Ich denke, „Street Fighter II“ wird für jeden ein Begriff sein, oder etwa nicht? Für diejenigen die dieses beliebte Spiel nicht kennen, gibt es nun eine kurze Erklärung. Street Fighter II ist ein sehr populäres japanisches Arcade-2D-Beat-’em-up, welches sowohl in Amerika, als auch in Europa eine große Fanbase besitzt und sich deshalb noch stets großer Beliebtheit erfreut. Für viele Liebhaber von Beat-’em-ups, gilt dieser Kalssiker als das beste Beat-’em-up aller Zeiten. Das klassische Kampfspektakel, welches in den 90er Jahren Videospiel-Geschichte geschrieben hat, feiert am 26. Mai mit „Ultra Street Fighter II: The Final Challengers“ auf der Nintendo Switch ein Comeback in neuer Gestalt. Doch kann die Nintendo Switch-Version einen Neukauf des Klassikers bei einem Verkaufspreis von knapp 40€ rechtfertigen?
Neue Optik, altes Gameplay- Hadoken!
Vor 30 Jahren erblickte das legendäre Street Fighter das Licht der Welt und deshalb spendiert Nintendo zum 30. Jubiläum der Reihe eine Neuauflage für die Nintendo Switch. Die Entwickler bleiben sich und den Wurzeln auch mit „Ultra Street Fighter II: The Final Challengers“ treu. Wie der Name es schon vermuten lässt, beliefert uns Capcom mit dem gefühlt hundertsten Update, welches zwar nichts am ursprünglichen Gameplay ändert, jedoch eine neue HD-Grafik bietet. In den Stil-Einstellungen können wir zwischen moderner HD- oder der klassischen Grafik wechseln. So können wir Ultra Street Fighter II nicht nur in einer neuen Optik genießen, sondern ebenfalls in genau dem visuellen Stil erleben, wie wir es aus den Arcade-Titeln der 90er Jahre kennen. Durch dieses grafische Upgrade versuchen die Entwickler nicht nur Fans erneut an den Ladentisch zu locken, sondern auch Neulinge für die Spielserie zu begeistern.
Die frische HD-Optik war seitens der Entwickler eine sehr gute Entscheidung, denn die Grafik wirkt neu und erfrischend, aber dennoch irgendwie bekannt. Über das eigentliche Spielprinzip brauchen wir nicht viel erzählen. Nur eines kann gesagt sein – es fühlt sich genauso wie früher an. Wer neu im Street Fighter-Universum ist und es dennoch mit erfahrenen Spielern aufnehmen möchte, kann sich mit „Lite Controls“ ein paar Vorteile verschaffen. Die „Lite Controls“ ermöglichen Spezialattacken und Super Combos, indem man den Touchscreen der Konsole berührt, oder nur eine einzige Taste auf dem Controller drückt. Die traditionellen „Pro Controls“ dagegen, ermöglichen alle klassischen Tasteneingaben, die man noch von früher kennt. Zusätzlich für alle Pro-Gamer unterstützt das Spiel den separat erhältlichen Nintendo Switch Pro Controller.
Was gibt es Neues?
Für jene die schon etliche Versionen von „Street Fighter II“ daheim haben, wird der Neupreis von knapp 40€ ein Dorn im Auge sein. Hardcore-Fans werden sicher keine einzige Sekunde zögern sich die Neuauflage für die Switch zu besorgen. Doch was ist mit allen anderen? Für ein knapp 30 Jahre altes Spiel, welches 40€ am Erscheinungstag kosten wird, sollten dem Kunden neben der aufpolierten Optik, zusätzlich neue Inhalte geboten werden. Deshalb schauen wir uns genau im Detail an, was uns „Ultra Street Fighter II: The Final Challengers“ zusätzlich bietet.
Kämpfen wo, wann und wie man will. Wir können uns aussuchen, wo und wie wir kämpfen wollen. Ob daheim am TV über die Docking Station, unterwegs im Handheld-Mode, oder bei einem Freund im Tabletop-Mode – wir können uns wirklich überall in den Ring stürzen.
Neue Versionen bekannter Kämpfer. In der neuesten Auflage der Street Fighter-Serie gibt es nicht nur ein Wiedersehen mit 17 bekannten klassischen Charakteren. Zwei neue Kämpfer wie „Violent Ken“ und „Evil Ryu“ verstärken die Riege der Kampfmaschinen. Violent Ken, dem Oberschurke M. Bison eine Gehirnwäsche verpasst hat, und Evil Ryu, ebenfalls ein finsterer Widergänger eines früheren Helden, sind für all jene gedacht, die einen besonders offensiven Kampfstil pflegen. Diese beiden bösen Versionen sind zwar keine richtigen neuen Kämpfer, aber zumindest die ersten „neuen“ Kämpfer seit fast 20 Jahren. Dennoch hätte nicht nur ich mich über einen richtigen neuen Fighter gefreut, sondern auch vielen anderen Fans da draußen.
Alle Modi im Überblick. Gekämpft wird immer und überall! Die Frage die wir uns nun stellen müssen – in welchem Modus?
- Im Arcade-Modus müssen wir insgesamt 12 Gegner besiegen, um World Warrior-Champion zu werden.
- Im Modus Kumpelkampf können wir uns mit einem Freund „Seite an Seite“ in Kämpfe stürzen und unsere Gegner dank der neuen ZweiSpieler-Combos in die Zange zu nehmen.
- Im Versus-Modus treten wir über eine lokale Verbindung entweder allein gegen den Computer, oder gegen einen Freund an.
- Online-Modus (mehr dazu dürfen wir nicht sagen)
- Im Training können wir unsere Techniken verbessern, oder neue Moves erlernen. Verfügbare Move-Listen zeigen uns die Tastenkombinationen eines jeden Charakters an und erleichtern uns den Lernprozess.
- Der Weg des Hado ist neben dem Kumpelkampf, ein weiterer neuer Modus. Hier können wir aus der „Ich-Perspektive“ kämpfen und erfahren, was es heißt, im Körper von Ryu zu stecken. Die Bewegungssteuerung ermöglicht Attacken wie z.B. den berühmten Shoryuken (Dragon Punch), den Tatsumaki Senpukyaku (Hurricane Kick) oder Ryus Super-FeuerballCombo Shinku Hadoken. Im Dojo wird uns in einer Demo jeder einzelne Move beigebracht, um im Kampf zu bestehen. Haben wir alles erlernt, können wir uns im „Ansturm“ Gegnerwellen stellen, oder in der weiteren Option „Überleben“, einfach nur schauen wie lange wir standhalten, bis wir letztendlich sterben. Pro abgeschlossene Runde erhalten wir Skillpunkte, welche wir nach Lust und Laune z.B. in Stärke, Geschwindigkeit, Gesundheit etc. investieren können.
Weitere Features inklusive. Als zusätzliches Gimmick kann man seine Lieblingscharaktere über einen sogenannten „Farben-Editor“ nach Lust und Laune farblich anpassen und speichern. Unsere Kreationen können wir Online anderen Spielern präsentieren. Zusätzlich können wir unsere Kämpfe in einer Replay-Funktion erneut ansehen und aus Fehlern lernen. Eines meiner Highlights ist das digitale Artbook (Galerie). Hier können wir uns Illustrationen aus der Street-Fighter-Serie (über 1.400 detailreiche Artworks und Zeichnungen) anschauen und gleichzeitig per „Jukebox“ passende Musik anhören, um in die richtige Stimmung zu kommen.