Die beliebte Serie von Capcom geht nach Monster Hunter Generations Ultimate, welches 2018 erschien, endlich in die nächste heißersehnte Runde. Monster Hunter World überzeugte mit toller Grafik, besserer Zugänglichkeit und neuen Komfortfunktionen. Wie wird sich der Nachfolger Monster Hunter Rise auf der Nintendo Switch schlagen und kann es ebenfalls Einsteiger überzeugen? Das und vieles mehr erfahrt ihr in unserem ausführlichen Test.
Das gleichbleibende und erfolgreiche Spielprinzip
Monster Hunter-Fans lieben das stets gleichbleibende und motivierende Spielprinzip. Wir nehmen Aufträge an, rüsten uns mit Tränken und sehr großen Waffen aus, um uns anschließend auf die Jagd nach großen Monstern zu machen. Haben wir unseren Auftrag erfolgreich abgeschlossen, können wir anschließend aus den erhaltenen Materialien stärkere Rüstungen und Waffen herstellen. Dieses Spielprinzip ist seit dem ersten Teil gleich geblieben, hat sich kaum verändert und ist mehr als erfolgreich (Test zu Monster Hunter Generations Ultimate). Wer nicht aufpasst, findet sich schneller in einer Suchtspirale wieder als man Barroth sagen kann. Es macht einfach Laune, stärkeres Gear zu craften und dadurch gegen noch stärkere Monster antreten zu können. Ein weiterer Grund, warum diese Spielserie so erfolgreich ist, sind die Monster selbst. Jedes dieser Wesen in Monster Hunter ist einzigartig und hat zudem ein eigenes Angriffsmuster. Diese Bewegungsabläufe müssen wir als Jäger durchschauen und zu unseren Gunsten für den Angriff nutzen. In diesem Teil gibt es über 30 Monster die ihr für das Dorf Kamura erlegen dürft. Ein Drittel der Kreaturen feiert ihre Premiere und ist an japanische Yokai-Sagegestalten angelehnt. Dazu zählen zum Beispiel Bishaten, Aknosom, Somnacanth oder der aus der Demo bekannte Magnamalo. Schade finde ich das es noch immer keine anständigen Tutorials in Monster Hunter Rise geschafft haben. Natürlich können wir stets die angezeigten Texte im Journal nachlesen, aber ein bisschen moderner darf die Einschulung schon sein.
Das Dorf Kamura benötigt dringend eure Hilfe
Die Geschichte in Monster Hunter ist seit jeher nur schmückendes Beiwerk und der Fokus liegt ganz klar auf den Kampf gegen die unterschiedlichen Monster. Nichtsdestotrotz braucht das idyllische und ans feudale Japan angelehnte Dorf Kamura dringend unsere Hilfe. Anführer Fogen klärt euch recht früh in der Story auf, dass Magnamalo, ein Monster aus alten Legenden, sein Dorf ins Chaos zu stürzen droht. Dieses mystische Wesen führt eine Randale mit vielen weiteren Monstern an und attackiert regelmäßig die Bevölkerung. Bisher konnten die Mauern und die Tore den Angriffen standhalten. Um der Sache Herr zu werden, gibt es nur eine Lösung- Magnamalo töten. Doch bis wir dieses große Monster selbst erlegen können, müssen wir viele Aufträge annehmen um Erfahrung zu sammeln. Können wir Kamura mit all seinen Einwohnern, dem tollen Buddy Plaza, unserem Trainingsbereich, dem Hauptplatz und der Kantine vor der Vernichtung retten?
Die größten Neuerungen in Monster Hunter Rise
In Monster Hunter Rise gibt es insgesamt fünf Jagdgebiete mit unterschiedlicher Vegetation. Jede dieser Maps ist eine komplett offene Karte und die unterschiedlichen Gebiete werden durch keinerlei Ladezeiten getrennt. Des Weiteren beeindruckt das Leveldesign mit teilweise extremer Vertikalität, welche erklommen werden kann. Damit wir das auch bewerkstelligen können, haben die Entwickler den sogenannten Seilkäfer integriert. Eines kann ich euch jetzt schon verraten- der Seilkäfer ist ein echter Game Changer. Diese Insekten produzieren eine Art Seidenfaden, welcher im Grunde als Enterhaken fungiert. Wenn wir einen Seilkäfer abschießen, werden wir in die von uns vorgegebene Richtung geschleudert. So können wir uns beispielsweise über Abgründe ziehen, die Berge erklimmen und die höchsten Stellen erreichen. Weiters gibt es noch große Seilkäfer, welche dauerhaft auf der Map platziert sind und uns als Abkürzung zu schwer zugänglichen Bereichen dienen. Im Kampf benutzen wir unser neues Hilfsmittel, um einen von zwei speziellen Angriffen unserer aktuellen Waffe aktivieren zu können (z.B. Helmbrecher). Anfänglich war diese neue Mechanik etwas gewöhnungsbedürftig, doch nach einer gewissen Zeit wollte ich nicht mehr ohne den Seilkäfer auf die Jagd gehen. Zudem dürfen wir in einigen Situationen, zum Beispiel bei Revierkämpfen, mithilfe des Insekts auch Monster steuern.
Eine weitere Neuerung von Monster Hunter Rise sind neben den Palicos die hundeähnlichen Palamute. Diese treuen Begleiter erfüllen den selben Zweck wie die bisherigen Palicos mit einer Ausnahme- wir können sie als Transportmittel nutzen. Mit den Gefährten sind wir viel flotter unterwegs als zu Fuß und mittlerweile möchte ich auch diese neue Form der Fortbewegung nicht mehr missen wollen. Im Buddy Plaza können wir die Begleiter wie gehabt anheuern, trainieren, auf Expeditionen schicken und mit dem U-Boot Sachen farmen lassen (letzteres ersetzt den bisherigen Garten). Im Laufe der Story müssen wir immer wieder sogenannte Randale-Missionen für Kamura absolvieren. In diesem Modus verteidigen wir entweder alleine oder mit drei weiteren Spielern das Dorf vor der anrollenden Horde. Hierbei müssen wir die Verteidigungsanlagen wie zum Beispiel Ballisten, Kanonen, Sprengkörper und Personen, strategisch platzieren. Zu unterscheiden sind auch drei Arten von Monster, die uns gezielt angreifen. Grüne Monster attackieren aus der Entfernung, rote Monster zerstören die Verteidigungsanlagen und blaue Monster laufen direkt zum Tor. Man kann diesen Modus natürlich auch alleine schaffen, optimaler wäre jedoch ein Team mit Absprache. Nach einer jeden Welle erscheint ein Boss-Monster, welches leicht stärker ist als seine anderen Artgenossen. Haben wir alle Wellen erfolgreich abgewehrt, müssen wir nur noch den Endboss erlegen. Leider empfinde ich den Einzelspieler, aufgrund der vielen Neuerungen und Komfortfunktionen, als etwas zu leicht. Der Multiplayer bleibt hingegen eine angenehme Herausforderung. Eine Auswahl des Schwierigkeitsgrades vor einer jeden Jagd wäre wünschenswert gewesen.
Jagden und Expeditionen waren noch nie so komfortabel
Neben all den großen Neuerungen die Monster Hunter Rise auf der Nintendo Switch so besonders machen, gibt es auch viele kleine relevante Änderungen. Nehmen wir einen Jagdauftrag an, können wir die Monster, sofern die Karte zuvor von uns aufgedeckt wurde, direkt auf der Minimap sehen und verfolgen. Auf dem Weg zu unserem Ziel können wir auf unserem Palamute (auch zu Fuß) per One Click alle Sachen aufsammeln. Die heißen und kalten Temperaturen der jeweiligen Maps können uns egal sein. Getränke benötigen wir nicht mehr. Überall auf der Karte finden wir sogenannte Helferwesen und Irrlitze verteilt. Die Helferwesen (zum Beispiel eine Lähmkröte) können wir aufsammeln und gezielt gegen Monster einsetzen. Irrlitze sind kleine Insekten, welche automatisch aufgesammelt werden und unsere Angriffs-, Verteidigs- sowie Energiewerte erhöhen.
Die Ladezeiten sind von kurzer Dauer und fallen kaum ins Gewicht. In Kamura wechseln wir innerhalb einer Sekunde zwischen den einzelnen Gebieten und die Jagdgebiete selbst werden innerhalb von 10-15 Sekunden geladen. Die Entwickler haben sich außerdem dazu entschieden die Solo- und Multiplayer-Quests voneinander zu trennen (Multiplayer nur mit Nintendo Switch Online nutzbar). Lasst euch deshalb diesbezüglich nicht irritieren. Ich finde die detaillierten Informationen zu der Dropchance einzelner Materialien, die Effekte der Snacks und der jeweiligen Schwachstellen von Monstern sehr erleichternd. So behält man stets den Überblick und kann gezielt an die Jagden herangehen.
Technisch kann sich Monster Hunter Rise ebenfalls sehen lassen. Das grafische Gerüst ist die bekannte Re Engine, welche schon in Monster Hunter World eingesetzt wurde. Im Dock-Modus beträgt die Auflösung 1344×756 und im Handheld-Modus 960×540. Die Bildwiederholrate liegt bei maximal 30 FPS und läuft größtenteils stabil. Die Texturen, Details und Effekte sind, der Hardware geschuldet, nicht auf dem Niveau eines Monster Hunter World. Dennoch ist die grafische Präsentation für ein portables Monster Hunter sehr gelungen. Das Movement, welches aus Monster Hunter World übernommen wurde, lässt die Abläufe noch flüssiger erscheinen als bisher. Ein richtiger Genuss ist der grandiose Soundtrack. Die einzelnen Titel des Spiels untermalen gekonnt die dargestellten Situationen auf dem Bildschirm.