Hyrule Warriors

Die große Schlacht um Hyrule hat begonnen und Link, Zelda und Ganondorf sind mittendrin! Hyrule Warriors hat Einzug auf die heimische WiiU gefunden und lässt uns nun fröhlich Monster zu Rubinen verarbeiten.

Vornweg: Hyrule Warriors ist nicht DAS große, neue Zelda, was sich die Fans erwarten. Es ist immernoch ein Dynasty Warriors, nur eben mit Zelda-Charakteren. Ebenso wie im großen Bruder, geht es in Hyrule Warriors darum, Schlachten zu schlagen. Als einzelner Charakter metzelt man sich durch unzählige Monsterhorden, erobert Festungen und muss sich den ständig ändernden Bedingungen schnellstmöglich anpassen. Dabei steht natürlich die große Welt um The Legend of Zelda im Vordergrund. Man kann seine Lieblingscharaktere in wohlbekannten Gegenden gegen Horden von Monstern antreten lassen. So einfach das auch klingen mag, ein wenig mehr steckt doch dahinter.

10_16_Ghirahim_02Aus Überforderung wird Routine

Das Gameplay ist wahrlich gewöhnungsbedürftig! Wer noch nie ein Dynasty Warriors gespielt hat, wird auch hier anfänglich überfordert sein. Neben dem eigentlichen Kampfgeschehen ploppen Gespräche und neue Ziele auf, die Karte immer mit beweglichen roten Punkten und blinkenden Objekten gefüllt. Trotz netter Einführung dauert es erst einmal ein paar Schlachten, bevor man überhaupt versteht, was abgeht. Das Grundkonzept ist trotzdem recht einfach: Mit zwei Buttons kann man angreifen, Kombos ausführen und somit die Gegner-Zahlen dezimieren. Hat man genug besiegt, kann man auch einen Spezialangriff ausführen, der eine größere Reichweite hat und mehrere Gegner auf einmal einschließt. Theoretisch sind extrem viele, coole Kombo-Möglichkeiten gegeben, aber Button-Smashing reicht trotzdem vollkommen aus, um reguläre Gegner und Zwischenbosse zu besiegen. Die Bokblins und Knochengänger sind für gewöhnlich keine Gefahr. Meist stehen sie in Horden vor dem Spieler und wippen auf und ab. Selten schlägt mal einer zu, nur um die Lebensleiste um ein viertel Herz zu erleichtern. Und obwohl das Kanonenfutter fleißig über das Schlachtfeld wimmelt und sich mit den eigenen Truppen vermeintliche Gefechte liefert, passiert in Wahrheit doch nicht viel. Selten kann man mal beobachten, dass sich zwei Einheiten tatsächlich bekämpfen. Da geht es schneller, wenn man selbst einmal kurz das Schwert schwingt.

 

66_Hyrule Warriors_gamescom_link_and_zeldaKleinvieh macht auch Mist

Trotz den immer gleichen Niederstrecken der Feinde, darf man das große Bild nicht außer Acht lassen. Die Karte ist ein wesentliches Instrument, dass für alle Schlachten wichtig ist. Taktik gehört zu Hyrule Warriors genauso dazu, wie das pure Hack ’n‘ Slay. Die Karte zeigt ganz regulär welche Wege, Festungen und Vorposten auf dem Schlachtfeld zu sehen sind. Viele Ziele ranken sich darum, eine Festung zu erobern. Das geht ganz einfach, indem man in ihnen so viele Gegner verprügelt, bis ein Hauptmann auftritt, den man besiegen muss, um die Festung einzunehmen. Wichtig ist aber auch, dass man Vorposten einnimmt, die sich überall auf der Karte befinden, denn von ihnen werden neue gegnerische Truppen ausgesandt. Es bringt also recht wenig, eine Festung einzunehmen und dann zu glauben, man würde sie für immer kontrollieren. Das Schlachtfeld ist dynamisch und lebt, weshalb man immer einen Blick auf die sich bewegenden roten Punkte auf der Karte haben sollte. Und obwohl auf dem Gamepad immer die aktuellen Ziele vermerkt werden, diese auf der Karte blinken und zwischendurch wichtige Charaktere meinen, ein Gespräch anfangen zu müssen (hier wäre ein S37_48_Movie_04prachausgabe wirklich hilfreich gewesen!) um weitere Infos über den Schlachtverlauf zu bringen, ist es keine Schande auch mal kurz zu Pausieren und sich im Menü in Ruhe anzuschauen, was denn grade so Sache ist. Das Spielgeschehen kann wirklich manchmal leicht überfordern. Das Menü gibt nicht nur vor der Schlacht wichtige Infos über das Gelände und die Bedingungen für Sieg und Niederlage, sondern auch während des Kampfes über die neusten Veränderungen im Bilde zu sein. So kompliziert das auch klingen mag, nach ein paar Schlachten ist man bereits routiniert und kann flexibel reagieren, was gleichzeitig aber auch bedeutet, dass das Gameplay nach einiger Zeit recht monoton wird. Alles in allem kann man circa 20 bis 30 Minuten für eine neue Schlacht einplanen.

 

21_32_Link_va_Wizzro_03Jäger und Sammler

Neben bekannten Endgegnern wie Dodongo, Ghoma und Konsorten, gibt es auch noch die Anführer der gegnerischen Truppen, wie zum Beispiel Zanto oder Girahim. Hinzu kommen Zwischengegner die sich nicht so leicht abschlachten lassen. Die großen Feinde sollten vermeintlich schwieriger sein, denkt man. In der Tat sind sie nicht so einfach niederzustrecken wie die Fußtruppen, aber um sie zu bezwingen genügt es, das Schema herauszufinden. Nach einem starken Angriff, entblößen die Gegner ihren Schwachpunkt. Ideal um ordentlich Schaden zu machen. Große Endgegner muss man zuerst mit Items wie Bogen, Bomben, Bumerang oder Enterhaken treffen, ganz im Zelda-Stil. Diese Items kann man übrigens im Basar verbessern. Mit Hilfe von Materialien, die man von besiegten Kontrahenten einsammeln kann, werden Medaillen geschmiedet. Diese verbessern auch den Angriff und die Verteidigung. Jeder Charakter braucht aber anderes Material um entsprechende Upgrades herzustellen. Man sollte also nicht vergessen, seinen Lohn auf dem Schlachtfeld einzusammeln. Rubine muss man zum Glück nicht eigenständig einsammeln. Das wäre zu viel des Guten! Abseits der M49_60_Adventure_Mode_04edaillen kann man im Basar noch seine Waffen managen, die man auf dem Schlachtfeld in Truhen finden kann. Da man mit vielen Charakteren ausgestattet ist und sie nicht immer gleich aufleveln kann, gibt es die Möglichkeit sie gegen Rubine im Level aufsteigen zu lassen. Nette Sache! Und im Trankladen kann man kleine Upgrades kaufen, die während der nächsten Schlacht aktiv sind. Allerdings muss man dafür oft auch wertvolle Materialien abgeben. Die Skulltulas die einmal pro Kampf auf dem Schlachtfeld auftauchen haben übrigens nicht nur den Zweck, Bilder freizuschalten, sondern verbessern auch den Shop. Also fleißig sammeln!

 

43_54_Movie_10Eine neue epische Geschichte?

Als Zelda-Fan ist man natürlich stets an der neusten Story-Entwicklung interessiert. Schlachten schlagen, schön und gut, aber taugt die Geschichte auch etwas? Wer die Welt von Zelda nicht kennt, wird auch hier wieder ein paar Schwierigkeiten haben, sich in die Story einzufinden, da viele Charaktere eher ohne Einführung auftauchen. Innerhalb der Schlachten passiert nicht viel, aber davor und danach gibt es schöne Cutscenes und nachvollziehbare und vertonte Erzählungen der Geschehnisse. Die Magierin Cia hat ein ganz besonderes Interesse: Link! In ihrer Besessenheit nistet sich ein großes Übel in ihr ein, mit dem Hintergedanken das Triforce zu erlangen! Cia lässt nun Seelenportale öffnen, die in verschiedene Zeiten führen. Skyward Sword, Twilight Princess und Ocarina of Time. Zusammen mit der Lichtmagierin Lana versuchen nun Link, Zelda, Impa und zeitweise auch Shiek die Seelenportale zu schließen. In ihrem Versuch bekommen sie Hilfe von bekannten und beliebten Charakteren wie Darunia, Phai, Ruto, Agnetha und Midna. Zeitweise darf man auch mal das Böse selbst spielen: Ganondorf, Girahim und Zanto sind als spielbare Charaktere nämlich auch mit von der Partie. Die insgesamt 13 verschiedenen Figuren spielen sich erfreulicherweise alle unterschiedlich. So ist Impa mit ihrem Großschwert eher langsam, hat aber erstaunliche Durchschlagskraft und Phai, leicht wie nur der Geist eines Schwertes sein kann, schlägt die Massen von Gegnern in schnellen Wirbeln.

56_67_Temple_of_Souls_01Grafisch hat Hyrule Warriors auch einiges zu bieten und zeigt, welches Potential in der WiiU steckt. Nicht nur die Figuren und ihre Animationen sind gut gemacht, sondern auch die Schlachtfelder an sich. Orientiert an den Originalschauplätzen aber mit einem Gefühl von Weite und sehr viel Atmosphäre können sie den Spieler in Zelda-Stimmung versetzen. Und obwohl man im Kampf eigentlich wenig Zeit hat, sich genauer umzusehen, sollte man doch ab und zu einen Blick riskieren. Auch die Musik ist nicht von schlechten Eltern. Die beliebtesten Stücke des Zelda-Universums wurden so angepasst, dass sie die Schlachten mit rockigen Beats anheizen. Großes Manko ist aber die Geräuschkulisse. Da es keine Sprachausgabe gibt, neigen die Charaktere in den Schlachten dazu, äußerst schrille und übertriebene Geräusche zu machen, um den Spieler auf neue Geschehnisse aufmerksam zu machen. Das kann nach einer Weile schon ziemlich auf die Nerven gehen. Auch der neue Charakter Lana passt nicht ganz zum Rest. Ihr Verhalten und Aussehen ist sehr Anime-lastig, was definitiv nicht zu The Legend of Zelda passt. Trotzdem ist sie ein interessanter neuer Charakter, den man doch gernhaben muss.

 

52_63_Adventure_Mode_07Verschiedene Spielmodi sorgen für Abwechslung

Im Gegensatz zu den Dynasty Warriors-Teilen kann man in Hyrule Warriors pro Schlacht immer nur einen Charakter spielen. Das nimmt dem Ganzen eine große Portion von sowohl Schnelligkeit, als auch taktischer Finesse. Ein Ersatz dafür, bietet die Möglichkeit Hyrule Warriors gemeinsam zu spielen. Leider kann man den Story-Modus nicht sofort zu Zweit bezwingen. Erst nachdem im Einspieler-Modus eine Schlacht beendet wurde, kann sie mit einem Partner geschlagen werden. Warum man den Story-Modus nicht gleich zu Zweit spielen kann, weiß niemand… Der zweite Spieler kann mit einem Pro-Controller einsteigen oder Wii-Fernbedienung und Nunchuck zur Hand nehmen. Letzteres ist allerdings doch eher nervig, da man zum Schlagen die Fernbedienung schwingen muss.

60_71_Gerudo_Desert_02Hat man nach 20 Spielstunden endlich die Hauptstory durch oder bloß Lust auf eine kleine Abwechslung, kann man sich den Abenteuer-Modus genauer anschauen. Auf einer 8-Bit-Karte im Zelda 1 Stil gibt es verschiedene Herausforderungen. Mal müssen drei Dodongos besiegt werden, mal 300 Gegner in 10 Minuten, mal spielt man eine große Schlacht oder darf nur mit Darunia kämpfen. Die Abwechslung ist hier tatsächlich mehr als gegeben. Hat man die ein oder andere Herausforderung geschafft, schaltet man weitere Felder auf der Karte frei, und damit neue Missionen. Manchmal gewinnt man auch 8-Bit Items, wie Bomben und Kerzen, mit denen man Events auf der Karte auslösen kann und somit wieder Neues freischaltet. Trotz Tutorial und Erklärung ist dies aber nicht wirklich klar zu durchschauen. Wofür der Abenteuer-Modus aber gut ist, ist ganz klar: Upgrades! Man kann neue Charaktere, Waffen, Herzteile und Skulltulas freischalten. Alles wichtige Dinge die man in Hyrule Warriors braucht!

Das erste Update, welches beim Release vorhanden ist, enthält drei Dinge: Einmal ein 8-Bit Holzschwert für Link, den Herausforderungs-Modus, in dem verschiedene Aufgaben innerhalb einer Schlacht gemeistert werden müssen und die Musikauswahl. Mit der Musikauswahl kann man selbst entscheiden, welche Musik während der Schlacht laufen soll. Ein sehr nettes Feature!

 

Hyrule Warriors
WiiU_MusoMuso_TS_UKV_v03.indd
  • Wertung der Redaktion: 5
  • Publisher: Nintendo
  • Getestet auf: WiiU
  • Preis: 49,99 €
  • Reviewed von: Nina van Aken

Am 17. September 2014

+Schöne Grafik und Musik…
… nervige Geräuschkulisse-
+Definitives Zelda-Feeling
-Ist aber kein richtiges Zelda!
+Viele Missionen und viel zu Entdecken
-Immer das gleiche Gameplay
+Nett erzählte Story
-Anfänglich sehr unübersichtlich
+Sehr Abwechslungsreich

Fazit: [rating itemreviewed=“Hyrule Warriors“ rating=“7″ reviewer=“Nina van Aken“ dtreviewed=“17.09.2014″ best=“10″ worst=“0″]Hyrule Warriors ist kein neues Zelda, obwohl man bekannte und beliebte Charaktere und sogar Bösewichte spielen kann. Die Welt in ihrer Gesamtheit ist auf jeden Fall aber The Legend of Zelda nachempfunden. Grafik, Musik, Gegner und Items sind allesamt passend designt und lassen Stimmung aufkommen. Die großen Schlachten verwirren anfänglich etwas, da sehr viel auf einmal passiert. Festungen müssen erobert, kleine Feinde besiegt, Große geschlagen und neue Ziele entgegen genommen werden. Daran gewöhnt man sich aber mit der Zeit. Dann wird das Gameplay allerdings auch etwas zu routiniert und schon fast ein bisschen langweilig. Dass man taktisch ein bisschen mitdenken muss, liegt in der Natur der Sache, denn nach wie vor ist Hyrule Warriors ein Spiel, welches Dynasty Warriors nachempfunden ist. Auch die großen Gegner können nach einem Schema abgearbeitet werden, sodass kaum große Herausforderungen entstehen. Trotzdem ist die Geschichte interessant und gut erzählt, wenn auch Lana als neuer Charakter etwas heraussticht. Jeder der 13 Charaktere spielt sich anders und kann Abseits des Kampfes im Basar ausgerüstet werden. Nachdem die Schlachten in der Hauptstory geschlagen wurden, kann man sie auch noch einmal zu Zweit spielen. Außerdem gibt es noch einen Abenteuer-Modus, in dem man auf einer 8-Bit-Karte verschiedenste Missionen annehmen kann um neue Inhalte freizuschalten. Es gibt also genug zu tun in Hyrule Warriors![/rating]

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Nina van Aken
Irgendwann hab ich dann meine Freunde Indi, Lara und den Barbaren von Diablo II zurückgelassen um mich erwachsenen Themen zu widmen: Meiner ersten Liebesbeziehung mit Link. Sinneserweiternde Trips durch bunte Tunnel mit Rayman. Und natürlich meiner Karriere: 150 Pokémon, ja das sind wirklich viel. Doch ich will Pokémon Meister sein. Das ist mein Ziel!

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