Watch_Dogs 2

Die Erwartungen an Watch_Dogs 2 waren groß, immerhin hatte der erste Teil schon sehr viel versprochen, was es leider nicht einhalten konnte. Doch schafft der Nachfolger es, diese Versprechungen vielleicht diesmal wahr zu machen? 

 

 

 

 

 

Worum geht es?

wd2_sc1_ign_proximity_trigger_275575Im neusten und zweiten Teil der Spieleserie von Watch_Dogs, durchstreift ihr die Straßen, Häuserdächer und Brücken der San Francisco Bay Area. Wir übernehmen die Rolle von Marcus Holloway, einem begabten Hacker, welcher sich der Gruppe DedSec anschließen will. Um die Feuertaufe zu bestehen, muss er sich dafür am Anfang in die Server vom ctOS 2.0 hacken. Dieses System verbindet die Stadt in einem riesigen Netzwerk miteinander, angefangen vom Toaster, über Autos und Überwachungskameras, bis hin zum kompletten Verkehrssystem. Wem das bekannt vorkommt, der hat bereits im ersten Teil in Chicago damit Bekanntschaft gemacht.

Verschiedene Algorithmen werden angewandt, um die Bevölkerung auszuspionieren und Straftäter, aufgrund ihrer Aktivitäten, bereits vor einer eigentlichen Tat als kriminell zu kennzeichnen. Im ersten Moment klingt dies doch gar nicht so verkehrt, oder? Straftäter dingfest machen, bevor sie erst zuschlagen konnten. Aber wollt ihr verhaftet werden, für etwas, was ihr gar nicht getan habt? Oder eigentlich auch gar nicht vorhattet? Nein, Marcus auch nicht. Und doch findet er beim Hack heraus, dass er bereits als Gefahr eingestuft wurde.

wd2_sc5_previews_primeeight_275579Weiters findet DedSec Beweise, dass die gesammelten Daten genutzt werden, um Menschen zu manipulieren, um so zum Beispiel Wahlen zu beeinflussen. Die Blume Corporation steckt hinter der Entwicklung des Betriebssystems und verkauft Nutzerdaten an den Höchstbietenden. Dabei kommen einige Anspielungen an die reale Welt vor, wie zum Beispiel !Nvite (Anspielung an Facebook) und Noodle (deutliche Anspielung an Google). Doch es steckt noch mehr dahinter, aber das möchten wir euch an dieser Stelle nicht nehmen, es selbst heraus zu finden.

 

Kann die Grafik diesmal mithalten?

Grafisch macht Watch_Dogs 2 auf der PS4 einen soliden Eindruck. Wie es sich auf der PS4 Pro oder auf dem PC verhält, können wir leider nicht sagen, aber es kann eigentlich nur besser werden. Schön anzusehen sind die kleinen Details, wie zum Beispiel Blätter von Bäumen, welche sich auf den Autos legen und beim Anfahren herunter fallen. Sonnenuntergänge über der Stadt, oder einfach das Alltagsleben sind detailliert, einfallsreich und schön anzuschauen. Außerdem gibt es noch die eine oder andere Überraschung zu entdecken.

wd2_sc8_previews_stop_arrest_275582Generell haben mich aber auch die NPCs überrascht: Denke ich an GTA, spricht mich jeder Mensch an, der auf der Straße an mir vorbei geht. Ein blöder Spruch, ein schneller Flirt, nie hat man seine Ruhe. Aber wer macht das schon? Geht ihr zum Auto, zur Arbeit und sprecht jeden Unbekannten an? Nein, ich auch nicht. Und Watch_Dogs 2 hat sich daran ein Beispiel genommen. Die Einwohner ignorieren euch, solange ihr nichts Auffallendes tut. Wer eine Waffe zückt, ein Foto von den Fremden macht oder auf Passanten mit dem Auto zurast, der wird natürlich bemerkt und erhält eine Reaktion. Dazu könnt ihr auch noch direkt mit Menschen agieren, ihnen zuwinken, sie beleidigen oder mit ihnen flirten.

 

Das Gameplay

wd2_sc3_ign_new_dawn_275577Ich fühle mich als Marcus Holloway nicht wie ein Promi, sondern genau als das, was ich bin: Ein Hacker aus dem Untergrund. Dadurch ergeben sich einzigartige Gelegenheiten und Situationen, die mir einige sehr amüsante Momente bereitet haben. Gemischt mit einer Menge an Parodien, welche sich auf die echte Welt beziehen, wie zum Beispiel der Politiker Thruss, welcher das Motto hat „Make the Bay Area stronger!“ (kommt euch der Slogan aus dem amerikanisch Wahlkampf vielleicht bekannt vor?). Somit gibt es eine Menge Details neben den eigentlichen Missionen zu sehen, welche an Einfallsreichtum kaum zu überbieten sind.

wd2_sc9_previews_nudle_campus_275583Doch das Gameplay an sich hat generell einiges zu bieten. Verabschiedet euch von Zugbrücken, diese gibt es gar nicht mehr, und auch die Poller sind nur mehr Randerscheinungen. Wenn ihr auf den Straßen von San Franciscos Bay Area verfolgt werdet, sind eure wahren Freunde die explodierenden Straßen-Abflüsse. Und natürlich die Ampelsysteme! Wie im ersten Teil, könnt ihr diese Hacken und so eure Verfolger ausschalten.

Doch eigentlich kommt dies nicht so häufig vor. Watch_Dogs 2 distanziert sich von der direkten Konfrontation; auch Panzerung oder Ähnliches gibt es nicht. Stattdessen haben diese aber öfters einmal die Gegner, was einen Kampf ziemlich unfair macht. Doch dafür stehen euch zwei neue Spielzeuge zur Verfügung: Der Jumper, was ein ferngesteuertes, springendes Fahrzeug ist und mit Geräten interagieren kann und die Drohne, welche zum Fern-hacken und zum Auskundschaften da ist. Beides richtig eingesetzt, mit den richtigen freigeschalteten Skills, habt ihr auch so zwei indirekt tödliche Waffen in euren Händen. Also bewegt ihr euch meist schleichend durch Gebiete, erledigt Gegner von hinten, oder schickt ihnen die Cops bzw. die verschiedenen Gangs auf den Hals. Wird es einmal brenzlig, könnt ihr aber immer noch zur Waffe oder zum Taser greifen.

wd2_sc6_previews_lenni_275580Dieses Gemisch aus Schleichen, direktem Angriff und Hightech-Spielzeug bringt eine Menge an Pepp in die Missionen. Trotzdem nimmt die etwas flach gestaltete Hauptstory den Wind aus den Segeln. Und das obwohl die Hauptcharaktere wirklich gut gewählt sind und die deutsche Synchronisierung gut funktioniert. Leider will in einigen, meist heiklen Momenten die Steuerung nicht so, wie wir es gern hätten. So überspringen wir Kisten, auf die wir eigentlich nur klettern wollten, oder hängen an der Dachkante fest, während wir von unten beschossen werden. Doch das ist zum Glück eher die Ausnahme.

Auch konnte leider der Multiplayer wegen technischen Problemen nicht getestet werden, soll aber demnächst verfügbar sein.

 

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Watch_Dogs 2
watch-dogs-2-gold-edition-ps4-cover Wertung der Redaktion: 

81/100

  • Publisher: Ubisoft
  • Getestet auf: PS4
  • auch für: XboX One, PC
  • Preis: 59,99€

 

 

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23/30 Technik + Viele Details
+ Toller Soundtrack
+ Gut synchronisiert
+ Detaillierte Charaktere
+ Gute KI der Zivilisten
- Kleine Probleme bei der Steuerung
- KI Gegner manchmal überfordert
25/30 Umfang + Große Spielewelt
+  30 bis 40 Stunden Spielzeit
+ Viele Nebenmissionen
+ Viel neben den Missionen zu entdecken
+ Wählbare Kleidung
- Fixer Hauptcharakter
25/30 Gameplay + Lebendige Welt
+ Guter Gemisch aus Kampf und Schleichen
+ Zahlreiche Nebenaufgaben
+ Anspielungen auf echte Geschehnisse und Popkultur
+ Open World
- Nicht immer gutes Balancing
8/10 Spezifisch + Teils fordernde Kämpfe
+ Nette Hightec-Spielzeuge
+ Lebendige Open World
- Miserable Steuerung 

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[wptouch target=“mobile“]Die Wertung kann nur auf einem PC oder Tablet gelesen werden.
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Fazit:

[rating itemreviewed=“Watch_Dogs 2″ rating=“81″ reviewer=“Roman Völkel“ dtreviewed=“20.11.2016″ best=“100″ worst=“0″]

Man nehme eine Prise GTA und eine Prise Assassin’s Creed und tadaa: Watch_Dogs 2. Aber gut, dieses Prinzip war schon im ersten Teil bekannt und (bis auf die nicht eingehaltenen Versprechen bezüglich der Grafik) auch sehr erfolgreich. Der Nachfolger legt noch einen oben drauf, was einen hohen Spaßfaktor bietet. Die Haupt- und Nebenmissionen sind spannend gestaltet. Sie sind fordernd, gut inszeniert und machen sich gerne über sich selbst und die Gesellschaft lustig. Dazu kommt eine aufgewertete Grafik mit vielen kleinen Details, die das Herz jedes Zockers höher schlagen lassen.

Auch wenn das Prinzip und die Vorgehensweise bei fast jeder Mission gleich ist (eindringen, hacken, flüchten), so wird es aufgrund der vielen Möglichkeiten, wie man die Missionen angehen kann nicht langweilig. Dennoch hätte die Hauptmission an sich etwas umfangreicher ausfallen können, aber aufgrund der lebendigen Stadt und den Geschehnissen neben den eigentlichen Missionen, fällt auch dies nicht wirklich negativ auf. Es macht einfach Spaß durch die Straßen von San Francisco Bay zu fahren und die Bevölkerung zu belauschen.

 

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