Go Vacation wurde von Bandai Namco entwickelt und erscheint am 27. Juli für die Nintendo Switch. Moment! Euch kommt dieser Name irgendwie bekannt vor? Dann liegt ihr gar nicht so falsch, denn das Spiel erschien bereits 2011 für die Nintendo Wii. Der Multiplayer-Spaß brachte über 50 Minispiele mit, welche über 4 große Resorts verteilt waren. Da die Nintendo Switch perfekt für unterwegs ist, portierte Bandai Namco das Casual-Partyspiel kurzerhand auf die neue Nintendo Konsole. Wie sich die Portierung auf der Switch schlägt und ob es eventuell Neuerungen gibt, erfährt ihr in unserem Review.
Wilkommen auf Kawaii
Die wunderschöne Insel Kawaii ist perfekt für Gäste, welche nach unterschiedlichen Freizeitmöglichkeiten suchen und einen aktiven Urlaub erleben wollen. Die Insel ist in vier unterschiedliche Zonen eingeteilt: Seeresort, Stadtresort, Bergresort und Schneeresort. Durch diese Vielseitigkeit ist wirklich für jeden etwas dabei und so findet jeder die richtige Sportart für sich. Die Insel bietet beispielsweise einen feinen Sandstrand mit umliegenden Wäldern zum Erforschen und eine große Shoppingmeile in der nahegelegenen Stadt. Sollten wir das Bedürfnis verspüren eine Skitour oder eine Wanderung machen zu wollen, dann ist dies auf den Bergen möglich.
Dank der Schnellreisefunktion der Karte, welche wir an unserem ersten Tag erhalten, können wir uns schnell von einem Punkt/Resort der Insel zum anderen bewegen. Damit wir auch ja nichts verpassen, nehmen wir automatisch am Tutorial teil, dem sogenannten Stempel-Sprint. In diesem Tutorial erzählt uns eine Mitarbeiterin des Resorts alles Mögliche über Kawawii und markiert für uns die nächste Aktivität auf der Karte, die es zu absolvieren gilt. Meistern wir dieses Minispiel, dann erhalten wir einen Stempel. Insgesamt müssen wir im ersten Resort knapp 20 Sportarten absolvieren, damit wir die Mechanik des Spiels erlernen und uns später auskennen. Haben wir dies geschafft, dann wartet eine große Überraschung auf uns.
Viele Gestaltungsmöglichkeiten
Haben wir das Tutorial geschafft, dann bekommen wir ein schönes aber einfaches Haus zur Verfügung gestellt. Ein ganzes Haus nur für uns, mit viel Platz zum Gestalten und Entfalten. Damit wir uns aber heimisch fühlen können, müssen wir erst ein paar Möbel platzieren und später das Haus vergrößern. Doch woher sollten wir die Möbel bekommen?
Um noch mehr Gestaltungsmöglichkeiten zu haben, müssen wir unseren Urlaub auf Kawaii aktiv verbringen. Machen wir dies, dann werden wir vom Spiel belohnt. Beispielsweise können wir weitere Möbelstücke gewinnen, indem wir silberne und goldene Schlüssel sammeln. Diese begehrten Objekte erhalten wir in den verschiedensten Aktivitäten. Haben wir nämlich den Stempel erhalten, dann können wir jederzeit zu ihr zurückkehren und neue Schlüssel ergattern. Finden wir in den Minispielen versteckte Wege oder meistern besondere Tricks, dann bekommen wir Sterne, welche auch in Schlüssel resultieren.
Eine weitere Art sein Inventar für das Haus und seinen Kleiderschrank zu vergrößern, sind die versteckten Schatztruhen in jedem Resort. Pro Gebiet sind sieben Schatztruhen versteckt, welche es neben dem Aktivitätsangebot zu finden gilt. Ein kluger Schachzug der Entwickler, um die Spieler zu motivieren, damit diese die Gebiete erkunden, anstatt direkt im Hauptmenü in ein Minispiel einzusteigen. Durch diese kleine Nebenaufgabe bekommt „Go Vacation“ einen gewissen Open-World-Touch. Die letzte Möglichkeit um an Gegenstände zu kommen, sind die täglichen Belohnungen. Diese kleine Motivationsspritze ist nicht atemberaubend, aber sie erfüllt ihren Zweck.
Quantität ist nicht gleich Qualität!
Das Hauptaugenmerk in „Go Vacation“ liegt ganz klar auf den Minispielen. Egal welcher Aktivität wir gerne nachgehen wollen, in „Go Vacation“ finden wir es mit hoher Wahrscheinlichkeit. Überall auf der Insel sind Trainer verstreut, die für uns verschiedene Sportarten bereithalten. Damit wir auch alle Anbieter gemütlich erreichen können, stellt uns das Resort einige Fortbewegungsmittel zur Verfügung. Darunter wären beispielsweise Jet-Skis, Flugzeuge, Pferde, Skateboards, oder Quads.
Egal ob wir Lust auf Beachvolleyball, Pferderennen, Surfen, Schneeballschlachten, Jetski-Rennen, Tontaubenschießen, Tennis, Tauchen, Fallschirmspringen, oder Skifahren haben, für jeden Geschmack ist etwas dabei. Schade finde ich es, dass sich viele der Spiele vom Ablauf her recht ähnlich sind, sodass sich die Anzahl von 50 Minispielen schnell relativiert. Etwas mehr Vielfalt beim Ablauf der Sportarten und Komplexität bei der Steuerung, hätten dem Spiel gut getan.
Aus der Technik hätte man mehr rausholen können
„Go Vacation“ für die Nintendo Switch ist eine einfache Portierung und ich weiß, man sollte nicht viel erwarten. Doch ein paar kleine Anpassungen hätten drin sein können. Die Auflösung ist sowohl im TV- als auch im Handheld-Modus hoch und die FPS bleiben stets stabil. Schade finde ich, dass die Dichte der Vegetation nicht erhöht wurde, um das Spiel zumindest etwas lebendiger aussehen zu lassen. Ein Dorn im Auge sind mir ebenfalls die aufpoppenden Objekte, wie z. B. entgegenkommende Fahrzeuge. Ihr dürft euch ebenfalls nicht wundern, wenn die meisten CPU- gesteuerten Urlauber nicht mit euch reden wollen. Schließlich möchte man im Urlaub seine Ruhe haben und nicht ständig von unbekannten angesprochen werden.
Aufgrund all dieser erwähnten Punkte, bin ich mir auf der Insel etwas alleine vorgekommen. Doch wie viele seiner Mitstreiter, funktioniert „Go Vacation“ natürlich am besten in einer geselligen Runde mit Freunden. Hier spielt die Portierung seine Stärke aus. Egal ob unterwegs oder daheim, mit Freunden ist es gleich viel spaßiger. Da vergisst man gerne die oben erwähnten negativen Punkte. Der Soundtrack mit seinen poppigen Titel unterstreicht die Urlaubsstimmung nochmal. Alles in allem ist „Go Vacation“ trotzdem nur eine typische Minispielsammlung mit zusätzlichen Erkundungstouren und einer teilweisen liebevollen Umsetzung.