In den vergangenen Wochen hatten wir das Sennheiser GSP 500 Gaming-Headset im Test. Das Gerät eignet sich für den mobilen Einsatz sowie für den stationären Betrieb auf PC, Xbox One und PS4. Wir haben das Gerät im Alltag getestet und versucht herauszufinden, ob sich eine Anschaffung lohnt. Immerhin muss man dafür schon ordentlich in die Tasche greifen. Stellt sich nur die Frage: Liegt das am Namen oder an der Qualität?
Verarbeitung & Design
Beim Öffnen der Verpackung fällt als erstes das schlichte aber ansprechende Design des Headsets auf. Es ist größtenteils in schlichtem Schwarz gehalten – die vereinzelten roten und silbernen Akzente werten die Optik allerdings stark auf. Das Hartplastik macht einen robusten Eindruck. Das Mikrofon an der linken Seite ist nicht abnehmbar, dafür kann man es nach oben hin einklappen. Ein leises Klicken signalisiert, dass es im eingeklappten Zustand automatisch auf stumm schaltet. Besonders interessant: Auf der rechten Ohrmuschel befindet sich ein Drehregler, mit dem die Lautstärke verändert werden kann. Dieser ist jedoch so gut ins Design integriert, dass er uns beim ersten Testlauf gar nicht aufgefallen ist. Auf den Ohrmuscheln und auf dem Kopfbügel befindet sich ein weicher Schaumstoff. An der linken Seite sitzt neben dem Mikro auch der Kabelanschluss, über den man das Headset mit PC, Smartphone oder Konsolen verbinden kann.
Aufgesetzt
Besonders für Spieler, die gerne längere Sessions einlegen, ist der Tragekomfort des auserwählten Headsets ein wichtiger Faktor bei der Kaufentscheidung. Das lässt sich beim Probetragen im Geschäft aber leider nur schwer feststellen. Generell gilt: Das Sennheiser GSP 500 wiegt 358 Gramm. Die beiden Ohrmuscheln schmiegen sich dank Zwei-Achsen-Metallscharnieren eng an den Kopf an, ohne zu drücken Beim Aufsetzen hatten wir öfter das Gefühl, als würden die beiden Muscheln nach oben hin nicht direkt am Kopf anliegen, sondern leicht abstehen. Ein Kontrollgriff hat aber gezeigt, dass dieses Gefühl täuscht – sitzt alles gut, keine Zwischenräume vorhanden. Die Andruckkraft des Headsets an den Kopf kann über einen Schiebemechanismus am Bügel verändert werden. Der Unterschied zwischen ganz eng und maximal locker fällt jedoch gering aus. Im Allgemeinen sitzt das GSP 500 sehr angenehm am Kopf – auch nach mehreren Stunden fangen die Ohren nicht an zu schwitzen und auch Druckstellen entwickeln sich keine.
Offene Bauweise
Dass die Ohren nicht zu schwitzen anfangen, liegt auch an der offenen Bauweise des Headsets. Im Vergleich zu einem geschlossenen Modell, sind Umgebungsgeräusche deutlicher zu hören. Man ist dadurch etwas weniger ins Spiel vertieft und kann leichter abgelenkt werden. Bässe sind in der Regel ebenfalls nicht so wuchtig. Dem gegenüber steht dafür ein besonders detaillierter Raumklang. Dazu später mehr.
Ausstattung & Anschlüsse
Im Lieferumfang enthalten sind neben dem Headset noch eine Bedienungsanleitung sowie ein 2,5 Meter Klinkenkabel mit getrennten Steckern für Mikro und den Sound (geeignet für Standrechner) und ein 1,5 Meter Klinkenkabel mit nur einem Stecker, der beide Signale vereint. Letzteres kann man dazu verwenden, um das GSP 500 mit Xbox One und der PS4 bzw. einem Smartphone oder Notebook zu verbinden. Eine Verbindung via USB-Kabel ist nicht möglich. Das Gerät arbeitet nach dem Plug&Play-Prinzip: Einfach anstecken und es läuft.
Kommunikation
Das Mikrofon des Sennheiser GSP 500 arbeitet bi-direktional und ist mit einer Geräuschunterdrückung ausgestattet. Das kann in der Theorie sehr wertvoll sein. Wenn die Gegenüber keine Tastentöne, kein Atmen und auch das Klicken der Maus nicht hören können, die Stimme klar und man immer deutlich zu verstehen ist, dann wäre das Ziel erreicht. Das verbaute Mikro überzeugt durch eine hohe Qualität. Die digitale Stimme ähnelt der echten stark und man wird zu jeder Zeit gut verstanden. Im Test hat sich jedoch auch gezeigt, dass eine ideale Einrichtung etwas tricky ist. Das Mikro sitzt sehr nahe am Mund und man muss erst den richtigen Winkel finden, damit die eigene Atmung nicht aufgenommen wird. Männer mit dickem Bart können hier Probleme bekommen wenn die Haare am Plastik kratzen. Die Sensibilität des Mikros ist sehr hoch. Anfangs waren Tastenschläge an der mechanischen Tastatur beim Gesprächspartner deutlich und etwas zu laut hörbar. Nach einer sorgfältigeren Einrichtung waren die Probleme jedoch behoben.
Soundqualität
Die Königdisziplin haben wir uns für den letzten Absatz aufgehoben – die Sound- und Klangqualität. In diesen Bereichen kann das Sennheiser GSP 500 voll punkten. Soundeffekte wirken wuchtig und Dialogen klar. Der Raumklang ist dank der offenen Bauweise besonders detailliert und sorgt für das Mittendrin-Gefühl. Töne werden im Frequenzbereich von 10 Hertz bis 30 Kilohertz wiedergegeben. Das liegt außerhalb des für Menschen hörbaren Bereichs, sorgt aber dennoch für eine störungsfreie Klangtreue. Auch bei der Medienwiedergabe kann das Headset überzeugen. Hat man die Gaming-Session beendet, behält man das GSP 500 für YouTube und Spotify weiterhin gerne auf.