Civilization AddOns haben die Angewohnheit das Hauptspiel nicht dramatisch, aber doch so weit zu verändern und erweitern, dass nach ein paar zusätzlichen Inhalten ein sehr gutes und stimmiges Gesamtbild entsteht. Auch mit der Rising Tide Erweiterung haben wir den Eindruck, dass das Spiel in die richtige Richtung geht. Wichtige Dinge, die man im Hauptspiel vermisst, werden hinzugefügt und Mängel ausgebessert. Rechtfertigt das den Verkaufspreis?
Für das früher oder später allgegenwärtige Problem des Platzmangels gibt es ab sofort eine Lösung. Rising Tide führt Wasserstädte ein. Diese werden von einer Einheit Kolonisten, die bei Wasserkontakt vom Radfahrzeug zum Schiff wird, auf jedem beliebigen Meeres-Hexfeld gegründet und ausgebaut werden. Man muss einen Abstand von zwei Feldern zur nächsten Stadt halten, kann eine Wasserstadt aber auch verschieben. Man muss eine Wasserstadt sogar verschieben, möchte man diese vergrößern. Denn erst mit der Bewegung vergrößert sich unser Gebiet in dem bereits besiedelte Gebiete erhalten bleiben und das neue hinzukommt. Dies kostet allerdings Zeit und Geld und während des Verschiebens kann man keine anderen Gebäude errichten. Das Thermohalinen Ruder verringert diese kosten.
Die bisher recht eintönigen Fraktionen können mit dem neuen AddOn wesentlich mehr individualisiert werden. Dazu benötigt man Diplomatie-Kapital. Dieses verdient man durch Wunder, spezielle Gebäude und Abkommen, wobei neue Abkommen Diplomatie Kapital kosten. Man hat jetzt allerdings die Möglichkeit seine Fraktion wesentlich besser auf den eigenen Spielstil anzupassen. Die drei Kategorien Politik, Militär und Inland stehen dabei zur Auswahl. KI Gegner machen dasselbe und so werden Runden abwechslungsreicher. Zu dem kann man sich Angst und Respekt bei seinem Gegner verdienen. Respekt erhält man durch Handlungen, Angst durch starke Armeen.
Alien-, Alte Erde- und Stammespeziesartefakte lassen sich ab sofort im Spiel finden. Diese bringen einen Bonus, wenn sie aktiviert werden und einen noch größeren Bonus wenn sie kombiniert werden. Außerdem fördern sie den Entdeckungstrieb.
Natürlich führt der DLC auch neue Einheiten ins Spiel ein. Neben gewöhnlichen Einheiten wie dem Patrouillenboot oder dem U-Boot auch ganz neue so genannte Hybrid Einheiten. Bislang machte es nicht viel Sinn auf mehr als eine der drei Affinitäten Harmonie, Vorherrschaft oder Reinheit zu setzen. Nun soll es aber mehr Sinn machen. So kann man verschiedenen Affinitäten kombinieren, um neue Einheiten freizuschalten. Daraus folgen für einige bekannte Einheiten spezielle Upgrades je nach Hybrid-Affinität.
Besonders hübsch sind die beiden neuen Biome, die urzeitliche und kalte Welttypen ins Spiel einfügen. Auf urzeitlichen Planeten ist Leben noch nicht lange möglich, die Bedingungen dort sind harsch und rau. Vulkane prägen das sonst sehr kahle und felsige Landschaftsbild. Nicht besonders ansprechender sind da die kurz vor dem Ende stehenden Eisplaneten. Hier sieht die Landschaft schon sehr verbraucht auf. Der Planet hat viele viele Jahre blühend gelebt, nun sind allerdings nur mehr eisige Gletscher und gefrorene Ozeane über.
Fazit:
[rating itemreviewed=“Civilization: Beyond Earth – Rising Tide“ rating=“85″ reviewer=“Gregor Lorbek“ dtreviewed=“23.10.2015″ best=“100″ worst=“0″]
Amazon listet die Civilization Erweiterung derzeit mit knapp 24€. Dafür erhält man, wenn auch nicht effektiv viele neue Einheiten oder Gebäude, doch ordentlich neuen/erweiterten Content. Die Wasserstädte lösen größtenteils das Platzproblem, die neuen Biome sorgen für Abwechslung. Artefakte fördern den Entdeckungstrieb, da sie mit ordentlichen Boni winken und auch die Diplomatie wurde umgekrämpelt und ermöglicht eine bessere Anpassung an den eigenen Spielstil. Ich finde, dass sich das zu diesem Preis auf jeden Fall lohnt und für alle Besitzer des Hauptspiels eine lohnende Bereicherung darstellt.
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