Mit TransRoad: USA bringt der Entwickler Deck 13 einen Speditions-Simulator auf den Markt, welcher den Charm der amerikanischen Highways auf die europäischen Computer bringen will. Dabei kämpft das Spiel allerdings mit Performance-Problemen und trockenen Gameplay. Doch kann der Spielspaß TransRoad dennoch retten?
Simulationen muss man mögen. Dies ist eine der Hauptvoraussetzungen für TransRoad: USA. Wer Der Planer aus den 90er Jahren (uns später) noch kennt, der wird sich auch schon in etwa vorstellen können, was auf einen zukommt. Auch Spieler von TransOcean, welches aus dem gleichen Entwicklerstudio kommt, haben schon eine gewisse Ahnung.
Für jene unter euch, welche diese Spiele allerdings nicht kennen, ist das Grundprinzip schnell erklärt: Ihr seid der Chef eines Logistikunternehmens, kauft und verkauft Fahrzeuge und Anhänger und stellt Fahrer ein, welche es zu verwalten gilt. Ihr beginnt mit kleinen Aufträgen, und arbeitet euch Schritt für Schritt von unten nach oben, an die Spitze der Branche.
Neben einer Kampagne, welche mehr wie ein vertiefendes Tutorial wirkt, stehen uns noch ein klassischer Endlosmodus und ein Quest-Modus zur Verfügung, welcher uns immer wieder fordern soll. Die Kampagne wird dabei so spannend gestaltet, wie es nur möglich ist, bleibt dennoch trocken und teils überspitzt. Ihr sollt immer schwierigere Aufträge erledigen und werdet dabei von Vollsynchronisierten Partnern und Rivalen begleitet. Zwar versucht die Kampagne das Spielprinzip und die Mechanik zu erklären, dennoch bleiben viele Fragen unbeantwortet und können erst durch genaues Suchen auf dem Interface, oder durch diverses Ausprobieren beantwortet werden. So wird uns zwar die Aufgabe gestellt einen neuen LKW und Anhänger zu kaufen, allerdings müssen wir erst selbst herausfinden wie dies funktioniert. Und das man beides zwar beim selben Händler bekommt, diese aber separat gekauft und geliefert werden, ist auch nicht im ersten Moment wirklich klar.
Haben wir es dennoch geschafft, können wir weitere Aufträge abschließen. Man kann sogar ganze Routen erstellen und so den Profit optimieren. Ware in Stadt 1 einladen, bei Stadt 2 ausladen. Benötigen wir Güter für Stadt 1 aus Stadt 3, können wir auch schauen, ob wir nicht gleich etwas aus Stadt 2 nach Stadt 3 mitnehmen können. So entsteht ein Kreislauf aus Lieferungen und unser LKW kann so selten wie möglich leer unterwegs sein, was unseren Gewinn optimiert. Wie viel und welche Waren wir ziehen können, hängt vom Fahrzeug, dem Fahrer und dem Anhängertyp ab. So sollten bestimmte Auflieger nur mit einem Drei-, oder gar Vierachser gezogen werden, um den Bestimmungsort schneller erreichen zu können.
Liefern wir Waren innerhalb der Zeit ab, bekommen wir nicht nur unser Geld, sondern verbessern auch unseren Ruf und schalten so immer mehr Aufträge frei. Diese sind lukrativer und bringen entsprechend mehr Umsatz ein, mit welchen wir unser Logistik-Imperium ausbauen. Vermasseln wir es hingegen, zahlen wir teils sehr hohe Strafen und unser Ruf sinkt wieder.
Leider kämpft TransRoad: USA allerdings mit erheblichen Performance-Problemen. Auch der Day-One-Patch hat dies nur minderwertig behoben. Erst mit dem Update der letzten Tage läuft alles einigermaßen rund, auch wenn sich Fehler und Bugs im Gameplay noch etwas deutlicher zu zeigen scheinen. Vor allem wenn eine Spielrunde länger läuft und sowohl die eigene, als auch die KI Spedition immer größer wird, lässt die Leistung der Engine zu wünschen übrig.
Überraschend lange Ladezeiten und sinkende FPS machen dann TransRoad irgendwann zu anstrengend und frustrierend. Die Wirtschaftssimulation zeigt, was es visuell kann, indem es neben den Städten (welche überraschend mickrig nur dargestellt werden) eindrucksvolle Felder, Wiesen und anderen Schnick Schnack zeigt. Hier lohnt sich öfters ein genauerer Blick, so sind auch ein paar humorvollere Details, zum Beispiel, in der Nähe der Area 51 sind zu beobachten. Allerdings trüben die Lähmungserscheinungen von TransRoad dann doch den Spielspaß und auch Spielfluss. Leider ist beim Test auch der Speicherstand irgendwann defekt gewesen, was zwangsläufig zu einem Neustart der Kampagne und noch mehr Frust geführt hat.
TransRoad: USA will viel, aber kann es irgendwie nicht. Als eine stabil laufende Simulation und ein paar mehr Details in die Welt, wie Ampeln und Fahrzeuge, welche auf andere Fahrzeuge reagieren und nicht nur durch diese hindurch schweben, könnte einem Simulations-Fan das Herz höher schlagen lassen. Doch enttäuscht Deck 13 hier leider ziemlich. Vielleicht schaffen sie es aber noch, durch diverse Updates, das Steuer noch ein wenig herum zu reißen.
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[wptouch target=“mobile“]Die Wertung kann nur auf einem PC oder Tablet gelesen werden.
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Fazit:
[rating itemreviewed=“TransRoad: USA“ rating=“40″ reviewer=“Roman Völkel“ dtreviewed=“21.11.2017″ best=“100″ worst=“0″]
TransRoad: USA… Was soll ich sagen? Der Trailer hat echt gut ausgeschaut, und auch das Spielprinzip hat gut geklungen: Werde der Chef einer Logistikfirma und erobere die USA. Ein Traum für jeden Simulations-Liebhaber. Was haben wir erhalten? Ein Spiel, welches unfertig wirkt und große Probleme mit Performance und Bugs hat.
Wirklich schade, denn hinter den offensichtlichen Problemen, könnte ein richtiger Schatz versteckt sein. Das Spiel könnte wirklich Spaß machen, wird aber durch Fehler und einem monotonen Gameplay leider zunichte gemacht. Deck 13 hatte schon Probleme mit dem Start von TransOcean 2 und auch bei TransRoad: USA tuen sich ähnliche Fehler und Abgründe auf. Eine Simulation muss meist nicht viel haben, aber eines sollte sie machen: Spaß. Und auch wenn die Entwickler es wirklich versucht haben und viel Liebe hinein gesteckt haben, so haben sie ihr Ziel wohl eher nicht erreicht.
Mein Tipp? Wartet ab. Wartet ein paar Wochen, oder einen Monat, schaut euch an, wie sich das Spiel entwickelt und ob es stabil wird und dann versucht es einfach mal aus. Doch seit euch bewusst, dass euch mit TransRoad: USA eine richtige Wirtschaftssimulation bevorsteht, wie sie im Bilderbuch steht.
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