Civilization 6 Switch-Version im Test

Civilization 6
Quelle: Nintendo
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Der Entwickler „Firaxis Games“ veröffentlichte am 21. Oktober 2016 das beliebte rundenbasierte Strategiespiel „Civilization 6“ für den PC. Alle anderen Konsolen gingen bisweilen leer aus, zumindest was einen vollwertigen Titel angeht. Umso mehr freut es mich, dass die aktuelle Nintendo Switch am 16. November 2018 eine Portierung spendiert bekommen hat. Wie sich das Spiel auf einer Hybrid-Konsole schlägt, erfährt ihr unserem Civilization 6 Switch Test. 

Wow, was für ein Intro

Civilization 6 ist heruntergeladen, belegt nur magere 5,2 GB (Download-Version) unseres Speicherplatzes und wir starten aufgeregt das Spiel. Das Intro beginnt und zeigt einen Seefahrer, wie dieser seinen nächsten Kurs plant. Eine Frau betritt die Kabine und beginnt mit ihm eine Konversation. Am Ende des Gespräches fragt sie, wann sie wissen würden, ob sie ihr Ziel erreicht haben. Er schaut sie lächelnd an. Danach folgen Szenen beider Personen durch die verschiedensten Epochen der Geschichte. Gegen Ende des Intros wird eine Astronautin mit einer Rakete ins Weltall befördert und dabei wird ein rührender Text gesprochen (leider nur im englischen Intro).

„Es ist die Natur der Menschen sich an neue Ufer zu begeben. Wir testen unsere Grenzen. Wir stellen uns unseren Ängsten. Wir wachsen mit der Herausforderung und werden etwas Größeres als wir selbst. Eine Zivilisation.“

Dieser Text passt wie die Faust aufs Auge und selten habe ich so ein tolles Intro für ein Spiel gesehen, wie in Civilization 6. Besser hätte man nicht die Eckpfeiler der Spielserie auf den Punkt bringen können. Die Menschheit strebt immer nach mehr und das werden auch wir mit unserer Civilization versuchen.

Welches Volk sollten wir vertreten?

In Civilization 6 dürfen wir aus insgesamt 24 Völker auswählen und ein Reich nach unseren Vorstellungen erschaffen. Jedes der Völker hat gewisse Boni und wir müssen entscheiden, mit welchen Vorzügen wir eine neue Partie starten wollen. Manche Boni nützen uns in der Anfangsphase und manche in der Endphase des Spieles.

Civilization 6
Quelle: Nintendo

Die Ägypter zum Beispiel sind stark in der Anfangsphase des Spiels, besonders dann, wenn wir unsere Hauptstadt in der Nähe eines Flusses gegründet haben. Zudem gelingt es uns leichter Weltwunder zu bauen, die Handelsrouten bringen uns mehr Gold ein, wir können schneller Distrikte hochziehen und die Sphinx generiert zusätzlich Kultur und Glauben. Die Japaner hingegen bewohnen gerne kleine und enge Inseln. Land- und Seetruppen erhalten in Küstennähe, dank Anführer Hojo Tokimune, zusätzliche Verteidigungsboni. Des Weiteren ist unsere Spezialeinheit „Samurai“ widerstandsfähiger und die Elektronikfabrik spendiert unserer Hauptstadt sowie der Umgebung zusätzlich Kultur und Produktion.

Wie man anhand der Beispiele gut erkennen kann, sollten wir nicht nur nach Sympathie auswählen. Die jeweiligen Boni eines Volkes, tragen erheblich zum Sieg bei und sollten dem jeweiligen Spielstil angepasst werden. Also, welches Volk nehmen wir?

Das Distriktsystem- eine gute Erweiterung des Städtebaus?

Das neue integrierte Distriktsystem ist eine Erweiterung des bisherigen Städtebaus. Dieses System ermöglicht es uns zum ersten Mal, auf den umliegenden Hexfeldern, unterschiedliche Stadtviertel zu bauen. Die Stadtviertel beeinflussen sich gegenseitig und erhalten zudem Geländeboni. Um überhaupt etwas bauen zu können, benötigen wir Handwerker. Diese Einheit ist zwar schnell produziert, löst sich jedoch nach dreimaligem Einsatz auf. Weiters müssen wir beachten, dass jedes Distrikt von einem bestimmten Gelände profitiert.

Civilization 6
Quelle: Nintendo

Am Anfang bauen wir einige Bauernhöfe, denn unsere Bevölkerung benötigt mehr Nahrung. Das tolle daran ist, bauen wir die Bauernhöfe nebeneinander, dann stärken sich diese gegenseitig. Als nächstes bauen wir Minen, um Zugang zu unterschiedlicheren Materialien zu haben. Ich würde gerne ein Handelsviertel hochziehen, doch dafür benötige ich entweder Zugang zu einem Fluss oder einen Hafenbezirk, damit der Handel besser florieren kann. Gut das ich meine Stadt direkt neben einem Fluss gegründet habe. Das Problem wäre einmal gelöst. Das Industrieviertel nehme ich neben meiner Mine in Betrieb, damit die Produktivität gesteigert wird.

Verdammt. Da habe ich doch glatt die Weltwunder vergessen. Diese haben ebenfalls eigene Standortanforderungen und benötigen ein eigenes Feld. Pyramiden zum Beispiel kann ich nur in der Wüste und den Big Ben neben einem Fluss bauen. Sollten uns mal die Geländefelder ausgehen, dann können wir zusätzliche mit Gold freischalten. Der erweiterte Städtebau fühlt sich wie ein Puzzle an und wir müssen ganz genau überlegen, wohin wir etwas bauen, um das Optimum zu erreichen.

Forschung, Politik und die KI

Ein wesentlicher Zweig in Civilization war schon immer die Forschung, damit sich unser Volk weiterentwickeln kann. Der Technologiebaum profitiert vom neuen Heureka-Moment, welches sehr erfrischend ist. Der Heureka-Moment ist eine Art Booster, dass die Forschung um insgesamt 50% beschleunigt. Um diesen Vorteil nutzen zu können, müssen wir nur einige wenige Ziele erreichen. Möchte ich zum Beispiel die Technologie „Stahl“ schneller erforschen, dann muss ich lediglich eine Kohlemine bauen. Bin ich eher kriegerischer Natur und nehme ein Barbarendorf nach dem anderen ein, erhalte ich hauptsächlich militärische Forschungsboni.

Zusätzlich zur Forschung, gibt es noch einen weiteren Zweig. In diesem Kulturbaum verteile ich meine bisher erhaltenen Kulturpunkte und schalte verschiedene Sozialpolitiken frei, beispielsweise „Kulturgüter“. Auch hier kann ich mehrere Ziele erfüllen und so einen Boost bekommen. Meist muss ich mir aber in einer Partie keine Gedanken über die Boost-Ziele machen, da ich diese nebenbei erreiche.

Civilization 6
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Eine weitere gute Neuerung zur Erfüllung der Bedürfnisse unseres Volkes, ist das Regierungssystem. Hier können wir die unterschiedlichsten Regierungsformen wie Demokratie, Republik, oder Faschismus auswählen. Haben wir uns für eine Richtung entschieden, dann können wir sogenannte Politikkarten in die jeweiligen Slots positionieren. Diese Karten bringen uns verschiedene Vorteile in vier Kategorien – Militär, Wirtschaft, Diplomatie und Joker. Das praktische an diesem System ist die Dynamik, welches es uns ermöglicht, unsere Regierung an den Status quo anzupassen. Befinden wir uns zum Beispiel mit einem anderen Land im Krieg, dann setzen wir eine passende Militärkarte ein (zum Beispiel höhere Produktion von Militäreinheiten).

Eine Schwäche von Civilization 6 ist die teilweise nicht nachvollziehbare KI. An manchen Stellen der Partie agieren unsere künstlichen Mitstreiter recht clever und manchmal greift man sich einfach nur auf den Kopf. Ein Beispiel gefällig? Wir pflegen zu einem anderen Staat friedliche Beziehungen, der Handel floriert und beide Seiten sind glücklich. Aus unerklärlichen Gründen erklärt uns der Anführer plötzlich den Krieg. Warum weiß keiner. Womöglich haben wir etwas getan, dass der KI gehörig gegen den Strich ging. Eine politische Diskussion des Problems wäre besser gewesen und hätte uns wahrscheinlich den Krieg erspart.

Die technische Seite der Switch-Version

Der Entwickler Firaxis Games hat eine recht ordentliche Portierung für die Nintendo Switch auf den Markt gebracht. Das Interface wurde sowohl im Dock-Modus, als auch im Handheld-Modus gut angepasst. Die Schriftgröße ist angenehm zu lesen, nur die Statusnachrichten beim Rundenwechsel sind leider etwas zu groß geraten, sodass man nicht mehr viel von der Karte sieht. Neigt sich die Partie dem Ende zu, dann werden die Berechnungszeiten spürbar länger. Das ist wenig verwunderlich, da Civilization 6 ein sehr CPU lastiges Spiel ist.

Civilization 6 für Switch - So könnt ihr im Multiplayer spielen
Bild: 2K

 

Die Switch-Version unterstützt neben den Joy-Cons auch den Pro-Controller. Eine Touch-Steuerung ist ebenfalls möglich. Die Controller-Steuerung ist vom Entwickler gut durchdacht und von uns in kürzester Zeit erlernt. Die Erweiterung „Rise and Fall“ ist nicht vollständig erhalten und der ebenfalls unvollständige Multiplayer hinterlässt einen komischen Beigeschmack. Es ist nicht möglich das mehrere Spieler an einer Konsole spielen, oder das wir eine Online-Partie starten. Nur ein lokales Netzwerkspiel, mit mehreren Konsolen in einem Raum, ist möglich. Nichtsdestotrotz ist Civilization 6, trotz einiger Schwächen, eine tolle Portierung für die Nintendo Switch.

Civilization 6
Civilization 6 Switch-Version im Test
Fazit
Firaxis Games hat sicherlich vielen Strategie-Fans mit der Protierung von Civilization 6 auf die Nintendo Switch eine Freude gemacht. Wir dürfen aus insgesamt 24 Völker auswählen und ein Reich nach unseren Vorstellungen erschaffen. Jedes der Völker hat gewisse Boni und wir müssen entscheiden, mit welchen Vorzügen wir eine neue Partie starten wollen. Das neue integrierte Distriktsystem ist eine Erweiterung des bisherigen Städtebaus, welches es uns ermöglicht auf den umliegenden Hexfeldern, unterschiedliche Stadtviertel zu bauen. Ein wesentlicher Zweig in Civilization war schon immer die Forschung, damit sich unser Volk weiterentwickeln kann. Der Technologiebaum profitiert vom neuen Heureka-Moment, welches die Forschung um 50% beschleunigt. Zusätzlich zur Forschung gibt es noch den Kulturbaum. Hier verteile ich meine bisher erhaltenen Kulturpunkte und schalte verschiedene Sozialpolitiken frei, beispielsweise "Kulturgüter". Eine weitere gute Neuerung zur Erfüllung der Bedürfnisse unseres Volkes, ist das Regierungssystem. Hier können wir die unterschiedlichsten Regierungsformen wie Demokratie, Republik, oder Faschismus auswählen und Politikkarten verteilen. Das praktische an diesem System ist die Dynamik, welches es uns ermöglicht, unsere Regierung an den Status quo anzupassen. Eine Schwäche von Civilization 6 ist die teilweise nicht nachvollziehbare KI. An manchen Stellen der Partie agieren unsere künstlichen Mitstreiter recht clever und manchmal greift man sich einfach nur auf den Kopf. Das Interface wurde gut angepasst, die Schriftgröße ist angenehm zu lesen nur die Statusnachrichten beim Rundenwechsel sind leider etwas zu groß geraten. Neigt sich die Partie dem Ende zu, dann werden die Berechnungszeiten spürbar länger. Das ist wenig verwunderlich, da Civilization 6 ein sehr CPU lastiges Spiel ist. Es ist nicht möglich das mehrere Spieler an einer Konsole spielen, oder das wir eine Online-Partie starten. Nur ein lokales Netzwerkspiel, mit mehreren Konsolen in einem Raum, ist möglich. Nichtsdestotrotz ist Civilization 6, trotz einiger Schwächen, eine tolle Portierung für die Nintendo Switch und darf nicht von Strategie-Fans verpasst werden.
Technik
74
Umfang
81
Gameplay
93
Spezifisch
94
Leserwertung0 Bewertungen
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Besser
24 Völker mit unterschiedlichen Boni
Distriktsystem gelungene Erweiterung des Städtebaus
Heureka-Moment in der Forschung
Sozialpolitiken im Kulturbaum
flexibles Regierungssystem
Schlechter
teilweise nicht nachvollziehbare KI
Statusnachrichten beim Rundenwechsel leider etwas zu groß
Berechnungszeiten gegen Ende einer Partie spürbar länger
nur ein lokales Netzwerkspiel (mehrere Konsolen in einem Raum)
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