Dune Awakening im Test- eine Sucht wie das Spice selbst!

Quelle: Funcom

In den endlosen Weiten des Arrakis, wo die Sonne unerbittlich brennt und der Wind den Sand zu gewaltigen Dünen formt, erwacht eine neue Saga. Das neueste Spiel Funcoms „Dune: Awakening“ lädt alle Spieler dazu ein, in die ikonische Welt von Frank Herberts Sci-Fi-Meisterwerk einzutauchen. Diesmal jedoch nicht als passiver Beobachter, sondern als Überlebender, geformt von den gnadenlosen Realitäten des Wüstenplaneten. Dune Awakening fordert viel von euch. Doch kann die Community auch viel vom Spiel erwarten? Das und noch mehr könnt ihr in unserem Review lesen.

Eine alternative Realität

Der norwegische Entwickler und Publisher hatte mit Conan Exiles einen überraschenden Erfolg erzielt. Die Fans liebten die Geschichten rund um die fiktive Figur Conan, welche sich in einer MMO-Survival-Welt abgespielt haben. Nun hat sich Funcom das Dune-Franchise geschnappt und daraus ebenfalls eine MMO-Survival-Welt entwickelt. Das Dune-Universum versprüht seine ganz eigene Faszination. Die einzigartige Wüstenwelt Arrakis fasziniert nicht nur durch seine tödliche Schönheit, sondern auch mit den riesigen Sandwürmern und den für die interstellaren Reisen wichtigen Spice. Dune vereint komplexe politische Intrigen, tiefgehende ökologische und philosophische Themen sowie religiöse Elemente zu einer vielschichtigen Erzählung. Die Charaktere und die düstere Atmosphäre tragen ebenfalls zum zeitlosen Epos bei, welche in den neuen Filmen beeindruckend umgesetzt wurden. Wie sehr ich mich doch auf den dritten Teil freue. Dune: Awakening versetzt euch in eine alternative Zeitlinie, in welcher die zentrale Figur Paul Atreides nie geboren wurde. Stattdessen brachte seine Mutter, Lady Jessica zur Welt. Diese minimale Änderung gestaltet das Schicksal von Arrakis dramatisch um und hat weitreichende Auswirkungen. Herzog Leto Atreides, welcher in der ursprünglichen Zeitlinie sein Ende fand, hat den Angriff auf Arrakeen überlebt. Er befindet sich nun in einem andauernden Konflikt mit der Harkonnen-Fraktion und kämpft um die Kontrolle über Arrakis und seine wertvolle Ressource- das Spice. Deshalb beginnt unsere Reise nicht als auserwählter Held, sondern als Gefangener der Bene Gesserit. Als heimlicher Agent werden wir nach Arrakis entsandt, mit der Mission, das Geheimnis hinter dem Verschwinden der Fremen, zu lüften. Rätselhafte Spuren werden verfolgt und wir steigen von einem namenlosen Überlebenden zu einem aufsteigenden Agenten auf. Doch welcher Seite werdet ihr euch anschließen? Kämpft ihr für die Sache der Atreides oder der Harkonnen? Ich habe mich für letzteres entschieden. In Dune: Awakening dreht sich alles um das Erwecken des Schläfers, dessen Identität lange im verborgenen liegt.

Quelle: Funcom

Arrakis zieht mich in seinen Bann

Dune: Awakening beginnt, wie jedes MMO, mit der Charaktererstellung. Ich darf mich entweder für das Volk der Atreiden oder Harkonnnen entscheiden. Ich habe mir einen männlichen Harkonnnen mit grauem Bart und einer Glatze ausgesucht. Als nächstes steht die Auswahl meines Hintergrundes an. Diese Option besteht aus drei Schlüsselelementen, welche meine Rolle in der Welt von Arrakis definieren:

– Heimatwelt: Mein Ursprung, welcher die Persönlichkeitsmerkmale, einzigartige Emotes und wie NPCs mit mir interagieren, definieren.
– Kaste: Bestimmt meine soziale Stellung und beeinflusst, wie mich die verschiedenen Fraktionen behandeln.
– Mentor: Der Mentor fungiert als Klasse, schaltet die Startfähigkeiten frei und bestimmt den anfänglichen Skill-Tree. Obwohl ich später im Spiel die Fähigkeiten anderer Klassen erlernen kann, ist die Startklasse dauerhaft.

Nachdem das Aussehen und der Hintergrund festgelegt wurden, folgt eine Sequenz mit einer Ehrwürdigen Mutter. Sie überprüft nochmals all unsere getroffenen Entscheidungen und ob sie auch tatsächlich der Wahrheit entsprechen. Danach machen wir uns in einem Landungsschiff auf den Weg zur Planetenoberfläche. Blöderweise werden wir mit einem Raketenwerfer abgeschossen und unser Überlebenskampf auf Dune beginnt. Ressourcenmanagement ist ein wichtiger Aspekt eines Survival-Spiels und auch das A und O in Dune. Ich muss mich immer wieder um meinen Wassernachschub kümmern, mich vor der sengenden Sonne und den Stürmen schützen sowie die anhaltende Bedrohung durch die ikonischen Sandwürmer auf meinen Reisen bedenken. Um in dieser feindseligen Umgebung bestehen zu können, muss ich die Überlebensweisen der Fremen erlernen und anwenden.

Die riesige offene Welt von Arrakis lädt gleich zu Beginn der Story zur Erkundung ein. Dabei sind die Coriolis-Stürme in der „Tiefen Wüste“ einzigartig, welche die dynamische Wüste in regelmäßigen Abständen neu formen. Somit wird das vertraute Terrain in unbekannte Gebiete verwandelt. Dadurch werden wöchentlich neue Orte, Gefahren und Belohnungen geformt. Nach einer kurzen Tutorialphase habe ich Land beansprucht, meine erste kleine Basis und etwas später ein Sandbike zur besseren Fortbewegung gebaut. Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass euer Unterschlupf nicht instanziert ist, sondern in der offenen Welt existiert (dient als Schutz, Lager und zur Verteidigung). Der Loop aus Erkunden, Ressourcen besorgen und Kämpfen hat mich überraschenderweise sofort gepackt. Immerzu möchte ich neue Pläne erforschen, um meine Ausrüstung beziehungsweise das Equipment zu verbessern. Aufwändig ist nur der Basenumzug in ein neues Gebiet. Ja ich kann eine Blaupause meines Unterschlupfes erstellen und nachbauen. Dennoch muss ich mehrmals hin und herfahren, um mein Lager mit den dringend benötigten Ressourcen mitnehmen zu können. Solltet ihr früher oder später die Bekanntschaft mit einem Sandwurm machen und als Snack enden, ist euer gesamtes Inventar (inklusive Ausrüstung und Waffen) unwiderruflich weg. Für soziale Interaktionen und Handel stehen mir Social Hubs wie Arrakeen und Harko Village zur Verfügung.

Das Kampfsystem ist lediglich solide und bietet eine Mischung aus Fern- und Nahkampfwaffen, Gadgets und Fähigkeiten. Zur Bekämpfung meiner Feinde steht ein breites Waffenarsenal zur Verfügung. Von Dolchen und Gewehren bis hin zu Flammenwerfern und Krysmessern, bietet das Spiel alles was das Dune-Herz begehrt. Ich kann meinen Kampfstil jederzeit frei wählen, direkt zur Konfrontation übergehen oder mich unbemerkt anschleichen. Da ich ein Truppler bin, habe ich ohne zu zögern die feindlichen Basen und Dungeons gestürmt. Um meine Kampffähigkeiten zu erweitern, kann ich die Fertigkeiten der Großen Schulen des Imperiums meistern. Dazu zählen die Bene Gesserit, Trooper, Mentat, Schwertmeister und Planetologe. Das eröffnet mir einzigartige Fähigkeiten wie Manipulation, Gifte oder den Einsatz von Granaten.

Die mit Abstand begehrteste Ressource in Dune Awakening

In Dune: Awakening ist das Spice, auch bekannt als Melange, die mit Abstand wichtigste und begehrteste Ressource auf Arrakis. Es ist das Herzstück der gesamten Spielwirtschaft und wird für viele Dinge verwendet. Spice ist die primäre Währung und das Handelsgut auf Arrakis. Ich kann es mit Fraktionen tauschen, für Upgrades verwenden oder auf Spielermärkten verkaufen. Die Preise schwanken je nach Knappheit, Ernteaktivität und Kontrolle der Fraktionen über Schlüsselzonen. Wer die Spice-Handelsrouten kontrolliert, hat enorme wirtschaftliche Macht. Diese Ressource wird auch dazu benötigt, um spezielle Fähigkeiten freizuschalten und zu verbessern, wie z.B. erhöhte Wahrnehmung oder Kampfskills. Es ist eine essenzielle Zutat für viele hochwertige Rezepte, insbesondere für die Herstellung mächtiger Gegenstände, Ausrüstung und fortschrittlicher Technologie. Dazu gehören Waffen, Rüstungen und sogar Fahrzeuge. Auch beim Basenbau und für Upgrades wird es verwendet, wie zum Beispiel für Komponenten oder für fortschrittliche Basisstrukturen. Indem ich Spice an Fraktionen wie Haus Atreides, Harkonnen oder die Fremen abgebe, kann ich selbstverständlich meine Ruf bei diesen Gruppierungen verbessern. Dieser Fortschritt schaltet exklusive Missionen, Belohnungen und politischen Einfluss im Fraktionskriegssystem des Spiels frei. Im Landsraad, dem politischen System des Spiels, kann Spice sogar dazu verwendet werden, Stimmen zu gewinnen und Entscheidungen zu beeinflussen. Dies ist vor allem für Gilden eine interessante und wichtige Spielmechanik. Solltet ihr an PvP Interesse haben, dann könnt ihn der tiefen Wüste an Boden- und Luftkämpfen teilnehmen. Das PvP ist optional, sodass ihr euch auch nur auf eure PvE-Aktivitäten wie Crafting konzentrieren könnt. Jedoch erhält man das meiste Spice sowie benötigte Utensilien für eine T6-Rüstung im PvP-Gebiet.

Die Serverstruktur ist etwas Besonderes, da sie Elemente aus Survival- und MMO-Spielen miteinander verbindet. Doch wie funktioniert das genau? Stellt euch vor, Arrakis ist in verschiedene Gebiete unterteilt. Diese sind miteinander verbunden, haben unterschiedliche Funktionen und werden von unterschiedlichen Serverteilen verwaltet.

– Ihr wählt eine Welt und somit einen großen Serververbund
– Innerhalb dieser Welt habt ihr einen Hagga Basin. Das ist eure persönliche Bau- und Überlebenszone mit begrenzter Spielerzahl.
– Alle Spieler eurer Welt teilen sich eine Deep Desert. Das ist die PvP-Zone, welche regelmäßig zurückgesetzt wird.
– Alle Spieler eurer Welt können sich in Social Hubs treffen und interagieren.

Dieses System soll eine persistente Welt schaffen, in welcher sich Spieler von verschiedenen Servern treffen und interagieren können. Gleichzeitig sollte die Leistung optimiert und bestimmte Zonen für spezifische Gameplay-Erfahrungen zur Verfügung gestellt werden. Die Leistung ist ok, jedoch gibt es hin und wieder serverseitige Lags und einige Bugs. Ich habe mit meinem System (i5-14400F, 32GB RAM und einer RTX 4060 8GB) und aktiviertem DLSS durchschnittlich 70-110 FPS, abhängig des Getümmels, erreicht.

Dune Awakening im Test- eine Sucht wie das Spice selbst!
Fazit
Da mich das Dune-Universum so sehr fasziniert und ich die neuen Filmen mehrmals verschlungen habe, wollte ich wissen ob man Dune Awakening auch alleine genießen kann. Ich hatte wirklich mit vielem gerechnet, aber nicht das mich das Funcoms Survival-MMO so sehr an den Bildschirm fesseln wird. Der Loop aus Erkunden, Ressourcen besorgen, Kämpfen und neue Pläne freischalten hat mir sehr viel Spaß bereitet. Einzig das mittelmäßige Kampfsystem könnte mehr Feedback vertragen, die Basenverlegung darf ruhig angenehmer sein und der zwingende PVP-Part im Endgame sollte teilweise optional sein. Wer also ein gutes Survival-MMO mit RPG-Elementen im Dune-Universum sucht und über die wenigen Kritikpunkte hinwegsehen kann, wird hier definitiv fündig werden.
Technik
86
Umfang
92
Gameplay
94
Spezifisch
89
Leserwertung0 Bewertungen
0
Besser
viele abwechslungsreiche Gebiete (trotz Wüstensetting)
zweckmäßige Story
schön gestaltete Charaktererstellung
viele Pläne zu erforschen
solider Baumodus
Prüfungen schalten neue Spielmechaniken frei
die Gefahr durch die Sandwürmer ist allgegenwärtig
der Survival-Loop greift sofort
Spice sinnvoll integriert
Zusammenspiel wird großgeschrieben (Koop und Gilden)
bis zum Endgame auch für Soloplayer geeignet
grafische Präsentation & Soundtrack
Ressourcenmanagement
private Server können von Drittanbietern gemietet werden (Endgame findet auf offiziellen Servern statt)
Schlechter
mittelmäßiges Kampfsystem
Basenverlegung darf angenehmer sein
PVP-Part im Endgame sollte teilweise optional sein
frisst euch der Sandwurm, könnte eure Motivation darunter leiden (Inventar und Ausrüstung sind weg)
gelegentliche Lags durch Events etc.
90
Wertung
Vorheriger ArtikelFantasy Life i im Test- ein gelungenes Slow-Life-RPG!
Philipp Ondracek
Meine erste Konsole war ein SNES aus dem Hause Nintendo. Damals passierte folgendes, ich verliebte mich in Videospiele. Seitdem lässt mich das Medium nicht mehr los und aus der anfänglichen Liebe wurde eine Leidenschaft. Bis heute hat sich diese Lebenseinstellung nicht geändert. Mein Herz gehört auf ewig Mario und dem Masterchief. Diese Spiele haben mich viele Stunden gekostet, welche ich jederzeit wieder opfern werde.

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