THQ ist Vergangenheit, die Rechte der UFC Reihe gingen an EA und mit EA Sports UFC kommt nun das erste Next-Gen Mixed Martial Arts Game, das Hoffnungen nach atemberaubender Grafik, sowie knackigem und spannendem Gameplay groß werden lässt.
Die Engine der nächsten Generation – EAs Ignite Engine – die auch schon bei anderen Sportspielen wie FIFA oder NFL zum Einsatz kam, zeigt auch bei UFC zu was sie fähig ist. Die Martial Arts Kämpfer strotzen nur so vor Details, vor allem deren Gesichter wirken dynamisch und verändern sich im Laufe des Kampfes. Heftige Treffer hinterlassen bleibende Spuren, Blutspritzer verteilen sich auf dem Boden des Oktagons und im Laufe eines Kampfes schmücken immer mehr blaue Flecken die Körper der Spieler.
Die Kampfdynamik von UFC lässt mich bei jedem Schlag beziehungsweise Tritt die Bewegungen der Muskeln unter der Haut der Kämpfer spüren. Wuchtige Treffer sorgen für Wellenbewegungen unter der Haut, Kommentatoren und Zuschauer schreien auf und der Gegner geht zu Boden. Dennoch bleibt ein merkwürdiges Gefühl zurück, hat sich der Kick doch so gar nicht angefühlt als hätte er die Wucht und Kraft einen gestandenen MMA Kämpfer in die Knie zu zwingen. Dynamik und schnelles Gameplay hin oder her, leider verpassen die Entwickler hier die Gelegenheit ein überzeugendes Kampfsystem ins Spiel einzubauen. Es fühlt sich viel mehr so an als würden sich die Fighter betätscheln.
Das Spiel startet mit einem Tutorial. Die Steuerung von EA Sports UFC ist alles andere als eingängig und so kommt es gerade recht, dass man in 18 kleinen Missionen die Grundzüge der Steuerung kennenlernen kann. Im Striking tänzelt man leichtfüßig über den Boden und teilt kräftige Kicks und Tritte aus, die man mit den Schultertasten und dem linken Stick leicht verändern kann. Zieht man den Gegner an sich heran geht man in den so genannten Clinch. Hier muss man versuchen sich mit Stickbewegungen in eine bessere Position zu bringen als der Gegner. Auch im Bodenkampf ist die Position des Spielers ausschlaggebend. Ist man in der oberen Position und kann den Gegner unter sich festmachen, hat man sie Möglichkeit sehr effektive Schläge auszuteilen und so den Kampf für sich zu entscheiden. Außerdem kann man in der so genannten Submission versuchen den Gegner dazu zu bewegen abzuklatschen und aufzugeben. Die erfolgt über ein kleines Minigame in dem man den Stick in die gleiche Richtung bewegen muss wie der Gegner.
Die Grundlagen der Steuerung sind dank des Tutorials schnell gelernt, schwer wird es aber mit härteren Gegnern mithalten zu können, die Steuerung zu verinnerlichen und sämtliche Kombinationen auswendig und aus dem FF zu beherrschen. Ganz nach dem Motto easy to learn but hard to master.
EA Sports UFC schafft es einen glaubwürdigen Realitätsbezug zu den Charakteren herzustellen. Kämpft man beispielsweise mit Bruce Lee, sollte man nach Möglichkeit nicht den Bodenkampf suchen, die Stärken der MMA Legende liegen im Austeilen mächtiger Kicks und Schläge. Die Stärken und Schwächen der Kämpfer sind an denen ihrer realen Pendants angelehnt. Das führt zu einer intensiven Einarbeitungszeit – man braucht relativ lange um die einzelnen Spieler kennen zu lernen – fühlt sich aber überzeugend dynamisch an.
Im Karrieremodus, der an die gleichnamige The Ultimate Fighter Casting Show erinnert, muss man zuerst in die Charaktererstellung. Hier kann man vorgefertigte Sets wählen und weiter individualisieren, oder per Game Face seinen eigenen Kämpfer erstellen. Anschließend geht es darum, sich im Training mit dem Boxsack zu beweisen und Erfahrungspunkte zu sammeln, mit denen man seinen Kämpfer verbessern kann. In den Kämpfen die unter den Castinggruppen ausgetragen werden kann man den Grundstein für die Profikarriere legen, aber Achtung, diese Kämpfe sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Die offizielle UFC Lizenz kommt im Spiel voll zur Geltung. Der legendäre Bruce Buffer kündigt in MMA Manier jeden Kampf leidenschaftlich und emotional an. Außerdem kann man in offiziellen Stadien spielen, lizensierte Musik hören und Stimmen der Kommentatoren auswählen. Hier empfehlen sich englischsprachige Kommentatoren.
Fazit:
[rating itemreviewed=“EA Sports UFC“ rating=“8″ reviewer=“Gregor Lorbek“ dtreviewed=“23.08.2014″ best=“10″ worst=“0″]Für alteingesessene UFC Fans ist das neue Spiel von EA eine Umstellung zu den bisherigen Titeln. Leider ist es nicht gelungen das Kampfsystem so wuchtig darzustellen, wie das bei den Fight Club Titeln der Fall ist. Dennoch bietet der Karrieremodus, der an die Casting Show The Ultimate Fighter angelehnt ist, Potential für viele Stunden Spielspaß. Die Steuerung ist anfangs überfordernd, da man sehr viele Moves und Kombinationen lernen muss, das anfängliche Tutorial ist für das Lernen der grundlegenden Steuerung aber sehr hilfreich. Für Fans von MMA ist EA Sports UFC durchaus zu empfehlen. [/rating]