Der Entwickler „From Software“ ist für eine ganz besondere Spielereihe verantwortlich – Dark Souls. Kaum ein anderes Spiel polarisiert die Spielerschaft so stark und wird zugleich gehasst und geliebt. Nach drei erfolgreichen Teilen und mehreren DLCs hat es Dark Souls Remastered auch auf die Nintendo Switch geschafft. Was das Spiel so besonders macht und wie es sich auf der Hybrid-Konsole schlägt, erfährt ihr in unserem Review.
Eine komplexe Welt mit einer ebenso komplexen Geschichte
Spielt man Dark Souls zum ersten Mal, dann könnte manch einer annehmen, dass keine richtige Geschichte erzählt wird. Lasst euch nicht täuschen. Der Erfinder und Director von Dark Souls, Hidetaka Miyazaki, hat lediglich eine sehr komplexe Welt erschaffen. Möchten wir die Welt verstehen, dann müssen wir Mithilfe der wenigen Zwischensequenzen, den Hinweisen der NPCs und den Beschreibungen der Gegenstände, die enthaltenen Informationen wie ein Puzzle zusammenführen. Da dies nicht jedermanns Sache ist, geben wir euch einen Überblick, worum es in der Story von Dark Souls geht.
Am Anfang war das Land in Nebel eingehüllt und Drachen herrschten über die Welt. Dann kam das Feuer und mit dem Feuer kam auch die Verzweiflung. Aus der Dunkelheit traten 3 Lords hervor und jeder von ihnen beanspruchte eine Lord-Seele aus den Flammen für sich. Zusammen mit Seath, einem schuppenlosen Drachen, streckten sie gemeinsam die Drachen nieder. Furtive Pygmy, ein Zwerg, fand in dem Chaos die dunkle Seele und beanspruchte diese für sich. Nachdem die Drachen besiegt waren, begann das Zeitalter des Feuers, denn Lord Gwyn erschafft die erste Flamme, welche er mit allen Freudenfeuern im Land verband. In dieser glorreichen Zeit entstanden viele Städte und alles entwickelte sich prächtig.
Nach einer gewissen Zeit begann die erste Flamme zu flackern und drohte auszugehen. Die Angst vor dem Ende des Zeitalters des Feuers ging umher. Die Hexe Izalith versuchte dies zu verhindern und spendete ihre Lebensseele, um eine zweite Flamme zu erzeugen. Der Versuch schlug fehl und Dämonen traten aus der wachsenden Dunkelheit hervor. Um das Zeitalter des Feuers am Leben zu erhalten, teilte Lord Gwyn seine Seele auf und das Feuer konnte noch tausende von Jahren bestehen. Plötzlich tauchte das Dunkle Zeichen auf und die Menschen konnten nicht mehr sterben. Mit jedem Ableben verloren die Untoten ihre Menschlichkeit und damit ihren Verstand. Chaos breitete sich aus.
Unbedeutendes Dasein
Nach der einfachen Zwischensequenz (insgesamt gibt es nur zwei) sehen wir einen Kerker. Dieser Kerker befindet sich im Asyl der Untoten und darin finden wir unseren Charakter wieder, welcher angekettet auf das Ende der Welt wartet. So weit ist es also mit der Welt gekommen. Ohne Hilfe werden wir uns nicht befreien können. Plötzlich sehen wir oberhalb der Zelle einen fremden Ritter. Dieser wirft eine Leiche herunter, welcher die Schlüssel für unsere Freiheit bei sich trägt. Wir zögern nicht lange, werfen die Fesseln ab und marschieren aus unserer Zelle. Doch was sollen wir nun machen?
Auf dem Boden befinden sich verschiedene Nachrichten, die uns die Steuerung und einige Vorgehensweisen erklären, damit wir uns in Dark Souls zurechtfinden. In diesem kurzen Tutorial treffen wir sogar erneut auf unseren Befreier. Der Ritter liegt im Sterben und überlässt uns eines der wichtigen Items im Spiel – das Estus Flakon. Diese Flaschen gefüllt mit einer fragwürdigen Flüssigkeit heilen unseren Charakter und sind deshalb auf unserer Reise unverzichtbar. Zusätzlich erhalten wir noch einen Schlüssel und eine Bitte. Wir sollten fliehen und eine Glocke läuten. Nicht besonders spektakulär oder? Genau das ist eine Besonderheit an Dark Souls. Das Spiel sorgt stets dafür, dass wir uns unwichtig fühlen. Im Grunde sind wir lediglich ein weiterer Untoter und unser Dasein ist bedeutungslos. Nichtsdestotrotz nehmen wir uns seiner Bitte an, besiegen den Boss des Asyls und landen im Feuerband-Schrein. Unser Kampf ums Ãœberleben hat begonnen.
Try, die and repeat…
Try, die and repeat! Dieser Satz, beziehungsweise diese drei Wörter, beschreiben ganz gut das Gameplay von Dark Souls. Nie wissen wir was uns im nächsten Raum, Gang, oder Hof erwartet. Mal sind es Gegner die uns überraschen und unseren Tod fordern und manchmal sind es gemeine Fallen.
Die unterschiedlichen Feinde können wir mit einem leichten sowie einen schweren Schlag bekämpfen. Zusätzlich können wir noch blocken und parieren (sofern man das Timing beherrscht). Parieren wir erfolgreich den Angriff eines Gegners, dann steht uns ein kleines Zeitfenster zur Verfügung, um einen starken Konter-Angriff auszuführen. Damit wären unsere Möglichkeiten der Bewegung auch schon erschöpft. Moment. Eine Ausweichrolle gibt es ebenfalls noch. Jede Aktion, die von uns durchgeführt wird, verbraucht Ausdauer und regeneriert sich erst, wenn wir nichts tun. Dieses geringe Bewegungsrepertoire lässt uns zwar die Mechanik leicht erlernen, aber bis wir diese erfolgreich meistern, vergeht einige Zeit.
Für jeden einzelnen besiegten Gegner erhalten wir sogenannte Seelen. Die Seelen sind nicht nur Erfahrungspunkte, mit welchen wir an einem Lagerfeuer aufleveln können sobald wir genügend davon gesammelt haben (insgesamt können neun Basiswerte verbessert werden), sondern zugleich auch die Währung des Spiels. Regelmäßig treffen wir auf Händler, welche uns gegen Seelen und Objekte unsere Ausrüstung verbessern und Gegenstände verkaufen. Erleidet unser Ritter den Tod, dann verlieren wir die Seelen, die wir seit dem letzten Lagerfeuer erhalten haben. Wollen wir diese zurück, dann müssen wir den Todesort erreichen, ohne erneut zu sterben. Schaffen wir es nicht, dann müssen wir bei Null anfangen, was sehr frustrierend werden kann.
Wie sieht es mit der Technik aus?
Technisch wurde bei der Switch-Version kaum etwas verändert. Es wurden lediglich, wie in anderen Versionen zuvor, die Texturen verbessert und die Performance optimiert. Im TV-Modus läuft Dark Souls Remastered mit einer Auflösung von 1080p und 30 Bildern pro Sekunde. Unterwegs müssen wir uns mit einer Auflösung von 720p und ebenfalls 30 Bildern pro Sekunde zufrieden geben. Das Spiel läuft die meiste Zeit flüssig, nur gelegentliche Mikroruckler fallen etwas negativ auf.
Neben den Joy-Cons wird zudem der Pro-Controller unterstützt und die Tasten können frei belegt werden. Besitzt ihr die amiibo „Solaire of Astoria“, dann bekommt ihr nur die Geste „Gelobt sei die Sonne“ früher im Spiel. Andere exklusive Features gibt es mit der amiibo keine. In Dark Souls Remastered ist der DLC „Artorias of the Abyss“ enthalten, welcher neben einer zusätzlichen Geschichte noch neue Waffen, Zauber, Areale und Bosse für euch bereithält.
Den Multiplayer hat der Entwickler „From Software“ etwas überarbeitet und kleine Veränderungen vorgenommen. Die Spielerbegrenzung liegt nun bei sechs anstatt bei vier Spieler. Möchten wir mit Freunden spielen, dann können wir diese über Passwörter finden und einladen. Die Teammitglieder werden unserem Level angepasst und schon können wir gemeinsam die Areale unsicher machen. PVP-Gefechte sind ebenfalls erstmals mit von der Partie. Entweder wir kämpfen in einem Team-Deathmatch (3 versus 3), oder in einem freien Deathmatch. Möchten wir auf das globale Matchmaking verzichten, dann können wir dies nach belieben in den Optionen ausschalten. Damit wir jedoch den Multiplayer nutzen können, müssen wir Mitglied bei Nintendo Online sein.