Payday 3 im Test: Ein gelungener Raubüberfall ohne Überraschungen?

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Die Videospiel-Serie Payday, welche vom Mutterkonzern Starbreeze entwickelt wird, hat eine große und treue Fangemeinde. 2013 erschien Payday 2 und ganze zehn Jahre später, steht endlich der Nachfolger in den Verkaufsregalen. Ist den Entwicklern mit Payday 3 ein perfekter Heist gelungen, oder sehen wir uns im Community-Gefängnis wieder?

Die Geschichte hinter Payday 3

Am Ende von PAYDAY 2 zieht sich die beliebte Bande aus dem Geschäft zurück. Sie sind endlich Reich, glücklich und sicher? Zu diesem Zeitpunkt hat die Gang ihre gesamte Karriere damit verbracht, sich das zu nehmen, was ihnen nicht gehört hat. Aber eines ist noch viel wichtiger. Sie haben dafür gesorgt, dass viele wichtige Menschen schlecht in der Öffentlichkeit dastehen. Wenn es für solche Menschen etwas Wichtigeres als Geld gibt, dann ist es ihr Ruf. Der Payday-Crew gelingt es in letzter Sekunde einem Anschlag zu entgehen. Die meisten Mitglieder werden vermisst und die Offshore-Konten wurden geleert. Was bleibt sind ein verletzter Stolz und viele Frage. Wer ist hinter ihnen her? Was wollen Sie? Und was noch wichtiger ist- Was haben sie, das gestohlen werden könnte? Payday 3 spielt in der Stadt der unbegrenzten Möglichkeiten – New York City. Die Gang kehrt gezwungenermaßen aus dem Ruhestand zurück und möchte den vielen Fragen auf den Grund gehen. Doch dafür brauchen wir zuerst Geld.

Quelle: Plaion

Die Crew

Hinter jedem erfolgreichen Banküberfall steckt ein fähiges Team. Dieses besteht meist aus mehreren Mitgliedern mit besonderen Fähigkeiten und Spezialisierungen. In Payday 3 dürfen wir aus den unterstehenden sechs Charakteren wählen:

– Dallas: Er ist der kriminelle Drahtzieher und inoffizieller Anführer der Payday Gang. Selbst unter Druck bleibt er cool und hat immer einen Plan parat.
– Wolf: Als Meistertechniker beherrscht Wolf den Umgang mit Hightech-Ausrüstung und -Hardware. Auch der Umgang mit Sprengstoff gehört zu seinen Spezialfähigkeiten. Neben all seinen Stärken und besonderen Fähigkeiten, ist die Verunsicherung eine seiner größten Schwächen.
– Chains: Der dritte im Bunde ist selbst für die Spezialeinheit zu gewalttätig und zu schlau für eine einfache Söldnerarbeit. In der Gang fühlt er sich daheim und gilt dort als Waffenexperte.
– Hoxton: Dieses Crew-Mitglied ist ein erfahrener Schütze und Breakout-König. Sein ganzes Leben dreht sich nur um den Zahltag. Nachdem ihn die Payday-Gang aus dem Gefängnis befreit hatten, übten sie Rache an jener Bande, welche ihn das eingebrockt hatte.
– Pearl: Eine erfahrene Betrügerin und Infiltratorin, die sich selbst mit den Reichen und Berühmten anfreundet, sofern es sich für sie auszahlt. Sie überlässt nie etwas dem Zufall. Man darf nicht den Fehler begehen und sie unterschätzen. Wenn es die Situation erfordert greift auch sie zu den Waffen um ihr Ziel zu erreichen.
– Joy: Diese Frau ist eine geniale Hackerin, Sicherheitsexpertin und gnadenlose Räuberin. Sie hat keinerlei Respekt vor jeglicher Autorität und hat einen eigenartigen Sinn für Humor.

Quelle: Plaion

Gelingt uns der perfekte Heist!

Zu Beginn können wir, sofern es erforderlich sein sollte, ein Tutorial absolvieren, in welchem uns die Grundmechaniken des Spiels erklärt werden. Danach dürfen wir uns an unsere erste Mission wagen. Zum Release von Payday 3 stehen uns insgesamt 8 Raubüberfälle an 8 verschiedenen Orten zur Verfügung. Weitere Missionen sollen mit dem Season Pass nachgeliefert werden. Zwischen den Einsätzen dürfen wir uns Videos ansehen, welche die Geschichte vorantreiben. Damit wir an unsere begehrte Beute gelangen, können wir verschiedene Methoden anwenden. Wollen wir lieber die harte Tour wählen, oder gehen wir intelligent wie in Oceans Eleven an die Sache heran? Die Wahl liegt ganz bei uns und unseren Mitspielern. Selbstverständlich ist die brachiale Vorgehensweise in den niedrigeren Schwierigkeitsstufen einfacher, jedoch ist die ruhige Methode viel ertragreicher. Das Leveldesign wurde von den Entwicklern ganz klar für den Stealth ausgelegt, um die Spielweise den Spielern attraktiver zu machen. Laut Entwickler können wir 7 von 8 Raubüberfällen heimlich ohne Kills abschließen. Das bedeutet auch das die Masken nicht zum Einsatz kommen. Eigentlich schade, da die Masken ein Teil von Payday und nicht mehr wegzudenken sind. Gelungen ist mir dies in der Testphase jedoch kein einziges Mal. Jede Mission ist ein komplett eigenständiges Szenario mit einzigartigem Look und Feeling. Wir dürfen die Startposition selbst bestimmen und so unterschiedliche Herangehensweisen ausprobieren. Bei jedem Plan müssen wir die Sicherheitssysteme, das Personal und andere unbekannte Variablen mit einkalkulieren. Auf höheren Schwierigkeitsstufen werden die Systeme modifiziert, welche wöchentlich rotieren. Die Kameras könnten zum Beispiel unzerstörbar sein oder eine zusätzliche Wache mit nicht bekannten Fähigkeiten könnte irgendwo im Level erscheinen. Ziel ist es den perfekten Heist über die Bühne zu bringen, das Maximum an Beute zu erbeuten und nicht ins Gefängnis zu müssen.

Das alles können wir natürlich nicht alleine durchführen. Deshalb dürfen wir entweder mit Bots, mit Freunden in einer privaten Runde, oder mit bis zu drei unbekannten Crewmitgliedern auf Beutejagd gehen. Ich würde letztere Option mit einem Sprachchat empfehlen, da die Absprache genauer als mit den paar vorhanden Kurzbefehlen ist. Jede Phase eines Überfalls beginnt automatisch im Stealth-Modus. Wir überlegen uns wie wir in das Gebäude beziehungsweise auf Gelände kommen. Sind wir im Zielobjekt und ein Mitglied löst den Alarm aus, beginnt die erste Phase. Hierbei nehmen wir Geiseln für die bevorstehende Verhandlung und die Polizei wird verständigt. Bis die erste Angriffswelle beginnt, müssen wir so viele Aufgaben wie nur möglich erledigen, um an unsere Beute zu gelangen. Die Geiseln können wir in der Verhandlungsphase gegen mehr Zeit eintauschen. Manchmal ist ein wenig mehr Zeit ganz hilfreich. Sobald der Timer abgelaufen ist, beginnt die Polizei mit ihren Angriffen. Teamwork ist jetzt ein essentieller Bestandteil um erfolgreich zu sein. Einige Spieler halten die Sondereinheiten in Schach und die anderen befüllen die Taschen mit der Beute. Die No-Return-Phase ist der letzte Abschnitt des Überfalles, wo die Angriffswellen der Einsatzkräfte nicht mehr aufhört bis wir geflohen sind. Die Geiseln dienen uns zusätzlich als menschliche Schutzschilder, oder zum öffnen wichtiger Räume/ Eingänge.

Was mache ich mit dem erbeuteten Geld in Payday 3?

Sobald wir den Heist erledigt und die begehrte Beute erbeutet haben, dürfen wir unser Geld endlich ausgeben. Mit jeder abgeschlossen Mission erhalten wir neben einer gewissen Summe auch Erfahrungspunkte. Dadurch steigen wir im Level und wir dürfen Punkte im Fertigkeitenbaum verteilen. Über 17 Skills, wie zum Beispiel mehr Munition am Mann, bessere Panzerung etc., können in mehreren Etappen aufgestuft und somit verbessert werden. Doch was können wir nun alles käuflich erwerben? Je höher wir im Level sind, umso mehr können wir auch erwerben. Aktuell gibt es 11 Primär- und 6 Sekundärwaffen. Zusätzlich gibt es noch zwei Spezialwaffen- den M32 Granatwerfer und das GM6 Lynx 50Cal Mehrzweckgewehr. Um diese Waffen modifizieren zu können, stellen uns die Entwickler insgesamt 123 Waffenmods zur Verfügung. Damit ist es aber noch nicht getan. Des Weiteren dürfen wir noch viele Masken und Kleidungsstucke unserer Garderobe hinzufügen, um auch mit Stil auf Beutejagd gehen zu können. Im Gegensatz zum Vorgänger, stehen uns zusätzliche Möglichkeiten zur Verfügung um die Feinde auszuschalten. Schleichen wir uns von hinten an sie heran und nehmen sie als Schutzschild? Würgen wir unsere Opfer bis zur Bewusstlosigkeit oder nehmen wir sie als Geisel? Leichen sollten wir in der Stealthphase gut vor anderen Patrouillen verstecken, um einen Alarm zu vermeiden. Wie wir dabei vorgehen ist jedoch ganz uns überlassen. Das Gunplay fühlt sich auf jeden Fall gut und wuchtig an. Alles in Allem bietet Payday 3 eine grundsolide Basis für den zukünftig erscheinenden Content.

Payday 3 im Test: Ein gelungener Raubüberfall ohne Überraschungen?
Fazit
Die Entwickler haben mit Payday 3 eine würdige Fortsetzung und grundsolide Basis für zukünftigen Content geschaffen. Neben den vielen positiven Punkten, welche ihre Stärke erst im koordinierten Koop entfalten, gibt es leider auch einige Schwächen. Eine mittelmäßige Grafik, schwächelnde KI oder der nervige Anmeldefehler (Nebula-Datenfehler) sind nur einige davon. Da Payday 3 als Service-Game herausgebracht wurde, ist ein stetiger Nachschub an Inhalten essentiell für das Überleben des Titels. Ich hoffe nur das die Entwickler diese Hürde bewältigen können. Die Community von Payday hätte es definitiv verdient. Jetzt entschuldigt mich bitte. Ich muss noch zur Bank und ein wenig Geld abheben.
Technik
80
Umfang
76
Gameplay
90
Spezifisch
52
Leserwertung0 Bewertungen
0
Besser
gute Fortsetzung der Story
Sound
sechs Charaktere
hoher Wiederspielwert
gutes Gunplay
taktisches Vorgehen wird belohnt
Bots verfügbar
Koop ist hervorragend
20 Waffen
viele Waffenmods und Skins zum freispielen
gutes Leveldesign
Performance auf der Xbox Series X
mehrere Phasen bei einem Heist
Schlechter
Kurzbefehle nicht genau genug
Anmeldefehler (Nebula Datenfehler)
mittelmäßige Grafik
schwächelnde KI
ein paar Bugs
nur 8 Missionen zum Release
75
Wertung
Philipp Ondracek
Meine erste Konsole war ein SNES aus dem Hause Nintendo. Damals passierte folgendes, ich verliebte mich in Videospiele. Seitdem lässt mich das Medium nicht mehr los und aus der anfänglichen Liebe wurde eine Leidenschaft. Bis heute hat sich diese Lebenseinstellung nicht geändert. Mein Herz gehört auf ewig Mario und dem Masterchief. Diese Spiele haben mich viele Stunden gekostet, welche ich jederzeit wieder opfern werde.

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