Platinum Games ist für seine actionreichen Hack’n’Slays bekannt. Neben Bayonetta und The Wonderful 101 kommt nun ein weiteres Game des Studios auf eine Nintendo Konsole. Die Nintendo Switch beherbergt den neuen Action-Titel Astral Chain. Wir haben uns das Game ausführlich angeschaut und berichten euch hier, was euch erwartet! Wird Astral Chain der nächste große Hit von Platinum Games?
Was bedeutet Astral Chain?
Die Geschichte von Astral Chain ist in einem futuristischen Setting eingebettet. Die Menschheit ist auf ein kleines Terriorium zurückgedrängt und ständig greifen seltsame Monster aus einer anderen Dimension an. Die Polizei hat alle Hände voll zu tun und auch die Spezialeinheiten dürfen sich nicht ausruhen. Denn die sogenannten Chimären können nur von ihnen gesehen werden. Durch eine künstliche Verbindung mit einer gefagenen Chimären -den Astral Chains- werden sie zu Legions, die von den Spezialeinheiten kontrolliert werden können. Wer hätte es gedacht: Du als junger Polizist wirst aufgrund deiner besonderen Fähigkeiten in die Spezialeinheit Neuron eingeladen um deine eigene Legion zu bekommen! Dein Vater ist aber alles andere als begeistert, dass du Neuron beitrittst. Denn die Einsätze sind gefährlich!
Zu Beginn des Spiels kannst du dich zwischen einem weiblichen und einem männlichen Charakter entscheiden. Auch die Haare und Augen können angepasst werden. So erhälst du deinen eigenen Charakter. Das Ganze ist schön und gut, doch leider triffst du immer wieder auf ähnlich aussehende Leute. Da fühlt sich der Hauptcharakter doch eher generisch und langweilig an. Tatsächlich bleibt der Hauptcharakter im Verlauf des Spiels genauso charakterlos wie zu Beginn. Das ist sehr schade und nimmt ein gutes Stück Spielspaß. Auch wenn die Story von Astral Chain im Großen und Ganzen sehr spannend ist, denn die Legions befreien sich plötzlich und du bist die Einzige die noch einen Legion befehligen kann, bleibt die Spannung während den Missionen eher aus.
Astral Chain-Detektive zum Einsatz!
In Sachen Gameplay dürft ihr euch in Astral Chain auf eine Mischung zwischen Detektivarbeit und Dungeons mit Kämpfen gefasst machen. Die Missionen / Kapitel haben immer beide Elemente mit eingebaut. Häufig werdet ihr an einen Tatort gerufen um zu ermitteln. Mal verschwinden Leute, mal stürzt eine Brücke ein, mal wird von mysteriösen Vorkommnissen berichtet. Am Tatort selbst könnt ihr euch frei bewegen, mit Leuten sprechen, kleine Sidequests lösen und Rätsel mit Hilfe eurer Legion bearbeiten. Die Aufgaben am Tatort sind sehr abwechslungsreich und machen viel Spaß. Mit Hilfe eures „Boardcomputers“ IRIS könnt ihr auch versteckte Dinge entdecken. Mit eurem Legion könnt ihr versteckte Bereiche erreichen oder Leute belauschen. Hinter den meisten Fällen steckt eine Chimäre, der ihr dann in die Astralebene folgen könnt.
Auf in den Kampf!
Das größte Element in Astral Chain machen aber definitiv die Kämpfe aus. Denn folgt ihr den Chimären in die Astralebene, so werdet ihr auf jede Menge unterschiedliche Chimären treffen die ihr mit Hilfe eurer Legion bekämpfen müsst. In Sachen Kampfgameplay hat sich Platinum Games hier definitiv selbst übertroffen. Zumindest was die Komplexität betrifft. Ihr könnt nicht nur euren eigenen Charakter steuern und mit Fern- und Nahangriff die Chimären verdräschen, sondern auch euren Legion bewegen und in den Kampf schicken. Dann gibt es noch verschiedene Spezialangriffe: Man kann die Chimären in die Astralkette einwickeln und somit bewegungsunfähig machen oder die Kette spannen und einen herlaufenden Gegner zurückschleudern. Das Gameplay ist komplex. Für manche vielleicht sogar ein wenig zu komplex, denn die Gegner sind extrem schnell und erbarmungslos.
Die Kämpfe sind jedenfalls sehr stylisch und im Verlauf der Geschichte könnt ihr die geflüchteten Legions wieder einfangen und diese als Partner nutzen. So kann der Pfeil-Legion mit seinen Geschossen entfernte Ziele treffen und der Arm-Legion schwere Gegenstände bei Seite räumen. Das ermöglicht euch nicht nur in den Detektiv-Missionen neue Möglichkeiten, sondern auch in den Kämpfen und Dungeon. Zudem könnt ihr jede Legion auch noch mit Zusatzfähigkeiten ausstatten, die ihr mit gewonnener Erfahrung freischalten könnt. Das kann euch dazu motivieren, bestandene Missionen zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal zu spielen um neue Nebenmissionen erfüllen zu können.
In der Astralebene
Die Dungeons – Astralebene genannt- sind prinzipiell vom Aussehen her eher generisch und langweilig. Dennoch hat jeder Dungeon seine Eigenheiten und erfordert den gezielten Einsatz eurer Legion. Denn in den Dungeons wimmelt es nur so von unterschiedlichen Rätseln bei denen die Fähigkeiten der Legion zum Einsatz kommen. Grafisch und technisch läuft prinzipiell alles gut. Wer allerdings auf ein wenig visuelle Abwechslung in der Astralebene hofft, wird leider enttäuscht. Auch der Sound ist solide, aber eben nichts besonderes. Astral Chain ist ein handwerklich gutes Spiel, dem es allerdings definitiv an Charakter fehlt. Wer auf schnelle und komplexe Kämpfe steht, wird nicht enttäuscht werden. Wer gerne ein bisschen mehr als Gameplay haben möchte, muss wahrscheinlich erst einmal mit Astral Chain warm werden.