The Legend of Zelda: Breath of the Wild kommt als das Kaufargument der Switch auf den Markt und begeistert seine Kritiker. Es wird als eines der besten (Konsolen-) Spiele überhaupt gefeiert und genießt einen Wertungsdurchschnitt von 97 Prozentpunkten bei 86 Reviews auf Metacritic. Was hinter dem neuen Action Adventure von Nintendo steckt und warum ich nicht immer derselben Meinung bin, wie meine Tester-Kollegen, lest ihr im folgenden Text.
Open World – die Freiheit machen zu können was man will und wann man es will – ist ein modernes Spielkonzept, das man immer häufiger in großen AAA Titeln findet. Vor allem Ubisofts Spiele folgen und prägen diesen Trend seit Jahren. Das neue Zelda will hier mithalten und erscheint als ein Spiel, das vor Abwechslung, versteckter Orte und Rätsel nur so strotzt. Vom glühend heißen Vulkan, über windige & eiskalte Bergspitzen und wechselhaften Wüstenlandschaften, bis hin zu wundervoll blühenden Wäldern, muss man sich im neuen Zelda laufend an neue Bedingungen anpassen
Zu Beginn lernt man in einem kurzen Tutorial die Mechaniken des Spiels kennen. Klettern und sprinten verbrauchen Ausdauer. Das richtige Mischen von Kochzutaten ergibt nahrhafte Speisen, die nicht nur die Lebenspunkte wiederauffüllen, sondern auch andere Vorteile mit sich bringen können. Waffen und Schilde halten nicht ewig, sondern gehen im Kampf kaputt.
Anschließend wird man in die große, freie Welt entlassen. Viel, von all dem was man hier erleben und entdecken kann, verrät das Spiel nicht. Das Meiste muss man durch neugieriges Ausprobieren und zufälliges Entdecken selbst herausfinden. Zentrales Element dafür ist Links Shiekah Stein. In ihm schlummert magische Kraft, die sich Link zu Nutze machen kann.
Den Shiekah Stein erhält Link, wenn er zu Beginn des Spiels von einer unbekannten Stimme geweckt wird. Diese verrät uns ein bisschen was über die Geschichte von Breath of the Wild: Vor 100 Jahren hat der Dämon „Die Verheerung Ganon“ Hyrule verwüstet und seine Bewohner in Angst und Schrecken versetzt. Er konnte allerdings ins Schloss Hyrule verbannt und unter Kontrolle gehalten werden. Nun droht er wieder zu neuen Kräften zu kommen und das Land endgültig zu zerstören. Link, der seit 100 Jahren in einem tiefen Schlaf liegt, wacht plötzlich wieder auf und soll es mit dem Dämon aufnehmen. Leider hat er alle Erinnerungen verloren. Im Laufe des Spiels erfahren wir daher immer mehr über die Geschehnisse der Vergangenheit. So haben die Menschen damals vier mächtige Titanen und eine Armee aus Roboter-Kriegern gebaut, um in einem letzten großen Kampf den Dämon zu besiegen. Dieser konnte aber mithilfe dunkler Magie alle mechanischen Gegner unter Kontrolle und so Hyrule unter seine Gewalt bringen. Links erste große Aufgabe ist es diese vier Titanen vom Fluch Ganons zu befreien und so die Chancen für den bevorstehenden Kampf deutlich zu verbessern.
Die vier Titanen Vah Rudania, Vah Ruta, Vah Medoh, Vah Naboris sind auf allen Ecken der Welt zu finden. Die Quest dazu erhält man schon recht zeitig im Spiel, womit man einen groben Anhaltspunkt hat, was man als nächstes machen soll. Jeder Titan hat spezielle Fähigkeiten und wurde von einem Helden vergangener Tage gesteuert, bis dieser von einem Diener Ganons unter Kontrolle gebracht wurde. Auf einen Kampf gegen die Diener sollte man sich sehr gut vorbereiten. Um aber überhaupt erst in einen Titanen zu gelangen, muss man Nebenquests erfüllen und Gegenstände suchen und sammeln.
Jeder Titan ist anders aufgebaut und erfordert ein anderes Vorgehen. Vah Ruta ist der Titan des Wasservolkes Zora. Er wurde von der Zora Prinzessin Mipha gesteuert. Um zu ihm zu gelangen, muss man zunächst die Gunst der Zora erlangen und Elektropfeile finden. Hat man sich nach einem kurzen Kampf Zugang zum Inneren des Titanen verschafft, muss man die Karte des Titanen finden, um so alle Schreine zu aktivieren. Diese aktivieren dann wiederum die zentrale Steuereinheit, die den Bewacher des Titanen – einen Diener Ganons – weckt. Nach dem erfolgreichen Kampf hat man die Kontrolle zurück erobert und der Held der damals den Titanen gesteuert hat, gewährt uns einen dauerhaften Bonus im Spiel: Nach der Befreiung von Vah Ruta hilft uns Prinzessin Mipha, in dem sie uns jedes Mal, wenn wir gestorben sind wiederbelebt und 4 zusätzliche Herzen schenkt. Hat man diese Fähigkeit einmal genutzt, muss man allerdings 25 Minuten warten, bis uns die Prinzessin wieder helfen kann.
Am Weg zu den Titanen und beim Erkunden der Welt trifft man laufend auf neue Orte, versteckte Dungeons und unzählige Gegner. Die Landschaft ist voll von Gegenständen und Zutaten zum Sammeln. Damit man aber nicht immer durch die halbe Welt laufen muss, wenn man zum Beispiel eine abgeschlossenen Quest beim Auftraggeber abgeben möchte, kann man sich entweder ein Pferd fangen und zähmen, oder man nutzt Teleportpunkte.
Pferde gibt es immer in der Nähe von Ställen. Fängt man ein Wildpferd ein – in dem man sich langsam von hinten nähert – und registriert es im Stall, kann man es immer mit einem Pfiff zu sich rufen. Um den Pfiff noch zu hören, darf das Pferd aber nicht zu weit weg sein. Pferde zu zähmen lohnt sich auf jeden Fall, da man so wesentlich schneller unterwegs ist und im Kampf gegen Gegner einen strategischen Vorteil hat.
Teleportpunkte findet man bei Schreinen und Türmen. Insgesamt 15 Türme lassen sich im Spiel finden und besteigen. Diese schalten nicht nur einen Punkt für den Teleport frei, sondern decken auch die Karte in diesem Gebiet auf. Da die Türme meistens recht hoch sind, hat man von oben einen sehr guten Ausblick und kann interessante Orte – zum Beispiel Schreine – mit dem Fernglas auf der Karte markieren.
Schreine sind Tore zu Dungeons und ebenfalls Teleportpunkte. In ihnen findet man Schatzkisten, muss Gegner bezwingen und Rätsel mit Hilfe der Kräfte des Shiekah Steins lösen. Am Ende eines solchen Dungeon erhält man ein Zeichen der Bewährung. Hat man vier solcher Zeichen gesammelt, kann man sie bei bestimmten Statuen, in einem Gebet, gegen ein zusätzliches Herz oder mehr Ausdauer eintauschen.
Was mir besonders gut gefällt
Am meisten gefällt mir am neuen Zelda die offene, große und wahnsinnig abwechslungsreiche Welt. Man hat jederzeit die Möglichkeit überall hinzugehen, sich von interessant erscheinenden Dingen am Horizont anziehen zu lassen, zurückzulehnen und zu warten, welches neue Abenteuer hier wohl wieder wartet. Hinzu kommt ein wunderschönes Art Design. Die Grafik mag nicht mit aktuellen Titeln mithalten können, das Design ist aber stimmig und einfach bezaubernd.
Die Story wirkt anfangs etwas aufgesetzt, zieht dann aber gut an und wird am Ende nochmal richtig spannend. Die Hauptquests – beispielsweise die, der vier Titanen – sind sehr durchdacht und bieten einen tollen Mix aus Kampf und Rätsel.
Arten, Typen und Vorgehensweisen der Gegner könnten unterschiedlicher nicht sein. Erst im Laufe des Spiels merkt man, wie man welche Gegner am besten besiegt, wo ihre Schwächen liegen und welchen man lieber aus dem Weg gehen sollte, wenn man nicht wirklich gut vorbereitet ist.
Was mir nicht so gut gefällt
Der Touchscreen der Switch funktioniert im Spiel leider nicht. Dabei wäre es schön gewesen zumindest selbst zu entscheiden, ob man die Funktionen des Touchscreens, zum Bedienen des Menüs oder Inventars, verwenden möchte oder nicht.
Das Spiel ist an einigen Stellen synchronisiert. Meistens jedoch nicht. Was alteingesessene Zelda-Fans als große Neuerung feiern, finde ich nicht konsequent genug umgesetzt. Warum nicht alle Dialoge synchronisieren?
Zu Beginn war das Spiel für mich sehr frustrierend. Ich wusste nicht, wo ich hin gehen sollte und dort wo ich dann hingewandert bin, bin ich im Kampf sehr schnell gestorben. Die Ausdauer reicht anfangs nicht aus um lange zu sprinten, oder hohe Berge zu erklimmen. Erst mit mehr gelösten Schreinen – sprich, mehr Ausdauer und Herzen – und vor allem mit den Boni eroberter Titanen, hat dieser Frust nachgelassen und das Spiel endlich richtig Spaß gemacht. Ich musste auch nicht mehr dauernd vor Gegnern davonlaufen.
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The Legend of Zelda: Breath of the Wild | |||||
Wertung der Redaktion:
90/100
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27/30 | Technik | schönes Art-Design Soundtrack Cell-Shading |
detailarme Texturen (matschig) | ||
30/30 | Umfang | riesige, abwechslunsgreiche Spielwelt Lange Spieldauer zahlreiche Haupt- und Nebenquests viele Schreine und Türme viele Waffen und Items |
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25/30 | Gameplay | wird immer besser Gegner unterschiedlich viel zu tun und zu entdecken |
Dungeons oft sehr leicht Spiel anfangs frustrierend |
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8/10 | Spezifisch | Akku der Switch hält 3 Stunden liebenswerte Charaktere faires Speichersystem keine vollständige Synchro kein Touch-Support |
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[wptouch target=“mobile“]Die Wertung kann nur auf einem PC oder Tablet gelesen werden.
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Fazit:
[rating itemreviewed=“The Legend of Zelda: Breath of the Wild“ rating=“90″ reviewer=“Gregor Lorbek“ dtreviewed=“14.03.2017″ best=“100″ worst=“0″]
Alles in allem ist Zelda: Breath of the Wild ein absolut gelungenes Spiel. Ich würde es nicht als bestes Spiel überhaupt, auch nicht als bestes Action Adventure überhaupt bezeichnen, aber den Titel des besten Switch Spiels hat es sich doch allemal verdient. Obwohl Leute, die noch nie Zelda gespielt haben etwas Eingewöhnungszeit brauchen werden, wird das Spiel mit zunehmender Spieldauer immer besser.Anfänglicher Frust in Kämpfen keine Chance zu haben, andauernd neue Waffen suchen zu müssen und nicht wirklich zu wissen, wohin man als nächstes gehen soll verschwindet mit zunehmender Spieldauer. Je mehr Herzen und Ausdauer man gesammelt. Türme bestiegen und Titanen besiegt hat, je weiter man mit der Story voran geschritten ist, desto besser wird Links neuestes Abenteuer.
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