Mit The Golf Club wollen Entwickler HB Studios die PES Variante des Golfs auf den Markt bringen. Ein Next-Gen Indiespiel ohne Lizezen, in abgespeckter Form auch ohne Tutorials oder Karrieremodus, dafür mit integriertem Editor und jeder Menge Spielspaß. Dieses Versprechen konnte nur bedingt gehalten werden.
Ja richtig gelesen, es gibt keinen Karrieremodus. Es gibt nicht mal ein Tutorial. Learning by doing lautet die Devise. Sogar der Charakter Editor ist sehr mickrig ausgefallen. Das Spiel sett also auf die basics und bietet vor allem mit dem mitgeliferten Level Editor die Möglichkeit der eigenen Kreativität freien Lauf zu lassen. Die vorhandenen Level sin dzahlenmäßig, sowie inhaltelich nicht besodners aufregend. Die Communit hilft nach und baut tausende neue Level und teilweise echte Kurse in weiterentwickelter Form nach. Hier kann also zwischen verschiedenen Geländeformen wählen und Wald-, Wasser- und Hügelanteil festlegen. Fairways, Grüns sowie Roughs können individuell gestaltet werden und Bunker oder andere Objekte wie Gebäude, Möbel oder Pflanzen nach Herzenslust platzieren. Tageszeiten und auch die Pars dürfen ebenfalls selbst festgelegt werden.
Technisch präsentiert sich The Golf Club allerdings etwas hinten nach. Von Next Gen Grafik ist nicht viel zu sehen, denn Texturen wirken matschig und ledier kommt es nicht selten zu unschönem Kantenflimmern. Objakte laden zu dem erst sehr spät, was vor allem zu Beginn eines Lochs bei dessen Überflug deutlich ins Auge springt. Die unterschiedlichen Grasarten, sowie Bunker und Wasserdarstellungen sind nicht schlecht gelungen. Dafür könnten die Charaktere mehr Details haben.
Das Gameplay ist realistisch umgesetzt worden. Man braucht etwas Übung – was wohl auch am fehlenden Tutorial liegt – um die richtigen Schläge richtig dosieren zu können und an Wind und Wetter anzupassen, früher oder später hat man den Dreh aber raus und es macht richtig Spaß. Die Steuerung mit dem Gamepad funktioniert hier ehr intuitiv.
Die Sprachausgabe des Spiels erfolgt ausschließlich auf Englisch, ist dafür gut umgesetzt. Der Kommentator spricht direkt zum Spieler und entschuldigt sich wenn er mit seiner Aussage daneben gelegen hat, sprich der Ball nicht wie von ihm prognostiziert im Rough sondern noch am Fairway landet. Die restliche Soundkulisse ist weder nenneswert schlecht, noch nennenswert gut. Wasser, Wind und der Klang des Schlägers am Ball passen.
Im Multiplayer dürfen sich bis zu vier Spieler beim Zählspiel oder dem Team-Modus Vierball versuchen. Zusätzlich steht mit der Variante Lochspiel ein Duell zwischen zwei Golfern zur Auswahl. Alternativ kann man auch gegen Geistergegner antreten, die das Spielverhalten von online Gegnern nachspielen und dabei sogar auf gespeicherte Flugkurven zurückgreifen können.
Fazit:
[rating itemreviewed=“The Golf Club“ rating=“75″ reviewer=“Gregor Lorbek“ dtreviewed=“23.10.2015″ best=“100″ worst=“0″]
Der Indie Golftitel verspricht leider mehr als er hält. Grafisch, sowie inhaltlich kann das Spiel nicht mit anderen Golfgames mithalten. Dennoch sind spannende Ansätze vorhanden: Der Level Editor ist sehr umfangreich und der Multiplayer Modus, sowie Kommentator und Sound brauchen sich ebenfalls nicht zu verstecken. Wer also eine Alternative zum jährlichen EA Titel sucht, könnte ihn mit The Golf Club gefunden haben.
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