Es ist mittlerweile über zwei Jahre her, als Google mit seiner Pixel Watch in das Smartwatch-Geschäft eingestiegen ist. Die erste Generation der Uhr litt unter einer zu geringen Laufzeit des Akkus und hatte einige Performance-Probleme. Die zweite Generation der Pixel Watch brachte viele und gute Verbesserungen. Nun ist es soweit und die Pixel Watch 3 ist erschienen. Sie macht vieles richtig. Doch gibt es auch Schwächen? Das und viel mehr könnt ihr in diesem Review der Pixel Watch 3 lesen.
Die für mich bisher schönste Smartwatch
Genau wie die Verpackung des Pixel 9 Pro XL, der Pixel Buds Pro 2 und des Google TV Streamers, hat sich Google auch bei der Pixel Watch 3 für eine umweltbewusste Verpackung aus recyceltem Papier entschieden. Es wird dabei auf jegliches Plastik verzichtet. Im Lieferumfang sind ist die Pixel Watch 3 (41mm), ein kleines (130–175 mm Umfang) sowie ein großes Sportarmband (165–210 mm Umfang), ein USB-C Schnellladekabel und eine Kurzanleitung. Mein Testgerät hat die Farbe Hazel, passend zum Google Pixel 9 Pro XL und den Pixel Buds Pro 2. Sollte euch diese Farbe nicht zusagen, könnt ihr euch noch zwischen Porcelain, Obsidian oder Rosé Quartz entscheiden. Die Abmessung der Uhr liegt bei einem Durchmesser von 41 mm (unserem Testgerät), einer Breite von 12,3 mm und einem Gewicht von angenehmen 31 Gramm (ohne Armband). Das Gehäuse besteht zu 100 % aus recyceltem Aluminium und das Sportarmband aus Fluorelastomer mit einer Soft-Touch-Beschichtung. Die Verarbeitung ist in dieser Preisklasse ordentlich und alles fühlt sich sehr angenehm auf der Haut an. Die Pixel Watch 3 hat sich im Design nicht verändert und ähnelt einem glatten schwarzen Stein. Selbstverständlich hat die Smartwatch eine IP68-Zertifizierung und bis zu 5 ATM geschützt, was bedeutet das man damit ins Wasser gehen kann. Der UVP der Pixel Watch 3 liegt bei 499€ für die LTE- und 399€ für die WiFi-Version (Google Store).
Die technische Seite der Pixel Watch 3
Jedes Jahr kommen gefühlt immer mehr Smartwatches auf den Markt und dabei müssen sie für den Endverbraucher immer eine Steigerung zum Vorgänger sein. Öffnen wir also das Gehäuse und schauen uns einmal die verbaute Technik an. Eine neue Generation bedeutet auch einen neuen Prozessor. Deshalb besitzt die Pixel Watch 3 einen Snapdragon W5 Gen 1 und einen Cortex‑M33-Coprozessor. Beim RAM hat Google einen 2 GB SDRAM Arbeitsspeicher und 32 GB eMMC-Flash Speicher verbaut. Bis auf ein paar gelegentliche Ausnahmen lief alles flüssig und das Betriebssystem (Wear OS 5.0) hat gute Arbeit geleistet. Noch ein paar kleine Updates und die Software wird wundervoll sein. Es wurde eine Actua-Display mit einem speziellen 3D Corning Gorilla Glass 5 verbaut. Das AMOLED-LTPO-Display hat eine Auflösung von 320 ppi und liefert bis zu 2.000 Nits Spitzenhelligkeit. Selbst an sonnigen Tagen konnte ich alles auf meiner Uhr ablesen. Die flüssige Displayanzeige von bis zu 60 Hz und ein Always‑on-Display runden das Gesamtpaket ab. Bei der Konnektivität wird 4G LTE, UMTS5, Bluetooth 5.3, 2,4 GHz sowie 5 GHz WLAN und NFC unterstützt. Beim GPS dürfen wir auf Galileo, Glonass, Beidou und QZSS zurückgreifen. Der Akku ist 307 mAh groß und wird in einer Stunde auf 100% geladen. Solltet ihr es einmal eilig haben, dann könnt ich in nur 24 Minuten zusätzliche 50% laden. Das reicht auf jeden Fall für einen Tag ohne Ansteckmöglichkeiten. Des Weiteren hat Google folgende Sensoren verbaut:
– Kompass
– Höhenmesser
– Rot- und Infrarotsensoren zur Überwachung der Sauerstoffsättigung
– Mit EKG-App kompatible elektrische Mehrzwecksensoren
– Optischer Mehrwege-Herzfrequenzsensor
– 3‑Achsen-Beschleunigungsmesser
– Gyroskop
– Umgebungslichtsensor
– Elektrischer Sensor zur Messung der Hautleitfähigkeit (cEDA) für das Tracking von Körperreaktionen
– Hauttemperatur-Sensor
– Barometer
– Magnetometer
Auf der rechten Seite der Pixel Watch 3 befindet sich eine Seitentaste und eine haptische Krone. Das Druckgefühl ist sehr gut und die Haptik des Displays ist präzise. Das integrierte Mikrofon und der integrierte Lautsprecher bieten die Möglichkeit Telefonanruf entgegenzunehmen oder Sprachnachrichten aufzunehmen. Sie sind solide und ganz gut zu gebrauchen. Google verspricht den Käufern drei Jahre lang Sicherheitsupdates und Pixel Drops.
Eine kurze Interaktion. Mehr bedarf es nicht.
Heutzutage muss eine Smartwatch sehr viel können und wenn möglich noch einiges mehr. Für mich muss mein täglicher smarter Begleiter die Grundlagen optimal beherrschen und einen modernen sowie zeitlosen Look haben. Ich möchte mich so wenig wie nötig mit der Uhr beschäftigen. Eine kurze Interaktion und das war es wieder. Sollte ich mehr machen wollen, greife ich dafür zu meinem Pixel 9 Pro XL. Beim Design hat sich, im Gegensatz zu den Vorgängern, auf den ersten Blick nicht viel getan. Die Pixel Watch 3 bleibt dem runden Design ihrer Vorgänger treu und gleicht einem glatten schwarzen Stein. Sieht man genauer hin, gibt es einige subtile Veränderungen. Unser Testgerät, die 41-mm-Variante, hat ein 10 % größeres Display gegenüber der Pixel Watch 2. Das größere Display erleichtert die Bedienung und die Anzeige von Informationen. Die Ränder um das Display sind schmaler geworden, was die Uhr moderner und eleganter aussehen lässt (sie dürften noch schmaler sein). Das Gehäuse besteht weiterhin aus Aluminium und ist in verschiedenen Farben erhältlich. Die Bedienung der Uhr erfolgt weiterhin über den Touchscreen, die Krone und den seitlichen Knopf. Insgesamt wirkt die Pixel Watch 3 durch die Designänderungen moderner und hochwertiger. Die Bedienung ist dank der verbauten Technik flüssig und es gibt so gut wie nie Ruckler. In der ganzen Testphase hatte ich leidglich ein paar kleine Laderuckler, als ob die Uhr erst richtig wach werden müsste. Die Pixel Watch 3 hat viele Funktionen, welche dem Nutzer im Alltag helfen und die Gesundheit unterstützen kann. Ich kann direkt von der Uhr aus Anrufe tätigen und entgegennehmen sowie Textnachrichten senden. Die Lautsprecher sind nur solide und das Mikrofon hat eine gute Qualität. Des Weiteren kann ich Benachrichtigungen erhalten und auf diese Antworten. Das beantworten von Nachrichten mit der Tastatur ist etwas hackelig, weshalb für mich das Diktieren eines Textes angenehmer war. Bei der Gesundheit sowie Fitness gibt es ein Aktivitätstracking, eine Herzfrequenzmessung, ein Schlaf-Tracking, eine Blutsauerstoffmessung (SpO2) oder eine EKG-Messung. Ganz toll finde ich, dass der Puls wirklich kontinuierlich (jede Sekunde) gemessen und auf Wunsch angezeigt wird. Sollte ich einmal eine Panikattacke oder Stress haben, kann die Uhr mit mir spezielle Atemübungen durchgehen, um diese Situationen zu lösen. Selbst eine Hauttemperaturmessung ist an Board, womit ich kleinste Veränderungen verfolgen kann. Beim Trainings-Tracking kann ich die Workouts mit verschiedenen Sportmodi wie zum Beispiel Laufen, Radfahren, Schwimmen und Yoga aufzeichnen. Einige Premium-Fitness-Funktionen sind nur per kostenpflichtigem Abo verfügbar. Ich kann mir mithilfe von Google Maps den Weg zu meinem Ziel anzeigen lassen, mit dem Google Assistent die Smart-Home-Geräte steuern, Musik streamen, kontaktlos bezahlen und eine Notfall-Nachricht mit meinen Koordinaten versenden. Es gibt auch eine Unfallerkennung (für Unfälle und Stürze) und einen Sicherheitscheck, bei welchem ich den Standort in Echtzeit mit der Familie teilen kann. Weitere Funktionen wie Wecker, Timer, Wetter, Kalender oder Taschenlampe sind ebenfalls enthalten. Es gibt auch verschiedene Zifferblättern auf der Uhr und käuflich erwerbbare im PlayStore, sollte euch das aktuelle Design nicht gefallen. In puncto Laufzeit hat mich die Pixel Watch 3 mehr als überzeugt. Ohne den Modus „Display On“ komme ich auf eine Laufzeit von fast 48 Stunden. Ich habe es mir angewöhnt die Uhr in der Früh, während ich mich für den anstehenden Arbeitstag herrichte, aufzuladen. Der Ladeprozess dauert von 0% bis 100% circa eine Stunde. Das heißt, ich kann in der Früh in nur 30 Minuten, die Energie für einen ganzen Tag tanken. Sehr praktisch finde ich die Benachrichtigung auf meinem Pixel 9 Pro XL, wenn die Uhr komplett aufgeladen und abholbereit ist. Einen Service, welchen ich einfach nicht mehr missen möchte. Leider lässt sich die Uhr mit dem magnetischen Ladekabel nur in einer bestimmten Position aufladen.