Doom: The Dark Ages im Test- der Doom Slayer ist zurück!

Quelle: Bethesda

Die Dämonen der Hölle haben ihre Fänge erneut ausgestreckt. Inmitten einer finsteren und mittelalterlich anmutenden Welt erhebt sich eine unheilige Bedrohung, die nur einer aufzuhalten vermag. Der Doom Slayer. Dieses Mal verschlägt es ihn in eine Zeit voller Mythen, Dämonen und Titanen. Kann Id Software mit Doom: The Dark Ages noch eine Schippe drauflegen, oder wird die Fortsetzung den Fans sauer aufstoßen?

Könige, Kriege und eine mittelalterliche Welt

2016 hat Bethesda mit Doom einen Neuanfang gewagt und damit bei den Fans voll ins Schwarze getroffen. Alleine die erste offizielle Präsentation mit überzeugenden Gameplay-Szenen, hat bei mir für ein breites Grinsen und Gänsehaut gesorgt. Da Doom: The Dark Ages mittlerweile der dritte Ableger ist, habe ich für euch die Geschichten zu allen Teilen zusammengefasst:

Doom 2016: Auf einer Forschungsstation der Union Aerospace Corporation (Abkürzung: UAC) auf dem Mars ist sprichwörtlich die Hölle ausgebrochen. Dämonen der Unterwelt sind durch ein geöffnetes Portal in unsere Dimension geströmt und haben die gesamte Kolonie überrannt. Der Doom Slayer ist ein uralter Krieger, welcher für seine Wut und seinen Hass auf die Dämonen bekannt ist, wird aus seinem Grab befreit. Er kennt keine Gnade, kein Mitleid und er wird nicht eher stoppen, bis der letzte Gegner das zeitliche gesegnet hat. Ohne zu zögern nimmt der Slayer den Kampf gegen die Horden auf, um die feindliche Invasion aufzuhalten und die Menschheit vor der Auslöschung zu bewahren. Blutige Korridore, höllische Landschaften und beängstigende Dämonen mit beeindruckenden Waffen stehen an der Tagesordnung. Das Ziel unseres Helden? Die Drahtzieher der Invasion ausfindig machen und das Portal zur Hölle schließen.

Doom Eternal: Nach den Ereignissen des ersten Teiles auf dem Mars, ist die Hölle auf der Erde ausgebrochen. Milliarden von Menschen wurden getötet und die dämonischen Streitkräfte der Hölle verwüsten ungehindert den Planeten. Der Doom Slayer hat sich erneut der Aufgabe angenommen und ist entschlossen die Invasion ein für allemal zu beenden. Seine Reise führt ihn durch verschiedene Dimensionen, den Ruinen der Erde, die Tiefen der Hölle und den himmlischen Reichen. Dabei deckt er nicht nur die finstere Wahrheit hinter der dämonischen Invasion auf, sondern erfährt auch mehr über seine eigene mysteriöse Vergangenheit. Dank besseren Waffen und Fähigkeiten ausgestattet, kann er sich noch mächtigeren Dämonen stellen und das Gleichgewicht des Universums wiederherstellen.

Quelle: Bethesda

Doom: The Dark Ages: Anders als in den beiden Vorgänger, erzählt der dritte Teil der Reihe die Vorgeschichte des Doom Slayers. In einer düsteren und mittelalterlichen Welt wird der Slayer zur letzten Hoffnung eines Königreichs im Kampf gegen die Horden der Hölle. In der Kampagne erfahren wir mehr über den Ursprung des Zorns des Slayers und seinen Aufstieg von der letzten Hoffnung eines Volkes zur größten Furcht der Hölle. Er wird als eine Art ultimate Waffe dargestellt, vor welcher sogar die Götter und Könige Respekt haben. Im Laufe der 22 Kapitel der Story bekommen wir kolossale Ruinen von Burgen zu Gesicht, kämpfen auf epischen Schlachtfeldern, bahnen uns einen Weg durch dunkle Wälder und erkunden uralte Höllenlandschaften. Dabei treffen wir auf neue und bekannte Feinde, welche an das mittelalterliche Setting angepasst wurden. Ein bedeutender Aspekt des dritten Teiles ist die Einführung der Shield Saw. Das ist ein Schild, welches zum Blocken, Parieren und Angreifen verwendet werden kann. Da die Gegner mittlerweile auch so absurd groß wie Titanen geworden sind, haben wir neue Fortbewegungsmittel wie den Mecha-Drachen und einen riesigen Atlan-Mech erhalten. Die Zwischensequenzen sind gelungen und die Charakterentwicklung ist auch solide. Auch die Beziehung des Slayers zu den Night Sentinels auf Argent D’Nur wird thematisiert, bevor er in den Sarkophag gesperrt wurde. Kurz gesagt erfahren wir, wie der Doom Slayer zu einer Legende geworden ist. Die Kampagne dauert zwischen 15-25 Stunden, abhängig der Schnelligkeit eures Spielstils. Wollt ihr die halboffene Welt entdecken und alle Sachen komplettieren, werdet ihr höchstwahrscheinlich an den 25 Stunden kratzen.

So kenne, mag und liebe ich Doom!

Man mag meinen, dass sich die Serie im Laufe der Zeit deutlich verändert hat. Das stimmt nur bedingt. Sie hat sich von Teil zu Teil immer ein bisschen weiterentwickelt. Die Doom-Essenz ist jedoch stets gleich geblieben. Schnell, direkt, brutal und mit lautem Heavy Metal untermalt. Das ist und bleibt für mich Doom.

In Doom 2016 lag der Fokus der Entwickler auf ein Push-Forward Combat. Das sollte die Spieler zu aggressiven und ununterbrochenen Bewegung zu verleiten und schnell zwischen den Waffen zu wechseln. Die benötigten Ressourcen, wie Gesundheit, Rüstung und Munition, werden hauptsächlich durch das Töten der Gegner bei den Glory Kills gewonnen. Die Bewegung sind solide, aber weniger vertikal und agil als in Eternal. Wir verfügen über einen Doppelsprung und können an Kanten hochklettern. Der Spielstil ist nur leicht schneller als im originalen Doom, was sich gut und modern anfühlt. Das Doom Eternal, welches 2020 veröffentlicht wurde, hatte ein deutlich aggressiveres Push-Foward Combat mit vielen Puzzle-Elementen. Das System baut auf dem Push-Forward Combat des Vorgängers auf, erfordert jedoch einen noch strategischeren Einsatz aller uns zur Verfügung gestellten Werkzeuge. Dazu zählen die Waffen, das Movement in der horizontalen/ vertikalen Ebene und das effektivere ausnutzen von Gegnerschwächen. Die eingeführten Dash-Bewegungen in der Luft und den benötigten Greifhaken an der Super Shotgun für schnelles Heranziehen machten das Gameplay deutlich schneller als bei ersten Teil. Mir persönlich hat Eternal mit dem Movement und den Puzzle-Einlagen nicht so zugesagt.

Die Entwickler haben bei Doom: The Dark Ages erneut einen leicht andere Richtung eingeschlagen. Hier wurde der Fokus auf ein Stand and Fight-Ansatz gelegt. Dadurch wurde die hohe Mobilität aus Eternal verringert und der Slayer steuert sich dadurch schwerer. Dadurch fühlt er sich ein wenig wie ein Panzer an und sobald er einmal richtig Fahrt aufgenommen hat, kann er nicht gestoppt werden. Die neu eingeführte Schildsäge dient nicht nurl zur Verteidigung, Blocken und Parieren, sonder auch für aggressive Angriffe zum Überwinden von Gegnernhorden. Die vertikale Mobilität spielt nur noch eine untergeordnetere Rolle. Stattdessen stehen bodenständigere Bewegungen und intensivere Nahkämpfe an der Tagesordnung. Ich muss gleichzeitig durch die Horden manövrieren, den etlichen Projektilen ausweichen und den Schild gekonnt einsetzen. Zu diesem Movement passt das Mittelalterliche Setting ganz gut. Die Abkehr vom Sci-Fi-Setting, hin zu einer brutalen, mittelalterlich inspirierten Welt mit Dark-Fantasy-Elementen, lasst mich wie ein dunkler Ritter über die Schlachtfelder ziehen. Nicht nur der Slayer sieht mit seinem pelzigen Umhang mittelalterlich aus, sondern auch die Waffen haben einen mittelalterlichen Touch. Wenn ich alle drei Doom-Teile nebeneinander betrachte, hat mir Doom 2016 am besten gefallen. Auf dem zweiten Platz liegt Doom: The Dark Ages und dicht gefolgt von Doom Eternal.

Quelle: Bethesda

Technisch ist Doom: The Dark Ages mehr als gelungen

Die PC-Version von Doom: The Dark Ages sieht nicht nur beeindruckend aus, es nutzt auch eine beeindruckende Palette an Technologien. Als Grafik-Motor kommt die hauseigene Engine idTech 8 zum Einsatz. Diese Engine bietet eine hohe Leistung, eine detaillierte Grafik und ein flüssiges Gameplay. Zu den Verbesserungen der Engine gehören eine bessere Grafik, Physik und Performance im Vergleich zu früheren Versionen. Da Doom: The Dark Ages natives Raytracing nutzt, um immersivere Szenen zu erzeugen, wird eine Raytracing fähige Karte benötigt. Mit einer GTX 1080 werdet ihr diesen Serienableger nicht starten können. Ray-Traced Global Illumination (Simuliert reales Licht etc.) und Ray-Traced Reflections (verbesserte spiegelnde Oberflächen) sind ebenfalls mit an Board. Path Tracing ist zum Release nicht dabei und wird von den Entwicklern nachgereicht. Path Traycing steigert nochmal die Qualität der Beleuchtung, fügt zusätzliche Details und Spielelemente auf Oberflächen hinzu. Ich habe mit meinem System (i5-14400F, 32GB RAM und einer RTX 4060 8GB) und aktiviertem DLSS 4 (Qualität), durchschnittlich 60-90 FPS, abhängig des Getümmels, erreicht. Die Effekte, Texturen, das Licht etc. sehen sehr beeindruckend aus und der Soundtrack ist, wie in den beiden Vorgängern auch, on point. Die deutsche Synchronisation ist lediglich durchschnittlich gelungen und nicht so gut wie die englische Synchronisation.

Doom: The Dark Ages im Test- der Doom Slayer ist zurück!
Fazit
id Software hat uns mit Doom: The Dark Ages einen weiteren tollen Ableger der Serie geliefert. Der mittlerweile dritte Teil hat sich in eine leicht andere Richtung weiterentwickelt, ohne dabei die Doom-Essenz zu verändern. Der Slayer steuert sich leicht schwerer, ähnlich einem Panzer und die vertikale Mobilität spielt nur noch eine untergeordnete Rolle. Das mittelalterliche Setting passt wie die Faust aufs Auge zum Stand and Fight-Ansatz. Es macht sehr viel Spaß sich durch die Horden zu manövrieren, den Projektilen auszuweichen und seinen Schild einzusetzen. Schnell, direkt, brutal und mit lautem Heavy Metal untermalt. So kenne, mag und liebe ich Doom. Lediglich die vielen Flugeinlagen mit dem Cyberdrachen waren mir am Ende der Kampagne doch ein wenig zu viel. Wer für 2025 einen hervorragenden Shooter sucht, wird an Doom: The Dark Ages nicht vorbeikommen.
Technik
92
Umfang
80
Gameplay
92
Spezifisch
98
Leserwertung0 Bewertungen
0
Besser
solide Vorgeschichte des Doom Slayers
mittelalterliche halboffene Spielwelt
viele unterschiedliche Waffen
Monster an das Setting angepasst
sinnvolle Implementierung der Schildsäge
unterschiedliche düsterere Schauplätze
22 Kapitel bieten zwischen 15 und 25 Stunden Spielzeit
Grafik
präzise Steuerung
Soundtrack
viele Geheimnisse und Collectibles
gute englische Synchronisation
Schlechter
kein Multiplayer
deutsche Synchronisation nur durchschnittlich
Drachen- und Mech-Einsätze bieten zu wenig Abwechslung
Path Tracing wird nachgereicht
91
Wertung

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