Nachdem wir das Legion Pro 7i (ein Gaming-Laptop) als Testmuster von Lenovo erhalten haben, dürfen wir nun das Lenovo Tab P12 unter die Lupe nehmen. Wie wir alle wissen, ist durch die Inflation das Geld knapper geworden und dennoch wollen wir nicht auf unser liebstes Hobby verzichten- dem Gaming. Umso wichtiger ist es, ein Tablet mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis zu finden, welches neben dem Gaming, auch alle anderen Bereiche des Alltags abdecken kann. Wird das Lenovo Tab P12 diesen Ansprüchen gerecht werden können? Das und mehr erfährt ihr in unserem Review.
Whats inside the box?
Neben einem Pro-Modell hat der Hersteller aus China ebenfalls eine günstigere Variante, das Lenovo Tab P12, auf dem Markt. Diese ist für einen UVP von 399€ im offiziellen Shop erhältlich und beinhaltet neben dem Tablet selbst, den Bedienstift Tab Pen Plus, ein 20 Watt Netzteil, eine Sim-Karten-Nadel, eine Bedienungsanleitung, und eine Garantiekarte. Auf dem schlichten Karton, in welchem sich die Produkte befinden, sehen wir das Tablet mit dem Bedienstift abgebildet. Nach dem passenden Motto- What you see is what you get. In unserem Testpaket wurde noch das seperat erhältliche Lenovo Keyboard Pack beigelegt. Dieses Pack enthält ein Stand-Cover und ein Keyboard, welches sich magnetisch mit dem Tablet verbindet. Dadurch verwandelt sich das Lenovo Tab P12 fast zu einem vollwertigen Laptop. Ich benutze absichtlich das Wort „fast“, da ein Tablet mit Tastatur nie einen vollwertigen Laptop ersetzen kann. Leider ist das Trackpad etwas empfindlich und arbeitet ungenau sobald sich mehr als ein Finger auf der Fläche befindet. Das Stand-Cover passt auf den Millimeter genau und die Tastatur hat einen angenehmen Druckpunkt, mit welcher man bequem längere Texte verfassen kann. Wer sich also das Gesamtpaket zulegen möchte, bekommt alles für einen UVP von 499€ im offiziellen Shop.
Top-Design und Verarbeitung!
Das Lenovo Tab P12 muss sich in Sachen Design und Verarbeitung nicht verstecken. Das 12,7 Zoll große Tablet hat ein Gehäuse aus Aluminium und niergends gibt es scharfe Kanten. Betrachtet man das Tab P12 vertikal, befindet sich am oberen Rand der Einschaltknopf inklusive zwei Lautsprechergitter, rechts sind die Lautstärkeregler platziert, an der Unterseite ist der USB-C-Anschluss inklusive zwei weiterer Lautsprechergitter, links ist die magnetische Verbindung für das Keyboard und auf der Rückseite die Kamera mit Blitzlicht. Das Design ist modern und klar an der Konkurrenz angelehnt, was keinesfalls schlimm ist. Ein einfaches uns zeitlos aussehendes Tablet. Leider gibt es für 399€ keine IP-Zertifizierung, weshalb wir Wasser besser meiden sollten. Der Bedienstift Tab Pen Plus ist leicht, liegt gut in der Hand und ist auf der Rückseite per Magnet angebracht. Er wird mittels Bluetooth verbunden und per USB-C geladen.
Für den Preis ist es technisch zufriedenstellend
Das Lenovo Tab P12 ist mit seinen 12,7 Zoll nicht gerade klein und gleicht einem A4 Blatt. Ich persönlich mag dieses Format, doch für manche könnte das Tablet ein wenig zu groß sein. Angetrieben wird das Tab P12 mit dem MediaTek Dimensity 7050 Prozessor (2,60 GHz). Diese Art der CPU ist in der Mittelkasse angesiedelt. Im Konfigurator dürfen wir uns zwischen 4/ 8 GB Arbeitsspeicher (LPDDR4 verlötet) und 128 GB/ 256 GB Massenspeicher (UFS 2.2) eintscheiden. In unserem Testgerät hatten wir 8 GB Arbeitsspeicher und 128 GB Massenspeicher zur Verfügung. Diese Konfiguration dürfte für die meisten Käufer völlig ausreichend sein, da der interne Speicher jederzeit per microSD-Karte erweitert werden kann. Das 12,7″ große LCD-Touch-Display hat eine maximale Auflösung von 2944 x 1840 Pixel, was genau 3K entspricht. Das Display ist angenehm hell, die Fraben kräftig und hat laut Hersteller maximale 400 Nits. Die Kamera auf der Vorderseite besitzt 13 Megapixel mit Fixfokus und auf der Rückseite 8-Megapixel mit Autofokus. Die Fotos sind für ein Tablet völlig ausreichend. Wer bessere Ergebnisse erzielen möchte, muss auf sein Smartphone zurückgreifen. Ab Werk ist das Betriebssystem Android 13 mit am Board. Lenovo garantiert zwei OS-Updates (sprich Android 14 und 15) und 4 Jahre lang Sicherheitspatches. Die Benutzeroberfläche heißt „Lenovo ZUI“ und ist fast pures Android. Der Akku besteht aus einem 2 Zellen Lithium-Polymer mit 10200 Milliamperestunden. Das mitgelieferte Netzteil hat 20 Watt Leistung ladet das Tablet in einigen Stunden wieder auf. Des Weiteren besitzt das Lenovo Tab P12 Bluetooth 5.1 und ein WLAN 802.11 (a/b/g/n/ac/ax) Modul. Die Garantie liegt bei gesetzlichen 2 Jahren.
Was sagt Geekbench 6 und 3D Mark?
Neben einem klassischen Praxistest ist es ebenfalls wichtig Benchmarks durchzuführen, da uns diese mehr über die Leistung unseres Systems verraten. Deshalb habe ich das Lenovo Tab P12 im Geekbench 6 und 3D Mark antreten lassen. Die Benchmarks habe ich mit Geekbench 6 begonnen. Die sechste Version der Software ist die neueste Generation des plattformunabhängigen Benchmark-Tools. Hierbei ermitteln wir die Performance von Single- und Dual-Core-CPUs sowie der GPU. Alle Benchmarks habe ich drei Mal durchgefuhrt. Die Ergebnisse von Geekbench 6 lauten wie folgt:
Geekbench CPU:
– Single-Core 949 Punkte und Multi-Core 2408 Punkte
– Single-Core 956 Punkte und Multi-Core 2431 Punkte
– Single-Core 948 Punkte und Multi-Core 2406 Punkte
Geekbench GPU:
– GPU OpenCL Score von 2322 Punkten
– GPU OpenCL Score von 2318 Punkten
– GPU OpenCL Score von 2299 Punkten
Weiter geht es mit 3D Mark, einem Tool zum testen der Performance von Grafikchips und CPU-Prozessoren. Verschiedene Grafik- und Physik-Tests verlangen vom Testgerät alles ab. Durch Simulation grafisch aufwendiger Spielszenen wird die 3D-Spiele-Fähigkeit der Hardware ermittelt. Beide Kategorien im 3D Mark, GPU und CPU, wurden ebenfalls drei Mal durchgeführt. Ich bin zu folgenden Resultaten gekommen:
Ergebisse aus Wild Life:
– Gesamtscore 2093 Punkte und eine Bildwiederholrate von 12,54 FPS
– Gesamtscore 2106 Punkte und eine Bildwiederholrate von 12,61 FPS
– Gesamtscore 2104 Punkte und eine Bildwiederholrate von 12,60 FPS
Ergebnisse aus Sling Shot:
– Gesamtscore 4793 Punkte, Grafik-Score 5197 Punkte und Physik-Score 3767 Punkte
– Gesamtscore 4814 Punkte, Grafik-Score 5233 Punkte und Physik-Score 3759 Punkte
– Gesamtscore 4744 Punkte, Grafik-Score 5159 Punkte und Physik-Score 3701 Punkte
Wie gut war das Lenovo Tab P12 in der Praxis?
Neben dem Datenblatt und den Benchmarks ist ein guter klassischer Praxistest noch immer am aussagekräftigsten. Das Lenovo Tab P12 sollte laut Hersteller nicht nur für Entertainment und Gaming geeignet sein, sondern vielmehr für die Produktivität. Deshalb habe ich den Test mit Office-Anwendungen gestartet. Hierbei nutze ich gerne die Programme von Google Workspace. Zu diesen Anwendungen gehören unter anderem Docs, Tabellen, Präsentationen und die Drive als zentraler Punkt zur Verwaltung. Googles Cloud-Technologie ist so gut wie unübertroffen und Workspace kann ebenfalls im Browser bedient werden. Die Programme liefen alle problemlos und auf dem 12,7″ Display war selbst das Arbeiten sehr angenehm. Wie schon oberhalb erwähnt, wird die seperat erhältliche Tastatur magnetisch mit dem Tab P12 verbunden. Das Keyboard hat einen angenehmen Druckpunkt, mit welchem man bequem längere Texte verfassen kann. Leider ist das Trackpad etwas empfindlich und arbeitet ungenau sobald sich mehr als ein Finger auf der Fläche befindet.
Der Bedienstift, welcher im Lieferumfang enthalten ist, hört auf den Namen Tab Pen Plus und ist in Größe vergleichbar mit einem leicht dickeren Kugelschreiber. Es werden 4.096 Druckstufen unterstützt, weshalb sich das Schreiben auf dem Tablet sehr natürlich anfühlt. Mit dem Stift können wir die Kamera auslösen, Präsentation bedienen, Notizen verfassen oder die Wiedergabe von Medien steuern. Das schauen von Serien und Filmen auf dem Lenovo Tab P12 ist aufgrund des kräftigen LCD-Displays komfortabel. Lediglich bei schrägeren Winkeln verblasen die Farben etwas. Dank der vier verbauten JBL-Lautsprechern, welche Dolby Atmos unterstützen, ist die Klangqualität auch ohne Kopfhörer auf einem überraschend hohem Niveau. Da wir eigentlich ein Gaming-Magazin sind, dürfen die Spiele natürlich nicht zu kurz kommen. Ich habe die Performance des Tablets mit Genshin Impact, PUBG, Magic the Gathering Arena, Hearthstone, Diablo Immortal und Torchlight Infinite unter die Lupe genommen. Genshin Impact, Diablo Immortal und PUBG liefen gut auf mittleren Einstellungen. Bei MTG Arena, Hearthstone und Torchlight Infinite hingegen konnte ich die Einstellungen auf Anschlag stellen. Manchmal benötigt der Prozessor ein wenig Bedenkzeit, was sich jedoch in Grenzen hält. Zu guter Letzt habe ich über die Cloud des Xbox Game Passes gespielt. Dies lief zum Beispiel bei GTA V ohne Probleme und fühlte sich fast wie auf der Xbox an.