laufen uns hinterher. Wir können nun die Welt erkunden, welche insgesamt aus 3 Gebieten beseht. Dabei sollten immer Tiere gejagt werden, da es unseren Kleinen sonst bald nicht sehr gut geht uns sie sterben können. Wir selbst brauchen dabei eigentlich gar keine Nahrung, und können nur unserer Ausdauerleiste, welche sich mit der Zeit von selbst regeneriert, noch einen Bonusschub geben.
Die Welt ist schön gestaltet, bietet einen See mit einem Wald, eine Eisküste und eben unseren Unterschlupf. Beim Gebietswechsel sehen wir einen kurzen Ladeschirm, wo netterweise angezeigt wird, wie viele Kinder sich noch in unserer Obhut befinden. Wir können mit Rechtsklick die Symbole für die einzelnen Gebiete aufscheinen lassen, so wissen wir immer, wo wir hingehen können. Alles was erkundet wurde, kann mit der „-Taste in der Karte angezeigt werden. Diese ist allerdings recht unübersichtlich gestaltet, und oftmals habe ich mich auf der Suche nach einer Markierung mehrfach in der Richtung vertan.
In der Nähe unseres Unterschlupf sind leider nur Hasen anzutreffen, welche aber auch in allen anderen Gebieten vorhanden sind. An einem Hasen können sich aber nur 2 Kinder gleichzeitig satt fressen, deshalb ist es ratsam, immer 2 Hasen zu erlegen, damit alle gleich viel erhalten. Bewegen wir uns in das Waldgebiet, finden wir hauptsächlich Frösche in der Nähe des Sees, im Schilf versteckt. Bei der Eisküste treffen wir auf die eine oder andere Rotwild-Herde. Hier unterscheidet sich die Jagdtechnik etwas, denn anstatt nur auf das Tier zuzurennen, müssen wir zielgenau auf eines der Rehe springen, damit es zu Boden gerissen werden kann. Dies erfordert etwas geschickt, ist aber wie die restliche Jagd bald sehr eingespielt. Als Lohn dafür, können aber alle 4 Kinder gleichzeitig fressen.
Gefahren, die keine sind
Da wir uns eher am oberen Ende der Nahrungskette bewegen, besitzen wir eigentlich kaum Feinde und müssen auf nichts wirklich achten. Unsere Kinder folgen uns von selbst und auch wenn wir einmal auf ein Beutetier zu sprinten, sind unsere Kleinen immer in der Nähe.
Der einzige Feind sind die Wölfe, welchen ich aber nur bei der Eisküste begegnet bin und das auch nur sehr selten. Wenn das Bild dunkler wird und die Musik verheißungsvoll klingt, wisst ihr, dass ihr reagieren müsst. Doch überall stehen kleine Felsplattformen, auf die ihr euch einfach flüchten könnt und ihr vollkommen sicher seid. Das war es auch schon. Ansonsten ist unser anderer Feind nur der Hunger, weshalb wir immer auf der Jagd sind.
Frühling, Sommer, Herbst und Winter
Mit der Zeit durchlebt ihr alle Jahreszeiten, wobei sich die Umgebung eindrucksvoll mit verändert. Mit jedem Wechsel werden eure Kinder immer größer, aber nicht wirklich fähiger. Selbst wenn sie so groß wie ihr selbst seid, ist es eher Zufall, wenn sie einmal einen Hasen, oder eine Maus fangen und das auch nur, weil sie zufällig in einander hinein gelaufen sind.
Unspektakulär verläuft auch die Trennung unserer Kleinen von der Mutter. Sie bleiben wie angewurzelt stehen und laufen dann jeweils in eine andere Himmelsrichtung. Unsere Aufgabe ist erledigt und wir kehren zu unseren Unterschlupf zurück, wo wir dann, wieder von den Sternen geleitet, einen schönen Abschluss zum sehen bekommen, bevor der Abspann beginnt.
Familienbaum
Zurück im Hauptmenü können wir nun den Stammbaum aufrufen, wo wir die Luchsmutter sowie die überlebenden Kinder aufgelistet sehen. Wir können nun eines der erwachsen gewordenen Luchse auswählen und alles von vorne starten und so den Familienbaum ausbauen. Allerdings ändert sich nichts an der Story, sonder wir starten wieder mit der selben Anfangsszene, bei der Flucht vor den Wölfen, auf der Suche nach einem Unterschlupf. Schade, etwas Abwechslung wäre toll gewesen.
Fazit:
[rating itemreviewed=“Shelter 2″ rating=“69″ reviewer=“Roman Völkel“ dtreviewed=“11.03.2015″ best=“100″ worst=“0″]
Shelter 2 ist ein Spiel, was Spaß und Lust nach mehr macht. Zumindest am Anfang, denn hat man erst einmal seinen zwanzigsten Hasen an seine Luchskinder verfüttert, ist die Luft langsam raus. Es ist wirklich toll, den eigenen Kindern beim Erwachsenwerden zuzuschauen und der eigene Grafikstil macht das Spiel zu einem richtigen Gemälde. Doch so schön das Spiel auch ist, sollte es sich hierbei ja eigentlich um einen Überlebenssimulator handeln, was aber am oberen Ende der Nahrungskette, dank nur sehr weniger Feinde (nur Wölfe), eher etwas lasch ausfällt. Schade. Mir hat das Spiel trotzdem gut gefallen, auch wenn ich mir gerne mehr erwartet hätte.
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