Seit knapp zwei Wochen habe ich die neuen Huawei Freebuds Pro 2 In-Ear-Kopfhörer im Test. Nun wird es Zeit ein erstes Fazit zu ziehen. Wo liegen die Stärken, wo liegen die Schwächen – wobei man eher sagen müsste: Wo liegt die Schwäche? Denn die Kopfhörer von Huawei schlagen sich an fast allen Ecken hervorragend – aber eben nur fast.
Schönes, schlichtes Design mit Touch
Die Freebuds Pro 2 von Huawei präsentieren sich in modernem Design, das gar nicht weiter von einem billigen Plastik-Look sein könnte. Sowohl Ladeetui als auch die Kopfhörer selbst machen einen hochwertigen und sehr sauber verarbeiteten Eindruck. Das Gewicht der In-Ears von sechs Gramm ist leicht genug, um die Ohrstöpsel mehrere Stunden ohne Probleme tragen zu können aber dennoch schwer genug, um ihnen ein Premium-Feeling zu verleihen. Außerdem sind sie nach IP54 gegen Spritzwasser geschützt und bieten praktische, wenn auch gewöhnungsbedürftige Touchsteuerung. Statt zu tippen muss man nämlich entlang der kleinen Stäbchen wichen, um die Lautstärke zu verstellen oder sie ein oder mehrmals zusammendrücken, um die Medienwiedergabe zu steuern (weiter, stopp, zurück, …)
Erstklassiger Sound
Was in der Theorie schon beeindruckend klingt, entpuppt sich auch in der Praxi als wirklich hochwertig: Zwei Treiber pro Ohrhörer mit vier Magneten, eine 11-Millimeter-Membran sowie eine planare Schwingpulseinheit sorgen bei den Freebuds Pro 2 von Huawei für wirklich ausgewogenen und kräftigen Sound, der wuchtige Bässe erreicht, ohne das Gesamtbild des Klangs zu trüben. Zudem, und dann spielen die In-Ears ihre wirklichen Stärken aus, unterstützen sie hochauslösende Audioformate über LDAC.
Sinnvolle App-Erweiterung
Obwohl man die Kopfhörer nach dem ersten Ausoacken direkt aufsetzen und ausprobieren mag, lohnt es sich wirklich, die Geräte im ersten Schritt mit der Huawei AI Life-App zu verknüpfen. Dort kann man theoretisch das Soundprofil anpassen (was eigentlich nicht nötig ist) und testen, ob die Ohrhörer auch wirklich gut im Ohr sitzen. Laut Huawei passt die smarte Software nämlich den Sound an den eigenen Gehörgang und den Sitz im Ohr an. Testen lässt sich dies allerdings nicht. Dennoch bietet die App schnellen Zugriff auf wichtige Funktionen: Ich kann einen Sound im Kopfhörer abspielen lassen, um sie im Falle des Falles leichter zu finden und ich hab die Möglichkeit das ANC (adaptive noise cancelling) anzupassen.
Bitte leise
Die aktive Geräuschunterdrückung ist nämlich auch eines der ganz großen Highlights der Freebuds Pro 2. Insgesamt arbeiten mehrere Mikrofone und eine ziemlich leistungsstarke Software laufend daran, dass es im Ohr möglichst still ist und die Stimme bei Telefonaten deutlicher zu hören ist. In der Praxis funktioniert das sehr gut. Auch wenn plötzlicher Wind und andere Geräusche teilweise durchdringen, ist es deutlich leiser. Meine Klimaanlage, die im Zimmer steht du aktuell Spitzenleistungen erbringt, ist mit den Freebuds Pro 2 gar nicht mehr zu hören. Das ANC wird softwareseitig in drei Modi angeboten: Gering ausgeglichen oder ultra. Man hat aber auch die Möglichkeit den Modus vom Gerät selbstständig festlegen zu lassen. Wer wichtige Dinge aus der Umgebung nicht überhören möchte, kann außerdem den Aufmerksamkeitsmodus aktivieren.
Akkulaufzeit
Nun kommen wir zum einzigen Kritikpunkt, der mir während meiner Testphase aufgefallen ist. Die Akkulaufzeit wird vom Hersteller selbst auf der Webseite nur in Kombination mit dem Etui angegeben: „Die Huawei FreeBuds Pro 2 bieten zusammen mit dem Ladecase bis zu 30 Stunden Wiedergabezeit“ heißt es dort. Das gilt aber nur bei mittlerer Lautstärke und deaktiviertem ANC. Das klingt also erstmal viel, wer aber gerne laut und geräuschunterdrückt Musik hört, muss öfter Ladepausen einlegen. Mit ANC halten die Kopfhörer im Alltag etwa 3 bis 4 Stunden, bevor man den Akku wieder aufladen muss. Das ist okay aber insgesamt nicht so berauschend, wenn man berücksichtigt, dass der Akku mit zunehmender Lebensdauer auch immer schwächer werden wird.