Activision Blizzard veröffentlicht jedes Jahr mit seinen drei Studios Infinity Ward, Treyarch und Sledgehammer Games, einen neuen Teil der Call of Duty-Reihe. Der Vorgänger, Modern Warfare 3, verkaufte sich trotz starker Kritik dennoch wie geschnitten Brot. Für mich ist die Black Ops-Reihe immer wieder ein Highlight, da das Studio hinter diesen Spielen stets aufs Neue abliefern kann. Doch wie sieht es dieses Mal aus? Ist Call of Duty: Black Ops 6 qualitativ hochwertiger als der Vorgänger, oder werden die Fans ein weiteres Mal enttäuscht?
Die Kampagne von Black Ops 6 ist spannend
Schon die erste Mission von Call of Duty: Black Ops 6 zeigt uns ganz gut, was uns in der diesjährigen Kampagne bevorsteht. Das CIA-Team rund um Woods, Troy Marshall und William „Case“ Calderon werden nach einem Einsatz suspendiert. Außerdem machen während der Untersuchung Gerüchte um einen Maulwurf in den eigenen Reihen des Geheimdienstes die Runde. Aus diesem Grund taucht das Team kurzerhand unter, um auf eigene Faust Licht ins Dunkel zu bringen und sich selbst zu entlasten. Gejagt werden sie nicht nur von den eigenen Leuten, sondern auch von einer paramilitärischen Einheit dem Pantheon. Leider kristallisiert sich sehr schnell heraus, dass das Pantheon eine ernstzunehmende Bedrohung für die Menschheit darstellt und gestoppt werden muss. Insgesamt gibt es 11 gelungene und abwechslungsreiche Missionen. Ein echter Blickfang sind definitiv die gerenderten Zwischensequenzen, welche nicht nur fast schon fotorealistisch aussehen, sondern auch die Story gekonnt vorantreiben. Würde ich gefragt werden, wie die Kampagne den so ist, dann würde ich sie wie folgt beschreiben. Black Ops 6 ist ein gut dosierter Mix aus Action-Blockbuster, Agententhriller und ein wenig Horror. Im Laufe der Story besuchen wir verschiedene interessante Orte wie zum Beispiel eine geheimen CIA-Anlage in den USA, einen Palast von Saddam Hussein im Irak, ein italienisches Casino oder ein großes Labor mit Horror-Vibes. Obwohl ich selbst keine Horror-Spiele mag, hat mir die Mission „die Entstehung“, sehr gut gefallen. Das ist ganz großes Kino was uns Treyarch hier auf den Bildschirm gezaubert hat! Die Einzelspielerkampagne bietet in einigen Missionen mehrere Möglichkeiten diese anzugehen. Im Irak hatten wir beispielsweise eine große offene Karte und konnten neben den Hauptzielen, drei Flugabwehrgeschütze vernichten, noch einige Nebenmissionen machen. Im Gegensatz zu Modern Warfare 3, hat die kleine offene Karte gut ins Leveldesign und vor allem in die Geschichte gepasst. Es hat einfach nicht deplatziert und unnatürlich gewirkt. Zwischen den Missionen haben wir Zugang zu einem sicheren Haus, dem Turm, wo das Team mithilfe einer Beweistafel die nächsten Missionen plant. Mit unseren Teamkameraden dürfen wir über Dialogbäume einige Gespräche führen und so mehr Informationen erfahren. Im Turm habe ich des Weiteren die Möglichkeit mehrere Upgrades wie mehr Durchschlagskraft, schnelles Ziehen oder Stabilität beim Schießen vorzunehmen. Dafür muss ich jedoch Geld in den Missionen finden. Wer also die Level besser erkundet, findet mehr Geld und bekommt dafür wiederum mehr Upgrades. In den meisten Missionen übernehme ich die Rolle des abtrünnigen CIA- Agenten William „Case“ Calderon. Das Ende der Kampagne ist in zwei Teile unterteilt und zieht sich ein wenig in die Länge. Ich habe für meinen Durchlauf ungefähr 9 Stunden gebraucht, was ein ganz guter CoD-Durchschnitt für eine Kampagne ist. Mir hat die Story mit ihren Schwerpunkt auf Agenten-Feeling sehr gut gefallen und hoffe, dass die Nachfolger das Niveau halten können. Wie man am Beispiel von Black Ops 6 sehen kann, sind gute Singleplayer-Spiele möglich. Es braucht nur gute Ideen.
Ein überzeugender Multiplayer, aber…
Neben der für mich wichtigen Kampagne von Call of Duty, ist das Herzstück selbstverständlich der Multiplayer. Treyarch und Raven stellen uns wie gewohnt etliche Modi, Waffen und Maps zur Verfügung. Was der Multiplayer alles zu bieten hat, findet ihr unterhalb aufgelistet. Insgesamt gibt es zu Release ganze 16 Maps in Black Ops 6. Weitere Karten werden wie gewohnt mit jeder Season nachgereicht. Große Karten mit Fahrzeugen wie in Modern Warfare 3 gibt es nicht.
– Babylon (Core 6v6)
– Derelict (Core 6v6)
– Lowtown (Core 6v6)
– Payback (Core 6v6)
– Protocol (Core 6v6)
– Red Card (Core 6v6)
– Subsonic (Core 6v6)
– Vault (Core 6v6)
– Vorkuta (Core 6v6)
– Warhead (Strike 2v2, 6v6)
– Rewind (Core 6v6)
– Scud (Core 6v6)
– Skyline (Core 6v6)
– Gala (Strike 2v2, 6v6)
– Pit (Strike 2v2, 6v6)
– Stakeout (Strike 2v2, 6v6)
Auch beim diesjährigen Call of Duty gibt es eine Menge Modi zur Auswahl, so dass für jeden etwas dabei sein sollte:
– Team Deathmatch (6v6) – Hier treten zwei Teams gegeneinander an und das Team mit den meisten Kills gewinnt.
– In Herrschaft müssen beide Teams drei Punkte erobern und verteidigen. Das Team mit den meisten Punkten gewinnt (6v6).
– Suchen & Zerstören (6v6) – Dieser Modus erinnert nicht nur an Counterstrike, er spielt sich auch so. Das Ziel ist es entweder eine Bombe zu legen oder diese zu entschärfen.
– Abschuss Bestätigt (6v6) – Hier müssen wir die Feinde des gegnerischen Teams töten und die fallen gelassenen Erkennungsmarken einsammeln.
– Frei für Alle ist ein CoD-Klassiker. Hier müssen wir alleine gegen die restlichen Spieler antreten. Wer zuerst das Punktelimit erreicht, hat gewonnen. (8 Spieler)
– In Stellung (6v6) müssen wir eine zufällig erscheinende Zone auf der Karte einnehmen und verteidigen. Je länger wir das Zielgebiet halten, umso mehr Punkte bekommen wir.
– In Hauptquartier (6v6) gibt es ein wechselndes Ziel welches zur Eroberung freigegeben ist. Die Verteidiger haben keinen Respawn.
– Tötungsbefehl (6v6) – Jeweils ein VIP pro Team der gejagt beziehungsweise beschützt werden muss.
– Kontrollel (6v6) – Es gibt zwei Flaggenpunkte. Die Angreifer und Verteidiger wechseln sich jeweils ab und sammeln Punkte.
– Gunfight (2v2) – Rundenbasierter Modus mit vorgegebenen Loadouts und 2-Teams.
Natürlich darf der Lieblingsmodus vieler Spieler nicht fehlen- der Zombie-Modus. Zum Release gibt es nur zwei Karten (Terminus und Liberty Falls), welche jedoch etwas weitläufiger sind und mehr unterschiedlichere Orte bieten. Eine dritte Map sollte noch bis Ende des Jahres nachgereicht werden. Einige wichtige Änderungen beim Movement wurde auch dieses Jahr umgesetzt. Das Movement (Laufen, Sliden und Klettern) fühlt sich leicht schneller an als noch in Modern Warfare 3. Ein großes Feature ist in Black Ops 6 das Omni-Movement. Beim Omni-Movement kann man nicht nur nach vorn rutschen und springen, sondern in jede Richtung. So ist es möglich wie Max Payne zur Seite auszuweichen oder durch ein Fenster zu springen. Ich finde das bringt einen frischen Wind ins Gameplay, was sicherlich einigen nicht gefallen dürfte. Die Time to Kill ist leicht höher als in Cold War, weshalb sich Black Ops 6 beim Gegner eliminieren leicht langsamer anfühlt. Der visuelle Rückstoß bei den Waffen wurde reduziert und der Aim-Assist erneut abgeschwächt. Je näher ich dem Gegner komme, desto geringer wird der Aim-Assist, bis er letztendlich auf ein paar Meter ganz verschwindet. Das Spawn-System ist wie gewohnt problematisch. Oft passierte es mir, dass ich in der Nähe beziehungsweise direkt neben dem Feind spawne. SBMM ist weiterhin mit von der Partie. Laut den Entwicklern sollte damit, wie jedes Jahr, eine fairere Spielerlobby gewährleistet werden. Eine separate Option zum einstellen dieser Technik wäre eine optimalere Lösung gewesen. Diesen Wunsch habe ich schon seit einigen Reviews zu Call of Duty. Vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal. Selbstverständlich gibt es auch wie in den Vorgängern den Battle-Royale-Modus mit Warzone. Wie gewohnt versuchen wir auf dem kleiner werdenden Areal die Feinde zu eliminieren und als letzter Überlebender den Sieg davonzutragen.