Mittelerde: Mordors Schatten

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Eine Mischung aus Stealth und Action gepaart mit Herr der Ringe, da kann doch nichts schief gehen. Das haben sich wohl auch die Entwickler von Mordors Schatten gedacht, dem ganzen noch ein innovatives Feature, genannt das Nemesis-System, hinzugefügt und ein Spiel auf den Markt gebracht, das sich deutlich von den bisherigen Herr der Ringe Titeln unterscheidet. Oder doch nicht?

Auf bekannte Gesichter stoßen wir in Mittelerde: Mordors Schatten nur wenige, denn das Spiel folgt weder der Trilogie, noch dem Abenteuer von Bilbo Beutlin. Die Story ist zwischen Der Hobbit und Herr der Ringe angesiedelt, greift aber auch auf Ereignisse zurück, die weit davor liegen. Vor allem Fans, die sowohl die Filme gesehen, als auch die Bücher gelesen haben, dürften sich über die Abwechslung gegenüber den bekannten Geschichten aus Mittelerde freuen. Ein komplett neues Kapitel schlägt das Spiel aber nicht auf und so können auch Kenner der Filme immer wieder einen Bezug zu den Ereignissen der Trilogie herstellen. Jedoch sollte inhaltlich nicht zu viel erwartet werden, denn das Hauptaugenmerk des Spiels liegt nicht auf der Geschichte, die es in größeren Abständen stückweise erzählt.

Im Lande Mordor

Wie der Name schon sagt, geht es10419421_10154768301910694_974273649275309354_n hauptsächlich um das schwarze Land Mordor, das wir als eines von zwei umfangreichen Gebieten im Spiel bereisen können. Wir reisen aber nicht allein durch das dunkle Land, denn der Geist des Elbs Celebrimbor, der seine ganz eigene Geschichte zu erzählen hat, ist unser ständiger Begleiter und bringt so manche brauchbare Fähigkeit mit sich, unter anderem können wir nicht wirklich sterben. Bei bestimmten Fähigkeiten übernimmt dieser Geist auch unsere Gestalt, zum Beispiel, wenn wir auf einem der Türme stehen oder mit dem Bogen schießen, ansonsten laufen wir in Gestalt von Talion durch die Welt. Nach einem schnellen Start können wir auch schon das gesamte Gebiet erkunden, Neben- und Hauptmissionen annehmen und Orks abschlachten. Denn von denen mangelt es in Mordor keineswegs. An jeder Ecke stoßen wir auf Gruppen unterschiedlicher Anzahl von Gegnern, die jedoch nur in großer Zahl bzw. im späteren Spielverlauf gefährlich werden. Zu entdecken gibt es dabei auch jede Menge, denn neben Heilkräutern und Pfeilen warten jede Menge Geheimnisse darauf entdeckt zu werden. Da diese auf der Karte eingezeichnet sind gestaltet sich die Suche allerdings wenig herausfordernd.

Die Vergleiche zu Assassins Creed, von denen schon im Vorfeld oft die Rede war, sind natürlich nicht unbegründet. Sowohl die Steuerung, als auch diverse Spielelemente erinnern sehr stark an die Abenteuer, in denen wir als Assassine durch die Epochen geschlichen sind. Obwohl vieles bekannt erscheint, passt es jedoch hervorragend zu Mordors Schatten und wirkt nicht, wie befürchtet, wie eine billige Assassins Creed Kopie. Auch der Umfang und die Spielzeit wirken alles andere als billig, immerhin lassen sich gute 12 Stunden oder mehr mit den Hauptmissionen verbringen und selbst nach den Kredits verleitet das Spiel noch zu einer Entdeckungstour durch die beiden Gebiete. Ein neuer Durchgang hingegen lohnt sich kaum, da es keine Schwierigkeitsgrad oder andere Neuerungen gibt.

Dich kenn‘ ich doch

Bei unseren Streifzügen durch die triste Landschaft Mordors treffen wir, gewollt oder zufällig, immer wieder auf Hauptmänner der Uruks. Diese können gezielt gesucht werden, indem wir gefangene Orks befragen und dann in das angegebene Gebiet wandern. In der Regel begegnen wir allerdings mehr Hauptmännern als uns lieb ist, denn die individuellen Stärken und Schwächen der Gegner können einen Kampf sehr anstrengend gestalten, vor allem wenn sich gleich mehrere Hauptmänner plus versammelter Mannschaft zum Kampf stellen. Mit unzureichenden Informationen, aber auch Fähigkeiten, sehen wir uns recht bald einer unbezwingbaren Herausforderung gegenüber. Da bleibt nur noch die Flucht, die sich durch die etwas unpräzise Steuerung oft nicht einfach gestaltet. Zum Glück lässt sich leicht Abhilfe schaffen. Während normale Uruks lediglich den ungefähren Standort der Hauptmänner verraten, wissen sogenannte Würmer auch über die Stärken und Schwäche der hohen Tiere bestens Bescheid und helfen uns damit, gut vorbereitet in den Kampf zu gehen. Auf der anderen Seite gibt den Fähigkeitenbaum, den wir mit Erfahrungspunkten und Vorankommen in der Story weiterentwickeln. Erfahrungspunkte lassen sich leicht verdienen, da wir für nahe zu jede Aktion auch entsprechend belohnt werden. Mit voranschreitendem 10408977_10154768314465694_3451118037309545135_nLevel wächst allerdings auch die benötigte Anzahl, wodurch sich die Aneignung neuer Kräfte etwas in die Länge zieht. Neben dem Fähigkeitenbaum lassen sich auch noch Attribute erforschen, die wir durch sogenannte M-Punkte freischalten. Das Finden von Geheimnissen, Freischalten neuer Türme oder Abschließen von Missionen wird, neben Erfahrungspunkten, noch mit diesen Punkten belohnt.

Stimmt die Vorbereitung für den Kampf bleibt auch meist der Erfolg nicht aus und wir können, nachdem wir den Hauptmann ausgeschaltet haben, eine Rune für eine unserer drei Waffen, das Schwert, den Bogen oder den Dolch, aufklauben. Durch das Ausrüsten der Waffen mit Runen erleichtern uns verschiedenste Spezialisierungen den Kampf. Scheitern wir hingegen in einer Auseinandersetzung, egal ob gegen normale Uruks oder Hauptmänner, so werden diese Befördert und erinnern sich auch an uns. Auf diese Weise ist es möglich einen unbedeutenden Uruk sogar zum Häuptling, also zur höchste Stufe in der Rangordnung, zu erheben, er muss nur oft genug gegen uns oder andere Hauptmänner bestehen.

Das Töten von Hauptmännern im 10690008_10154768310190694_6085940410027854068_ndirekten Nahkampf kann mit der Zeit etwas eintönig werden. Zum Glück bekriegen sich die Orks auch untereinander oder stellen ihre Macht bei verschiedensten Events zur Schau, die perfekte Gelegenheit etwas mitzumischen. Aus sicherer Entfernung lässt sich mit dem Bogen jede Art von Machtkampf zum eigenen Vorteil nutzen und durch bedachtes Vorgehen kann selbst ein mächtiger Hauptmann zu Fall gebracht werden. Auch bei einem Festmahl lohnt es sich vorbeizuschauen und den ein oder anderen Krug zu vergiften, sodass wir unentdeckt wieder von dannen ziehen können. Diese Nebenmissionen ermöglichen es uns etwas in die Reihen der Hauptmänner einzugreifen und unsere Fähigkeiten zu erweitern, dennoch werden die Anführer der Orks schnell nachbesetzt und so sollten wir uns nach gegebener Zeit wieder den Hauptmissionen zuwenden. Leider bietet das Spiel neben dem Metzeln von Orks und dem Suchen von Gegenständen nur wenig Abwechslung, daher sind Spielpausen nicht zu vermeiden. Umso mehr Spaß macht es aber sich nach kurzer Auszeit wieder ins Kampfgetümmel zu stürzen.

Mittelerde: Mordors Schatten
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  • Wertung der Redaktion:
  • Publisher: 4WB Entertainmaent
  • Getestet auf: PS4
  • Preis: 55,99 €
  • Reviewed von: Niels Cimpa

Am 21. Oktober 2014

+Nemesis-System Wenig Abwechslung-
+Große Umgebung -Keine Schwierigkeitsgrade,
+Gute Spielzeit

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fazit:

[rating itemreviewed=“MITTELERDE: MORDORS SCHATTEN“ rating=“8″ reviewer=“Niels Cimpa“ dtreviewed=“21.10.2014″ best=“10″ worst=“0″]
Für Fans des Herr der Ringe Universums und Assassins Creed dürfte Mordors Schatten eine interessante Mischung darstellen, die auf jeden Fall einen Blick wert ist. Der Titel richtet sich aber genauso an ein breiteres Publikum, vor allem wenn etwas Abwechslung zu linearen Spielen gewünscht ist. Durch das Nemesis-System und die zwei weitläufigen Gebiete bietet sich dem Spieler, neben der Suche nach Geheimnissen, die Möglichkeit sich in die Rangordnung der Ork-Hauptmänner einzumischen, dort ein wenig Unruhe zu stiften und sogar den Orks seiner Wahl zum Häutling zu pushen. Leider dreht sich sehr viel um dieses Nemesis-System und so bleiben andere Spielelemente auf der Strecke. Zwar können wir Nebenmissionen annehmen, in denen wir unsere Vorgangsweise relativ frei wählen können, insgesamt kommt es jedoch auf das Töten und die Nachfolge der Hauptmänner zurück. Die Spielzeit, auch nach dem Durchspielen, kann sich aber sehen lassen. Gute 12 Stunden oder mehr dürften die meisten Spieler auf jeden Fall beschäftigt sein, darüber hinaus lässt sich noch eine gute Zeit in Mordor verbringen.[/rating]

Niels Cimpa
Seltsamerweise (und entgegen meiner Kollegen) habe ich spieltechnisch den PC nie wirklich für mich entdecken können. Lediglich Strategiespiele, vor allem die Total War Reihe, habe ich der Kontrolle einer Maus unterworfen. Natürlich war die Hardware eines neuen PCs in den letzten Jahren sehr verlocken, während die Konsolen mit ihren 512 MB RAM grafisch immer mehr ins Hintertreffen gerieten. Umso mehr erfreue ich mich nun an der PS4 und der Tatsache, dass ein Standard PC für mich völlig ausreicht.

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