Euch langweilt die Mainstream-Musik, welche sich am „Mehrheits“-Musikgeschmack orientiert und keinen einzigartigen Touch hat? Dann seid ihr hier genau richtig. In diesem Artikel führe ich ein Interview mit Furious Feedback, einer einzigartigen Band aus Wien, welche den Sound von Videospielen mit Alternative Rock kombiniert. Viel Spaß beim Lesen!
ZATC: Wie seid ihr auf den Namen Furious Feedback gekommen?
Furious Feedback: Meine Lieblingsband Machinae Supremacy hatte zu der Zeit, als ich neben meiner damaligen Band Taste The Sun dieses Projekt entwickelt hab, ein neues Album rausgebracht. Darauf war der Track „Force Feedback“. Ich fand‘ den Namen cool, wollte das aber nicht 1:1 übernehmen, aber dieses F-F-Schema behalten. Eine Alternative war dann Furious, so ist dann „Furious Feedback“ draus geworden.
ZATC: Wie viele Mitglieder hat die Band aktuell?
Furious Feedback: Das wären Alex am Schlagzeug, Paul an der Lead-Gitarre, Filip am Bass, ich an Rhythmus-Gitarre/Gesang und K1T, unser Bandmaskottchen und Game Boy.
ZATC: Wie habt ihr zur Musik gefunden? Wurdet ihr von den Eltern hingeführt, oder war es aus eigenem Interesse?
Filip: Mit meinem Vater hat es angefangen, der mir damals den guten Stoff gezeigt hat (The Police & Sting, Mike Oldfield, Led Zeppelin, Deep Purple etc.) bis ich selbst ein wenig erkundet hab. Als ich mit 16 angefangen habe in Bands zu spielen, hab ich dann umgekehrt meinen Vater auf Bands wie Metallica, Pearl Jam, Rage Against the Machine, Red Hot Chili Peppers aufmerksam gemacht.
Alex: Blasmusik und Klassik war in meiner Familie seit ich mich erinnern kann sehr gegenwärtig und Musik allgemein wichtig. Ich hab daher auch früh die Möglichkeit bekommen, Instrumente zu lernen (zuerst Klavier, dann Schlagwerk/Schlagzeug). Die Musik, die mich bis heute inspiriert hab ich aber selbst in meinen Jugendjahren entdeckt.
Paul: Mit 5 Geige angefangen, mit 14 gegen Gitarre getauscht. Beide Eltern Musiker (Klassik, Barock, Kirchenmusik), durch Freunde dann Rock- und Popmusik entdeckt. Eigentlich wollte ich immer (auch) Drummer sein.
Daniel: Mit 11 hab ich angefangen, mir autark Keyboard und Notenlesen mit Büchern beizubringen. Mit 14 hab ich dann das erste mal mit Freunden in einer Jam Session das Mikrofon in die Hand genommen und alte Linkin Park-Songs geträllert. Ein Schulkamerad hat zu der Zeit Gitarre gespielt, den hab ich dann gefragt ob er mir da die Basics beibringen kann. Mit 16 hab ich dann in meiner ersten „richtigen“ Band „Taste the Sun“ Songwriting und Gesang übernommen und im Laufe der Zeit auch die anderen Instrumente gelernt, zwischenzeitlich durch Songwriting wieder aufs Klavier zurück gekommen und zum Zeitpunkt, als Taste the Sun zerbrach, beherrschte ich Klavier, Gitarre, Bass, Schlagzeug und Gesang ausreichend um Solo auch nebenbei ein Projekt aufzubauen, das später mal Furious Feedback werden sollte. In meiner Familie macht sonst niemand Musik, obwohl mein Vater mit ein bisschen Ãœbung sicher ein guter Sänger wär!
ZATC: Ihr kommt ja nicht nur aus Österreich, sondern eure Musik hat auch einen sehr interessanten Mix. Ihr mischt Hard Rock mit Retro-Sounds. Wie seid ihr auf diese außergewöhnliche Idee gekommen?
Furious Feedback: Als meine erste Band dabei war, langsam auseinander zu brechen hab ich (Daniel, anm.) angefangen, nebenbei Songs für mich zu schreiben und aufzunehmen. Zu dem Zeitpunkt hab ich (beeinflusst vor Allem durch meine Lieblingsband Machinae Supremacy) sehr viel mit dem Keyboard und Synthesizer-Sounds experimentiert und bin durch Freunde zufällig auf die Band „Pornophonique“ gestoßen – 2 Jungs aus Deutschland, die Lagerfeuergitarre mit Game Boy kombiniert haben. Als ich sie angeschrieben hab, wie sie das machen, waren sie sehr ausführlich und haben mir erklärt, wie die Software heißt und wo sie die Hardware her hatten. Kurze Recherche später hatte ich die notwendigen Teile zusammen um mit einem Game Boy Color Musik zu machen und das war die Geburt des Furious Feedback-Sounds. Mittlerweile verwende ich nicht mehr ausschließlich einen Game Boy, sondern auch andere Synthesizer und hab sogar einen Commodore 64 samt Musiksoftware aufgetrieben, den ich in Zukunft auch mehr benutzen möchte.
ZATC: Ihr habt ja auch ein ganz tolles Maskottchen. Wollt ihr ein wenig über ihn erzählen?
Furious Feedback: K1T ist fast ein bisschen mehr als ein Maskottchen, er ist quasi unser fünftes Bandmitglied. Nachdem unsere Keyboarderin Anfang letzten Jahres ausgestiegen ist, hat mich mein Bürokollege gefragt, warum wir nicht eigentlich einen Game Boy visuell auf der Bühne vertreten haben. Das hat mich auf die Idee gebracht, einen Game Boy mit Persönlichkeit zu entwickeln und nach einigen Wochen Prototyping stand die erste Version von K1T zum ersten Test bei uns im Proberaum. In der Erstversion verfügte K1T über verschiedene Gesichtsanimationen passend zum Song, mittlerweile hat er ein paar zusätzliche Features und ein 3D-gedrucktes Gehäuse spendiert bekommen. Man kann ihn mittlerweile auch als Retro-Spielekonsole nutzen (und damit auch Musik mit ihm machen, mit der selben Software die auf unserem Game Boy läuft!). Ein paar interessante Features sind uns für die Version 3 noch eingefallen, die vor Allem für Liveperformances interessant werden, aber da wollen wir noch nicht zu viel verraten – Außer, dass das Publikum in Zukunft eine Rolle spielen wird.
ZATC: Spielt ihr gerne Videospiele und falls ja, welches spielt ihr aktuell?
Filip: Ich habe früher mehr gespielt als heutzutage (was ironisch ist, weil ich mir erst jetzt mit 30 eine Konsole zugelegt hab). Kürzlich habe ich „Control“ von Remedy durchgespielt, außerdem hab ich immer wieder ein NBA Spiel am Laufen.
Alex: Absolut. Momentan The Legend of Zelda – Tears of the Kingdom. Und League of Legends, andauernd mit meinen Freunden.
Paul: Praktisch nie, momentan keins. Wenn, dann am PC!
Daniel: Ohne Videospiele wäre ich heute nicht der Mensch, der ich bin. Aktuell spiele ich nach Final Fantasy XVI nach langer Zeit wieder Kingdom Come: Deliverance. Ich hab’s nie durchgespielt, also hol ich das jetzt endlich nach!
ZATC: Welches Game würdet ihr auf eine einsame Insel mitnehmen?
Filip: Hm… Vielleicht Sleeping Dogs. Spiele es seit Jahren immer mal wieder und es wird einfach nicht langweilig.
Alex: Stardew Valley. Es gibt einfach soooo viel zu tun in dem Spiel
Daniel: Minecraft! Ich hab vermutlich die meiste Spielzeit meines Lebens in dieses Spiel versenkt und dank Mods wird es einfach nie langweilig.
ZATC: Konsole oder PC?
Filip: PC, obwohl ich die letzten paar Jahre auf Konsole gespielt hab
Alex: PC + Switch
Daniel: Beides!
ZATC: Auf welches Spiel freut ihr euch derzeit am meisten und warum?
Filip: Ich warte sehnsüchtig auf Alan Wake 2!
Alex: Fable Reboot. Das erste Spiel war ein so großer Teil meiner Kindheit. Ich hoffe wirklich, dass es endlich einen guten Nachfolger gibt.
Daniel: Fallout 5. Vielleicht spiel ich’s erst, wenn ich in den Ruhestand geh, aber die Fallout-Reihe hat mich seit dem 3. Teil extrem gepackt und ich liebe das Setting! Sonst freu ich mich als Hardcore Fromsoftware-Fan sehr auf den Elden Ring-DLC!
ZATC: Welchen Song würdet ihr Leuten empfehlen, damit diese eine Vorstellung von eurer Musik bekommen?
Furious Feedback: Exit, Enter (auf unserem Album „PRESS START“ auf z.B. Spotify) und für den „neuen“ Sound den wir mittlerweile haben: Chronos oder Bearer of the Curse.
ZATC: Wo kann man euch überall hören?
Furious Feedback: Das Album „PRESS START“ gibt es auf allen gängigen Streaming-Plattformen wie z.B. Spotify, Deezer, Amazon Music. Unsere neueste Single „Chronos“ ebenfalls. Sonst haben wir eine SoundCloud, auf die wir Demos und Teaser stellen. Links zu allen Social Media-Kanälen gibt es auch auf unserer Homepage.
ZATC: Gebt ihr auch regelmäßig Auftritte?
Furious Feedback: Wann immer sich eine Gelegenheit ergibt! Aktuell planen wir etwas für Freitag, den 3.11.23 im Replugged. Mehr dazu auf Social Media, wenn es da Neuigkeiten gibt. Ansonsten versuche ich uns vor allem auf Comic- und Videospiel-Cons zu kriegen, aber es ist ziemlich schwierig in so starre Strukturen rein zu kommen bzw. ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass es in Österreich wahrscheinlich so einige Acts gäbe, die auf solche Events hervorragend hinpassen würden. Aber von nix kommt nix, ich bleibe dran und suche nach weiteren Möglichkeiten. Wer uns buchen möchte, kann dies ebenfalls sehr gerne über unsere Homepage oder auf unseren Social Media-Kanälen tun!
ZATC: Ist es schwer den Mainstream zu erreichen?
Furious Feedback: Das können wir wohl erst beantworten, wenn wir den Mainstream erreichen. Erfahrungsgemäß ist es vor Allem schwierig, über den bestehenden Pool an Personen hinaus zu kommen, die einen bereits hören. Algorithmen auf Social Media haben das ganze natürlich noch schwieriger gemacht als noch vor einigen Jahren. Wenn man niemanden kennt und kein Netzwerk pflegt bleibt man, wie in so vielen Bereichen, auch auf der Strecke. Das Wichtigste ist denke ich aber, dass man den Spaß an der Sache nicht verliert und einfach immer dran bleibt und jede Gelegenheit, die sich auftut, nutzt um einen guten Eindruck zu hinterlassen. Wir freuen uns über jeden Support, über jedes bekannte wie auch neue Gesicht, über jede Form von Mundwerbung und Weiterempfehlung.