Age of Mythology: Retold im Test: Ein gelungenes Remake des Klassikers?

Quelle: Age of Empires Franchise

Age of Mythology ist ein auf Mythologie basierendes Echtzeit-Strategiespiel und wurde vom bekannten Ensemble Studio entwickelt. Das Spiel ist ein Ableger der Age-of-Empires-Reihe und erreichte 2002 den Markt. Das Strategiespiel hatte eine treue und aktive Community. 22 Jahre hat es gedauert aber endlich bekommen die wartenden Fans ein Remake. Doch wird Age of Mythology Retold dem Kultspiel gerecht oder müssen wir weiter auf einen würdigen Nachfolger warten?

Was mache ich in Age of Mythology?

In Age of Mythology Retold kämpfen wir sowohl mit realen Einheiten als auch mit Figuren aus den Mythen der Griechen, Wikinger, Ägypter und Atlanter. Insgesamt werden uns drei Kampagnen mit 50 unterschiedlichen und abwechslungsreichen Missionen geboten. In der Einzelspielerkampagne zum Beispiel, welche den Titel „Der Sturz des Dreizacks“ trägt, schlüpfen wir in die Rolle von Arkantos, einem Atlanter, der zwischen die Fronten der Götter gerät. In 32 Missionen übernehmen wir die Führung der drei Völker, um die Heimat Atlantis vor einer Bedrohung zu schützen. In der Handlung werden unter anderem bekannte altertümliche Mythen wie der Trojanische Krieg, der altägyptische Osirismythos, die Irrfahrten des Odysseus, der altnordische Ragnarök-Mythos als auch Elemente der Titanomachie sowie der Untergang von Atlantis geschildert. Neben den etlichen mythischen Gestalten wie etwa Zyklopen, Minotauren und Phönixen können wir auch göttliche Zauber zu unserm Gunsten einsetzen. Dafür müssen wir nur unser Dorf ausbauen und durch die Anbetung unterschiedlicher Götter in neue Zeitalter katapultieren. Die göttlichen Zauber sind nicht nur mächtig, sondern können auch das Spiel entscheiden. Wir können beispielsweise eine Pestplage in einem gewissen Areal ausbrechen lassen und den Vormarsch unserer Armee erheblich erleichtern. Des Weiteren erhalten wir bei jedem Gott besondere Technologien, welche für das Volk von Bedeutung sind. Durch die soeben erwähnten Besonderheiten erreichen die einzelnen Zivilisationen eine Individualität, welche in anderen Spielen des gleichen Genres noch teilweise heute ihresgleichen sucht. Zu Beginn einer jeden Singleplayer-Partie wählen wir eines der vorhandenen Völker und zusätzlich einen Hauptgott aus. Sind wir im Spiel vorangeschritten, können wir in weitere Zeitalter eintreten und zwischen zwei Nebengöttern auswählen. Insgesamt verfügt jedes Volk über etliche Nebengötter, deren Verfügbarkeit von der Wahl des Hauptgottes abhängig sind. Damit wir siegreich aus einer Partie hervortreten können, müssen wir zum Beispiel Weltwunder zu Ehren der Götter errichten. Die Griechen errichten beispielsweise die Zeus-Statue des Phidias, die Ägypter bauen eventuell die Cheops-Pyramide und die Wikinger erstellen das Schiff Skidbladnir. Alternativ sind wir auch selbsterklärend siegreich bei der Zerstörung aller Gebäude des Gegners oder die Annahme seiner Kapitulation.

Was bietet uns das Remake?

Age of Mythology: Retold ist zwar ein Remake, basiert jedoch weiterhin auf der Grundlage dessen, was damals veröffentlicht wurde. Nichtsdestotrotz wurden viele Änderungen vorgenommen, damit das Spiel in unsere Zeit passt. Die Entwickler haben die Grafik ordentlich aufgehübscht, das Gameplay angepasst und einige Modernisierungen in Sachen Komfort vorgenommen. Das schöne an diesem Remake ist, dass die Grafik bei den Modellen, den Umgebungen, den Animationen, der Gebäudezerstörung und besonders den Wassereffekten erneuert, jedoch der Look des Originals beibehalten wurde. Die Zwischensequenzen wurden neu und ordentlich vertont. Hier haben die Synchronsprecher gute Arbeit geleistet. Schade nur das die Animationen in den Zwischensequenzen zu abgehakt sind und nicht liebevoller animiert wurden. Auch die Münder der Charaktere können sich ruhig im Jahre 2024 bewegen. Die Benutzeroberfläche hat ebenfalls ein Facelift erhalten und die Einheiten greifen, auf ihrem Weg zu einem von uns vorgegebenen Punkt, alle freundlichen Gruppen an. Damit die sterblichen Menschen eine Chance gegen die Zyklopen oder Titanen haben, spielen Helden eine wichtige Rolle. Diese können zum Beispiel einen Schrei von sich geben und damit den Schaden unserer Armee kurzfristig anheben. Auch bei den Stellschrauben der göttlichen Kräfte haben die Entwickler Hand angelegt. Diese spielentscheidenden „Wunder“ würden zwar leicht abgeschwächt, dürfen von uns aber nun öfters eingesetzt werden. Diese kleine Veränderung wirkt nur minimal und unbedeutend, implementiert dafür eine erhebliche taktische Komponente. In Sachen Wegfindung sollen die Entwickler einen Patch veröffentlichen. Immer wieder kommt es vor, dass die Einheiten an Ecken hängenbleiben oder von uns vorgegebene Ziele nicht angreifen. Keine Sorge, diese kleinen KI-Mängel sind kein Gamebraker und die Partien machen trotzdem sehr viel Spaß. Die Chinesen haben es leider nicht ins Spiel geschafft, da das Studio dieses Volk gründlich überarbeiten und anschließend als DLC veröffentlichen möchte. Ein zweiter DLC mit einer komplett neuen Fraktion ist ebenfalls geplant. Des Weiteren ist im Spiel noch ein PVE-Skirmish, ein PVE-Coop Multiplayer, ein PVP-Multiplayer, Ranglistenspiel, 40 PVE/ PVP Maps, drei Spielearten mit fünf unterschiedlichen Siegesbedingungen und ein Mod-Supoort vorhanden. Der Mix aus Basis aufbauen, Ressourcen sammeln und mit den Einheiten in den Kampf ziehen, lässt mich genauso wie früher in eine Suchtspirale verfallen. Es ist schon zu sehen, dass ein Klassiker mit einigen Modernisierungen, noch immer so viel Spaß und Unterhaltung wie damals bietet. Da hat das Studio World’s Edge and Forgotten Empires sehr gute Arbeit geleistet.

Age of Mythology: Retold im Test: Ein gelungenes Remake des Klassikers?
Fazit
Gute Strategiespiele gibt es mittlerweile kaum noch am Markt, weshalb ich sehr dankbar über das Remake von Age of Mythology: Retold bin. Der Klassiker hat diesen gewissen Charme und eine Einfachheit, die es heute nur noch viel zu selten gibt. Das Remake bleibt seinem Original treu, verpackt alles in ein neues Gewand und baut einige Komfortfunktionen ein. Kleinere Mängel wie zum Beispiel die steiferen Animationen, keine Bewegungen der Münder oder die gelegentlichen Navigationsprobleme der KI stören mich kaum, da der Entwickler für die Fans ein sehr großes Gesamtpaket zusammengeschnürt hat. Wer wieder einmal ein gutes Strategiespiel genießen möchte und nach einer Portion Nostalgie sucht, sollte sich Age of Mythology: Retold definitiv nicht entgehen lassen.
Technik
80
Umfang
96
Gameplay
90
Spezifisch
90
Leserwertung0 Bewertungen
0
Besser
4 Völker
drei Kampagnen mit insgesamt 50 Missionen
Einfachheit
hübsch überarbeitete Grafik
Gebäudezerstörung und Wassereffekte
neue Vertonung
Facelift der Benutzeroberfläche
mehrmalige Nutzung der göttlichen Fähigkeiten
viele Modi: PVE-Skirmish, PVE-Coop Multiplayer, PVP-Multiplayer, Ranglistenspiel, 40 PVE/ PVP Maps
drei Spielearten mit Siegesbedingungen
Mod-Support
motivierender Mix aus Basis aufbauen, Ressourcen sammeln und mit den Einheiten in den Kampf ziehen
Schlechter
steifere Animationen
keine Bewegung der Münder
gelegentliche Probleme der KI bei der Wegfindung
89
Wertung

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