The Legend of Zelda – Majora’s Mask 3D

Seit dem Spiele-Remakes schon fast alltäglich geworden sind, wurden immer wieder Stimmen laut, die ein The Legend of Zelda Majora’s Mask-Remake wünschen. Spätestens seit Ocarina of Time 3D war für die Fans klar „Es muss ein Majora’s Mask her!“. Fünfzehn Jahre nach der Erstveröffentlichung auf dem N64 ist es nun endlich so weit: Majora’s Mask 3D erscheint für den Nintendo 3DS!

Als direkter Nachfolger des Klassikers Ocarina of Time schlug Majora’s Mask aber eine andere Richtung ein. Während Figuren, Grafiken und Musik größtenteils übernommen wurden, spinnt sich aber eine neue und sehr viel düsterere Geschichte zusammen. Der junge Link begibt sich auf die Suche nach einem verlorenen Freund und gerät dabei zusammen mit seinem treuen Fohlen Epona tief in die Verlorenen Wälder. Dort begegnet Link dem Horrorkid, welches sich einer geheimnisvollen Maske bemächtigt hat: Majoras Maske. Das Horrorkid hat nichts Gutes im Sinne und beklaut Link nicht nur, sondern verwandelt ihn in einen Deku. Als Link die Verfolgung aufnimmt findet er sich bald in Unruh-Stadt, im Land Termina wieder. Dort findet in drei Tagen der jährliche Karneval statt, doch die Stimmung der einzelnen Bewohner ist gespalten. Der Mond steht verhängnisvoll nahe gen Erde und in einem Gespräch mit einem Maskenhändler, findet Link heraus, dass das Horrorkid an allem Schuld ist. Majoras Maske, ein gefährliches Relikt einer alten Zivilisation, übt nicht nur eine böse Aura aus, sondern lässt das Horrorkid auch dafür sorgen, dass der Mond auf die Erde stürzen wird. Link erklärt sich natürlich sofort bereit die Katastrophe abzuwenden und die Maske zurückzuholen.

 

mm3d8Dämmerung des ersten Tages
Wie alle anderen 3D-Zeldas ist auch Majora’s Mask ein Action-Adventure. Als grüner Held Link läuft man durch die Welt, entdeckt Dinge, findet Items, bekämpft Gegner und durchforstet Dungeons. Das besondere an diesem Teil ist aber das einzigartige System: Drei Tage hat Link Zeit, die Welt vor dem Untergang zu bewahren. In diesen drei Tagen passieren in Termina allerhand Dinge. Kein Tag ist wie der andere, die Charaktere verhalten sich komplett anders und Ereignisse sind an Uhrzeiten und Bedingungen gekoppelt. Nahezu jeder Nebencharakter in Majora’s Mask hat eine eigene Geschichte. Besonders spannend ist es, die Reaktionen der Personen auf die nahende Bedrohung zu beobachten. Manche leugnen sie und machen ganz normal mit ihrem Alltag weiter. Andere versuchen die Stadt zu evakuieren, werden Wütend oder akzeptieren ihr Schicksal einfach. Innerhalb dieser drei Tage ändert sich das Leben in der Stadt und die Einstellung der Charaktere immer wieder. Atmosphärisch ist Majora’s Mask das bisher düsterste und vielseitigste Zelda.

mm3d5Damit man da nicht die Übersicht verliert, gibt es zum einen eine Uhr und zum anderen das Notizbuch der Bomber, in dem alle wichtigen Ereignisse festgehalten werden. Im Vergleich zum Original wurden hier ein paar Änderungen vorgenommen. Die schicke, aber schwer lesbare Uhr wurde zu einer übersichtlichen Zeitleiste geändert. Das alte Notizbuch war recht unübersichtlich und verriet teilweise schon Dinge, die man selbst gerne entdeckt hätte. Nun werden Einträge automatisch hinzugefügt, sobald man mit ihnen in Kontakt kommt. Auch Hinweise für mögliche Sidequests werden vermerkt, ohne bereits zu viel zu verraten. Die Tagespläne der Charaktere werden erst dann eingezeichnet, wenn man mit ihnen gesprochen hat und das entsprechende Ereignis passiert ist. Sehr praktisch ist auch, dass man sich einen Ingame-Wecker stellen kann, der Link zu der gestellten Uhrzeit erinnert.

mm3d4Doch es ist nahezu unmöglich in diesen drei Tagen sowohl Hauptstory als auch Nebenmissionen durchzuspielen. Ein Punkt, an dem sich viele Leute abschrecken lassen, weil sie Angst haben, dass das Spiel zu stressig wird. Aber keine Angst, denn es gibt da ein paar Tricks! Mit der Ballade des Kronos kann die Zeit verlangsamt werden. So kann man fast ohne Zeitdruck und ganz in Ruhe die Welt erkunden. Und wenn es doch einmal knapp wird, der hat noch die Hymne der Zeit. Wer sie auf einem Instrument spielt, wird zurück zum ersten Tag geschickt. Dabei wird dann aber alles auf Ausgangsposition zurückgesetzt. Alles was geschehen ist, ist komplett vergessen. Das Zurückkehren an den ersten Tag klingt jetzt zwar ein wenig demotivierend, ist es aber gar nicht. Schlüssel-Items und große Errungenschaften darf man behalten. Ist die Bombentasche erst mal groß, bleibt sie das auch! Man gewöhnt sich sehr schnell an dieses einzigartige Spielprinzip und genießt es bald zunehmend.

 

MM3d1Vielseitige Maskerade
Es gibt aber nicht nur Majoras Maske in diesem Zelda-Teil, nein, es gibt unzählige Masken. Viele der Masken bekommt man durch Sidequests und sie lösen wiederum neue Sidequests aus. Da gibt es Masken, mit denen man schneller Rennen kann oder neue Fähigkeiten dazu bekommt. Masken die Hühner zum Marschieren bringen oder Frösche zum Singen. Andere Masken verwandeln Link nicht nur optisch in ein anderes Wesen, sondern auch tatsächlich. Wenn Link sich in einen Deku, Goronen oder Zora verwandelt, werden völlig neue Dinge möglich. Jeder dieser Charaktere spielt sich ganz anders und seine Fähigkeiten müssen passend eingesetzt werden. Somit gibt es auch abseits der Hauptstory immer wieder neue Dinge zu entdecken. Je nachdem welche Maske Link grade trägt, reagieren die Nebencharaktere ganz anders auf ihn. Man kann Stunden und Tage damit verbringen, alle Möglichkeiten des Spiels auszuloten. Das macht Majora’s Mask zu etwas ganz besonderem, nicht nur im Zelda-Universum.

MM3d3Ein Zelda wäre aber kein Zelda wenn es keine Dungeons gäbe. Majora’s Mask ist der Teil, in dem die wenigsten Dungeons zu finden sind, aber in dem man auch am meisten in diese Dungeons zurückkehrt. Hat man einen Boss besiegt, verändert sich die Welt um dessen Dungeon und bringt wieder neue Quests mit sich. So wird eine verschneite Berglandschaft zu einer blühenden Bergwiese. Um alle Sidequests zu erfüllen muss man also so manchen Boss öfter besiegen. Den ganzen Dungeon muss man dafür aber nicht nochmal von vorne machen. Eine Warpstelle verkürzt das ganze. Ein Feature, was auch nur in Majora’s Mask vorkommt, ist das Sammeln der verirrten Feen innerhalb der Dungeons. Da der 3DS einen zweiten Bildschirm hat, sind Menü und Karte jederzeit gut erreichbar und übersichtlich. Auch die Fundorte der Feen werden dort nun verzeichnet, sobald man sie eingesammelt hat.

 

mm3d9Was ist neu? Was ist besser?
Man kann Angeln! Ja, da freuen sich viele Fans drüber, aber das ist wirklich nur ein kleines Extra. Was aber, macht Majora’s Mask 3D zu einem guten Remake? Ein großer Streitpunkt war das Speichersystem. Während man im alten Majora’s Mask nur Speichern konnte, wenn man zum ersten Tag zurückkehrt oder das Spiel beendet, kann man nun jederzeit Speichern. Es wurden auch noch zusätzliche Speicherpunkte eingebaut. Das macht Majora’s Mask nicht leichter, sondern bequemer. Bequemer ist nun auch die Menü-Führung, dank des Touch-Pads. Sonst wurde Inhaltlich aber nicht allzu viel geändert oder hinzugefügt. Es gibt zwar ein paar kleine Änderungen, was die Minispiele betrifft, aber das sorgt hauptsächlich eher zu mehr Vielfalt und Spaß. Nicht nachvollziehbar sind allerdings die Änderung bezüglich der Platzierung einiger Charaktere. Warum wurde die Bank auf die Hinterseite des Glockenturms verlegt, wenn doch ihr alter Platz genauso gut war? Nichts desto Trotz sind das nur winzige Änderungen, so dass der ursprüngliche Flair von Majora’s Mask nicht verloren geht.

mm3d10Die größte und auch beste Veränderung in Majora’s Mask 3D ist tatsächlich die Grafik. Wer noch einen N64 besitzt, merkt nicht nur einen Unterschied zwischen der schöneren, glatteren, aufpolierte Grafik, sondern auch in Sachen Format. Heutzutage wird kaum jemand einen Röhrenbildschirm für seinen N64 haben und auf großen Flachbildschirmen sehen N64-Spiele einfach bescheiden aus. Ganz anders auf dem kleinen Bildschirm des 3DS. Die, nicht mehr so zeitgemäßen 3D-Grafiken der 90er können sich auf dem 3DS sehen lassen. Dafür, dass man, genau wie in Ocarina of Time 3D, den ursprünglichen Grafik-Stil beibehalten hat, ist die Überarbeitung gut gelungen. Hier muss man allerdings auch noch einmal anmerken, dass viele Figuren, Grafiken und die Musik von Ocarina of Time übernommen wurden, was selbstverständlich für weniger Aufwand sorgt. In der Welt von Termina hat man aber nicht damit aufgehört, sondern noch extrem viele, kleine, zusätzliche Details in Häusern und Dungeons eingebaut. Anju trägt ein Tablett auf dem das Essen dampft. Auf der Romani Ranch gibt es verschiedene Milchflaschen-Designs und überall sind kleine Eastereggs versteckt. Diese Details geben nicht nur einen zusätzlichen Flair, sondern ermuntern auch den härtesten Fan des Originals das neue Majora’s Mask 3D noch einmal ganz genau zu betrachten. Besitzer des New 3DS kommen dazu noch in den Genuss des verbesserten 3DS, was auf dem normalen 3DS schon sehr gut aussieht, auf dem Neuen aber noch einen Ticken besser. Der zusätzliche C-Stick übernimmt übrigens die Kamera-Steuerung. Ein weiteres praktisches Feature in diesem Remake.

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The Legend of Zelda – Majora’s Mask 3D
mm3dpackshot Wertung der Redaktion:

94/100

  • Publisher: Nintendo
  • Getestet auf: New 3DS XL
  • Preis: 39,99 €
  • Reviewed von: Nina van Aken

 

Am 24.  Februar 2015

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19/20 Technik + 3DS-Bildschirmgröße eignet sich gut
+ Grafisch gut überarbeitet
+ Viele neue kleine Details eingebaut
+ Extrem guter 3D-Effekt
- Figuren, Sound & Grafiken größtenteils von Ocarina of Time übernommen
20/20 Umfang + Aufgearbeitete Minispiele (z.B. Angeln)
+ Unzählige Masken
+ Extrem viele Sidequests
+ Viel zu entdecken
+ Düstere & interessante Story
20/20 Gameplay + Einzigartiges 3-Tage-System
+ Masken verwandeln Link in neue Charaktere
+ New 3DS-Features
+ Bequemer dank Speichersystem und Karte
 
35/40 Spezifisch + Notizbuch der Bomber (+5)
+ Ausarbeitung der Charaktere (+15)
+ Inhaltliche Originalgetreue (+5)
+ Detailreichtum der grafischen Überarbeitung (+10)

- Nicht nachvollziehbare Änderugen (-5)

 

 

Fazit:

[rating itemreviewed=“The Legend of Zelda – Majora’s Mask 3D“ rating=“94″ reviewer=“Nina van Aken“ dtreviewed=“24.02.2015″ best=“100″ worst=“0″]

Das ursprüngliche Majora’s Mask stach damals schon mit seiner düsteren Geschichte hervor. Der Mond stürzt auf die Erde und Link muss das Unheil ablenken. Dazu hat er aber nur drei Tage Zeit. Durch die Hymne der Zeit kann er immer wieder zum ersten Tag zurückkehren. Dieses System ist nicht nur einzigartig, sondern ermöglicht auch ein neues Spielgefühl, in dem Story-Elemente aufeinander aufbauen, Charaktere ihre Einstellungen und Gewohnheiten je nach Geschehnissen ändern und Kombinationen von Sidequests Neue bedingen. Die unzähligen Masken, die Link in ganz andere Wesen verwandeln, sorgen für zusätzliche Abwechslung. Besonders die Ausarbeitung der Nebencharaktere und ihre Auseinandersetzung mit der Situation ist hier hervorragend gelungen. In Majora’s Mask 3D wurde der Flair alter Zeiten beibehalten und mit bequemen Neuerungen wie dem Speichersystem, dem Notizbuch der Bomber einer verbesserten Menü-Führung und inhaltlich minimalen Änderungen versehen. Der Bildschirm des 3DS eignet sich ausgezeichnet um die aufgebesserte N64-Grafik darzustellen. Besonders kleine grafische Details laden dazu sein, sich alles noch einmal ganz genau anzusehen. Egal ob Majora’s Mask schon auf dem N64 gespielt wurde oder nicht, das Remake sollte man gespielt haben.

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So testen Wir

 

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Nina van Aken
Irgendwann hab ich dann meine Freunde Indi, Lara und den Barbaren von Diablo II zurückgelassen um mich erwachsenen Themen zu widmen: Meiner ersten Liebesbeziehung mit Link. Sinneserweiternde Trips durch bunte Tunnel mit Rayman. Und natürlich meiner Karriere: 150 Pokémon, ja das sind wirklich viel. Doch ich will Pokémon Meister sein. Das ist mein Ziel!

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