Motorola Razr 40 im Test: Der perfekte Einstieg ins Foldable-Universum?

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Foldable-Smartphones sind schon seit einigen Jahren am Markt erhältlich, werden von Jahr zu Jahr besser und dennoch sehe ich kaum jemanden mit einem Klapphandy herumlaufen. Woran liegt das wohl? An der Technik, dem Preis oder gar der Angst vor einer verkürzten Lebensdauer durch den Klappmechanismus? Welchen Zweck erfüllt heutzutage ein Foldable und hat es eine Daseinsberechtigung? Motorola hat mir ein Razr 40 zur Verfügung gestellt, damit ich all den Fragen auf den Grund gehen kann. Wie wird das kostengünstigere Standardmodell im Review abschneiden und wird es euch eventuell zum Umdenken bewegen?

Schlichte umweltfreundliche Verpackung

Neben einem Pro-Modell, dem Motorola Razr 40 Ultra, hat Motorola ebenfalls eine günstigere Variante, das Razr 40, veröffentlicht. Dieses Klapphandy ist für einen UVP von 899€ im offiziellen Shop erhältlich, wird aber auch schon bei anderen Händlern für ungefähr 700€ angeboten. Das Razr 40 befindet sich in einem umweltfreundlichen Karton ohne Plastik und wurde mit einem angenemen Parfum versehen. Die Packung beinhaltet neben dem Foldable selbst, ein 33 Watt Netzteil inklusive USB C-Kabel, eine Sim-Karten-Nadel, ein leicht trübes Case, eine Bedienungsanleitung, und eine Garantiekarte.

Das Design des Motorola Razr 40

Das Motorola Razr 40 muss sich in Sachen Design und Verarbeitung nicht hinter der Konkurrenz verstecken. Das 6,9 Zoll große OLED-Display hat ein Gehäuse aus veganem Leder und einen abgerundeten Aluminium-Rahmen. Außen befindet sich ein kleines 1,5″-OLED-Display (Corning Gorilla Glass Victus), welches mir die wichtigsten Benachrichtigung anzeigt. Geöffnet hat das Razr 40 eine Abmessung von 73,95 x 170,82 x 7,35 mm und geschlossen 73,95 x 88,24 x 15,8 mm. Hat man das Klapphandy im offenem Zustand vor sich liegen, befindet sich am unterem Rand ein USB-C-Anschluss (nur USB 2.0), ein Mikrofon und Lautsprechergitter. Auf der rechten Seite gibt es einen Einschaltknopf inklusive zuverlässigem Fingerabdrucksensor und zwei Lautstärkeregler. Oben gibt es lediglich ein weiteres Mikrofon. Das Design ist modern und unterscheidet sich mit seinen eleganten Rundungen von der kantigen Konkurrenz. Leider gibt es nur eine IP52-Zertifizierung, weshalb wir Wasser besser meiden sollten (Spritzfest). Das Gewicht beträgt leichte 188,6 g und wird zu keiner Zeit schwer in der Hand.

Die Technik hinter dem Motorola Razr 40

Das Motorola Razr 40 ist mit seinen 6,9 Zoll nicht gerade klein und gleicht einem leicht größeren Samsung S23 Ultra. Das tolle an einem faltbaren Smartphone ist ja, das man dieses Format zusammenklappen kann. Angetrieben wird das Razr 40 von einem Snapdragon 7-Gen 1 Prozessor. Diese Art der CPU ist in der Mittelkasse angesiedelt und reicht für alltägliche Dinge völlig aus. In unserem Testgerät (Vanilla Cream) hatten wir 8 GB LPDDR4X Arbeitsspeicher und 256 GB Massenspeicher zur Verfügung. Das 6,9″ große OLED-Touch-Display hat eine maximale Auflösung von 2640 x 1080 (FHD+), 413 ppi und ein Seitenverhältnis von 22:9. Das kleine Außendisplay hat lediglich 194 x 368 Pixel, 282 ppi und ein Seitenverhältnis von 2:1. Das Display ist angenehm hell und die Fraben sind kräftig. Sehr gelungen finde ich die Bildwiederholfrequenz von bis zu 144 Hz. Obwohl die höhere Bildwiederholfrequenz den Akku etwas schneller entleert, wollte ich trotzdem nicht darauf verzichten. Die Spitzenhelligkeit liegt bei guten 1400 Nits, was eine angenehme Bedienung in der Sonne ermöglicht. Die Hauptkamera besitzt 64 MP (ƒ/1,7, 0,7 µm oder 16 MP 1,4 µm Quad-Pixel), einen Laser-Autofokus und einen Umgebungslichtsensor. Die zweite Kamera direkt daneben hat 13 MP (ƒ/2,2, 1,12 µm), eine Ultraweitwinkel- sowie einen Makro-Modus und ein 120°-Sichtfeld. Ich brauche nicht zu erwähnen das ein LED-Blitz ebenfalls vorhanden ist. Bei Videoaufnahmen haben wir folgende Optionen zur Auswahl:
– Hauptkamera: UHD (30 fps) | FHD (30 fps) | FHD (60 fps)
– Weitwinkel und Makro: UHD (30 fps) | FHD (30 fps)

Für Selfies hat das Motorola Razr 40 eine 32-MP-Selfie-Kamera (ƒ/2,4, 0,7 µm oder 1,4 µm bei 8 MP Quad-Pixel), einen festen Fokus und ein Display-Blitz. Wollen wir mit dieser Videoaufnahmen tätigen, können wir zwischen UHD (30 fps), FHD (30 fps) und FHD (60 fps) wählen. Die Fotos sind für ein Foldable ganz gut, jedoch noch nicht ganz so gut wie bei spitzen Smartphones (zum Beispiel Google). Hier müssen die Hersteller noch ein wenig an der Software schrauben. Tagsüber gelingen mir schöne Fotos mit einer guten Bildschärfe und Dynamikumfang. Sobald weniger Licht vorhanden beziehungsweise es Nacht ist, werden die Ergebnisse schlechter. Auch bei den Videoaufnahmen gibt es während der Aufnahme bei der Software kleinere Microruckler und Fokusprobleme, welche jedoch beim abspielen nicht mehr vorhanden sind. Im Razr 40 sind zwei Stereo-Lautsprecher verbaut, die Dolby Atmos und Raumklang unterstützen. Ein Headset-Anschluss ist, wie bei den meisten anderen Smartphones heutzutage, nicht vorhanden. Es werden alle bekannten Netze und Frequzenzbereiche unterstützt (3G, 4G und 5G). Des Weiteren ist Bluetooth 5.3, eSIM + Nano-SIM, NFC und diverse Ortungsdienste vorhanden (GPS, A-GPS, LTEPP, SUPL, GLONASS, Galileo, Beidou). Ab Werk ist das Betriebssystem Android 13 mit am Board. Motorola garantiert drei OS-Updates (sprich Android 14, 15 und 16) und 4 Jahre lang Sicherheitspatches. Die Benutzeroberfläche ist fast pures Android und wurde nur leicht angepasst. Praktisch sind die sogenannten Moto-Gesten (zum Beispiel ein schnelles Drehen des Handgelenks öffnet die Kamera). Der Akku ist 4200 Milliamperestunden groß und wird mit 30W-TurboPower aufgeladen. Kabelloses 5W-Aufladen wird ebenfalls unterstützt. Das mitgelieferte Netzteil hat 33 Watt Leistung und ladet das Razr in knapp einer Stunde wieder auf. Mit meiner durchschnittlichen Nutzungsdauer bin ich locker ein bis eineinhalb Tage ausgekommen.

Die Daten aus den Benchmarks

Wie immer führe ich, neben einem klassischen Praxistest, die notwendigen Benchmarks durch. Solche Tests geben uns Auskunft über die Leistung unseres Testgerätes. Aus diesem Grund habe ich das Motorola Razr 40 im Geekbench 6 und 3D Mark antreten lassen. Die Benchmarks habe ich wie immer mit Geekbench 6 begonnen. Die sechste Version der Software ist die neueste Generation des plattformunabhängigen Benchmark-Tools. Hierbei ermitteln wir die Performance von Single- und Dual-Core-CPUs sowie der GPU. Alle Benchmarks habe ich drei Mal durchgefuhrt. Die Ergebnisse von Geekbench 6 lauten wie folgt:

Geekbench CPU:
– Single-Core 980 Punkte und Multi-Core 2760 Punkte
– Single-Core 992 Punkte und Multi-Core 2799 Punkte
– Single-Core 1000 Punkte und Multi-Core 2858 Punkte

Geekbench GPU:
– GPU OpenCL Score von 2474 Punkten
– GPU OpenCL Score von 2471 Punkten
– GPU OpenCL Score von 2477 Punkten

Weiter geht es mit 3D Mark, einem Tool zum testen der Performance von Grafikchips und CPU-Prozessoren. Verschiedene Grafik- und Physik-Tests verlangen vom Testgerät alles ab. Durch Simulation grafisch aufwendiger Spielszenen wird die 3D-Spiele-Fähigkeit der Hardware ermittelt. Beide Kategorien im 3D Mark, GPU und CPU, wurden ebenfalls drei Mal durchgeführt. Ich bin zu folgenden Resultaten gekommen:

Ergebisse aus Wild Life:
– Gesamtscore 3080 Punkte und eine Bildwiederholrate von 18,45 FPS
– Gesamtscore 3041 Punkte und eine Bildwiederholrate von 18,21 FPS
– Gesamtscore 3091 Punkte und eine Bildwiederholrate von 18,51 FPS

Ergebnisse aus Sling Shot:
– Gesamtscore 6284 Punkte, Grafik-Score 7237 Punkte und Physik-Score 4301 Punkte
– Gesamtscore 6769 Punkte, Grafik-Score 8070 Punkte und Physik-Score 4327 Punkte
– Gesamtscore 6317 Punkte, Grafik-Score 7262 Punkte und Physik-Score 4341 Punkte

Bei mir hat es „geklappt“!

Foldable-Smartphones sind schon seit einigen Jahren am Markt erhältlich, werden von Jahr zu Jahr besser und dennoch sehe ich kaum jemanden mit einem Klapphandy herumlaufen. Woran liegt das wohl? An der Technik, dem Preis oder gar der Angst vor einer verkürzten Lebensdauer durch den Klappmechanismus? Welchen Zweck erfüllt heutzutage eigentlich ein Foldable? Hat es neben all den anderen Smartphones eine Daseinsberechtigung? Als ich das Razr 40 zum ersten Mal in meinen Händen hielt und ich die ersten Klappversuche tätigte, zauberte sich ein kleines Lächeln in mein Gesicht. Es fühlte sich ungewohnt und zugleich irgendwie vertraut an. Das ründlichere Design schmiegt sich angenehm in meine Hände und das mitgelieferte Hardcase sorgt für einen gewissen Schutz. Zu Beginn meiner Testphase war ich, wie bei jedem anderen neuen Gerät, übervorsichtig. Ich wollte das Smartphone oder den Klappmechanismus auf keinen Fall beschädigen. Nach ungefähr einer Woche merkte ich, dass mein übervorsichtiges handhaben des Razr 40 und die Angst vor einer Beschädigung völlig unbegründet sind.

Das Motorola Razr 40 wirkt vielleicht auf den ersten Blick fragile, ist jedoch sehr stabil und robust gebaut. Die Scharniere des Klappmechanismuses bietet beim öffnen einen leichten angenehmen Wiederstand und macht keinerlei Geräusche. Das kleine Außendisplay mit seinen 282 ppi zeigt mir die notwendigsten Benachrichtigungen von WhatsApp, Email usw.; gibt mir Informationen zum Wetter; lässt mich Spotify steuern, Timer einstellen, Terminkalender einsehen und Kontakte wählen. Die Bedienung funktioniert trotz des kleinen Displays nach einer kurzen Eingewöhnung ganz gut. Eine leicht größere Bedienfläche wäre natürlich wünschenswert gewesen. Das Auf- und Zuklappen geht schnell ins Muskelgedächtnis über und mit etwas Übung funktioniert es auch wie früher mit nur einer Hand. Mit einer Akkuladung komme ich bei normaler Nutzung auf ungefähr 1,5 Tage. Sollte ich einmal das Smartphone weniger genutzt haben, waren es auch knapp 2 Tage. Neigt sich der Akku doch einmal dem Ende zu, ist die Ladezeit aufgrund der 30 Watt Schnellladetechnologie in knapp unter einer Stunde abgeschlossen.

Der Smartphone-Markt ist aufgrund der unterschiedlichsten Smartphones/ Hersteller hart umkämpft und übersättigt. Da stellt sich doch die Frage nach der Daseinsberechtigung des Motorola Razr 40. In den letzten Jahren zeichnete sich ein ganz klarer Trend bei unseren Alltagsbegleitern ab- sie werden immer größer. Das Problem welches daraus resultiert ist, vor allem bei uns Männern, die zu kleine Hosentasche. Zudem drückt das Gerät beim Sitzen ins Becken, was nach längerer Zeit unbequem werden kann. Foldables wie das Motorola Razr 40 lösen diese Unbequemlichkeit und zugleich darf ich dennoch ein 6,9″-Display mitführen. Das ist für mich persönlich Grund #1 sich ein Klapphandy zuzulegen. Das Betriebssystem läuft mit dem Snapdragon 7-Gen 1 Prozessor und den 144 Hz flüssig und Ruckler gibt es so gut wie nie. Ich als Filme- und Serienliebhaber freue mich über die Unterstützung von Dolby Atmos im Razr 40. Gepaart mit meinen Skullcandy Crusher 2, welche einen sensorischen Bass besitzen, fühle ich mich jedesmal wie im Kino. Die Kamera liefert mit der Verarbeitungssoftware ganz gute Schnappschüsse. Da ich vor dem Test ein Pixel-Gerät verwendet habe und diese für ihre guten Fotos bekannt sind, musste ich mich zuerst in die Software einarbeiten. Da jeder Hersteller seine eigene Verarbeitungssoftware anbietet, kommt es bei gleicher Technik zu unterschiedlichen Ergebnissen. Bei Dunkelheit lassen die Resultate leider stark nach. Man sollte sich immer genügend Umgebungslicht suchen, um brauchbare Fotos zu erhalten. Im Großen und Ganzen bin ich jedoch mit der Kamera zufrieden und wenn ich mehr Bearbeitungsoptionen wünsche (vor allem die vom Pixel), kann ich für kleines Geld Google One abonnieren. Wenn ich über den Testzeitraum so nachdenke, dann möchte ich kein „normales“ Smartphone mehr haben. Der Vorteil eines kompakten Gerätes in meiner Hosentasche zu haben und dennoch ein großes Display in meiner Hand halten zu dürfen, hat mich mehr als überzeugt.

Motorola Razr 40 im Test: Der perfekte Einstieg ins Foldable-Universum?
Fazit
Wolltet ihr euch schon einmal ein Klapphandy zulegen und hattet irgendwelche Bedenken? Dann kann ich euch eventuell eine neue Sicht der Dinge darbieten. Das Motorola Razr 40 sieht mit seinen dezenten Rundungen und dem schlanken Design nicht nur gut aus, es performt auch sehr zufriedenstellend. Die gute Akkulaufzeit, Dolby Atmos, der Speicherplatz von 256 GB und das fast pure Android runden das Paket ab. Da kann ich die durchschnittliche Kamera und das kleinere Außendisplay durchaus verkraften. Aktuell wird das Razr 40 für ungefähr 700€ angeboten, was euch den Umstieg zu einem Foldable noch schmackhafter machen könnte. Motorola hat mich mit dem Konzept des Razr 40 überzeugt und ich bin gespannt, was die Zukunft im Bereich der Smartphones noch so für uns bereithält.
Technik
80
Umfang
94
Bedienbarkeit
92
Spezifisch
90
Leserwertung0 Bewertungen
0
Besser
ansprechendes Design
fast pures Android
33 Watt Netzteil und Case
6,9"-Display mit 144 Hz
256 GB Speicherplatz
Dolby Atmos
Stereo Lautsprecher
Bluetooth 5.3
drei OS-Updates und 4 Jahre lang Sicherheitspatches garantiert
zuverlässiger Fingerabdrucksensor und Gesichtserkennung
188,6 g
attraktiver Preis von circa 700€
gute Akkulaufzeit mit 4200 mAh
1400 Nits
Ladezeit unter einer Stunde
kabellose Aufladung mit 5W möglich
Schlechter
Kamera mit leichten Schwächen
Außendisplay könnte etwas größer sein
nur IP52-Zertifizierung
90
Wertung
Philipp Ondracek
Meine erste Konsole war ein SNES aus dem Hause Nintendo. Damals passierte folgendes, ich verliebte mich in Videospiele. Seitdem lässt mich das Medium nicht mehr los und aus der anfänglichen Liebe wurde eine Leidenschaft. Bis heute hat sich diese Lebenseinstellung nicht geändert. Mein Herz gehört auf ewig Mario und dem Masterchief. Diese Spiele haben mich viele Stunden gekostet, welche ich jederzeit wieder opfern werde.

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