Diablo 4: Vessel of Hatred im Test- ein gelungenes Addon?

Quelle: Blizzard

Diablo 4 erschien 2023, war düster, grafisch mehr als ansprechend und hatte eine süchtig machende Lootspirale. Der Nachfolger hatte viele Stärken, nur leider schwächelte es auch im Endgame. Außer das maximale Level zu erreichen und die Ausrüstung aufzuwerten, gab es recht wenig zu tun. Knapp ein Jahr später gibt es endlich das erste Addon „Vessel of Hatred“. Ob die Erweiterung noch etwas zu bieten hat außer einer neuen Klasse und einem neuen Gebiet, erfahrt ihr hier bei uns.

Immer Ärger mit Mephisto

Die Story von Vessel of Hatred geht direkt nach der Kampagne von Diablo IV weiter. Die Suche nach Neyrelle führt uns direkt ins neue Gebiet- dem Dschungel von Nahantu. Obwohl Mephisto im Seelenstein gefangen gehalten wird, kann dieser trotzdem auf die Trägerin wirken und die Seele verderben. Bis sie an ihrem Zielort ankommt, quält sie sich durchgehend und versucht bei klarem Verstand zu bleiben. Ihr Plan ist es den Seelenstein, welcher Mephisto beinhaltet, zu reinigen und so diesen Dämon ein für allemal loszuwerden. Dafür muss sie jedoch die Kammer des Lichts erreichen, wobei wir ihr mit unserem Protagonisten gerne behilflich sind. Auf unserem Abenteuer müssen wir uns nicht nur der Gefolgschaft Mephistos in den Weg stellen, sondern auch den Überlebenden von Inarius Streitmacht. Diese haben sich neu organisiert, sind zu Fanatikern geworden und geben Neyrelle die Schuld am Tod ihres Meisters. Ob wir Mephisto loswerden können, erfährt ihr in der 15 Stunden langen Kampagne. Schade nur das die Geschichte dermaßen abrupt aufhört.

Quelle: Blizzard

Vier Naturgeister, ein Geistgeborener und ich

Was wäre eine Diablo-Erweiterung ohne eine neue Klasse und ein neues Gebiet? Genau, kein Addon sondern nur ein Update. Deshalb erwartet euch in Vessel of Hatred der Geistgeborene als neuer spielbarer Charakter und der Dschungel von Nahantu lädt zum gemütlichen erkunden ein. Die neue Klasse ist eine gelungene Mischung aus Mönch und Hexendoktor. Somit steht der Nahkampf und eine leichte Rüstung im Vordergrund. Im Kampf werden wir durch vier schön designte Naturgeister unterstützt:

– der Jaguar teilt mächtige Kombos aus und steigert unsere Geschwindigkeit
– beim Adler werden viele Projektile verschleudert, welche die Gegner verwundbar machen. Hierbei sollten wir uns viel bewegen und oft die Stellung wechseln, um das Maximum an Schaden herausholen zu können
– der Gorilla gibt uns einen vorübergehenden Schutz in Form von Barrieren und Blockchancen
– der Tausendfüßler ist der mächtigste aller verfügbaren Naturgeister. Dieser überzieht die feindlichen Horden mit Gift-Effekten. Zusätzlich werden wir entweder geheilt oder machen mehr Schaden aufgrund der sich skalierenden Dorn-Werte.

Des Weiteren dürfen wir zwei von vier passiven Fähigkeiten der Naturgeister aktivieren und beliebig kombinieren. Aktuell kristallisieren sich in der Community einige Meta-Builds in Vessel of Hatred heraus, die sich sicherlich bis zur nächsten neuen Season größtenteils halten werden. Der Dschungel von Nahantu ist ein Dschungel-Reich, welches in enger Verbindung zu Geistern steht und auch zum Herrn des Hasses selbst. In Nahantu erwartet uns ein Regenwald, einige dicht bewaldete sowie sumpfige Gebiete und überwucherte Ruinen. Natürlich bietet ein neues Areal auch einige neue Monster. Die vielen Unterregionen von Nahantu werden jeweils von verschiedenen verderbten Gegnern heimgesucht. Da gibt es die Lacuni, die ultimativen Raubtiere der Ebene von Teganze, die mit Gift verseuchten Höhlen der Befallenen Erde, die Leerer beherrschen die Baumkronen des Schwelenden Hasses und die Dregs im dichten Blätterdach des Areals. Die wichtigste Stadt der Region ist Kurast und war früher die Hauptstadt von Kehjistan. Allerdings wurde diese Stadt mit der Zeit vom Dschungel zurückerobert.

Quelle: Blizzard

Wie schaut es mit dem Endgame in Vessel of Hatred aus?

Neues Gebiet ist schön und gut, aber wie kommt man eigentlich nach in Vessel of Hatred nach Nahantu? Wenn bereits ein bestehenden Charakter vorhanden ist, kann man sofort den Prolog des DLCs starten und gelangt dadurch gleich nach Nahantu. Alternativ könnte man auch einen neuen Charakter erstellen und die Diablo-4-Kampagne überspringen. Dadurch dürfen wir die Story des Addons auch mit dem Geistgeborenen erleben, welche eng mit dem Land verbunden ist. Die vier alten Schwierigkeitsstufen von Diablo 4 gibt es nicht mehr und stattdessen sind es nun ganze acht Stufen. Die ersten vier davon sind frei wählbar und jede weitere muss erspielt werden. Wie gewohnt bringt jeder höhere Schwierigkeitsgrad mehr Erfahrungspunkte und Gold. Ich persönlich habe mich für die normale Schwierigkeit entschieden, da ich beim ersten Durchgang die Story in vollen Zügen genießen möchte. Eine wichtige Neuerung ist das Level- und Paragonsystem. Die Charaktere auf dem ewigen Realm werden auf 50 herabgestuft und dürfen bis maximal 60 aufleveln. Ab der letzten Stufe geht es mit dem Paragonsystem weiter. Hier dürfen wir bis Stufe 300 die verdienten Punkte verteilen. Diese gelten Realm-übergreifend für alle eure Charaktere. Des Weiteren wurde das Stufenmaximum der Glyphen von 21 auf 100 angehoben und ab Stufe 45 erhält jede Glyphe außerdem das Attribut legendär. Dadurch erhöht sich der Wirkungsradius und man erhält noch einen weiteren netten Bonuseffekt. Das abfarmen der Albtraumdungeonsnum Glyphen aufzuwerten ist nicht mehr notwendig, da diese Mechanik nun der Werkmeister übernimmt.

Kennt ihr noch die Begleiter und Söldner aus den beiden vorherigen Teilen? Diese sind endlich wieder dabei und eine nette Neuerung beim Gameplay. Im Laufe der Story treffen wir auf vier KI- Charaktere, welche wir für unser Team anheuern dürfen. Einer ist stets aktiv und der zweite ist in unserem Unterstützungsslot, welcher nur in bestimmten Situation zum Einsatz kommt. Die Söldner können aufgelevelt werden, generieren dabei eine spezielle Währung und haben zudem kleine Talentbäume. Die spezielle Währung kann im Söldnerlager bei einer Händlerin für allerlei nützliches Zeug ausgegeben werden. Damit uns im Endgame nicht langweilig wird, gibt es gleich zwei unterschiedliche neue Dungeons:

– Unterstadt von Kurast: Hier müssen wir uns unter Zeitdruck durch drei Etagen bis zum Endboss vorkämpfen. Alle Monster die wir unterwegs vernichten, gewähren uns ein paar Sekunden zur ablaufenden Zeit dazu. Es gibt auch Altäre in den Dungeons, welche einen Fortschrittsbalken füllen und uns dadurch hochwertigere Beute bescheren. Vor jedem Run dürfen wir noch festlegen, welche Art von Belohnung wir gerne hätten.

– Dunkle Zitadelle: Tief im Herzen von Nahantu liegt ein verdrehtes Zeugnis davon, wie weit die Ersten Khazra gehen würden, um ihre Ziele zu erreichen. Dieser kooperative Endgame-Dungeon belohnt Gruppen von Spieler, welche in der Lage sind, die vielen Gefahren zu meistern. In drei Flügeln eines jeden Dungeons gilt es Herausforderungen zu meistern, Kämpfe zu bestehen und zusammenzuarbeiten, um gemeinsam den Endboss entgegenzutreten.

Diablo 4: Vessel of Hatred im Test- ein gelungenes Addon?
Fazit
Diablo 4: Vessel of Hatred ist in meinen Augen ein gelungenes Addon geworden. Die Geschichte knüpft nahtlos am Hauptspiel an, nur leider ist das Ende etwas zu abrupt. Der Geistgeborene mit seinen vier Naturgeistern macht eine Menge Spaß und der Dschungel von Nahantu lädt zum erkunden ein. Die KI-Begleiter sind tatsächlich hilfreich und nicht nur nutzloses Beiwerk. Die dunkle Zitadelle und die Unterstadt von Kurast machen Spaß und bereichern das Endgame. Auch die ganzen Überarbeitungen des Level- und Paragonsystems, der Glyphen sowie der Runen bringen, trotz einiger fragwürdiger Entscheidungen, frischen Wind in das Spiel. Wer an Diablo 4 schon seinen Spaß hatte, bekommt für 40€ ein grundsolides Addon und mehr vom Selben geboten.
Technik
90
Umfang
84
Gameplay
90
Spezifisch
86
Leserwertung0 Bewertungen
0
Besser
gelungene Story
flüssiges Gameplay
gelungene neue Klasse
ein abwechslungsreiches neues Gebiet
gut designte Gegner
mehr Schwierigkeitsstufen
überarbeitetes Level- und Paragonsystem
Neuerung bei den Glyphen
optische Präsentation
Soundtrack und Zwischensequenzen
KI-Begleiter hilfreich
die dunkle Zitadelle und die Unterstadt von Kurast
Schlechter
Kampagne endet etwas zu abrupt
einige Neuerungen fragwürdig
verbesserungswürdiges Runensystem
mehr Grind notwendig
Belohnungen im Endgame etwas unbefriedigend
88
Wertung

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