Tecmo Koei haben mit Dynasty Warriors eine Serie erschaffen, die nicht nur unter vielen Fans sehr beliebt, sondern auch aufgrund der wilden Massenschlachten bekannt ist. Nachdem Hyrule Warriors im Jahre 2014 für die Nintendo Wii U erschien, war uns klar, dass wir uns zukünftig in weiteren Nintendo-Welten durch Horden an Gegner metzeln werden dürfen. Die Japaner kombinieren auf der Switch erneut eine beliebte Nintendo-Serie mit der Warriors-Serie. Das Ergebnis – Fire Emblem Warriors. Ob die Warriors-Serie im neuen Gewand überzeugen kann, erfahrt ihr hier bei uns.
Die Story- platt wie eine Flunder, jedoch schön erzählt
In jedem Ableger der Warriors-Serie war die Handlung bisher nie überzeugend und würde bestimmt keinen Oscar für die beste Story erhalten. Genauso verhält es sich auch bei Fire Emblem Warriors, dem neuesten Teil für die Nintendo Siwtch. Ein Drache und seine Schergen, greifen das Reich der beiden Protagonisten Lianne und Rowan an. Einen nette Nebeninformation, die beiden Protagonisten wurden extra für den neuesten Ableger erschaffen. Auf der Flucht aus dem Schloss, werden Lianne und Rowan durch eine einstürzende Decke, von ihrer Mutter getrennt. Bevor die restliche Decke einstürzt und die Mutter stirbt, übergibt Sie den Geschwistern ein Schild, welches mehrere Einkerbungen für besondere Edelsteine vorweist. Was es mit dem Schild auf sich hat, müsst ihr schon selbst herausfinden. Natürlich schwören Lianne und Rowan Rache und wollen ihr Reich vom Bösen befreien. Doch kann dieses Vorhaben mit nur zwei Helden gelingen? Nein! Da zwei Helden natürlich zu wenig für einen Warriors-Teil wären, reisen viele Fire Emblem-Helden aus allen möglichen Zeitepochen an, um sie zu unterstützen, darunter auch Marth, Corrin oder Xander.
Im Story-Modus bekommen wir von den Entwicklern zahlreiche schöne Zwischensequenzen und Dialoge spendiert. Jede einzelne Zeile, welche von den Charakteren gesprochen wird, ist vertont. Somit wurden sämtliche Dialoge komplett von den englischen Sprechern der Figuren synchronisiert, welches unsere Helden sowie die neuen Figuren, wie in den Originalspielen, lebendiger und ausdrucksstärker wirken lässt. Damit wir auch wirklich alles verstehen können, wird das gesprochene in Textform auf Deutsch am unteren Bildschirmrand dargestellt.
Viele Massenschlachten und ein wenig Strategie
Viele werden Fire Emblem als Strategie-Rollenspiel kennen, bei dem der Spieler die Einheiten über eine Schach-ähnliche Umgebungen bewegt und gegnerische Einheiten, so gut es geht, auskontern muss. Doch dieses Spielprinzip finden wir in Fire Emblem Warriors nicht wieder. Stattdessen metzeln wir uns mit unseren Helden durch hunderte von Gegnern und nehmen strategische Punkte ein, um die Vorherrschaft auf der Karte zu erlangen. Im Kern ist es also so ziemlich das gleiche wie bei jedem Ableger der Warriors-Serie. Das Grundrezept für diese Serie ist dabei sehr simpel. Man nehme ein großes Schlachtfeld, gebe hunderte bis tausende Krieger dazu und zum Schluss werfe man den Spieler hinein. Was dabei rauskommt sind stundenlange Kämpfe. Doch was ist mit dem berüchtigten Waffen-Dreieck aus Fire Emblem? Das Waffen-Dreieck hat es natürlich auch in Fire Emblem Warriors geschafft. Hierbei ist es wie im Strategie-Rollenspiel wichtig, welche Waffe euer Held benutzt und welche Waffen die gegenüberstehenden Feinde bei sich tragen. Das Schwert schlägt die Axt, die Axt schlägt die Lanze und die Lanze schlägt das Schwert. Doch ein wenig Strategie und einfach zu merken.
Der Weg zum Sieg gelingt vereint am einfachsten
Um einen Kampf zu gewinnen, müssen wir die einzelnen fremden Territorien erobern, indem wir die Offiziere dieser Zonen besiegen. Das hat zur Folge, dass die Gegner eingeschüchtert werden und die Flucht ergreifen. Dank einer Mini-Karte können wir die verschiedenen Helden unseres Teams Befehle erteilen und so veranlassen, dass mehrere Areale gleichzeitig angegriffen werden. Hat man das gesamte Areal eingenommen, gilt es das Hauptquartier / den Endgegner zu stürmen bzw. zu besiegen. Die Gegner KI ist wie in anderen Ablegern leider nicht die Klügste (greifen selten an). Diesen Schwachpunkt hätte ich noch akzeptieren können, wären meine Mitstreiter etwas klüger. Manchmal laufen unsere Helden in fremde Territorien und gelangen so in unnötige Gefahr. Wir müssen daraufhin zwangsweise die Steuerung des Teammitgliedes übernehmen (ein simpler Druck auf das Steuerkreuz reicht aus) und die Sache selbst klären. Meistens machen unsere Teammitglieder ihre Sache gut, doch wir sollten diese stets im Auge behalten.
Kämpfen zwei unserer Helden direkt nebeneinander, so können wir die Kräfte unserer Figuren fusionieren und ganz besonders mächtige Spezialangriffe ausführen. Diese Speziealangriffe gibt es natürlich auch bei nur einem Helden. Haben wir uns durch eine ausreichende Menge an Gegner geschnetzelt, so können wir diverse Spezialattacken auslösen, welche gleich mehrere Feinde auf einmal von den Beinen reißen können. Neben den Spezialangriffen bekommen wir das bekannte Repertoire an Attacken, Kontern und Ausweichmanövern spendiert, welches dafür sorgt, dass wir am Schlachtfeld stets die Oberhand behalten können.
Kampfstile, Levelaufstiege und der historische Modus
Jeder Charakter / Held spielt sich in Fire Emblem Warriors ein wenig anders. Bei den vielen Schwertkämpfern müssen wir schon sehr genau hinsehen, um überhaupt Unterschiede im Angriffsstil feststellen zu können. Zwischen den verschiedenen Klassen ist es jedoch ziemlich eindeutig. Ein kleines Beispiel gefällig? Frederick, welcher auf seinem Pferd unterwegs ist, spielt sich anders als Lissa, obwohl beide eine Axt haben. Lissa kann kurzzeitig ihre Werte erhöhen und auch verwundete Verbündete mit ihrem Stab heilen. Einheiten auf Pferden agieren viel aggressiver und reiten durch die Gegnermassen. Bei einigen Angriffen von Frederick bleiben die Gegner förmlich an der Axt kleben, sodass dieser die Feinde für eine Weile mitschleift und kontinuierlich Schaden verteilt.
Solltet ihr von der Geschichte genug haben, dann wartet auf euch der sogenannte „Historischer Modus“. Dort können wir die Geschichten früherer Fire Emblem-Ableger erneut erleben. Im Pixel-Look bewegen wir uns über eine im klassischen Fire Emblem-Stil gehaltene Karte aus der Vogelperspektive und können, indem wir Gegner besiegen, voranschreiten. Treffen wir auf einen Gegner, dann landen wir nicht in einem Zweikampf, sondern in einer vollwertigen Mission. Gespielt wird dabei in den bekannten Umgebungen aus dem Story-Modus, wobei die Hauptaufgaben vom Story-Modus abweichen. Nach gewonnener Mission werden wir bewertet. Stellen wir uns geschickt an, dann erhalten wir ab und an besondere Items.
Die Entwickler haben für Fire Emblem Warriors, wie ihr bereits oben lesen konntet, einige Elemente aus den Originalspielen hinzugefügt. So werden uns, wie man es von Fire Emblem typischerweise kennt, nach einem Levelaufstieg, die Verbesserungen der jeweiligen Statuswerte eines Charakters angezeigt. Eine nette Idee wie ich finde, da wir genau sehen können, welche Attribute des Helden gestiegen sind.
Präsentation und Technik
Bevor wir unser Fazit und die Bewertung abgeben, betrachten wir noch die Technik. Fire Emblem Warriors bietet uns zwei Optionen, wie wir unser Spiel genießen können. Entweder in der Docking-Station und den Fokus auf Grafik, oder den Fokus auf Leistung . Ab und zu kommt es bei der ersten Spielweise zu gelegentlichen Framerate-Einbrüchen, die wir aber verkraften können. Möchten wir den Fokus auf die Leistung legen, dann spielen wir im Handheld-Modus. Diese Option bietet stabile Framerates, aber nur eine Auflösung von 720p. So oder so sieht Fire Emblem Warriors ordentlich aus. Die Charakter-Modelle sind liebevoll gestaltet und auch die Animationen wurden gut umgesetzt. Nur die etwas matschigen beziehungsweise verwaschenen Texturen der Umgebungen, sowie die Objekte sind weniger hübsch. Das Spiel kann dafür in Sachen Musik punkten und untermalt das Geschehen mit einer rockigen Neu-Interpretierungen alter Musikstücke. Im Kampfgeschehen hört man leider nicht viel vom Soundtrack, da wir alle paar Sekunden Gegner verdreschen und der Kampfsound diesen überdeckt.