Es ist schon ärgerlich, wenn man mehrere Spiele gleichzeitig spielt und man sich bei jedem an eine andere Mausempfindlichkeit gewöhnen muss. Wir wollen euch zeigen, wir ihr mit relativ wenig Aufwand, bequem eure perfekten Mauseinstellungen einstellen könnt und mit etwas Übung euer Aiming in Shootern verbessert.
Besseres Aiming kommt mit Fingerspitzengefühl
Vor weg sei gleich mal gesagt, die „eine“ perfekte Mauseinstellung oder ideale Sensibilität gibt es nicht. Das ist etwas sehr persönliches, kann aber, wenn man die perfekten Mauseinstellungen für sich gefunden hat, das Spiel um einiges verbessern. Ähnlich verhält es sich übrigens mit der Art und Weise, wie ihr die Maus in der Hand habt. Hier gibt es prinzipiell zwei unterschiedliche Ansätze: Den Palm-Grip und den Claw-Grip.
Beim Claw-Grip wird die Maus lediglich mit den Fingerspitzen bedient. Beim Palm-Grip liegt sie in der ganzen Innenfläche der Hand. Im Endeffekt gilt: Alles mögliche ausprobieren und das Setting wählen, bei dem ihr euch am Wohlsten fühlt. Habt ihr einen Streamer, den ihr bewundert, schaut in seinem Profil nach. Da stehen meist die Einstellungen, die er verwendet. Nehmt diese als Ausgangsbasis und tastet euch an euer Setting heran.
Übung macht den Meister und trainiert die Muskeln
Tipp: Die meisten professionellen Shooter-Gamer haben ihre Mausempfindlichkeit irgendwo zwischen 400 und 800 dpi. Diese Einstellung verändert ihr in der mitgelieferten Software eurer Maus. Achtung: Das garantiert nicht, dass ihr in allen Spielen gleich zielt. Dazu mehr weiter unten!
Es gibt sicher ein Spiel, das ihr zur Zeit ganz gerne spielt. Probiert dort die unterschiedlichsten Einstellungen aus. Gebt nicht gleich auf, wenn es nicht sofort besser wird! Es dauert ein wenig, bis ihr euch an neue Einstellungen gewöhnt habt und bis der Kopf weiß, wie weit sich der Charakter im Spiel dreht, wenn ihr die Maus einige Zentimeter am Tisch bewegt. Es kann also schon mal etwas dauern, bis ihr euch an eine neue Einstellung gewöhnt habt und ihr euch auch wohl fühlt. Nicht gleich aufzugeben ist besonders dann wichtig, wenn ihr mal mehrere schlechte Runden hintereinander habt. Versucht euch ein Zeitfenster festzulegen, beispielsweise 2 Stunden Spielzeit, innerhalb derer ihr die Mauseinstellungen (Empfindlichkeit) nicht verändern dürft.
Overwatch und Counter Strike eigenen sich super
Besitzt ihr Overwatch, könnt ihr euch dort ein eigenes Spiel erstellen, das ihr zum Üben nutzen könnt. Wie das funktioniert? Erstellt ein Custom Game und trefft dort ein paar wichtige Einstellungen: In einem Team spielt ihr zusammen mit einem Bot, im anderen Team spielen ausschließlich Bots. Aktiviert die Funktion „Headshots only“. Fügt ausschließlich „Ana“ als Bots dem Spiel hinzu und stellt sie auf die Schwierigkeitsstufe „Hard“ ein – sie kann keine Headshots verteilen und euch daher nicht töten, bewegt sich aber ähnlich wie ein echter Spieler. So könnt ihr auf Distanz oder im Nahkampf eure Reflexe und das Aiming üben. Schritt für Schritt werdet ihr merken, wie sich das Aiming verbessert und ihr präziser zielen könnt. Der Bot in eurem Team verhindert, dass das gegnerische Team den Punkt einnehmen kann.
Auch in Counter Strike: Global Ofensive, das mittlerweile kostenlos heruntergeladen werden kann, könnt ihr euer Aim verbessern und eure perfekten Mauseinstellungen finden. Über den Steam Workshop gibt es diverse „Aim Maps“, auf denen ihr gegen Bots oder virtuelle Punkte, die sich schnell bewegen und die ihr rechtzeitig treffen müsst, ehe sie wieder verschwinden, spielen könnt.
Windows und andere Ärgernisse
Bevor ihr zu üben beginnt, stellt zuerst sicher, dass eure mouse-acceleration (Zeigerbeschleunigung) ausgeschalten ist! Dazu geht ihr unter Windows 10 in die Mauseinstellungen (am besten über das Suchfeld links unten in der Taskleiste) => klickt im neuen Fenster rechts auf Weitere Mausoptionen => Zeigeroptionen und macht den Haken bei „Zeigerbeschleunigung verbessern“ einfach weg. Warum ist das so wichtig? Wenn ihr diese Funktion aktiviert habt, bewegt sich der Mauscursor umso weiter, je schneller ihr die Maus bewegt. Angenommen ihr bewegt die Maus 5cm von links nach rechts, dann wollt ihr, dass sich der Cursor jedes mal an der selben Stelle wiederfindet, und das nicht von der Geschwindigkeit, mit der ihr die Maus bewegt abhängig ist.
Das grundsätzliche Ziel ist es ja, ein Gefühl dafür zu bekommen, wie weit ihr eure Maus bewegen müsst, um möglichst präzise am gewünschten Ziel zu sein. Bei neueren Spielen reicht das Deaktivieren der Funktion unter Windows meist aus. Gibt es in eurem Game auch noch eine entsprechende Funktion, wo man die Beschleunigung deaktivieren kann, solltet ihr das auch unbedingt immer tun!
Spieleübergreifend die gleiche Mausempfindlichkeit
Gut, hätten wir also eine passende Mausempfindlichkeit gefunden und das Aiming in einem Spiel kontinuierlich verbessert. Wie schaffe ich es, dass die Mausempfindlichkeit bei allen Spielen gleich ist? Zuerst nehmt ihr euch ein Blatt Papier und malt wie auf dem Bild zu sehen ist, einen schwarzen Strich darauf. Danach geht ihr ins Spiel, das ihr als Grundlage nehmen wollt für die anderen Spiele. Stellt euch in einen Türrahmen. Anschließend müsst ihr, ohne anzuvisieren, abmessen, wie viele Zentimeter ihr mit der Maus zurücklegt, um eine 180°-Drehung zu machen. Setzt dazu die Maus an dem zuvor gezeichneten schwarzen Strich an und fahrt am unteren Rand des Blattes entlang. Wenn ihr die Drehung geschafft habt, dann bleibt mit der Maus stehen und zeichnet einen weiteren Strich auf das Papier. Genau da, wo sie sich jetzt befindet.
Viel Spaß beim Zocken!
Jetzt habt ihr eure perfekten Mauseinstellungen gefunden und könnt euer Aim in Shootern verbessern und die einstudierte „muscle memory“ in andere Spiele mitnehmen. In einem neuen Spiel nehmt in Zukunft immer den zuvor angefertigte Zettel als Hilfe. Stellt ingame die Empfindlichkeit so ein, dass ihr für eine 180-Grad-Drehung immer die selbe Distanz mit der Maus zurücklegen müsst.