Abwechslungsreiches Leveldesign, verpflichtender Mehrspieler-Modus und eine berührende Hintergrundgeschichte machen „It Takes Two“ zu einem der besten Koop-Games der letzten Jahre.
It Takes Two im Test
Die Story von „It Takes Two“ zeigt die Schwierigkeiten einer modernen Beziehung auf und lenkt den Blick auf die am stärksten Betroffenen: Die Kinder. Das Spiel beginnt mit einer Auseinandersetzung eines jungen Paares. Cody und May lassen sich scheiden. Ihre Tochter leidet stark darunter, ohne, dass es die Eltern wirklich mitbekommen. Als sie sich schließlich zum Weinen in ihr kleines Versteck zurückzieht, erwecken ihre Tränen, die kleinen Puppen zum Leben. Das Spiel erzählt die Abenteuer, die Cody und May in Puppenform fortan erleben, um zurück in ihre menschlichen Körper zu finden und diese Scheidung endlich hinter sich zu bringen. Begleitet werden die beiden von einem sprechenden Liebesrategeber, der mit spanischem Akzent und etwas Selbstironie versucht, die Leidenschaft der beiden wieder zu entfachen und sie von einem Abenteuer ins nächste führt.
Viele Schauplätze
Jedes Kapitel des Spiels ist dabei anderen Themen gewidmet und führt euch in unterschiedliche Settings. Zuerst müssen Cody und May aus dem Werkzeugschuppen, dann gelangen sie über den großen Baum im Garten ins Kinderzimmer. Immer wieder müssen sie durch gewöhnliche Alltagsgegenstände wie einen Staubsauger, ein Kaleidoskop, eine Kuckucksuhr, eine Jukebox oder eine Schneekugel. Jeder dieser Schauplätze ist dabei völlig anders aufgebaut und überrascht immer wieder durch neue Gameplay-Ideen. Regelmäßig werden die beiden mit Ausrüstungsgegenständen ausgerüstet, die sie nutzen müssen, um Rätsel zu lösen oder gegen eine Vielzahl unterschiedlicher Gegner zu kämpfen. Harzkanone, Magnetstiefel, Schutzschild, Baller-Kaktus, Zeitmanipulation, Hammer und Nagel und ein Gürtel, mit dem man zum Riesen heranwachsen oder noch kleiner werden kann, als man ohnehin schon ist.
Viele Fähigkeiten
Das Schöne: Beide Figuren, ergo beide Spieler, müssen ihre Fähigkeiten aufeinander abgestimmt und getimt einsetzen. Vor allem bei Bosskämpfen kann das ganz schön fordernd sein, wenn man mit jemanden (zum Beispiel der eigenen Freundin) spielt, der die Controller-Mechaniken noch nicht so verinnerlicht hat. „It Takes Two“ ist nämlich nicht immer einfach, stets aber fair und eigentlich auch recht durchschaubar, wenn man gewisse Dinge, die in Videospielen so üblich sind, kennt. Rote Fässer explodieren. Immer.
Viele Mechaniken
Das Game beweist jedenfalls durch den geschickten Einsatz allerlei Gameplay-Mechaniken, Abwechslungsreichtum. Das Wechsel zwischen schnellen Passagen, bei denen man auf Schienen durch die schöne Umgebung gleitet, wird abgelöst von kniffligen Rätseln, an denen man sich fast die Zähne ausbeißt, an deren Ende dann aber die nächsten Gegner lauern, die es zu besiegen gilt, in dem man ihre Schwachpunkte lernt. Das alles, also Mathe-Aufgaben, Schleicheinlagen, Rutsch-Passagen, Schiffausflüge, Kämpfe gegen eine riesige Roboter-Wespe, die von einem verrückt gewordenen Eichhörnchen gesteuert wird, 2D-Elemente, Unterhosen-Flugzeuge und Taxi-Frösche, greift unglaublich gut ineinander und macht unterm Strich brutal viel Spaß.
Die Zugabe
Zusätzlich zu der Action bietet euch das Spiel immer wieder optionale Minispiele, die das Geschehen auf dem Display etwas auflockern sollen. 25 davon kann man im Zuge der ca. 15 Stunden langen Story entdecken und zur späteren Verwendung freischalten. Eine kleine Glocke macht beim Vorbeilaufen drauf aufmerksam, dass man die Umgebung genauer danach absuchen sollte. Es lohnt sich also Abseits der vorgegebenen Wege zu schauen. Neben den Minispielen findet man eventuell auch das ein oder andere versteckte Easter Egg, eine optionale Nebenaufgabe oder andere gemeinsame Aktivitäten.