Nintendo hat für euch und euren Nintendo 3DS ein neues Zelda-Spiel parat. Das Besondere an diesem Ableger – ihr könnt euch entweder alleine, oder mit zwei weiteren Freunden ins Abenteuer stürzen. Doch macht es auch Spaß im Koop ein Abenteuer im Universum von „The Legend of Zelda“ zu bestreiten?
Das es Spaß macht, ein Abenteuer im Universum von „The Legend of Zelda“ gemeinsam zu bestreiten, wissen wir bereits seit dem vor über 10 Jahren erschienen Koop-Abenteuer „The Legend of Zelda: Four Swords“. In diesem Ableger der Zelda-Reihe konntet ihr mit bis zu drei weiteren Freunden gemeinsam Rätsel lösen und Monster in Dungeons bekämpfen. Auf dem Nintendo 3DS versucht Nintendo mit „The Legend of Zelda: Tri Force Heroes“ diesen Erfolg zu wiederholen. Kann das Koop-Abenteuer von Nintendo auch auf dem neuesten Handheld überzeugen?
Zelda ist auf Urlaub
Das Triforce ist das unverkennbare Zeichen der „The Legend of Zelda“-Serie. Es besteht aus drei Dreiecken und jedes dieser Dreiecke symbolisiert einen der drei Götter die Hyrule, welche die Welt in „The Legend of Zelda“, erschaffen haben. Diese drei mächtigen Götter waren Nayru, Din und Farore. Traditionell ist das Triforce gespalten und jeder der oben genannten Hauptfiguren besitzt eines davon. Link trägt das Triforce des Mutes, Prinzessin Zelda das der Weisheit und Ganondorf das Triforce der Kraft. In den meisten Teilen im „The Legend of Zelda- Universum“ versucht Ganondorf die anderen beiden Triforce zu erlangen. Nicht aber in diesem neuen Ableger von Nintendo. „Tri Force Heroes“ weicht von dieser bekannten Formel ab und präsentiert euch eine ganz andere, aber dennoch interessante Hintergrundgeschichte. Eure Geschichte spielt weder in Hyrule, noch erzählt sie von den Nöten der verzweifelten Prinzessin Zelda.
Der Spieldirektor Hiromasa Shikata hat sich dieses Mal für das Mode besessene Königreich „Textilia“ entschieden, welches vom sichtlich verzweifelten König Lockfried regiert wird. Was hat den König so zur Verzweiflung getrieben? Prinzessin Rüschlinde ist im Lande eine Mode-Ikone und eines Tages bekam sie von einer unbekannten Person, ein wunderschönes Kleid als Geschenk. Als sie das Kleid anprobierte, verwandelte sich das Modestück in ein hässliches Kostüm, welches sie nicht mehr ausziehen konnte. Das gesamte Königreich leidet nun mit der Tochter des Königs und aus diesem Grund gibt es unter den Bürgern keine Fröhlichkeit mehr, bis ihre Prinzessin von diesem Kleiderfluch befreit wird. Der König beschließt zu Handeln und ruft nach Helden aus, um zu helfen. Viele angeblichen Helden versuchten den Auftrag des Königs zu ergattern, doch dieser entschied sich immer gegen die Abenteurer. Er glaubt an eine Prophezeiung, in welcher drei Helden ein Totem bilden können und die typischen äußeren Merkmale von Link haben – die Haare, die langen Kotletten und die spitzen Ohren. Über dieses Aussehen soll der König die wahren Helden aus der Prophezeiung von den anderen unterscheiden können. Und hier kommt ihr ins Spiel.
Keine offene Welt zum entdecken
Für all jene die eine offene Welt wie bei „The Legend of Zelda: A Link Between Worlds“ erwarten, die werden vom neuen Zelda-Ableger enttäuscht sein, denn zum Erkunden bietet das Spiel recht wenig. Das Einzige was es zum Erkunden gibt, ist eine kleine Stadt mit vier Gebäuden:
- Das Schloss
- Die Schneiderei der großen Madame Couture
- Das Haus „tägliche Schatztruhe“
- Das Gebäude der Miiverse-Galerie
Solltet ihr euch dazu entscheiden die Stadt zu verlassen, dann werdet ihr von einer Wache aufgehalten, die euren Spielstand speichert und das Spiel danach beendet. Um in die Dungeons zu kommen, müsst ihr euch in das Schloss begeben. Dort gibt es neben dem Audienzsaal, drei für euch wichtige Räume – eine Lobby für Mehrspieler, eine Lobby für Einzelspieler und eine unterirdische Arena (gegen Freunde antreten). Nur über die ersten beiden Räume gelangt ihr ins Lumpenland und somit zu den acht verschiedenen Welten. Jede einzelne Welt enthält vier Abschnitte mit je vier Level. Habt ihr eine Welt geschafft, dann werden weitere Orte für euch zugänglich. Um den Wiederspielwert einer geschafften Welt zu erhöhen, könnt ihr neben dem Sammeln von Rohstoffen für eure Kleider, verschiedene Herausforderungen erledigen. Selbst wenn ihr die Herausforderungen nicht spielen wollt, werdet ihr sehr oft in die abwechslungsreichen Welten zurückkehren, da die Entwickler hier ganze Arbeit geleistet haben. Keine Welt gleicht der anderen, denn vom klassischen Wald, bis hin zur Vulkanlandschaft ist alles dabei.
Kleider machen Helden
Bevor ihr euch alleine oder zu dritt in ein Abenteuer stürzt, muss sich jeder Spieler zunächst einmal ein Outfit aussuchen. Einerseits hat es kosmetische und storyrelevante Gründe, andererseits haben die Kleider Einfluss auf eure Fähigkeiten. Mit dem Bombengewand zum Beispiel, werden eure Bomben stärker und dadurch wird deren Radius erheblich erhöht; die Wirbelattacken-Tracht vergrößert den Wirkungsradius des Manövers; während das Kokiri-Gewand euch gleich drei Pfeile gleichzeitig abfeuern lässt. Um diese Gewänder bei Madame Couture herstellen zu können, benötigt ihr verschieden Rohstoffe, welche in den acht verschiedenen Welten zu finden sind. Dabei beinhaltet jede Welt unterschiedliche Rohstoffe. Anders als bisher, gibt es von den Kleidungsstücken viel mehr. An dieser Stelle möchte ich nicht viel verraten, aber es existieren über 20 Outfits, welche nur darauf warten in euren Besitz zu wandern und eingesetzt zu werden. Um all diese Kleidungsstücke euer Eigen nennen zu dürfen, müsst ihr sehr viel Grinden.
Richtigen Spaß nur zu dritt
Gemeinsam Kisten verschieben, anderen im Kampf den Rücken vor Monstern freihalten, mehrere Schalter unter Zeitdruck betätigen und gemeinsam gegen fiese Bossgegner antreten. Das sind nur einige der Aufgaben, welche man als Team im Koop bewältigen muss. In Sachen Leveldesign setzt das Entwicklerteam auf viele bewährte Elemente, die wir schon aus anderen Zelda-Teilen kennen. Alleine könnt ihr die Rätsel nicht lösen, denn selbst im Singleplayer begleiten euch zwei Schatten-Links. Hierbei müsst ihr zwischen den drei spielbaren Figuren, mithilfe des unteren Bildschirms am 3DS, wechseln. Sobald ihr einen Link steuert, sind die anderen beiden KI-Links an Ort und Stelle, wo ihr diese hinterlassen habt. Gegner greifen nur den aktiven Link an und die inaktiven Figuren nehmen derweil keinen Schaden. Dies ist eine intelligente Lösung, die sich Nintendo für Einzelspieler einfallen hat lassen. Damit das Spiel jedoch sein volles Potenzial entfalten kann, solltet ihr zwei euer besten Freunde schnappen und gemeinsam das Abenteuer angehen. Zum einen könnt ihr euch lokal, beziehungsweise online absprechen und zum anderen werden Rätsel unter Zeitdruck, sowie Bossgegner um vieles einfacher.
Das wichtigste Manöver in „Tri Force Heroes“ ist die gemeinsame Bildung des Totempfahls. Der Dreh – durch simples „Auf den Rücken“-Klettern können die Helden einen wandelnden Turm formen, welcher zahlreiche Vorteile mit sich bringt. Der unterste Spieler steuert den Totempfahl und der oberste von euch kann Pfeile, oder andere Gadgets auf Objekte abfeuern. In der Totem-Formation ist es außerdem ein Leichtes, den obersten Helden über kleinere Schluchten zu schleudern oder an andere, sonst unzugängliche Orte zu wuchten. Genau wie bei jedem guten Koop-Titel ist die Kommunikation das A und O, um erfolgreich die Aufgaben zu erledigen. Solltet ihr nicht die Möglichkeit haben lokal, via Teamspeak, oder einer andere Software kommunizieren zu können, dann ist der untere Bildschirm eures 3DS eine kleine Hilfe. Dort sind acht leicht verständliche Gesten untergebracht, welche ihr durch simples antippen ausführen könnt. Hier reichen die Emotes vom ahnungslosen Kopfschütteln, bis hin zum „Komm her“-Schrei. Durch diese simplen Emotes versucht Nintendo den fehlenden Voice-Chat zu kompensieren. Bleibt abzuwarten ob dieser Plan online aufgeht und es keine Kritik seitens der Spieler hagelt.
Das Sortiment der Gadgets ist reich an unterschiedlichen Waffen, wobei nur drei von ihnen in einem Level genutzt werden können. Am Anfang eines jeden Levels könnt ihr die Waffen aufheben, welche euch von Nintendo vorgegeben werden. Sollte jemand eine Waffe bevorzugen, dann ist eine vorherige Absprache sicher keine schlechte Idee. Folgende Waffen helfen euch dabei, die unterschiedlichen Welten zu meistern:
- das Schwert
- der Bogen
- Bomben
- der Greifhaken
- der Bumerang
- der Hammer
- der Wind-Topf
- der Wasserstab
- der Feuerhandschuh
Die Präsentation ist wie von Nintendo gewohnt wieder großartig. Speziell in Bewegung sieht „The Legend of Zelda: Tri Force Heroes“ hinreißend aus, läuft wie bei „A Link Between Worlds“ butterweich und der 3D-Effekt könnte kaum besser sein. Durch den gelungenen 3D-Effekt hilft euch die Tiefendarstellung dabei, Abstände zwischen einzelnen Plattformen besser einschätzen zu können. Ein weiterer Pluspunkt sind die sehr guten Soundeffekte und typischen Zelda-Melodien, die sofort ins Ohr gehen.
Fazit:
[rating itemreviewed=“The Legend of Zelda: Tri Force Heroes“ rating=“89″ reviewer=“Philipp Ondracek“ dtreviewed=“21.Oktober 2015″ best=“100″ worst=“0″]
Ein sehr gutes Leveldesign, knuffige Grafik wie bei „A Link Between Worlds“ und ein spaßiges Koop-Gameplay mit euren Freunden. All das bietet euch der neue Zelda-Ableger von Nintendo auf eurem 3DS. Bedenkt man das Zelda für die Wii U auf das Jahr 2016 verschoben wurde, dann ist „The Legend of Zelda: Tri Force Heroes“ für alle Fans ein nettes und spannendes Trostpflaster. Die Geschichte zeugt nicht gerade von Einfallsreichtum, aber dennoch ist diese interessant und vor allem amüsant. Ihr müsst nicht wie bei „The Legend of Zelda: Four Swords“ im Koop spielen, denn der Titel bietet euch ebenfalls einen Singleplayer-Modus. Die Rätsel werden dadurch etwas knackiger, da man noch die beiden anderen Links spielen muss, aber dies macht dem Spielspaß keinen Abstrich. Genauso wie bei „Mario Kart“ für den 3DS, bietet euch „Tri Force Heroes“ die Download-Play-Funktion. Sitzen alle Teilnehmer im selben Raum, dann kann man auch zu dritt spielen, obwohl nur eine Person das Spiel gekauft hat. Ein tolles Feature das die Nintendo-Handhelds schon länger beherrschen, aber leider viel zu selten eingesetzt wird. „Tri Force Heroes“ hat bedauerlicherweise keine offene Welt, was den Erkundern unter euch sicherlich schwer im Magen liegen dürfte. Dieser Ableger kommt mir vor wie ein abgespecktes Zelda, da es nur eine Stadt gibt, über die man in die acht Welten teleportiert wird. Doch lasst euch nicht von der geringen Größe der „Welt“ täuschen. Durch die zusätzlichen Herausforderungen und die vielen herstellbaren Kleidungsstücke, verführt „Tri Force Heroes“ immer wieder dazu, dass ihr euch mit euren Freunden ins Abenteuer stürzt. Eine Langzeitmotivation zur Überbrückung der Wartezeit bis zum neuen Zelda auf der Wii U ist somit gegeben. „The Legend of Zelda: Tri Force Heroes“ ist ein klares „must have“ für alle Fans der Spielreihe und kann ebenfalls ohne bedenken von interessierten Spielern gekauft werden.
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