Das LS 30 von LucidSound ist zur Zeit preis-/leistungstechnisch wohl eines der besten Headsets am Markt. Beworben wird es als kabelloses, für Playstation 4, Xbox One und mobile Geräte gedachtes Headset, welches zusätzlich aber auch viele andere gute Features auf Lager hat. Die folgende Rezension geht auf das LS 30 genauer ein.
Der Hersteller LucidSound ist ausschließlich auf Headsets ausgelegt und kann so alle Mittel und Ressourcen in die Produktion ebenjener investieren. LucidSound ist ein, von Tritton Technologies-Gründer Chris Von Huben, relativ neu gegründeter Ableger seiner Erstfirma und daher in der Gaming-Community für seine Produkte noch eher unbekannt. Trotzdem hat sich LucidSound mit seinen Headsets schon einen ersten Namen gemacht und so entspricht auch das LS 30 in fast allen Belangen den Erwartungshaltungen.
Ausstattung und Umfang:
Das LucidSound LS 30 kommt gut verpackt in einer, im Kartonschuber verpackten, Hartplastikbox daher und wird mit jeglichem benötigten Zubehör verkauft. Außer dem Headset befinden sich in der Box zwei Klinkenkabel (3,5mm sowie 3,5 auf 2,5mm), ein USB-Ladekabel, ein optisches Kabel, ein abnehmbares Mikrophon, die USB-Base Station für die kabellose Verbindung sowie die Bedienungsanleitung. Das Headset verfügt des Weiteren über ein zusätzliches eingebautes Miktrophon, welches beim Entfernen des abnehmbaren Mikrophons automatisch aktiviert wird.
Nutzbarkeit und Komfortabilität:
An und für sich ist das LS 30 sehr benutzerfreundlich und nicht aufwändig in Betrieb zu nehmen. Trotzdem empfiehlt es sich die Betriebsanleitung zumindest einmal durchzulesen, vor allem um etwaige Unklarheiten bei der Inbetriebnahme des Headsets für Konsolen auszuschließen. Treiber werden weder auf Playstation 4, Xbox One noch auf dem PC benötigt. Ja, auch auf dem PC lässt sich das LS 30 verwenden, auch wenn dies nicht vom Hersteller offiziell kommuniziert wird. Die einzige Voraussetzung dafür ist, dass der PC über einen optischen Ausgang verfügt. Auf mobilen Geräten lässt sich das LS 30 nur mit dem mitgelieferten Klinkenkabel nutzen.
Das Headset selbst besitzt integrierte Batterien, die sich per USB-Kabel wieder aufladen lassen und auch bis zum nächsten Aufladen ziemlich lange halten. Das externe, ansteckbare Mikrophon ist sehr flexibel und lässt sich gut an die eigenen Bedürfnisse anpassen. Sound- und Chatlautstärke können auf den Höreren mithilfe von Rad-Reglern unabhängig voneinander eingestellt werden oder aber mit einem sanften Druck auf das Äußere des jeweiligen Hörers auch komplett stumm geschalten werden. Anschlüsse für das abnehmbare Headset, die Klinkenkabel und das USB-Ladekabel sowie der Ein-/Aus-Knopf befinden sich auf der Unterseite des linken Kopfhörers. Auf der Unterseite des rechten Kopfhörers finden wir den Knopf für den Equalizer, mit dem sich Höhen- und Tiefenlagen als auch der Bass individuell sehr gut anpassen lassen.
Verarbeitung und Design:
Allgemein sind die Bestandteile des Gesamtprodukts sehr gut verarbeitet und machen einen hochwertigen Eindruck. Die Oberseite des Headsetbügels besteht aus, auf dem Kopf angenehm anliegendem, schwarzem Kunstleder. Auch die Kopfhörer sind komplett schwarz, bis auf die silbernen Halterungen des Bügels, in denen die Hörer montiert sind. Die breite Polsterungen um die Hörmuscheln sind ebenfalls mit schwarzem Kunstleder überzogen. Das LS 30 kann aber auch in Farbe Gold mit weißen Elementen erworben werden.
Die Hörer an sich sind leider nicht besonders flexibel, da sie sich per se nur nach hinten drehen lassen – dafür hier um bis zu 80°. Nach vorne ist das fast überhaupt nicht möglich und nach oben als auch nach unten können die Hörer um maximal 10° bewegt werden. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass der Übergang vom Hörer zum Bügel nicht ausreichend stabil konstruiert wurde und man oft knackende Geräusche aus diesem Bereich hört (die Langlebigkeit dürfte hier also nicht allzu hoch ausfallen).
Die Kopfhörer sehen aber sehr gut aus und lassen sich angenehm tragen. Sie dämpfen Hintergrundgeräusche gut ab, wenn auch nicht gänzlich. Störend werden diese Hintergrundgeräusche aber selten. Die Größe lässt sich mit den Bügeln gut verstellen, dennoch sitzt das Headset bei hoher bis maximaler Größe aber nicht mehr so gut, vor allem bei abrupten Bewegungen.
Leistung:
Das LS 30 ist ganz klar als Gamer-Headset gedacht und das merkt man auch! Getestet wurde das LS 30 auf der Playstation 4 mit Dragon Age: Inquisition, The Evil Within sowie GTA 5, um verschiedenste Soundarten einzufangen und zu evaluieren. Unter Windows 10 wurde Fallout 4 gespielt und auf mobilen Geräten sind diverse Filme und Musik ausprobiert worden. Tatsächlich war die Soundqualität wie erwartet unter allen Tests auf der Playstation 4 am Besten – also dort, wofür am meisten beworben wird. Am Besten kommen die Höhen und Tiefen, die Bässe und die wuchtigen Momente bei Spielen zum Tragen, hier ist die Qualität einfach am Höchsten. Gut ist die Qualität bei Filmen und Musik zwar auch, aber nicht annährend so gut, wie bei speziell dafür ausgelegten Kofphörern.
Man darf nicht außer Acht lassen, dass es sich bei dem LS 30 um ein Mittelklasse Headset mit einem Verkaufspreis von in etwa 170€ handelt und dafür preis-/leistungstechnisch hervorragend ist. Sowohl ruhigere Tonlagen als auch epische Abschnitte sind außerdordentlich gut unterlegt. Im Test mit Teamspeak und Skype kann das Headset zwar auch überzeugen, allerdings haben sowohl das integrierte als auch das abnehmbare Mikrophon mit teils stärkerem Rauschen durch das Hineinatmen zu kämpfen (was sich vor allem beim Gegenüber im Audiochat bemerkbar macht). Ansonsten ist die Tonqualität sehr gut und lässt wenige Wünsche offen.